Warum gibt es für‘s bike keine O-Ring/X-Ring Ketten?

Anzeige

Re: Warum gibt es für‘s bike keine O-Ring/X-Ring Ketten?
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Spezi72

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Spezi72

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Wie verhalten sich die gedichteten Ketten bei seitlicher Verwindung?
Beim Motorrad gibt's die m.W. nicht.
Bei Fahrrädern mit Kettenschaltung dagegen schon.

Die Dichtungen brauchen Platz, die Kette wird breiter.
Bei immer mehr Ritzeln hinten wird das knapp.

Ist also eher was für Naben/Rahmenschaltungen. Oder Singlespeed.
Und steht da in Konkurrenz zur herkömmlichen Kette und zu Riemensystemen.

Die gedichteten Ketten sind vermutlich auch teurer als eine ungedichtete - und viele Leute entscheiden bei sowas eher nach dem Anschaffungspreis als nach dem Gesamtpreis über zig Jahre ...

Ob da der verbleibende Markt noch groß genug ist?
 
Ergänzung: ein Teil der Käufer, die vielleicht sogar bereit wären, den höheren Anschaffungspreis zu bezahlen, werden das aber erst dann tun, wenn sie wissen, daß diese Kettensorte hinreichend lange schon bei Fahrrädern eingesetzt werden und damit erprobt sind (ich hab z.B. meine Rohloffs auch erst gekauft, nachdem die schon einige Jahre von anderen getestet worden waren).

So ein verzögertes Kauf-Verhalten macht den Einstieg in diesen Markt für den Produzenten auch nicht wirklich leichter :)
 
Auch O-Ringketten müssen geschmiert werden.

Hallo,

der Hauptgrund dürfte in der Konstruktion der Ketten liegen. Beim Motorrad werden Rollenketten verbaut. Solche Ketten eignen sich prima für einen geraden Lauf, Innenlasche und Rolle laufen auf einem Bolzen, liegen flächig auf, sie sind wesentlich breiter als unsere Schaltungsketten.

Bei unseren Ketten sieht das ganz anders aus. Optisch sind sie erstmal deutlich schmaler. Der grössere Unterschied ist aber der Aufbau. Die Innenlasche ist gekröpft und läuft auf dem Bolzen, die Rolle läuft nur auf dem nach innen gekröpftem Teil der Innenlasche. Die Rolle berührt den Bolzen also nie. In der Fachsprache nennt man das Lagerkragenkette.

Nur durch diese Bauart werden die Schaltvorgänge unter Last überhaupt möglich, die Kette kann sich stark verdrehen oder schräglaufen. Der Verschleiß, der für die Längung der Kette verantwortlich ist entsteht hauptsächlich an der Innenlasche und Niet, erstere wird durch die Umlenkbewegung mit der Zeit leicht "oval", am Niet kann man die Laufspuren nach langer Nutzung auch deutlich erkennen.

Da sich die Kette eigentlich nur in eine Richtung unter Last anwinkelt könnte man die Lebensdauer durch umgedrehtes Auflegen verlängern. Macht aber wohl kaum jemand....

Gruß
 
7
Hallo,



Da sich die Kette eigentlich nur in eine Richtung unter Last anwinkelt könnte man die Lebensdauer durch umgedrehtes Auflegen verlängern. Macht aber wohl kaum jemand....

Gruß
doch doch . Hab das ab und zu instinktiv gemacht. Jetzt mit der einleuchtenden guten Erklärung von dir werde ichs gezielter angehen.
 
Das kommt bestimmt bald bei den Iiigittigit-bikes. Nach zu missbrauchender Motorschaltung kommen da wohl nun auch die Getriebe auf. Dann hat sich die Kettenschaltung dort erledigt.

Beim MTB nicht hilfreich aus obige genannten Gründen.
 
Was mir auch noch einfällt: wenn die gedichteten Ketten eh nur bei Nabenschaltung/Rahmenschaltung/Singlespeed in Frage kommen, relativiert sich auch das Kostenverhältnis, denn da bei diesen Fällen die Kette nicht seitlich verwunden wird, hält eine herkömmliche Kette da auch länger.
 
Zurück
Oben Unten