Warum gibt es so wenig Räder mit Zahnriemen?

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Hallo,

irgendwie scheint die Nachfrage da zu gering zu sein. Warum eigentlich?

Bei mir geht es jetzt aktuell um ein Trekking-Rad für für den täglichen Gebrauch. Da sind leider auch Dreckstrecken dabei.

Grüße, Felgenbeißer
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von imkreisdreher

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Ketten und Ritzel sind einfacher herzustellen, Kettenblatt und RItzel müssen nicht unbedingt genau fluchten und Riemen benögtigen einen teilbaren Hinterbau um überhaupt installiert werden zu können. Getriebenaben haben außerdem einen schlechteren Wirkungsgrad als Kettenschaltungen und sind schwerer. Summasummarum Riemenantriebe sind teurer in der Anschaffung und werden daher eher nicht gekauft.
 
Und wenn's mal reißt:

eine neue Kette kann man fast überall kaufen und auf die benötigte Länge stutzen bzw. notfalls 2 nehmen und die eine damit verlängern, wenn's nicht reichen sollte. Die Kettenglied-Länge ist normiert, der Händler braucht im wesentlichen 3 bis 4 Breiten vorrätig halten. Und hat gute Chancen, die auch verkauft zu bekommen.

Einen passenden Riemen zu bekommen, ist unterwegs deutlich schwieriger - welcher Händler will sich schon einen Vorrat von zig verschiedenen Riemen (Breite, Länge, Zahnabstand, mit/ohne Mittelnut, ...) zulegen, um dann alle 2 bis 3 Jahre mal einen zu verkaufen?
 
Hier gibt es ja jede menge Beschwerden über die Kurzlebigkeit von Ketten .
Wenn ich jetzt mit dem Auto vergleiche hält ein Zahnriemen 100 od 120 tkm und bei meinem Auto mit Steuerkette ist überhaupt kein Wechsel vorgesehen . Ev. mußt ja bei einem Bike mit Riemenantrieb auch sehr oft den Riemen wechseln .
 
Waa ist denn das für ein motor? Klingt nach wenig Hubraum und Drehmoment? Ich kenne eigentlich keinen Motor der keinen tausch vorsieht
Zumindest im VAG-Konzern gibt es meines Wissens kein festes Wechselintervall für die Steuerkette unabhängig von Leistung und/oder Drehmoment - sollte eigentlich ein Autoleben halten (im Gegensatz zu Führungsschienen und Kettenspannern). Die Frage ist jetzt nur wie die Konzerne "Autoleben" definieren. Falls die davon ausgehen, dass die Karre nach 250tkm eh verschrottet wird ...

Ist allerdings m.E. mit der Situation am Fahrrad absolut nicht vergleichbar, da beim Auto die Kette im Ölbad läuft und vollständig vor Umwelteinflüssen geschützt ist.
 
Ist allerdings m.E. mit der Situation am Fahrrad absolut nicht vergleichbar
Ja, die Steuerkette am Auto ist mit der Kette am Bike ungefähr genauso vergleichbar wie die Kette am Panzer mit einer Halskette vergleichbar ist...
Es wird ja noch nichtmal in beiden Fällen Antriebsenergie übertragen...
 
Hmmm. Das gilt aber nur für eine saubere frisch gefettete Kette, oder?
Nein, ich hatte mal ein Bike mit Zahnriemen, weil ich dachte, dass das ein sauberer, leiser und wartungsarmer Antrieb für den täglichen Weg zur Arbeit wäre. Fakt ist aber, dass sich ein Riemen zunächst einmal im Vergleich zu einer Kette etwas "seltsam" fährt. Beim Anfahren und harten Beschleunigen spürt man eine leichte Dehnung und es fühlt sich etwas "weich" an. Damit konnte ich noch halbwegs leben, aber der Kraftverlust insbesondere in Kombination mit der Shimano Alfine Nabenschaltung war unfassbar hoch. Da verpufft unglaublich viel Energie. Die Riemenräder mögen keinen Schmutz und Nässe schon mal gerade gar nicht. Da produziert der Antrieb dann mitunter die seltsamsten Geräusche und der Verschleiß an Riemen und Riemenrädern wird sehr schnell deutlich sichtbar. Hat mich letztlich nicht überzeugt und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das System auch aufgrund der von einigen anderen Usern hier bereits genannten Eigenarten/Nachteile großflächig etablieren wird. Das wird eine Antriebsform für Hipster-/Citybikes bleiben. Sieht modern und fortschrittlich aus, kann aber rein gar nix besser als eine simple Kette.
 
Ungefähr so sinnvoll wie die Leute, die ihre Laufräder anschubsen, die Umdrehungen zählen und dann versuchen irgendwelche Rückschlüsse zu ziehen.
Die im Video gewählte Versuchsanordnung ist simpel und mag zwar nicht zu 100% korrekte Ergebnisse liefern, ich denke aber schon, dass daraus relativ deutlich hervorgeht, dass ein solcher Riemen ordentlich Kraft frisst. Ob die ermittelten Verhältnisse realistisch sind, kann ich nicht einschätzen, ich würde aber schon sagen, dass es sich zumindest sehr genau mit meinen Erfahrungen aus der Praxis deckt.
 
Die im Video gewählte Versuchsanordnung ist simpel und mag zwar nicht zu 100% korrekte Ergebnisse liefern, ich denke aber schon, dass daraus relativ deutlich hervorgeht, dass ein solcher Riemen ordentlich Kraft frisst. Ob die ermittelten Verhältnisse realistisch sind, kann ich nicht einschätzen, ich würde aber schon sagen, dass es sich zumindest sehr genau mit meinen Erfahrungen aus der Praxis deckt.
Klar, auch besser gedichtete Nabenlager "fressen Kraft".
Nur halt bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie die Anzahl der Umdrehungen vermuten lassen.
Genauso verhält es sich bei diesem "Riemen-Test" auch.
 
Ich denke halt, das ein Riemen sich einfacher reinigen läßt, einfach nur Wasser.
Die ständig verdreckte Kette dagegen nervt mich schon.
 
Waa ist denn das für ein motor? Klingt nach wenig Hubraum und Drehmoment? Ich kenne eigentlich keinen Motor der keinen tausch vorsieht

BMW hat mal im E90/X1 Motoren verbaut bei denen das nicht vorgesehen war und die Kette an der Hinterseite vom Motor ist. Dummerweise waren die Ketten dann schon nach tlw. 100tsd km fertig.
 
Riemen benögtigen einen teilbaren Hinterbau um überhaupt installiert werden zu können.
Es gibt mittlerweile teilbare Riemen.

Meine Erfahrung mit Gates war: schlußendlich rausgehauen, weil mich das Gequietsche genervt hat. (Dauerursache: Staub im trockenen Sommer) Sämtliche Tricks haben da nicht geholfen.
 
Aus meiner Sicht ist das Problem eher genau umgekehrt: Es gibt kaum noch Trekking/Urban-Räder mit hochwertiger Nabenschaltung (zB die 11-Gang Alfine) ohne teuren Zahnriemen.
Und Neues ohne Motor kommt eh nicht mehr auf den Markt. Die Nachfrage scheint komplett tot zu sein. Vor Jahren habe ich schwer bei uns in der Firma fürs Fahrradleasing gekämpft. Dann war es da und es gab kein Rad, dass ich wollte. Muss das aktuelle Rad halt noch eine Weile halten, bis ich alt genug bin, dass die Motorunterstützung brauche. Oder reich genug für eine Rohloff am Stadtrad.
 
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