Wachs (Paraffin) zur Kettenschmierung - Ein Erfahrungsbericht

Bitte richtig zitieren.

Außerdem hab ich mit genügend Experten gesprochen (auch außerhalb von SRAM/Shimano), die dem zustimmen und kein Geld an "mehr Ketten verkaufen" verdienen.
Aber nur mit Nicht-Experten, die die vollkommene Entfettung empfehlen (wie gesagt, die Friteusenmethode könnte ne Ausnahme sein, wenn die Kette darin auch durchbewegt wird, damit das nun sehr dünnflüssige Öl auch wiklich überall hin kommt).

Ich hab schon X-tausend Methoden zur Antriebskonservierung gehört. Kettenwechsel alle 2000, nur dies, nur das, nur jenes. Alle kamen zu demselben Ergebnis. 2000km wenn's schlecht läuft, 10.000km, wenn's gut läuft.

Entscheidend ist die ichtige Pflege und der bewusste Umgang. 'Ne deistündige Matschtour macht jeder Schaltung zu schaffen. Dann ist die ruckzuck hin. Ich bin zu alt für kalt und Schlammschlachten, ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal ne neue Kette oder Ritzel gebraucht hab (außer Kalkgrube).

Wer nicht pflegen will, der steigt auf die ganz alten 3x7-Schaltungen um. Die sind massiv und nicht kaputt zu kriegen.

Ach so ja, Polish hat sich bei mir auch bewährt (nicht am Antrieb, klar). Kann ja auch Autowachs sein.

Das ganze sind MEINE Erfahrungen.

ps. Das Ritzel regelmäßig abzuziehen schadet auch dem Freilauf nicht, da man evtl. Dichtungen noch mal neu schmieren (Elastizität, Hydrophobie) kann und die Nabe besser sauber bekommt.

Deine meinung in allen Ehren, es mag ja jeder vorgehen wie es ihm persönlich gefällt.

Es gibt ja durchaus Veröffentlichungen und empirische Messungen die nachweisen, dass es eben doch sinnvoll ist mehr Aufwand zu treiben.

Ob dieser dann für jeden einzelnen in einem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen steht, ist Die eigentliche Frage. Die Antwort ist mit Sicherheit nein.

Was ok ist - aber mich schmerzt ein schwarzer Antriebsstrang der dreck aufsammelt eben.

Und offenbar bin ich nicht der einzige.

Grüße
 
aber mich schmerzt ein schwarzer Antriebsstrang der dreck aufsammelt eben.
D'accord, so hätte der von Anfang an nicht aussehen sollen, und wenn man richtig schmiert (und reinigt), passiert das ja auch nicht.
... Es gibt ja durchaus Veröffentlichungen und empirische Messungen ...
Wo?

... die nachweisen, dass es eben doch sinnvoll ist mehr Aufwand zu treiben. ...
Ich denke, du hast meinen Post entweder nicht richtig gelesen oder nicht richtig verstanden.

Also noch mal:

... Wichtiger als die penible Reinigung ist die regelmäßige Reinigung. Natürlich hab ich nach einer staubigen Ausfahrt Staub auf dem Antreib, der mahlt. Das kann man zwei, drei mal runter spülen, bis der Schutz weg ist. Dann wird es Zeit für eine Neubehandlung.

Am liebsten nehme ich dazu das Ritzel runter und mach das komplett sauber (Bremsenreiniger, Lappen). Danach sanft mit PTFE-/Teflon-Spray einsprühen.

Die Kette sollte so wie so nur so wenig geschmiert sein, dass man es garr nicht sieht. Also solange durch einen Lappen laufen lassen, bis sie fast wie neu aussieht. Dann ebenfalls PTFE/gibt's auch als Kettenschmiere. Spray in der Nähe von Bremsen ist doof.
...
Ne leichte Dusche (Spritzwasser) nach jeder (zweiten) Ausfahrt, grob mi'm Lappen drüber, dann jeweils für Sommer- bzw. Wintersaison vorbereiten, mehr kannste kaum machen. Ach, und möglichst wenig Schräglauf bei der Kette (fällt bei 1-fach aus)fahren, das ist der Kettenkiller Nummer 1.
außerdem
... 'Ne deistündige Matschtour macht jeder Schaltung zu schaffen. Dann ist die ruckzuck hin. Ich bin zu alt für kalt und Schlammschlachten, ...
Klingt das nach wenig Aufwand? Ich halte nur nichts von völligem Entfetten von Ketten. Dass man die natürlich reinigt, hab ich nur implizit ausgedrückt, aber halt eben nicht bis ins innerste.
 
