Was haltet ihr vom "Brüsseler Modell"

Ist das "Brüsseler Modell" auch etwas für Großstädte in Dtl.?

  • ja - es würde den selben Zuspruch finden

    Stimmen: 13 20,3%
  • ja - nur würde es wohl kaum Zuspruch finden

    Stimmen: 35 54,7%
  • nein - hier ist so etwas nicht nötig

    Stimmen: 2 3,1%
  • nein - dieses Konzept bringt nichts

    Stimmen: 14 21,9%

  • Umfrageteilnehmer
    64

s.sentials

tvärs över fälten
Registriert
8. Oktober 2004
Reaktionspunkte
0
Ort
Oberlausitz
Hallo!

Mich würde mal interessieren, was ihr von der Idee haltet, die in Brüssel schon umgesetzt wurde:

Wer sich verpflichtet sein Auto für fünf Jahre stillzulegen, bekommt ein Fahrrad und einen "Freifahrtsschein" für die öffentlichen Verkehrsmittel in Brüssel für fünf Jahre.

Laut ADFC haben bereits 18.000 Brüsseler ihr Auto daraufhin abgemeldet.


Auch ein Konzept für unsere Großstädte?
 
hm...
interessante idee, guter ansatz, aber wohl nur geringer erfolg. Leute die ihr auto für 5 Jahre stillegen können, brauchen es eh nicht viel.

Ich fände es eher mal den leuten die wirklich drauf angewiesen sind, und viel fahren müssen eine interessante alternative zu bieten.

Ich bin Pendler, komme vom Land und fahre jeden morgen 30 min mit dem Zug in die Stadt (selten mit dem Bike).
Leider sehen die Schweizer Bundesbahnen dieses Geschäft wohl als zu unrentabel an, da die Qualität ständig abnimmt.

Wie ich es von Deutschland mitbekommen habe, werden die "pendler-Verbindungen" auf dem Land auch nicht besser.

Also: bevor so was erfolg zeigen kann: der Öffentliche-Nahverkehr muss besser ausgebaut werden.
(einfaches Beispiel: mehr und bessere möglickeiten sein Velo im Zug mitzunehmen)

Gruss

Hendrik
 
s.sentials schrieb:
Hallo!

Mich würde mal interessieren, was ihr von der Idee haltet, die in Brüssel schon umgesetzt wurde:

Wer sich verpflichtet sein Auto für fünf Jahre stillzulegen, bekommt ein Fahrrad und einen "Freifahrtsschein" für die öffentlichen Verkehrsmittel in Brüssel für fünf Jahre.

Laut ADFC haben bereits 18.000 Brüsseler ihr Auto daraufhin abgemeldet.


Auch ein Konzept für unsere Großstädte?

Man überlege sich nur den Wertverlust des Fahrzeuges in den 5 Jahren! Da kann man das Geld ja gleich auf die Deponie tragen ;)
Klar verliert es auch im Einsatz Geld, aber eben nicht in der Garage. Aus diesem Grund haben wir unsere 2 Autos verkauft und uns einen (fahrradtauglichen) Van gekauft. Ich fahre fast kein Auto mehr.
 
könnte sich keine deutsche stadt leisten !
zudem, jedes auto welches man wirtschaftlich 5 jahre lang stillegen könnte, ist nicht viel mehr wert wie ein fahrrad, von daher könnte man es gleich verschrotten.
 
Klar mmüssen Anreize geschaffen werden, um die Innenstädte Autofrei zu bekommen. Aber so geht es nicht, denke ich.
Welcher Mensch, der nicht unbedingt Fahrradfetischist ist, will denn beispielsweise im November bei Regen, 3 Grad und Windstärke 7 mitm Rad durch die Stadt gurken? Na gut, da kann er dann den Bus/die Bahn nehmen, das Ticket gibt ja (zumindest in Brüssel) umsonst.
Aber was ist am Wochenende, wenn man mit Kind und Kegel mal raus will. Mit Picknikkorb und tausend Taschen in der deutschen Bundesbahn?? Zum Abgewöhnen, sage ich nur.
 
