zur sache:
ein guter freund von mir hat einen shop. ich gehe da ziemlich ungeniert ein und aus, habe einsicht in ek-preislisten, kann in seinem namen mit seiner kunden-nr. bei importeuren meine ware selber bestellen, wenn ich das will, usw. ich habe mit ihm auch schon die eine oder andere diskussion über die branche im allgemeinen und über online- und billiganbieter im besonderen geführt.
es ist tatsache, dass bikeshops in einem harten marktwettkampf mit onlineshops stehen. ebenso klar dürfte sein, dass ein versender gegenüber einem laden, der verkaufsräume, -personal usw. unterhalten muss, rein von den produktpreisen her, wie sie dem normalen kunden angeboten werden, kaum mithalten kann.
man kann als shopbesitzer jetzt die hände zusammenschlagen und resigniert drauflos jammern. oder man kann versuchen, in den bereichen zu punkten, wo dies ein onlineshop in der regel nicht kann.
- ein kunde will ein rennrad (korrekte grösse imho noch einiges wichtiger als bei einem bike). du vermisst den kunden im laden eigenhändig. du machst vorschläge, zeigst ihm möglichkeiten, lässt ihn probefahren, kurzum du berätst ihn umfassend.
- du bietest jedem kunden eines neuen rades im kaufpreis inbegriffen eine individuelle anpassung des bikes. längerer/kürzerer vorbau, anderer lenker? ok, wird ohne aufpreis gegen ein gleichwertiges modell getauscht. klickpedalen, bärentatzen, beides? ok, haben wir. gabelfedern zu hart, dämpferfeder zu weich, ok, wird angepasst. ohne aufpreis, wir verkaufen doch einem kunden nicht ein 3'000.-- rad mit unpassendem setup.
- grundsätzlich der erste service am bike ist gratis. lediglich allfällige verschleissteile sind zu bezahlen.
- hat der kunde ein problem mit der schaltung, der gabel, etc., komm vorbei, wir schauens an, wenns ein garantiefall ist, schicken wirs ein und regeln das nötige.
--> der langen rede kurzer sinn: so baut sich der händler einen kundenstamm auf, der wieder kommt und bei ihm investiert. und wenn man weiss, dass einer nicht nur kurzfristig profitieren will, dann kann man ihm auch mal mit stammkundenkonditionen entgegenkommen. so geht das.
wenn der händler die nötige lager- und vertriebskapazität besitzt sowie über die entsprechenden finanziellen reserven für den einkauf von grossen lagerbeständen verfügt, kann er daneben natürlich auch noch ein einen onlineversand aufziehen.
wobei ich wegen dem harten preiskampf in diesem segment dies auch wieder nicht für eine so lukrative idee halte. onlineversender gibts schon viele.
ich würd eher versuchen, mir den vertrieb ein oder mehrerer guten, nicht zu grosser marken/produkte an land zu ziehen.
gruss pat
