Warum Mineralöl und kein Dot in mein Bremssystem?

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Hi,

mal wieder beschäftigt mich eine Frage und zwar warum manche Bremssysteme mit Dot und andere mit Mineralöl befüllt werden müssen. Bremsgriffe, Bremskolben und der Rest der Bremse sind doch vom Aufbau her überall gleich, aber wieso muss man dann trotzdem unterschiedliches Öl benutzen. Ist das nicht Schwachsinn?

gruß
 
Die Dichtungen sind meines Wissens aus anderem Kunststoff. Das heisst, dass DOT Dichtungen welche für Mineralöl gedacht sind angreifen könnte.
 
Auch wenn das so wäre, wieso stellt man zwei paar Dichtungen her. Wieso nicht nur eine Ölsorte?

Wieso gibt es Audi und BMW? Man fährt doch auch nur damit.

Wieso gibt es Luftfedergabeln und Stahlferdegabel? Federn doch beide.

Könnte mir vorstellen das Shimano und Magura halt Mineralöl genommen haben da es Umweldfreundlicher ist wie DOT.
 
Quatsch.

Dot hat z.B. hat den Nachteil das es hygroskopisch ist. Sprich es nimmt Wasser auf. Das kann zu Systemschäden führen bei fehlender Wartung bringt aber auch Vorteile beim Bremsen. Dadurch dass das Dot das Wasser bindet verschlechtert sich das Dot zwar ein klein wenig aber der Bremskraft setzt es nicht so zu als würde Wasser in ein Mineralöl gelangen. (Luftfeuchtigkeit, Reinigung etc)

Hier würde das Wasser als Tropfen irgendwo in der Bremse liegen und sofort Gasförmig werden wenn das Öl eine Temperatur von 100° erreicht. Da nun Wasserdampf im System ist der auch noch das 1000fache Volumen des Wassertropfens hat musst du nun erst das Gas komprimieren bevor der Kolbendruck Einfluss auf das Öl nimmt und die Bremse noch ein wenig bremsen kann.

Mineralölbremsen sind in der Theorie hingegen wartungsfrei laut Herstellern allerdings kann eben bei Kontakt mit Wasser die Bremse gleich komplett neu befüllt werden.

Dot ist Unweltschädlich und Reizend was der Anwendung während der Wartung nicht so zuvor kommt.

Dafür ist Dot aber nicht so Hitzeempfindlich wie Mineralöl und kühlt auch schneller ab was einen Bremsausfall besser verhindern kann.

Außerdem ist Dot schlechter komprimierbar als Mineralöle was zu einem härterem Druckpunkt führt.


Allerdings sind das Werte die man nur mit optimal gewarteten Bremsen erreichen kann.
 
Hier würde das Wasser als Tropfen irgendwo in der Bremse liegen und sofort Gasförmig werden wenn das Öl eine Temperatur von 100° erreicht.

Selbiges wird aber mit DOT auch passieren. Es bildet sich zwar im DOT kein Tropfen wie im Mineralöl, dennoch ist das Wasser, zwar gelöst (verdünnt das DOT), vorhanden und wird in den heissen Bereichen (Bremssattel und Umgebung) ebenfalls bei 100°C zu Dampf entstehen.

DOT hat halt den einen Vorteil, dass man es an jeder x-beliebigen Tankstelle kaufen kann (was mich aber trotzdem vom erneuten Kauf eines DOT-Systemes zurückgehalten hat).
 
Soweit ich das weiß bindet das Dot das Wasser und der Nasssiedepunkt des Dot sinkt dadurch.

Also tritt der Effekt eben nicht auf - was ja auch der Grund für die Verwendung von Dot ist.
 
Quatsch.

Dot hat z.B. hat den Nachteil das es hygroskopisch ist.
Mineralölbremsen sind in der Theorie hingegen wartungsfrei laut Herstellern allerdings kann eben bei Kontakt mit Wasser die Bremse gleich komplett neu befüllt werden.

(...)

Dafür ist Dot aber nicht so Hitzeempfindlich wie Mineralöl und kühlt auch schneller ab was einen Bremsausfall besser verhindern kann.