arndt schrieb:
Klar mmüssen Anreize geschaffen werden, um die Innenstädte Autofrei zu bekommen. Aber so geht es nicht, denke ich.
Welcher Mensch, der nicht unbedingt Fahrradfetischist ist, will denn beispielsweise im November bei Regen, 3 Grad und Windstärke 7 mitm Rad durch die Stadt gurken? Na gut, da kann er dann den Bus/die Bahn nehmen, das Ticket gibt ja (zumindest in Brüssel) umsonst.
Aber was ist am Wochenende, wenn man mit Kind und Kegel mal raus will. Mit Picknikkorb und tausend Taschen in der deutschen Bundesbahn?? Zum Abgewöhnen, sage ich nur.


Für das gibt's bei uns (in Zurigo) Car Sharing Programme vom ÖV.
 
Das macht die Sache schon interessanter....
Aber wie schon gesagt: Der bekloppte Quotendeutsche würde eher eine Gehirnhälfte als sein Auto hergeben. Auch wenn der Sprit noch mal doppelt so teuer ist, und die Luft nur noch durch ne Maske erträglich wird.
 
Ich meine, das bei den meisten Leuten die Bedingungen zum "Zur Arbeit mit dem Rad fahren" einfach zu schlecht sind. Wenn Städte Geld in die Infrastruktur zum Radfahren investieren würden, hätten viel mehr Leute etwas davon.
 
Es ist in Deutschland wahrscheinlich sehr schwierig umzusetzen, aber an und für sich finde ich das eine gute Idee. Das Autofahren ist immer noch viel zu billig, Alternativen wie ÖV leider viel zu teuer.

Auch wenn nicht explizit nach Pendlern gefragt wurde, fände ich das Brüsseler Model auch für Pendler interessant, vorausgesetzt natürlich, dies ist mit den ÖV / dem Bike überhaupt möglich.
 
ich denke man muss hier echt unterscheiden zwischen großstadt und landleben.

meine freundin z.b. hat ihr auto verkauft, sie braucht nur noch ubahntickets. damit kommt sie in ihrem wohnort überall hin. ubahnticket und flugtickets das ist alles was sie braucht.

ich hier hingegen wäre ohne mein auto aufgeschmissen. ist halt so in einer kleinstadt mit 25T einwohner. innerhalb der stadt geht das sicher noch. aber mal eben so in die disco z.b. ist nicht möglich. der letze zug/bus fährt ja schon um halb 1. wie sinnvoll!!!
 
Auto haben und Auto fahren ist ja nicht das gleiche. Ich fahre zwar nur ca. 20 x im Jahr mit meinem Wagen - Urlaub, Surfen... - möchte aber die Freiheit nicht missen. Trotzdem fahre ich bis 20-30km eigentlich nur mit dem Rad. Entscheidend für die Ökö-Bilanz ist doch die gefahrene Strecke. Mit 3000Km + Urlaub habe ich da kein schlechtes Gewissen.
Und Pendler ist man meist ja auch ein Stück freiwillig. Ich leiste ich mir ne teure Stadwohnung damit ich nicht fahren muß.
 
die andere frage ist doch :
Was für ein Fahrrad bekommt man dann???
kann man sich das frei aussuchen???
und gelten die Tickets nur für Brüssel oder kann ich damit auch von Brüssel nach zb einem anderen belgischen ort fahren...??
 
Stilllegen heißt ja hoffetlich nicht, dass ich das Auto nicht veräußern darf.
Und wem ich das Mobil dann verkaufe...um es für weitere Fahrten doch wieder nutzen zu können...
 
Das wir alle unsere Autos stillegen kann doch gar nicht im Interesse der Regierung oder Stadt sein, genausowenig wie spritsparende Autos. Würden wir das machen wären die Haushaltslöcher noch grösser und man müsste woanders kassieren.
Ich will mich auch sicher nicht für 5 Jahre festlegen. Schon allein wegen der beruflichen Zukunft. Ein unbenutztes Ticket für die Öffis wird mir auch schon aufgezwungen, wozu also ein zweites? Und wie soll ich meine Bierkästen aus dem Getränkemarkt nach Hause bekommen?
Kein Auto ist also auch keine Lösung, somit bleibe ich gerne offizieller Sponsor des Bundesfinanzministers und verpeste die Luft mit meinem Feinstaub.
 
mcgyver2k schrieb:
Das wir alle unsere Autos stillegen kann doch gar nicht im Interesse der Regierung oder Stadt sein, genausowenig wie spritsparende Autos. Würden wir das machen wären die Haushaltslöcher noch grösser und man müsste woanders kassieren.
Das ist einseitig gedacht und mindestens aus volkswirtschaftlicher Sicht falsch.

