Wachs (Paraffin) zur Kettenschmierung - Ein Erfahrungsbericht

Welche elektrischen Kochtöpfe (osä.) sind den zu empfehlen?
Ich würde evtl. einen herrausnehmbaren Behälter aus Kunststoff oder Edelstahl bevorzugen.

Recht gut funktionieren auch die Wachswaermer aus dem Kosmetikbedarf. (Ca. 20-25,- Eur)

Die Vorteile:
  • Klein, handlich, kompakt, gut verstaubar
  • Recht "sauber" zumidest im Vergleich zu Topf/Pfanne/Herdplatte, weil man es einfach in einem Pappkarton durchfuehren kann (Spritzschutz)
  • Sehr effizient - vielleicht die Energieeffizienteste aller Moeglichkeiten.
  • Topf herausnehmbar und meist aus ALU (10cm Durchmesser, 500ml)
  • Kein Geruch dank Deckel und kontrollierter, "sanfter" Erwaermung
  • Recht flott - nach 20-25min. ist das Wachs geschmolzen.
(Slowcoocker brauchen gerne mal 45min. oder so)

Die Nachteile:
  • Der Topf ist klein (500ml) und etwas fummeliger als ein grosser 2L Slowcocker - er sollte nicht kleiner sein.
  • Die Verarbeitungsqualitaet ist entsprechend dem Preis etwas billig.
  • Ich glaube nicht, dass 100°C erreicht werden. Eher 80-90°C. Das genuegt aber.
  • Die Rolling-eyes des Ehepartners :rolleyes:

Wichtig: Es sollte 100Watt haben. Keinesfalls weniger. Noch besser sind Modelle mit 120Watt.

Und wer's braucht: Es sind immer Wachsperlen mit dabei fuer seidenweiche Haut :D


EDIT:
Diese Loesueng war meine Wahl, damit ich auch in der Wohnung wieder die Kette kochen kann. Die Alternativen DIY Experimente mit Loesungsmittel waren nicht zufriedenstellend. Diese Wachswaermer (reines Paraffin) + Squirt fuer zwischendurch reichen voellig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch mal was generelles zu diesen Slowcookern usw.:
Dieser Teile haben keinerlei Temperaturlegelung und meist nur ein oder zwei feste Leistungsstufen. Verwendung in kalten Räumen oder bei Zugluft führt zu stark abweichenden Temperaturen bzw. langen Heizzeiten. Die mit Keramiktopf haben auch leider ein große thermische Masse.

Anwendungshinweise zum Testen auf Funktion ist bei einigen z.B.:
"1L Wasser einfüllen und auf High stellen. Wenn nach einer Stunde das Wasser 60-80°C hat, ist alles in Ordnung."

In US gibt es gleich mehrere Typen mit digitaler Tempeinstellung und diese heizen auch in weniger als 10 Minuten (!!!) auf 90°C auf. Kosten weniger als 50 USD und Amazon würde sogar ein Modell hier her liefern. Leider aber mit 120V ... ;-(

Oder Module zu Steuerung gäbe es für ein paar Euro https://www.ebay.de/itm/174606547604



Wäre aber schön, wenn man hier die Allgemeinheit nicht nur an Herd schicken müßte, sondern ein gutes preiswertes Gerät empfehlen könnte, wass bei jedem schnelle und reproduzierbare Ergebnisse liefert.



@wastis: So ein Timer oder eine automatische Abschaltfunktion ist ein nettes add on.
So ein Gerät schreit gradezu danach, dass man es mal für ein paar Tage in der Ecke vergisst. Seine Ketten wird man sicherlich noch finden.

@haradl:
Backofen mag für die ersten Versuche gehen. Aber ich möchte was für die Werkstatt, was dort immer schnell einsetzbar ist und nicht den Backofen blockiert oder die Pizza die Kettenpflege verhindert. Auch im Backofen rummachen oder heißes Wachs umher tragen ist ein nogo.

@Matthes77:
Gehen den die Dinger überhaupt auf 90°C?
Davor wird immer gewarnt, dass die eben keine hohen Temperaturen erreichen.

100W +/- sind super wenig. 500g Wachs zu schmelzen (also nur übergang fest zu flüssig) würde schon 15 Minuten dauern und dann solls ja auch noch warm werden.
 
Noch mal was generelles zu diesen Slowcookern usw.:
Dieser Teile haben keinerlei Temperaturlegelung und meist nur ein oder zwei feste Leistungsstufen. Verwendung in kalten Räumen oder bei Zugluft führt zu stark abweichenden Temperaturen bzw. langen Heizzeiten. Die mit Keramiktopf haben auch leider ein große thermische Masse.