Außerdem ist Dot schlechter komprimierbar als Mineralöle was zu einem härterem Druckpunkt führt.

Dass DOT hygroskopisch ist, ist kein Nachteil, sondern gewollt. DOT soll , wie bereits beschrieben, nämlich in offenen Bremssystemen Wasser binden. Wenn es "satt" ist, muss es ausgetauscht werden.

Die Hitzeresistenz von Mineralöl ist für den Einsatz in Fahrradbremsen absolut ausreichend. Immerhin wird Mineralöl als Schmiermittel in Verbrennungsmotoren verwendet (Verdichtungstemperatur bis 900°C, Verbrennungstemperatur über 2000°C. Zugegeben, an der Zylinderwand wird's nicht ganz so heiss, aber DOT kocht schon im Neuzustand bei gut 200°C -250°C, je nach Qualität). Bevor das Öl in Deiner Bremse den Geist aufgibt, hat es sich schon lange durch die mittlerweile abgeschmolzenen Leitungen einen Weg ins die Freiheit gesucht.

Mineralöl ist, wie DOT, eine hydraulische Flüssigkeit. Die vergleichbar lächerlichen Drücke in einer Fahrradbremse steckt Mineralöl locker weg, ohne messbar komprimiert zu werden. In Hydraulikzylindern wird Mineralöl mit 1000 bar und mehr beaufschlagt, ohne nennenswert komprimiert zu werden. Ich bezweifle mal, dass man da einen Unterscheid zu DOT merken kann.

Was die spezifiesche Wärmekapazität angeht, kann ich Deine Theorie weder bestätigen noch widerlegen. Ich denke aber, dass dieser Parameter bei einer Fahrradbremse eher keine Relevanz hat, da die thermische Masse der Hydraulikflüssigkeit, verglichen mit der Bremszange, sowieso vernachlässigbar ist. Sprich, die Abkühlgeschwindigkeit wird von der Zange bestimmt, das bisschen Hydraulikflüssigkeit macht da bestimmt keinen messbaren Unterschied.

In Kraftfahrzeugbremsen wird DOT ersten wegen den hygroskopischen Eigenschaften und zweitens wegen der relativ hohen Viskosität bei sehr niedrigen Temperaturen (die Viskosität von DOT ist nach SAE spezifiziert bis -40°C) eingesetzt. Mineralöl kann da nicht mithalten.
 
Selbiges wird aber mit DOT auch passieren. Es bildet sich zwar im DOT kein Tropfen wie im Mineralöl, dennoch ist das Wasser, zwar gelöst (verdünnt das DOT), vorhanden und wird in den heissen Bereichen (Bremssattel und Umgebung) ebenfalls bei 100°C zu Dampf entstehen.

DOT hat halt den einen Vorteil, dass man es an jeder x-beliebigen Tankstelle kaufen kann (was mich aber trotzdem vom erneuten Kauf eines DOT-Systemes zurückgehalten hat).



Wie kommst du auf den Vorteil mit der Tanke. Ja du hast recht, ist aber kein Argument für das Material an sich. Es wird nicht umsonst Dot in KFZ etc. verwendet, wenn Mineralöl ähnlich funktionieren würde. Zudem konnte man dann ja gleich den grünen Daumen aufs Auto kleben.......Alöx hat das recht gut erklärt. Dem anzufügen währe noch das DOT nur eine geringe abweichung in der Viskosität hat bei extremen Temperaturschwankungen.

Im großen und ganzen hat das Marketing mal wieder gewonnen beim Öl.
 
Die Dichtungen sind meines Wissens aus anderem Kunststoff. Das heisst, dass DOT Dichtungen welche für Mineralöl gedacht sind angreifen könnte.


Ne, ist eher umgekehrt der Fall. Es gibt hier im Forum genügend Leute die Mineralölbremsen mit Dot ohne Probleme fahren. Aber mach mal ein Rötzchen Mineralöl in die Dot-Bremse, da kannst du nach kurzer Zeit alles in die Tonne hauen, weil die Dichtungen so stark Aufquellen, dass man sie noch nichtmal mehr rausbekommt. Das muß noch nicht mal viel sein(mein Händler hatte damals Mist gebaut...Trickstuff hat 2h an einer Bremse die Dichtungen getausch, die HR Bremse war so hinüber, dass es günstiger war sie neu zu erwerben).