D'accord, so hätte der von Anfang an nicht aussehen sollen, und wenn man richtig schmiert (und reinigt), passiert das ja auch nicht.

Wo?


Ich denke, du hast meinen Post entweder nicht richtig gelesen oder nicht richtig verstanden.

Also noch mal:


außerdem

Klingt das nach wenig Aufwand? Ich halte nur nichts von völligem Entfetten von Ketten. Dass man die natürlich reinigt, hab ich nur implizit ausgedrückt, aber halt eben nicht bis ins innerste.

De facto ist es aber doch so, dass eine Kette keine Dichtungen im eigentlichen Sinne aufweist. Die werksschmierung schützt vor korrosion und mag die ersten Kilometer schmieren, aber spätestens wenn das erste mal Schmutz eingedrungen ist war es das.

Schaue fir beispielsweise Die UFO Ketten oder die kmc an die ab Werk mit Squirt (eine Wachsschmierung) kommen. Da ist auch kein fett mehr drin. Das Wachs bis in den letzten Winkeln vordringt Wurde hier ja bereits illustriert. Das es beständiger auf Druck reagiert als das Werksfett oder sonstige dünnflüssigere Varianten dürfte unbestritten sein.

Grüße
Sebastian
 
... UFO Ketten oder die kmc an ...
Die kenn ich nicht, für die mag anderes gelten.

... UFO Ketten oder die kmc an die ab Werk mit Squirt (eine Wachsschmierung) kommen. Da ist auch kein fett mehr drin. Das Wachs ... beständiger auf Druck reagiert als das Werksfett oder sonstige dünnflüssigere Varianten dürfte unbestritten sein.
Adhäsion? Dünnflüssiges Öl fließt in einen Spalt zurück.
 
Die kenn ich nicht, für die mag anderes gelten.

UFO und Kmc sind von der Bauart her vollkommen normale Ketten. Da ist kein Unterschied im Prinzip des Aufbaus. Von daher ist es sicher nicht valide anzunehmen,
dass Sie sich anders verhalten

Adhäsion? Dünnflüssiges Öl fließt in einen Spalt zurück.

Und scheidet dabei vorher gebundenen dreck und Staub ab?

Und selbst wenn dem so wäre fließt es erst zurück, wenn der Druck der es verdrängt hat abnimmt. Dann also, wenn die Schmierung weniger gebraucht wird.
 
@Alpine Maschine

Auch wenn es dir noch so schwer fällt, es gibt keine Schmierung auf Lebenszeit bei Fahrradketten. Wenn du nicht weißt, wie diese Ketten hergestellt werden, sieh dir die Sendung mit der Maus an, dort wird es genau gezeigt.
Vorletzter Schritt vor dem Versand: reinigen der Kette im Entfetterbad von Produktionsrückständen. Letzter Schritt: tauchen der Kette in ein Bad mit heißem Korrosionschutzfett. Feddich. Keine Dauerschmierung. Und jetzt noch eine kleine Frage an deinen logischen Verstand: wo bitte soll sich diese Schmierung denn befinden?
 
Ich habe nur weiter gegeben, was mir von Fachleuten gesagt wurde. ...
Das eigene Hirn einschalten, ist oftmals kein Fehler. Besonders dann, wenn Fachleute den Mund aufmachen.
Natürliche Skepsis gehört zu meinen Charakterfehlern.
Fachleuten zu zuhören schadet aber auch nicht. Fahrlehrer wäre hier ein Beispiel.