Anwendungshinweise zum Testen auf Funktion ist bei einigen z.B.:
"1L Wasser einfüllen und auf High stellen. Wenn nach einer Stunde das Wasser 60-80°C hat, ist alles in Ordnung."

In US gibt es gleich mehrere Typen mit digitaler Tempeinstellung und diese heizen auch in weniger als 10 Minuten (!!!) auf 90°C auf. Kosten weniger als 50 USD und Amazon würde sogar ein Modell hier her liefern. Leider aber mit 120V ... ;-(

Oder Module zu Steuerung gäbe es für ein paar Euro https://www.ebay.de/itm/174606547604



Wäre aber schön, wenn man hier die Allgemeinheit nicht nur an Herd schicken müßte, sondern ein gutes preiswertes Gerät empfehlen könnte, wass bei jedem schnelle und reproduzierbare Ergebnisse liefert.



@wastis: So ein Timer oder eine automatische Abschaltfunktion ist ein nettes add on.
So ein Gerät schreit gradezu danach, dass man es mal für ein paar Tage in der Ecke vergisst. Seine Ketten wird man sicherlich noch finden.

@haradl:
Backofen mag für die ersten Versuche gehen. Aber ich möchte was für die Werkstatt, was dort immer schnell einsetzbar ist und nicht den Backofen blockiert oder die Pizza die Kettenpflege verhindert. Auch im Backofen rummachen oder heißes Wachs umher tragen ist ein nogo.

@Matthes77:
Gehen den die Dinger überhaupt auf 90°C?
Davor wird immer gewarnt, dass die eben keine hohen Temperaturen erreichen.

100W +/- sind super wenig. 500g Wachs zu schmelzen (also nur übergang fest zu flüssig) würde schon 15 Minuten dauern und dann solls ja auch noch warm werden.
Ein Timer zu diesem Zweck ließe sich einfach realisieren.
CSL Timer Beispiel.
 
Gehen den die Dinger überhaupt auf 90°C?
Davor wird immer gewarnt, dass die eben keine hohen Temperaturen erreichen.

Kurz nachdem das Wachs geschmolzen war, hatte ich ein Infrarotthemometer an die Oberflaeche gehalten. Es zeigte 80° an bei offenem Deckel. (Das warme Wachs schwimmt oben) Da die Erwaermung recht traege ist und ein Deckel hilft, werden 90°C viellecht erreicht. Ich kann das die Tage mal messen.

100W +/- sind super wenig. 500g Wachs zu schmelzen (also nur übergang fest zu flüssig) würde schon 15 Minuten dauern und dann solls ja auch noch warm werden.

Die 100 Watt reichen, denn es kommt auf die Isolation an ;-). Fuer einen Slowcooker waers zu wenig, wegen deren hoeherer Konvektion und Waermestrahlung.
Bei Raumtemperatur klappts mit 100W aufjedenfall. In einem kalten Keller dauerts aber sicher laenger und wird weniger heiss.

Die 500g braucht uebrigens keiner. Die Kette hat auch Volumen und wuerde das Wachs ueberlaufen lassen.
Ich habe vielleicht 200g drin.

Uebrigens: Selbst wenn der Topf in Null Sekunden auf 100°C aufgeheizt und gehalten wird, dauert es immernoch bestimmt 15 min. bis der Wachsblock schmilzt. Wir reden ja ueber einen festen Koerper mit schlechter Waermeleitfaehigkeit. In einer Pfanne mit hoher Kontaktoberflaeche geht's naturgemaess schneller.
Vielleicht hat mal jemand bock, das zu berechnen: Paraffin, duenner Alu-Topf mit 10cm Durchmesser, Heizleistung kommt vom Boden.... Studenten hier? :-D

Heisser als 100°C sollte der Topf auch nicht werden, weil sonst die Kohlenwasserstoffketten des Wachs gecrackt werden und es stinkt. (Das Problem mit der Pfanne)

Edit:
Der Typ nutzt so ein Teil und zeigt es detailliert:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nutze auch einen Slowcooker und der benötigt bei mir geschlagene 90 Minuten um die ~500g Wachs komplett zu verflüssigen. Ich nutze die Zeit dann um die Kette im Ultraschallreiniger zu säubern, und mache das sowieso meistens auf ruhigen Nachtschichten, von daher ist es zu verkraften. Aber weiterempfehlen würd ich den Slowcooker für den Zweck nicht.

