Unser kleiner Filmbericht zu "New World Disorder 10 - DustânâBones":
In den letzten zehn Jahren wartete die Bike-Szene jede Saison mit Spannung auf den Action-Kracher von Freeride Entertainment, dessen erster Teil im Jahr 2000 mit krasser New-School-Action und haarsträubenden Klippensprüngen eine neue Ãra im Bike-Sport einläutete. Der Freeride-Boom war nicht mehr aufzuhalten und die besten Athleten aus der ganzen Welt präsentierten jedes Jahr mit ihrem Segment im NWD-Film, was auf dem Mountainbike alles möglich ist. Die Filme beeinflussten zigtausende Hobby-Freeride, Dirtbike-Kids und Bikepark-Besitzer, sodass mit der Zeit viele Fahrer ihren Idolen aus New World Disorder nacheiferten und unzählige Adrenalin-Kicks erlebten. Nun ist das Niveau der Profis höher denn je und es wird Zeit, dass die Filmemacher neue Wege gehen, um den Bikesport und die Leidenschaft Freeriden zu vermitteln.
Auch im zehnten Teil lautete das Motto "Steigerung", sodass die Fahrer alles gaben, um ihre Grenzen weiter zu verschieben. Darren Berrecloth zeigt in seinem Segment am Anfang des Films, dass sich auch die etablierten Stars der Szene nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. In Utah vermischt er auf atemberaubende Art und Weise klassisches Big-Mountain-Fahren mit spektakulären Tricks im schwierigen Gelände. So stehen hohe 360-Drops in beide Richtungen und High-Speed-Downhills ebenfalls in seinem Programm wie auch Turn-Downs im BMX-Stil und flowiges Dirtjumpen im heimischen Wald. Ausnahmetalent Brendon Semenuk aus Whistler präsentiert sein umfangreiches Können inmitten einer fantastischen Berglandschaft. Sein Contest-Konkurrent Greg Watts hingegen tobt sich auf heftigen Dirtjumps aus und spult einen Trick nach dem anderen ab. Sein absolutes Highlight war ein Backflip-Double-Tailwhip.
Um kritische Stimmen über zu viel Dirtjump-Action zu vermeiden, integrierte der NWD-Produzent Derek Westerlund epische Trail- und Abfahrtssequenzen in den Film. Gee Athterton rockt die Trails in Finale Ligure, während der US-Allrounder Kirt Voreis ohne Musikbeschallung durch einen flowigen Trail heizt, sodass die Zuschauer jedes Steinchen vom Boden fliegen hören und sehen. Das ist mal etwas Neues und wirkt inspirierend. Das Filmschauen soll nun mal Bock auf Biken machen, was damit auch gut gelungen ist. Fahrer wie Cam McCaul und Paul Basagoita setzen wieder auf Progression und zeigen schwierige Tricks, wie zum Beispiel ein Frontflip-Superman. Aaron Chase und Adam Hauck sorgen wieder für starke Street-Action. Am Ende des Films zeigen die Top-Dirtjumper des NWD-Teams auf einem Frachtschiff in der Bucht von San Francisco ihren besten Tricks vor einzigartigen Kulissen wie zum Beispiel der Golden-Gate-Bridge und dem Super-Bowl-Stadion.
Fazit: Ein würdiger Abschluss mit unterhaltsamer Action und perfekter Filmtechnik. Freeride-Entertainment hat wieder einmal bewiesen, dass sie keinen Aufwand scheuen, um die besten Bilder des Freeride-Sports einzufangen und dann spannend für das Publikum aufzubereiten. Doch im Laufe des Films wird auch klar, dass dieser Teil der Letzte der Serie sein muss, da sich das Konzept schon zu häufig wiederholt hat und auf Dauer zu wenig Abwechslung bietet. Man kann gespannt sein, wie die Filmmacher aus Nelson in British Columbia weitermachen. Es bleibt zu hoffen, dass sie der Bike-Szene treu bleiben und mit neuen Konzepten in Zukunft weiterhin für tolle Bike-Filme sorgen werden.