Was haltet Ihr von der Transalp Challenge

Carsten

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Aalen
Jedes Jahr lockt die Transalp Challenge hunderte von Bikern.
Was ist nun dran an diesem Event?
Ist einer derartige Veranstaltung mit dem eigentlichen Gedanken einer Alpenüberquerung, nähmlich dem Naturerlebnis und dem Abenteuer zu vereinen?
Ist die Challenge ein Event für Spinner und Konditions-Junkies?
Ist der Event einfach eine unkomplizierte Möglichkeit über die Alpen zu Kommen (ohne Kartenstudium und eigene Orga)

Was meint ihr so?
 
Hallo Carsten,

für mich kommt die Challange aus verschiedenen Gründen nicht in Frage:
- Keine Zeit, die tolle Landschaft zu genießen
- Massenübernachtungen im Tal
- es dürfte unmöglich sein, das Gefühl totaler Einsamkeit zu erleben

Daniel
 
Von der sportlichen Herrausforderung her würde es mich schon ansprechen.
Aber nur, wenn ich viel Zeit und Geld hätte mehrmals im Jahr in die Berge zu fahren!

Das ist aber nun leider ned der Fall. Daher kommt es aus den Gründen die Fubbe schon nannte auch für mich nicht in Frage.

Wenn ich schon so selten in den Bergen bin, dann möchte ich es auch richtig genießen.
Und dazu gehören u.a. auch ne Menge knackige Singles und Downhills, die es - wie ich vermute - bei der Challenge aus diversen Gründen nicht geben kann. Aber verbessert mich, wenn es nicht stimmt.
 
ich halte auch nicht viel von diesen ganzen mehrtages-extrem-touren über die alpen, aus den schon oben angesprochenen gründen! nach den genailen erfahrungen und impressionen ist es eigentlich das dümmste was man machen könnte. so eine biketour sollte man genießen, die impressionen in sich aufsaugen und einfach mal anhalten und schauen können.

aber wer extreme rennen fahren will benötigt natürlich extremes gelände. so ist das mit allen wettkämpfen dieser art, von transalp chellenge bis crocodile trophy. sollen sie halt machen...
 
Na, ich bin mal gespannt! Ich fahre 2 Tage nach dem Start die gleiche Strecke (aber nicht auf Zeit;) ).

Bin mal gespannt, wieviel Müll da rumliegen wird oder ob dem Veranstalter das auch wichtig ist - neben dem Geld, was er verdient.

Für mich wäre die Trans Alp Challenge eher interessant, wenn man solo starten könnte. Fahre eh am liebsten alleine und so sollte man ja schon möglichst eine halbwegs identische Kondition haben.
 
Sportlich gesehen ist die Transalp Challenge sicher eine Super-Herausforderung. Was ich aber mega-ärgerlich finde ist, dass super Strecken mit den vielen Leuten kaputtgemacht werden, so z.B. die Pianaura Trials. Welchen Sinn macht es, 700 Leute diesen schwierigen Trial hinunter zujagen? Einige von den Teilnehmern waren noch nie in den Alpen radlen, da bleibt es nicht aus, daß viele die Trials mit blockierten Hinterrädern runterrutschen. Ich war seit dem letzten Rennen nicht mehr auf diesem Trial aber lt. Aussagen von Freunden hat der Weg sehr gelitten und ist teilweise nicht mehr fahrbar. So ruinieren profilsüchtige Veranstalter für viele Gäste die Umgebung. Da muß man sich dann auch nicht wundern, wenn die MTB-er einen zweifelhaften Ruf genießen.
Cu
 
@Pfadfinderin
Da hast du irgendwie recht. Hab da noch gar nicht dran gedacht. Es liegt aber auf der Hand, dass so viele Biker auf einmal nicht gut für die zarten Trailwege sind.
Ein Grund mehr, nicht viel von der Challenge zu halten.

Daniel
 
Hallo Daniel, hallo leutz!

bin in 2000 am 1. tag der challenge 2 stunden früher von mittenwald losgestartet und habe beim karwendelhaus auf die karawane gewartet.
Während ich kaiserschmarrn und apfelschorle in der sonne geniessen konnte, sind die ersten besessene fahrer vorbeigeradelt. Ich kann es nicht verstehen, wie man sich so quälen kann, für nichts und wieder nichts (oder sind 3000 DM siegesprämie zu zweit + betreeungsteam nennenswert?).

Aber gut, die erste waren (gedopte? Wo sind die kontrolle bei der challenge?) profis.
Die letzten fahrer, im gegenteil, hatten keine ahnung von den alpen. Engländer & Co. waren das schlussellicht der gruppe. Ich bin eine gute 1/4 stunde nach ihnen losgefahren, runter richtung hinterriss. Der karrenweg ist wirklich nicht schwierig. Trotzdem: viele fahrer haben geschoben (!!!!!), manche sind gestürtzt.