Der in diesem Thread empfohlene Industriereiniger zum entfetten klingt auch interessant, und ist auch nicht so ein rumgehampele wie nach OZCycles Methode (Benzin, Aceton, Spiritus). 🤔
 
Uebrigens: Selbst wenn der Topf in Null Sekunden auf 100°C aufgeheizt und gehalten wird, dauert es immernoch bestimmt 15 min. bis der Wachsblock schmilzt. Wir reden ja ueber einen festen Koerper mit schlechter Waermeleitfaehigkeit. In einer Pfanne mit hoher Kontaktoberflaeche geht's naturgemaess schneller.
Vielleicht hat mal jemand bock, das zu berechnen: Paraffin, duenner Alu-Topf mit 10cm Durchmesser, Heizleistung kommt vom Boden.... Studenten hier? :-D
Derzeit verwende ich kleinere Portionen an Wachs in einem kleineren Topf, 100g oder so. Mit meiner Mini - Herd - Topf Kombi brauch es ca. 5 min bis das Wachs geschmolzen ist. Damit mache ich allerdings immer nur eine Kette auf einmal.

Kette auf das kalte Wachs legen, Deckel drauf, einschalten, duschen gehen, zurück kommen, raus nehmen ausschalten und fertig. So vergisst man es auch nicht.

Den Mini-Herd verwende ich auch noch für andere Werkstattzwecke. Für das Wachschmelzen habe ich empirisch eine optimale Einstellung gefunden, damit erreicht das Wachs relativ zuverlässig eine bestimmte Temperatur. Der Deckel soll primär das Brandrisiko eindämmen, falls die Temperaturregelung mal kaputt geht.

Wegen dem Brandrisiko ist ein Slowcooker definitiv besser.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Matthes77:
Von der Funktion wäre das Gerät 100% meine Wahl.
Nur irgendwie ist das Teil sooo klein. Fühlt sich so an wie die Kette in ein Fingerhut einzulegen.

Hatte auch schon mal nach ähnlichlichem Zeug geschaut. Bei so ziehmlich allen Geräten mit einstellbarer und ablesbarer Temp findet man keinerlei Angaben zum Volumen. ;-(


@All:
Mal eine andere Frage. Wie sieht den hier die Meinung dazu aus, eine Kette erst mal ein paar Kilometer gefettet oder trocken einzufahren und dann erst auf Wachs umzustellen?
Da gibt es unterschiedliche Empfehlungen und Ansätze zu ...



Und wie bekommt ihr eine mehrere hundert km gefahrende Kette sauber?

Bei einer Kette, die ich z.B. zu 100% der Laufzeit nur mit Trockschmiermitteln gefahren habe, habe ich große Probleme die wirklich sauber zu bekommen. Auch nach 5 Waschdurchgängen mit Isopropanol inkl. viel Schütteln und "einweichen" für Stunden hole ich immer noch schwarze Brühe hervor, die sogar feine magnetische Partikel erhält.

Auch ein Versuch mit Aceton und Spiritus lieferte keine Veränderung.



Ein ähnliches Problem stelle ich mir auch beim Wachsen vor.
Bei den weiteren Wachvorgängen wird ja quasi nur das vorhande Wachs neu aufgeschmolzen und leicht ergänzt. Die eigenen Abrieb der Kette und die aufgebrauchten Schmierstoffe (PTFE, ...) holt man ja nicht raus.
 
@Matthes77:
Von der Funktion wäre das Gerät 100% meine Wahl.
Nur irgendwie ist das Teil sooo klein. Fühlt sich so an wie die Kette in ein Fingerhut einzulegen.

Hatte auch schon mal nach ähnlichlichem Zeug geschaut. Bei so ziehmlich allen Geräten mit einstellbarer und ablesbarer Temp findet man keinerlei Angaben zum Volumen. ;-(


@All:
Mal eine andere Frage. Wie sieht den hier die Meinung dazu aus, eine Kette erst mal ein paar Kilometer gefettet oder trocken einzufahren und dann erst auf Wachs umzustellen?
Da gibt es unterschiedliche Empfehlungen und Ansätze zu ...



Und wie bekommt ihr eine mehrere hundert km gefahrende Kette sauber?