Zitat:
Zitat von alöx Beitrag anzeigen
Dot ist Unweltschädlich und Reizend was der Anwendung während der Wartung nicht so zuvor kommt.

Und es greift Lackierungen an......


Was macht ihr mit dm Zeug, das gehört in die Bremse und NUR in die Bremse. Wenns mal aufe Hand kommt merkt man es recht schnell, wenns gribbelt, dann einfach abwaschen oder gleich Handschuhe aus der Apotheke besorgen.

Der Lack wird nicht angegriffen, wenn man die hygroskopische Wirkung für sich nutzt. Will heißen, mit Wasser drüber und gut. Bis der Lack fällig ist vergehen meißt ein paar Tage, wie ich mal empirisch fesgestellt habe. An meinem Syncros Vorbau passierte sogar gar nix.


Soweit ich das weiß bindet das Dot das Wasser und der Nasssiedepunkt des Dot sinkt dadurch.

Also tritt der Effekt eben nicht auf - was ja auch der Grund für die Verwendung von Dot ist.

Stimmt komplett und der Effekt ist noch nichtmal sehr groß, ich glaub mal was von 50° celsius gehört zu haben, so das selbst gut gewässertes Dot nicht allzu schlecht neben Mineralöl darsteht.

Hier in dem Thread wurden auch mal ein paar Fakten zusammen getragen.
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=315705&highlight=dot+mineral%F6l


Das mit dem Dot Wechsel alle zwei Jahre ist auch nicht sooo schlimm, wenn man bedenkt, das in der Bremse keine großes Flüssigkeitsvolumen besteht und man eh beim Entlüften einen Großteil unbeabsichtigt wechselt.
 
wie ich mal empirisch fesgestellt habe. An meinem Syncros Vorbau passierte sogar gar nix.

das liegt daran, weil der syncros vorbau nicht lackiert sondern anodisiert bzw. eloxiert ist.

da die meisten rahmen pulverbeschichtet sind, macht dot nichts groß was aus, allerdings bei richtigen lacken wird der lack sofort an der stelle weich und braucht ewig bis er wieder an der stelle aushärtet
 
Die aktuellen Sachen sind nicht anodisiert oder eloxiert. Das geht doch gar nicht in weiß.
http://www.syncros.com/stems.htm

Man brauch nun nicht wirklich lange zum Entlüften, da bleibt gerne mal Zeit bis der Lack hinüber ist. Wenn man gleich mit Wasser drüber geht, ist die Gefahr eher theoretischer Natur. Einer hat mit Dot mal seinen Carbonlenker gehimmelt, er hat das aber auch schön einwirken lassen.
 
Die aktuellen Sachen sind nicht anodisiert oder eloxiert. Das geht doch gar nicht in weiß.
http://www.syncros.com/stems.htm

daher hab ich extra vorher nochmal deine gallerie überprüft ^^

hab damit gerechnet, dass du nur den schwarzen hast wie in der gallerie, tut aber nichts zur sache, auch die weiße variante ist garantiert pulverbeschichtet und nicht nasslackiert.

wie es aber bei carbonlenkern aussieht weiß ich nicht, nur haben diese garantiert keinen einfachen lack, sonst würde dieser schnell bei allen schellen und bei der vorbauklemmung nachgeben.


außerdem kommt es drauf an wie sehr der lack gegen chemische einflüsse beständig ist.
 
Schade, find gerade nicht den Fred zum Carbonlenker.

Kayn du bist ja lustig, der Syncros Vorbau ist gar nicht in der Gallerie, war am anderen Bike. Das einzige, das die Dot Dusche nicht überlebt hat war meine 2€ Klingel;).

Das am Morewood ist ein Syntace Superforce.
 