Natürlich hinterlassen 700 mtbiker spuren. Die ideallinie ist praktisch glatt...................

marco
 
Veranstaltungen a là Transalp sind doch nur was für Spinner – tschuldigung, is mir so rausgrutscht..
Wo bleibt denn da der ursprüngliche Gedanke einer Alpenüberquerung, wenn sich eine ganze Meute Marathonisti möglichst schnell vom Start zum Ziel mühsam abrackert, nur um die Siegesprämie zu kassieren?! Weiteres Problem ist mit Sicherheit der gesamte liegengebliebene Müll – ich denke da bleibt schon so einiges auf der Strecke, obwohl der Veranstalter evtl. jemanden hinterher schickt, um selbigen einzusammeln. Wer will schon den Abfall anderer Leute freiwillig beseitigen?!
So eine Transalp ist eine perfekt durchorganisierte, bis ins kleinste Detail geplante Massenveranstaltung; also was für Leute die eben den letzten Kick aus sich herausholen müssen bzw. das freiwillig wollen! Transalp is was für Leute, die meinen auf diese Art ihre Grenzen finden zu müssen - oder wollen sie sich auf diese Art ein nicht vorhandenes Persönlichkeitsbild verschaffen, indem sie sich irgendjemanden beweisen wollen ?
Da man im Alltag heutzutage schlecht seine Grenzen austesten kann, finden eben solche Veranstaltungen einen immer größeren Zulauf. Is zwar traurig, aber leider Gottes wahr...

Das wahre Erlebnis einer Alpenüberquerung (ich hasse das Wort Transalp) ist für mich das Alleinsein mit sich selbst und der Natur, dazu Übernachtung auf urigen Berghütten (wo es noch frische Ziegenmilch und Bergkäse gibt). Allein (oder höchstens zu zweit) hat man sicher mehr von einer Überquerung der Alpen (a là Hannibal), zumal man dann auch auf tollen Singletrails und knackigen Downhills fahren kann. Das wichtigste dabei ist doch das Motto: Der Weg ist das Ziel ! – und keine Uhr, die unaufhaltsam die gefahrenen Stunden misst...
 
Elmar,

ich muß sagen, die organisation der challenge funktioniert gut, wenn man über die müll-entsorgung redet. Der fahrer, der müll hinterlässt, wird disqualifiziert, wenn erwischt.

Wir sind ein monat später fast die gesamtstrecke der challenge gefahren. Außer den grünen pfeilen auf dem asphalt (und die geputze ideallinie auf dem schotter) haben wir keinen müll gesehen.

Natürlich hat die veranstaltung mit ´nem echten alpenX nichts zu tun. Manche fahrer haben sogar keinen rücksack mit sich. Routefindung brauchen sie nicht. Routenplanung auch nicht. Ein nettes mittagessen in der sonne dürfen sie nicht geniessen. Und sie zahlen einen haufen geld dafür..........
 
...das ist eine erfreuliche Nachricht, die du da verkündest !

Versteh' mich aber bitte nicht falsch; derjenige, der bei 'ner Transalp mitfahren will, soll das gerne tun – nur eben mein Fall is es eben ned...

Dann lieber AlpenX mäßig, wie du in deinem posting angedeutet hast.
 
Der Gedanke der TAC ist sicherlich kein schlechter. Leider musste jedoch auch ich feststellen, dass die Wege durch die stark geballte Befahrung von knapp 700 Bikern sehr leiden.

Es macht für mich jedenfalls dann doch mehr Sinn mit einer kleineren Gruppe im Urlaub die Natur zu geniessen.

Nach meinen touren habe ich jedenfalls immer das Gefühl nach Ankunft gleich wieder den rucksack packen zu müssen, was ich mir bei den Teilnehmern der TAC beim besten Willen nicht vorstellen kann.