Bei einer Kette, die ich z.B. zu 100% der Laufzeit nur mit Trockschmiermitteln gefahren habe, habe ich große Probleme die wirklich sauber zu bekommen. Auch nach 5 Waschdurchgängen mit Isopropanol inkl. viel Schütteln und "einweichen" für Stunden hole ich immer noch schwarze Brühe hervor, die sogar feine magnetische Partikel erhält.

Auch ein Versuch mit Aceton und Spiritus lieferte keine Veränderung.



Ein ähnliches Problem stelle ich mir auch beim Wachsen vor.
Bei den weiteren Wachvorgängen wird ja quasi nur das vorhande Wachs neu aufgeschmolzen und leicht ergänzt. Die eigenen Abrieb der Kette und die aufgebrauchten Schmierstoffe (PTFE, ...) holt man ja nicht raus.
Ich entfette und wachse die Ketten sofort. Sonst muss ich ja auch wieder das Rad putzen.

Ob das günstig für die Lebensdauer der Kette ist weiß ich nicht. Aber warum soll einfahren mit Wachs nicht gehen? :ka:

Zum reinigen kannst du ja etwas Wachs "opfern". Also Kette so gut reinigen wie geht und dann ab ins Wachs, auch wenn sie nicht perfekt sauber ist. Mit der Zeit wird das Wachs die vorherige Schmierung auswaschen. Allerdings verdreckt dieses Wachs dann schneller. Kannst du dann aber aufheben für die nächste Kettenreinigung.

Und nach ein paar Durchgängen ne Kerze draus gießen, für den Garten oder so. 😉

Ein ähnliches Problem stelle ich mir auch beim Wachsen vor.
Bei den weiteren Wachvorgängen wird ja quasi nur das vorhande Wachs neu aufgeschmolzen und leicht ergänzt. Die eigenen Abrieb der Kette und die aufgebrauchten Schmierstoffe (PTFE, ...) holt man ja nicht raus.
Wenn man die Kette im geschmolzenen Wachs bewegt, sieht man die dunkle Soße nur so ausströmen. Ich gehe davon aus, dass die Kette nach dem Wachsbad weitestgehend sauber ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie stellt ihr denn sicher, dass sich jedes einzelne Kettenglied aller 2-3 Ketten in so einem Waxing-Gerät ausreichend (90° in beide Richtungen) bewegen lässt, damit das Wachs an die entscheidenden Stellen gelangt?

Ich erwärme das Wachs immer auf etwa 100°C, weil es dann deutlich flüssiger ist, als bei 90°C, lege die Ketten rein und lasse das Wachs auf 90°C runterkühlen ( (Sondenthermometer). Anfangs habe ich andere Varianten versucht und keine hinterließ so viel Wachs zwischen den Röllchen wie diese.

Und weil ihr von so viel Dreck im Wachs schreibt: Kocht ihr die Ketten vorher mit Wasser?
(ggf. separaten Waxingkocher anschaffen?) :D

Ne im Ernst: Das Silca kostet 38€ je Beutel, MSW 35€ - das geht doch ganz schön in's Geld auf Dauer!?
 
Kurz nachdem das Wachs geschmolzen war, hatte ich ein Infrarotthemometer an die Oberflaeche gehalten. Es zeigte 80° an bei offenem Deckel. (Das warme Wachs schwimmt oben) Da die Erwaermung recht traege ist und ein Deckel hilft, werden 90°C viellecht erreicht. Ich kann das die Tage mal messen.

Sooo... ich habe das heute mal nachgemessen.
Nur fuer den Fall, dass sich jemand fuer diese kleinen "wax heater/warmer" aus dem Kosmetikbereich interessiert.

Fazit vorab:
Sie sind klein und daher begrenzt einsetzbar. Eine Kassette passt z.B. nicht hinein.
Aber sie sind sicher :daumen:, sehr effizient und dabei recht flott.
Die Dinger sind billig... im Preis und Qualitaet. Keine Ahnung, wie lange das Teil ueberlebt.


Geraet: Wax warmer, Model "Bfull" mit 100 Watt, 500ml Alutopf
Die Temperaturregelung basiert auf ein einfaches Relais mit Sensor (vermutlich Bimetall).
Es gibt viele baugleiche Modelle, z.B. "Pro-Wax 100"

Paraffin: 180gramm (reicht looocker!), vollraffiniert, Schmelzpunkt 54-56°C

Minute 0: 20°C *, Wachs komplett fest :)
Minute 10: 72°C *, ca. 30% des Wachses sind geschmolzen
Minute 15: 80°C *, ca. 80% des Wachses sind geschmolzen
Minute 20: 87°C *, ca. 95% des Wachses sind geschmolzen
Minute 25: 93°C *, 100% des Wachses sind geschmolzen
Minute 30: 98°C *
Minute 35: 103°C *
(Abbruch - das genuegt)

Ab Minute 20 koennen die Ketten problemlos eingelegt werden.