Hi

Dass Mineralölbremsen wartungsfrei sind, stimmt auch nicht und halte ich für reines Marketinggeschwätz. Bei Gabeln, Dämpfer und alle anderen Teilen die mit Flüssigkeiten/Ölen geschmiert werden, gibt es ja auch nicht umsonst Wartungsintervalle.
Im besten Fall kann der Bremsflüssigkeitswechsel bei Mineralöl in längeren Abständen erfolgen wie bei DOT Bremsen.
Folgende Bremsen hatten eine übelste Braunschwarze Suppe drin. Im Falle von der HS33 sogar nur schwarz mit Schwebeteilchen. Diese musste dann komplett gereinigt und mit Pressluft ausgeblasen werden.
- Magura Julie Mod 2001 nach 15Monaten
- Magura Louise Mod 2004 nach 22Monaten
- Magura HS33 Mod 2001 nach 6.5 Jahren
Ausserdem funktionierten alle Bremsen nach dem Wechsel des Mineralöls wesentlich besser.

Gruss
Simon
 
Dass Mineralölbremsen wartungsfrei sind, stimmt auch nicht und halte ich für reines Marketinggeschwätz.
Ist es natuerlich auch. Wenn Mineraloel einen klaren Wartungsvorteil haette fuehren nicht alle Autos und Motorraeder auf der ganzen Welt mit DOT in ihren Bremssystemen durch die Gegend...
 
Folgende Bremsen hatten eine übelste Braunschwarze Suppe drin. Im Falle von der HS33 sogar nur schwarz mit Schwebeteilchen. m Wechsel des Mineralöls wesentlich besser.

Gruss
Simon

hab an einer alten HS33 das selbe beobachten können, allerdings nach dem letzten flüssigkeitswechsel scheint sich diese nicht mehr zu verunreinigen.

selben effekt konnte ich an diversen zugstufen feststellen
 
An die ganzen Dot-Profis hier im Thread:
Kann es sein, dass das Dot Wasser zieht und dann durch Hitzeeinwirkung (Rad steht in der Sonne) mehr Volumenarbeit leistet als "reines" Dot? Hab nämlich das Problem, dass meine Bremse sobald sie in der Sonne steht sich von allein "blockiert".
 
Naja, jeder Stoff dehnt sich bei höheren Temperaturen aus, nicht nur Dot und Mineralöl. Deswegen haben Bremsen der neueren Bauart ("offenes System") eine Volumenregulierung in Form des Ausgleichsbehälters und der Belagsnachstellung, um beim Bremsen auftretende Temperatur und Volumenschwankungen auszugleichen.

schau dir mal hier die letzte Seite an:
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=314173&page=33

Dennoch, irgendwas scheint da bei dir nicht ganz in Ordnung zu sein, denn ein bischen in der Sonne liegen ist nix zu den Belastungen beim Bremsen. Jeder der mal ne Scheibe "blau"gebremst hat weiß was "heiß" ist.
 
An die ganzen Dot-Profis hier im Thread:
Kann es sein, dass das Dot Wasser zieht und dann durch Hitzeeinwirkung (Rad steht in der Sonne) mehr Volumenarbeit leistet als "reines" Dot? Hab nämlich das Problem, dass meine Bremse sobald sie in der Sonne steht sich von allein "blockiert".

Hi

durch das gezogene Wasser hast jetzt unter Umständen zuviel Bremsflüssigkeit drin, was sich in dem von Dir beschriebenen Phänomen äussert. Hier würde ablassen von etwas Bremsflüssigkeit vermutlich helfen, wobei es sich bei der Gelegenheit ja gleich anbieten würde die Bremsflüssigkeit gleich komplett zu wechseln und alles wieder sauber neu zu entlüften. Ich persönlich habe gute Erfahrungen gemacht mit dem DOT5.1 (von Motorex) bei den Juicy's 5 und 7. Ich wechsle grundsätzlich spätestens nach 12Monaten das DOT bei beiden Bremsen und das ist ja auch recht schnell erledigt.
Die Bremse dankt es Dir dann nach dem Wechsel/Entlüftung mit merkbar besserer Performance.

Gruss
Simon
 
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