Und wenn die Fachleute bei Firmen mit der Materie arbeiten (z.B. von Brunox, als Nichtkettenhersteller), dann glaub ich denen eher als "Joe Blow 83".
Dazu kommt ja die eigene Erfahrung und Beobachtung. Bisher hatte nach meiner Erfahrung der Fachmann öfter Recht als das "Internet".

Lebensdauer der Kette kann man unterschiedlich definieren.
Lebensdauerschmierung gibt es allenfalls bei Motorradketten die mit O-ringen gedichtet sind
Wenn Shimano/SRAM/WeißderKuckuck von 3.500km Lebensdauer ausgehen ...
Lebensdauer heißt ja nicht "für immer".
 
Natürliche Skepsis gehört zu meinen Charakterfehlern.
Fachleuten zu zuhören schadet aber auch nicht. Fahrlehrer wäre hier ein Beispiel.

Und wenn die Fachleute bei Firmen mit der Materie arbeiten (z.B. von Brunox, als Nichtkettenhersteller), dann glaub ich denen eher als "Joe Blow 83".
Dazu kommt ja die eigene Erfahrung und Beobachtung. Bisher hatte nach meiner Erfahrung der Fachmann öfter Recht als das "Internet".



Wenn Shimano/SRAM/WeißderKuckuck von 3.500km Lebensdauer ausgehen ...
Lebensdauer heißt ja nicht "für immer".
Ich weiß zwar nicht, wer Joe Blow 83 ist, aber hier mein Vorschlag:
Du besorgst Dir eine olle Fahrradkette und ein Kettennietwerkzeug. Dann nietest Du mal ein Kettenglied ganz aus (dabei zerfällt es in seine Teile) und observierst den Aufbau einer Fahrradkette. Dann musst Du weder auf die Fachpflaumen, noch uns Internetgesindel hören und hast die Möglichkeit Dir eine waschechte, fundierte Meinung zu Bilden.
Ansonsten kannst Du auch ein paar Seiten zurückblättern, da habe ich mit ganz viel Aufwand und hübschen Fotos festgehalten wie der Schmierstoffeintrag im Inneren einer Kette ist.
 
:daumen: Finde das Thema spannend :).

Hab' auch mal geschaut und hier noch was zur Friction Facts UltraFast chain and lube formula gefunden:

"... The recipe for the UltraFast lube is surprisingly simple: 1lb of household paraffin wax, 5g of pure PTFE (Teflon) powder, and 1g of pure molybdenum disulfide (MoS2). The wax is melted at approximately 180°F, the powders are added in, and the ingredients are thoroughly mixed with some sort of agitator (Smith uses a common battery powered milk frother).

Next, the paraffin mixture is poured into an ultrasonic tank, and the cleaned chain – which should also be preheated to 225°F – is added. Agitate for 20 minutes (10 minutes per side), remove the chain and hang vertically to cool, and then ‘run in’ the chain once again. …"
(Quelle)

Bei o.g. Beschreibung wird die Kette allerdings auch (auf über 100 Grad Celsius) erhitzt, bevor sie in's Wachs gelegt wird.

Hätte auch noch eine grundsätzliche Frage: Wie würdet ihr bei Mehrtagestouren >200km vorgehen? Ein anderes (flüssiges) Mittel zum Nachwachsen mitnehmen, falls die Kette nicht mehr genug Wachs drauf hat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu der Rezeptur:
Ich halte die Festschmierstoffe nach wie vor für Augenwischerei. Sie schaden nicht, aber der Marketingeffekt wird deutlich höher als der technische Effekt sein. Nicht umsonst hat kein Motoröl der Welt mehr irgendwelche Festschmierstoffe drin (ich weiß, der Vergleich hinkt, da eine Kette keine hydrodynamischen Gleitlager hat...) und es gibt genug die reines Paraffinwachs für die Kette mit Erfolg nehmen.