* Die Temperaturmessung bezieht sich zentral auf die Wachs-Oberflaeche, welche bereits nach wenigen Minuten fluessig ist. Sie wurde mit einen Infrarot-Thermometer gemessen.
Die Temperaturverteilung im Topf ist zunaechst nicht gleichmaessig - dafuer sorgt die feste und fluessige Phase des Wachses. Die feste Phase schwimmt am Boden, sodass sehr schnell an der Oberflaeche hohe Temperaturen gemessen werden.
Zwischen den Messungen ist der Topf mit einem Deckel verschlossen.

Zum Thema Topfgroesse: Meine Ketten haben 116 Glieder und das Handling ist ueberhaupt kein Problem. Allerdings packe ich auch immer nur eine Kette gleichzeitig ins Bad (~60 Sekunden fuer eine Kette, danach die naechste).
Ich benutze keinen Draht-Haenger, sondern lege die Kette einfach vorsichtig per Hand in den Topf und fische sie mit einem Magneten heraus. Man spart sich das aufhaengen bzw. einfaedeln in den Draht.
Im Topf kann man die Kette mit irgendeinem Spiess bewegen.

Mit reinem Paraffin funktioniert das Prozedere super. Mit PTFE-Pulver siehts vielleicht anders aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
500g Paraffin-Wachs kosten 7€ auf Ebay, 50g 1,6µ PTFE-Pulver 4€ aus China.

Da hat man schon laaaaange was von.
Welchen Ölgehalt hat das reine Paraffin-Wachs denn?

In Silca sind übrigens Nanopartikel aus Wolfram-Carbid enthalten und kein PTFE, vermutlich einer der Gründe, warum Silca in Sachen Laufleistung und Reibungskoeffizient (hier 0,03 vs. 0,12) den Eigenmischungen und sogar MSW deutlich überlegen ist:

1628842523759.png

(Quelle ZFC)
 
Zuletzt bearbeitet:
Und weil ihr von so viel Dreck im Wachs schreibt: Kocht ihr die Ketten vorher mit Wasser?
Ich koche die Kette nicht vorher in Wasser. Zu viel Aufwand, und ob es die Kette im Vergleich zu dem einfachen Wasserhahn tatsächlich richtig reinigt ist fraglich, ich habe jedenfalls nicht den Eindruck. Und wie bekomme ich das Wasser dann wieder aus der Kette raus?

Legt man sie nass ins Wachsbad, wird das Wasser unter Umständen im Ketteninneren eingeschlossen.

Würde ich die Kette reinigen wollen, würde ich sie vorher in ein billiges "Reinigungs-" Paraffinwachs legen. Also sozusagen Zweistufenbehandlung. Das reinigt die Kette deutlich besser.

Alles eine Frage des Aufwandes - Nutzen.
 
Hallo,
ich benutze eine Aldi Induktionsplatte und eine alte Pfanne.

Vorteile:

Auf dem Induktionsfeld wird die Pfanne offenbar in Schwingung versetzt, ähnlich eines Ultraschallgeräts. Jedenfalls kommen, ganz ähnlich wie beim Ultraschallgerät, Bläschen und Dreck raus, wenn die Platte los brizelt.

Man kann die Temperatur auf 80C stellen und sie wird in Rekordzeit erreicht.

Man kann die Pfanne leicht mitnehmen und dann zum abtropfen drunter stellen, wenn man die Kette aufhängt.

Man braucht nur die Pfanne in eine Tüte stecken und hat kein zusätzliches Gerät rumstehen. Jedenfalls, wenn man die Platte auch sonst im Haushalt oder Urlaub verwendet.

Sonst schwöre ich auf Quick n Dirty.
Wenn die Kette vor dem ersten Mal perfekt in diversen Bädern entfettet wurde, wird sie vor einer neuen Beschichtung nur noch kurz abgewischt, der restliche Dreck fällt dann in der Pfanne raus. So dauert neu wachsen ca 15min und ich mache es nur alle 500km.
Bei Nässe darf die Kette quietschen, trocken allerdings nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soll man jetzt eine neue Kette erstmal 400km wie hier mit der Werksschmierung fahren? (Muss man dan nicht auch ölen oder halt irgendwie schmieren) oder die sofort wachsen?