Kleinere Eindrücke von meinen Touren

Grüsse aus Garmisch Marcowww.garmisch-bike.de
 
Also ich möchte auf jeden Fall nocheinmal an der Transalp Challenge teilnehmen. Ich war schon oft in den Alpen, wenn auch zum Klettern und nicht zum biken, und die Naturerfahrung ist dort einfach einmalig. Auch das wohnen auf Berghütten find ich sehr schön, ist es doch mal ein krasser Gegensatz zum täglichen Zivilisationsstress.
Aber mich reizt an der Transalp Challenge einfach der Wettbewerb. Ich fahre sehr gerne Marathons und kann mir eigentlich kaum ein besseres Rennen vorstellen, als eins, das einmal quer über die Alpen geht.
Und ich glaube, dass man auch aus so einem Rennen viele Erfahrungen ziehen kann. Erstmal stehen natürlich Teamgeist und Zusammenarbeit ganz oben weil man alleine dort keinen Blumentopf gewinnen kann. Nur gleichwertige Teams können dort gut sein. Aber man wird auch immer noch genug Zeit haben um seine Umgebung wahr zu nehmen und die Natur zu erfahren ;-)
Und ich traue es den Veranstaltern auch zu, dass sie den Naturschutz sehr ernst nehmen. Leider haben Naturschützer eine sehr große Lobby und manchmal auch radikale Ansichten, so dass es für sie ein Leichtes wäre die ganze Veranstaltung für, überspitzt gesagt, ein weggeworfenes Powerbar Papier zu verbieten. Also werden die Veranstalter da schon aufpassen.

ciao Robert
 
Meiner Meinung nach muss man die Transalp-Challenge etwas anders betrachten.

Der Event ist ein Etappen-Rennen für MTB.
Das hat fast nichts gemeinsam mit einer klassischen Transalp.

Man vergleicht die Tour de France ja auch nicht mit einem Radurlaub in Frankreich.
 
Du kannst aber die TAC nicht komplett mit der Tour vergleichen die fahren Ja schließlich auch auf Asphalt. Ich weiß nicht was ihr dazu meinen würdet wenn so ein Troß über eure Haustrails donnern würde :mad: . Es geht ja nicht nur darum das durch sowas geniale Trails total zerfahren werden ( teils durch mangelnder Fahrkönnen teils alleine schon durch die Masse )sondern auch darum , daß ich Glaube wenn solche Massenveranstaltungen über schmale Trails geführt werden dann weitere Streckensperrungen nicht mehr allzu weit weg sind (werfe ein Blick an die Monte Brione )
Beim Endurofahren sind in den Alpen auch ähnliche Probleme entstanden und die Steckensperrungen folgten auch ziemlich prompt . Sagt bloß nicht das wäre was anderes , die Probleme sind da auch nur durch massenhaftes Auftreten von organisierten Horden aufgetreten.
Ich glaube bei solchen Massenveranstaltungen sollte man vermeiden über schmale Singletrails zu fahren und man sollte auf Forstwegen bleiben sonst gibt es Bald auch am Lago oder sonstwo in den Alpen eine Haufen gesperte Trails.:bier: :bier:
Ciao
 
hy carsten
Also ich denke mal, jeder sollte dort nach seinem Glück suchen, wo er denkt, es zu finden-ich hab selbst bereits 1 AlpenTour und 1 Überquerung gemacht, eine weitere geht dieses Jahr im September ab. Ich denke nicht im Traum daran, mich dem "Competition-Stress" auszusetzen. Fahre selbst keine Rennen und mag auch den Konkurenzgedanken nicht. Biken soll spass machen, aber jeder findet den auf seine Art: manche mögens halt, wenn sie sich diesem Druck aussetzen, manche nicht.
Ist es aber tatsächlich so, dass viele Km Trail zerstört werden, sollte der Organisator sich dazu verpflichten, diese wieder instand zu setzen (siehe IMBA)
BANZAI:D
 
Bei der Umweltbelastung stimme ich absolut zu.



Das ist eine ganz schwierige Angelegenheit.
Jeder von uns ist schon mal einen verbotenen Trail gefahren.
Jeder hat an einem XC Rennen teilgenommen.
Jeder Alpencrosser startet am Nordrand der Alpen und nicht von zu Hause....

Um nochmal zur Tour zu kommen:
Es will doch wohl niemand behaupten, daß die Tour eine umweltfreundliche Veranstaltung ist?
Die Werbekarawane, die Begleitfahrzeuge, Helikopter-Shuttles,
Kamera-Motorräder, Tausende von Campern in einer sehr sensiblen Bergwelt.

Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein.
 
Grüß dich Eckard ,
Ich habe damit nicht gemeint das ich noch nie auf verbotenen Trails gefahren bin aber darum geht es gar nicht. Ich will auch nicht die TAC hier verdammen jeder soll es sich geben wie er mag ,aber solche Großveranstaltungen sollten sich schon aus eigener interesse von Single Trails fernhalten !! Oder geht es nur damit bei solchen veranstaltungen Kohle und Publicity abzusahnen und wenn es dann zu Heiß wird einfach aufhören , wir haben ja schließlich was wir (haben)wollten und welche Trails dann im nachhinein wegen uns gesperrt oder noch schlimmer kaputt sind sollte uns egal sein.
Ich bin auf jeden Fall der Meinung das sich solche Veranstaltungen sich nur auf Forst oder Karrenwegen Bewegen sollten.Jeder wieß was passiert wenn erlaubte oder geduldete Sportarten Überhand nehmen , sogar wenn man Positiv gegenüber Biker eingestellt ist wird man sich das nächste mal überlegen ob man so eine 700 Mann köpfige Horde oder überhaupt noch irgendwelche Biker durch die eigene Wälder Fahren lässt.
Ich bin ein begeisterte Singletrail Fahrer und ich möchte auch noch in der Zukunft Singletrails fahren Können!!!!!!!!!!!!
in diesem Sinne CIAO
 
Hallo,

wollte euch kurz mal meine pers. Erlebnisse zu TAC und AlpenX schildern. Vielleicht interessieren Euch ja meine Erfahrungen. An der TAC habe ich 2000 und 99 teilgenommen, und bin 4 Mal per AlpenX über die Alpen.