Hätte auch noch eine Frage dazu: Wie würdet ihr bei Mehrtagestouren >200km vorgehen? Ein anderes (flüssiges) Mittel zum Nachwachsen mitnehmen, falls die Kette nicht mehr genug Wachs drauf hat?
Das ist in der Tat eine gute Frage. Meiner Meinung nach müsste irgendein Alkan als Lösungsmittel nehmen können, worin man das Wachs auflöst und im Fläschchen mitnehmen kann. In der Anwendung müsste es dann wie handelsübliches Kettenwachs funktionieren.
Ich muss mal recherchieren, was sich da gut als Lösungsmittel eignet.

Ansonsten Esbitkocher und Alukochtopf auf die Tour mitnehmen :ka::D
 
Zu der Rezeptur:
Ich halte die Festschmierstoffe nach wie vor für Augenwischerei. Sie schaden nicht, aber der Marketingeffekt wird deutlich höher als der technische Effekt sein. …
Bin absolut nicht vom Fach, daher nochmal meine Frage: Verstehe ich dich richtig? Du würdest bei diesem Rezept sowohl das PTFE, als auch das Molybdänpulver weglassen und die Kette "nur" mit dem Paraffin wachsen?

Ansonsten Esbitkocher und Alukochtopf auf die Tour mitnehmen :ka::D
Hatte auch schon überlegt, im Notfall die Bialetti zweckzuentfremden :D . Aber iwie würde ich auf den Mokka auch nicht gerne verzichten wollen :cool:.
 
Bin absolut nicht vom Fach, daher nochmal meine Frage: Verstehe ich dich richtig? Du würdest bei diesem Rezept sowohl das PTFE, als auch das Molybdänpulver weglassen und die Kette "nur" mit dem Paraffin wachsen?
Exakt.
M.M.n. ein Fall von: Kann man machen, muss man aber nicht... Die Zusätze schaden nicht, bringen aber auch keinen Vorteil.
Zumindest so meine Einschätzung.
Hatte auch schon überlegt, im Notfall die Bialetti zweckzuentfremden :D . Aber iwie würde ich auf den Mokka auch nicht gerne verzichten wollen :cool:.
:D
 
Zu der Rezeptur:
Ich halte die Festschmierstoffe nach wie vor für Augenwischerei. Sie schaden nicht, aber der Marketingeffekt wird deutlich höher als der technische Effekt sein. Nicht umsonst hat kein Motoröl der Welt mehr irgendwelche Festschmierstoffe drin (ich weiß, der Vergleich hinkt, da eine Kette keine hydrodynamischen Gleitlager hat...) und es gibt genug die reines Paraffinwachs für die Kette mit Erfolg nehmen.


Das ist in der Tat eine gute Frage. Meiner Meinung nach müsste irgendein Alkan als Lösungsmittel nehmen können, worin man das Wachs auflöst und im Fläschchen mitnehmen kann. In der Anwendung müsste es dann wie handelsübliches Kettenwachs funktionieren.
Ich muss mal recherchieren, was sich da gut als Lösungsmittel eignet.

Ansonsten Esbitkocher und Alukochtopf auf die Tour mitnehmen :ka::D

Xylol funktioniert gut zum lösen des Wachses und ist flüchtig genug. Allerdings auch eine kleine Umwelt Sauerei.

Grüße,

Sebastian
 
Ja, Xylol sollte gut funktionieren.
Ich habe mal Bremsenreiniger probiert, weil dort Hexan drin sein müsste. Es löst das Wachs auch leicht an, bildet aber eher eine komische, fettige Substanz... Nicht das, wonach ich suche.
Ansonsten kann man sich auch einfach so eine Flasche squirty o.ä. in den Rucksack packen, wenn man sehr lange unterwegs ist.
 
Ja, Xylol sollte gut funktionieren.
Ich habe mal Bremsenreiniger probiert, weil dort Hexan drin sein müsste. Es löst das Wachs auch leicht an, bildet aber eher eine komische, fettige Substanz... Nicht das, wonach ich suche.
Ansonsten kann man sich auch einfach so eine Flasche squirty o.ä. in den Rucksack packen, wenn man sehr lange unterwegs ist.

Squirt wär auch meine Idee, saut aber wieder rum ...
 
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