 
Die Werksschmierung wird das Einfahren beschleunigen. (Sichtbar an den schwarzen, magnetischen Partikeln bei anschliessender Reinigung im Benzincontainer)
Ob die Werksschmierung ein guter Schmierstoff ist, haengt auch echt vom Kettenmodell/Generation ab.
Frueher waren die 8-Fach Ketten in zaehem Honig gebadet. Heute sind die 11-fach Kettern - rein gefuehlt - nur in einem leichten Paraffinoel eingelegt.

Durch Einfahren werden die Kontaktstellen poliert und der Wirkungsgrad minimal verbessert.
Das sollte auch mit Wachs klappen, aber es dauert vielleicht etwas laenger.

Ich wuerde einfach das machen, was dir am praktischsten erscheint :)
 
Das heißt ich kann die neue Kette auch einfach im Isopropylalkoholbad reinigen und dann Squirt draut tun? Also so als Anfänger-Variante? Kochen etc. hab ich keine Lust.
 
Also nur mit Alkohol wirst du die Kette meiner Erfahrung nach nicht vollständig entfetten können. Gerade das erste Mal sollte man sich hier ein wenig Mühe geben. Das lohnt sich.

Und einfach von außen etwas Squirt auftragen wird auch nicht das Wachs bis in die letzte Ecke bringen. So schwer ist das Kochen nicht. Letztlich braucht es nicht wirklich Ptfe o. ä.
Nimm die alten Weihnachtskerzen, schnorr irgendwo ne alte Pfanne oder Pott und mach es auf dem Herd. Wenn es anfängt zu qualmen war es zu heiß 😂
 
Soll man jetzt eine neue Kette erstmal 400km wie hier mit der Werksschmierung fahren? (Muss man dan nicht auch ölen oder halt irgendwie schmieren) oder die sofort wachsen?
Ich würde eine neue Kette ab Werk solange fahren bis die ordentlich klappert, und wenn's auch 400 km braucht. Dann den ganzen Antrieb mit Lappen säubern und mit Squirt anfangen.

Ist vollkommen ausreichend.
 
Wollt ihr mal was zum lachen haben?
Und kann mir jemand sagen was hier genau passiert ist?

Neue Shimano Kette CN-M7100 aus der Packung heraus äußerlich mit Lappen und Spiritus gereinigt und dann in Diesel zum einweichen über Nacht gelegt.

Danach sollte mit frischen Isopropanol 1-2 mal "klargespühlt" und gewachst werden ... aber ....
rausgeholgt habe ich heute morgen folgendes:

photo5253638356661810446.jpg

Das Diesel war schon ein paar mal nur für Fahrradketten zum entölen und reinigen von Trockenschmiermitteln benutzt worden. Keine Setimente und absolut frei von Wasser.

Es hat sich da ein "öliger" Rost gebildet. Kurz unter Wasser und mit den Fingern reiben liefert das ergebnis wie oben. Man sieht auch deutlich das nur diese beschichteten Außenlaschen betroffen sind bzw. die Muster wo die Ketter übereinander lag. Auch die Röllchen sind leicht in verändert.

Retten bzw. final hingerichtet habe ich die Kette mit warmen und konzentrietem Ablauger. Außen bin ich soger noch mal mit 800er Papier drüber. Durch den Ablauger ist die Kette auch schön stumpf. Also Wachs wird da nun super drauf haften.


Ich werde da wohl einen Bogen um die teureren Ketten machen, da diese Materialunterschiede wohl Probleme machen können. Eine Kette hatte ich schon öfter problemlos in Diesel, aber irgendwelche Prozesse scheint es da mit Ölen und den Inhalten von Trockenschmierstoffen zu geben.



Gleiches ist mir schon mal vor vielen Jahren mit einer 9-fach Kette passiert.
Ebenfalls Shimano, eine CN-HG73, also auch eine die zum Teil beschichtet ist.
Damals war es Benzin und ich hatte sie für viele Wochen darin vergessen.
Ich dachte damals das mir jemand was dazu gekippt hatte aber ... da hat mir dann doch keiner einen Streich gespielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
kann die Lösung nicht auch übersättigt sein? diesel ist ungeeignet, wie ^ geschrieben. sowas hier geht. am besten in großem gewürzgurken glas o.ä. wo man die kette vorsichtig schütteln/bewegen kann. nachspülen mit ethanol/isoprop nicht vergessen. damit geht jede werkspülung runter.
 
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