1999 bin ich 5 Tage nach der TAC zu einem AlpenX aufgebrochen. Ihr habt vollkommen recht, beides kann man nicht miteinander vergleichen, aber beides hat seinen besonderen Reiz.

Die TAC ist ein hartes Rennen, zumindest wenn man versucht die acht Etappen am körperlichen Limit zu fahren. Wenn du wissen möchtest ob dein Teamgefährte ein wirklicher Freund ist, dir in jeder Situation helfen, sich aufopfern würde, wenn du deine persönliche Toleranzfähigkeit mal bis aufs Äußerste austesten möchtest, dann fahr die TAC. Entweder schweisst sie dich für eine ganzes Leben zusammen oder du verfluchst schon nach der 3. Etappe deinen Kumpel.
Sie lebt aber auch von der gelungenen Symbiose aus Naturerlebnis und Herausforderung. Der Veranstalter bemüht sich sehr stark um den Schutz der Umwelt. 1999 ging es z.B. im Fanes Nationalpark auf 1500 m über eine 500 m lange Feuchtwiese. Solche Feuchtwiesen in dieser Höhe erholen sich nur sehr langsam von Umweltschäden. Auf diesem Abschnitt war es daher verboten mit dem Bike zu fahren, alle mußten vorher absteigen und schieben. Das wurde auch scharf kontrolliert und wer sich nicht daran hielt wurde disqualifiziert. Jemand der beim Wegwerfen von Abfall erwischt wurde, wurde ebenfalls aus dem Rennen genommen.
1999 und 2000 wurde nur ein minimaler Teil der insgesamt 600 km über kleine Trails geführt, 1999 glaube ich ca. 4km und 2000 waren es ca. 10km. Alles andere sind breite Wege, die auch zur Bewirtschaftung von Almen verwendet werden. Zum letzten Jahr 2001 kann ich leider nichts schreiben, ich kenne das Roadbook nicht. Über 2002 kann ich Euch dann im Herbst etwas schreiben.

Wenn ich bei den AlpenX in den Hütten sitze, z.b. Heidelberger Hütte, dann kommen da im Sommer teilweise Horden von Bikern an, 50 und mehr sind da keine Seltenheit, die anschliessend alle die gleiche (BIKE-)Route zum Gardasee einschlagen. Im Sommer kommen da locker viele tausende zusammen. Schaut Euch auch mal die Singletrails am Gardsee an. Die sehen teilweise grausam aus, auch ohne TAC.

Dennoch möchte ich den gemütlich AlpenX nicht missen - das ist eben eine ganz andere Geschichte. Ich empfehle Euch die Route vom Königssee nach Venedig: niemand unterwegs, alles ganz ruhig und schön veträumt.

Sportlichst und vielleicht trifft man sich auf der TAC 2002 oder beim AlpenX.

Bradi
 
@bradi
Interessant zu lesen, was du da schreibst. Nach so vielen AlpenXen weißt du ja auch, worum es geht.
Ich bin jetzt beruhigt, was die TAC angeht, mir ist aber auch klar, dass das nichts für mich ist. Ich bleibe bei meinem eigenen AlpenX.
Die hohen Belastungen der kleinen Trails sehe ich nicht ganz so kritisch. Im Vergleich zu den riesigen Skipisten, wirkt sich das nur minimal auf die Umwelt aus.

Gruß
Daniel
 
Hallo Ihr alle,

natürlich ist die Transalp Challange eine Besonderheit bei einem Marathon, weil ein Team immer zusammen bleiben muss. Aber niemand saugt die Landschaft so in sich auf, wenn er immer "die Uhr ticken hört". Ich fahre auch Marathon, aber die Umgebung bekomme ich nicht so mit, wie bei einer Tour oder bei einem Alpencross. Jeder muß für sich entscheiden was ihm, ihr lieber ist. Mir ist auf alle Fälle wichtiger, daß ich nachher noch weiss, was für ein genialen Blick man auf dem Pass hatte den ich gerade überquert habe....!


Gruß aus dem Allgäu


Thomas
 
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