Ich frage mich allerdings, wie die Stilllegung kontrolliert werden soll. Könnte ja jeder sein Auto abmelden, und auf ein Familienmitglied wieder anmelden und einfach weiterfahren. Solche Systeme fordern immer allzuleicht zu Betrug auf...

Aber dass der ÖPNV überteuert sei, halte ich für ein Gerücht. Eher stimmt, dass die Leute nicht richtig rechnen ;)

M.E. lässt sich das Problem überlasteter Innenstädte fast nur lösen, wenn man die städtebaulichen Sünden der vergangenen Jahrzehnte rückgängig macht.

Falls es aufgrund des rapide schwindenden Ölangebots überhaupt noch nötig ist.
 
Mit dem Stilllegen lag ich glaube ich falsch ... im Bericht war davon die rede, dass man sich verpflichtet 5 Jahre lang kein neues Auto zu kaufen ... sprich man muss seins verkaufen.

Umschreiben/Verkaufen an Bekannte:
Irgendwie war's mir ja klar, dass es sofort wieder Ideen auftauchen wie man am besten dabei betrügen kann ... nein, solche Aktionen sind keine Aufforderung zum Betrug ... gerade in Dtl. gibt's nur zu viel, die meinen, dass man mit solchem Betrug am besten lebt ... Abstauben wo's nur geht ... reicht ja zu, wenn man nur so tut als ob man die Bedingungen erfüllt ... nun ja könnte darüber nen ellenlangen Text schreiben (passt zu meinem Diplomarbeitsthema), aber das würde hier zu weit gehen.
 
s.sentials schrieb:
Irgendwie war's mir ja klar, dass es sofort wieder Ideen auftauchen wie man am besten dabei betrügen kann ... nein, solche Aktionen sind keine Aufforderung zum Betrug ... gerade in Dtl. gibt's nur zu viel, die meinen, dass man mit solchem Betrug am besten lebt ... Abstauben wo's nur geht ... reicht ja zu, wenn man nur so tut als ob man die Bedingungen erfüllt ...
Sollte ja nicht heißen, dass irgendwelche Initiativen a priori zum Scheitern verurteilt sind. Aber in der Anonymität ist der Mensch ein Wolf. Das hat auch nichts mit Deutschland zu tun. Mit Appellen an die Moral kommst Du nicht weiter. Du stellst Dein Beik sicherlich auch nicht unabgeschlossen an den Bahnhof.

Ein gutes Systemdesign mit effektiven Spielregeln muss mit allem rechnen und es hinkriegen, dass sich das Handeln für den persönlichen Vorteil mit dem Handeln für die Allgemeinheit deckt. Oft schwer genug. Unser Gesundheitssystem ist da ein ganz schlechtes Beispiel.

Was ist das Gebiet und Thema Deiner Diplomarbeit?
 
Problem!

Wohne in Munster in der Lüneburger Heide und arbeite als Elektriker für eine Zeitarbeitsfirma. Mein momentaner Einsatz ist in Alblasserdam(bei Rotterdam) in Holland. Sonntagabend fahre ich hin, dann arbeiten wir 4 Tage 10 Stunden und fahren Donnerstagabend nach Hause. Ohne Auto? No way! Von den Kosten abgesehen, würde ich mit der Bahn erst am Freitagmorgen um 6:30 Zuhause sein. :aetsch:

Ist also alles Unsinn ohne Auto in der heutigen Zeit. Obwohl ich gerne darauf verzichten würde. Aber dafür müsste sich hier sehr viel ändern! :daumen:
 
Zurück