Die Ruhr war für meine heutige Tour auch der Startpunkt. Genauer die Ruhrschleuse in Duisburg (das ist quasi vor der Haustür). Die Idee war in Richtung Süden rechtseitig am Rhein entlang unter Vermeidung jeglicher Straßen bis mindestens Düsseldorfer Altstadt. Je nachdem wie "fit" ich dann noch wäre, hatte ich mit dem Gedanken gespielt notfalls mit dem Zug ein Stück Richtung Heimt zu fahren...
Soweit der Plan...
Was ziemlich gut gelungen ist, asphaltierte Straßen zu vermeiden. Ist man erst mal in Hüttenheim an Mannesmann und HKM vorbei, schafft man es recht zügig jenseits asphaltierter Straßen am Rheinufer entlang zu fahren...
So sahen die landwirtschaftlichen Autobahnen anfangs aus. Mit dem Slate nahezu "Rennstrecke". Anfangs noch etwas zurückhaltend unterwegs war es erstaunlich, was das Teil an Unebenheiten wegbügelt. Dass die Lefty einen guten Job verrichtet, konnte man ja in diversen Tests lesen. Aber dass auch das Heck eines Alurahmens in Kombination mit der Carbonstütze soviel wegsteckt, fand ich sensationell. Man neigt dazu auf dem scheißlosen Untergrund unvernünftig schnell zu fahren...
Erster Zwischenstopp war dann Kaiserwerth...
Nachdem ich dann am Landtag angekommen war, dachte ich mir "scheiß auf Zug, auch nicht ein Stückchen". Das Wetter war so grandios und ich hatte soviel Spaß unterwegs, dass ich kurzerhand entschied den Rückweg wie den Hinweg zu gestalten. Mit dem Unterschied, dass es diesmal linksrheinisch abseits von Asphalt nach Hause gehen soll...
Wo es rechtsrheinisch noch relativ gut zu erspähende Landwirtschaftswege gab, war das linksrheinisch nach relativ kurzer Zeit nicht mehr der Fall. Wege konnte man teils nur noch daran erkennen, dass die alten Wege in den "Fahrrinnen" nicht ganz so zugewachsen waren. Egal, geht trotzdem. Ein Großteil der linksrheinischen Strecke habe ich es dann sogar gewagt Reitwege zu nehmen. Teils extrem verwurzelt, teils extrem zugewachsen und ein Weg kaum zu erkennen... Was soll ich sagen? Alles fahrbar mit dem Rad...
Die einzigen Stellen wo ich tatsächlich schieben musste, sind Sand/Kies Aufschüttungen direkt am Wasser entlang. Da sacken die
Reifen einfach zu sehr ein als das man noch vernünftig vorwärts kommt...
Fazit:
1. Für die dritte Tour dieses Jahr war die Distanz ambitioniert. Außer zwei kurzen 30-35km Runden hatte ich dieses Jahr noch keine nennenswerten Distanzen zurückgelegt. Ab Uerdingen war der Rückweg dann doch auf einmal elend lang. Aber trotz zeitweise zumachenden Oberschenkel habe ich der Versuchung widerstanden auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen. Da war der Ehrgeiz einfach größer...
2. In den vergangenen Jahren waren meine MTB Touren immer im schattigen Wald. Ihr könnt Euch sicher denken was nun kommt... Na klar! Auf den Einkaufszettel für morgen kommt auf jeden Fall Aftersun- und Sonnenschutzcreme. Was man während des Fahrens nicht merkt, ist der wunderbare Sonnenbrand, den man sich auf so einer Tour in der Sonne zuzieht...
3. Eine Anschaffung, welche ich nie für nötig gehalten habe. Eine Trinkblase! Ich bin echt begeistert! Zum Einen, weil man mit einer Füllung deutlich mehr Flüssigkeit als in zwei Flaschen mit sich führen kann. Zum Anderen, weil (ich zumindest) man deutlich mehr und regelmäßiger unterwegs trinkt, als wenn man nur Flaschen dabei hat...
So, jetzt erst mal in die Wanne, Muskulatur entspannen...