Was wenn man ein 120er Tourenfully mal härter rannimmt?

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Mittlerweile haben sich ja außerhalb des Gravitybereichs drei gängige Federwege etabliert (bzw. wurden von der Industrie etabliert):

120 XC/Tour
140 AM
160 Enduro

Aus Gewichts- und Geogründen möchte ich für meinen Zweck (60% Forstautobahn / 20% S0-S1 Trails / 20% Straße) unbedingt ein 120er Tourenfully.

Jetzt mal angenommen, ich ballere mit dem Teil ausnahmsweise mal einen S2 Trail runter. Wäre die einzige Konsequenz, dass diese Fahrt eben unkomfortabler wäre als mit 140-160mm oder würde das auch aufs Material gehen weil die Gabel weniger schluckt? Bei den Materialstärken des Rahmens gibt es ja bei vielen Herstellern keinen Unterschied zwischen 120 und 160mm.
 
"runterballern" wirst du wohl nicht.
In erster Linie wird die Geometrie des Bikes nicht besonders "runterballerfreudig" sein.
Zum Anderen, ja, es schluckt auch weniger.
Aber wenn du fahrtechnisch sehr begabt bist, kannst du damit auch abwärts eine ziemlich gute Figur machen.

...allerdings würdest du dann diese Frage nicht stellen :ka:
 
"Aufs Material gehen" hängt von sehr vielen Faktoren ab. Grundsätzlich kannst du ohne Frage auch einen solchen Trail runterballern - und das je nach können extrem schnell. Siehe XC Worldcup, schon verrückt, über was die fahren müssen mit ihren Carbonfeilen, da ist ein Tourenfully dagegen downhilltauglich.

Aber klar, ein wackeliger LRS und nicht mit Spacern anpassbare Dämpfung würden auf Dauer dem Rad Schäden, wenn du es hart rannimmst. Erst recht, wenn du nicht so sauber springst und zu ruppige lines wählst, die (Reifen-)Durchschläge provozieren.
Aber sonst spricht doch nichts dagegen.

Muss bei solchen Fragestellungen immer an so einen Holländer denken, der mit seinem 120mm Fuel Ex völlig schmerzbefreit über den fettesten Double, bei uns flog. Ich würde den nichtmal mit meinem Enduro nehmen - aber möglich ist offensichtlich alles :p
 
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Mittlerweile haben sich ja außerhalb des Gravitybereichs drei gängige Federwege etabliert (bzw. wurden von der Industrie etabliert):

120 XC/Tour
140 AM
160 Enduro

Aus Gewichts- und Geogründen möchte ich für meinen Zweck (60% Forstautobahn / 20% S0-S1 Trails / 20% Straße) unbedingt ein 120er Tourenfully.

Jetzt mal angenommen, ich ballere mit dem Teil ausnahmsweise mal einen S2 Trail runter. Wäre die einzige Konsequenz, dass diese Fahrt eben unkomfortabler wäre als mit 140-160mm oder würde das auch aufs Material gehen weil die Gabel weniger schluckt? Bei den Materialstärken des Rahmens gibt es ja bei vielen Herstellern keinen Unterschied zwischen 120 und 160mm.

Na sicher geht das. Was und von wem wird den Leuten eigentlich erzählt, dass so was nicht geht??
Und warum wird immer diese dumme Singletrail Skala ausgepackt. Dem Rad ist das völlig latte, ob irgendjemand meint das ist S2/3 was weiß ich. Du kannst auch S4 trails mitm 120er fahren oder besser mitm trialhardtail....Dinge wie Geschwindigkeit und Sprünge kennt diese Skala nämlich nicht, dabei machen die einen Großteil der Belastung aus.

Generell würde ich mir keine Gedanken ums Material machen: Ausgenommen du bist spitzen Downhiller, wirst du beim "runter ballern" zuerst an deine Wohlfühlgrenze stoßen, bevor du an Materialgrenzen kommst.

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Das Problem ist einfach, dass der Markt mittlerweile so diversifiziert ist, dass man das Gefühl hat, man bräuchte drei verschiedene Räder.

Ich bin mir eigentlich relativ sicher, dass ein 120er für meine Zwecke mehr als ausreichend und optimal ist aber die Industrie schafft es mit ihren Klassifizierungen dennoch, mich ein bisschen daran zweifeln zu lassen. Klare Aussagen wie deine sind deshalb sehr wichtig für meine Entscheidungsfindung. Danke dafür!
 
Ich hatte ein Canyon Nerve mit 120mm Federweg und bin nach einem Umzug immer deutlich größere Sprünge und anspruchsvollere Abfahrten gefahren.

Das Ganze ging auch eine gute Weile lang, bis ich irgendwann eine brandneue Gabel innerhalb von 3 Ausfahrten zum Knacken im Steuerrohr und rausploppen der Dichtung auf der Luftseite bekommen habe. Dann hab ich die Rock Shox Reba noch einletztes Mal auf Garantie eingeschickt und mir ein Rad mit mehr Federweg und Fox 36 Gabel gekauft. Die Reba hat der Misshandlung von mir Fetti wohl einfach nicht mehr Stand gehalten, wobei auch die 36 nach etwa 6 Monaten das Knarzen begonnen hat.

Lange Rede kurzer Sinn: Du kannst auch mit einem 120mm-Bike eine ganze Menge fahren, doch könnte es sein, dass bestimmte Komponenten einen höheren Wartungsaufwand haben, wie zum Beispiel häufiger Laufrad nachzentrieren. Einfach weil die Komponenten an Rädern mit mehr Federweg auch dazu gebaut sind mehr Belastung stand zu halten.
Wenn man aber 90% der Zeit mit 120mm gut zurecht kommt, würde ich mir auch nur ein 120mm-Bike kaufen.
 
Und warum wird immer diese dumme Singletrail Skala ausgepackt. Dem Rad ist das völlig latte, ob irgendjemand meint das ist S2/3 was weiß ich. Du kannst auch S4 trails mitm 120er fahren oder besser mitm trialhardtail....Dinge wie Geschwindigkeit und Sprünge kennt diese Skala nämlich nicht, dabei machen die einen Großteil der Belastung aus.

Wieso dumm??? Die Singletrail Skala wurde nicht erfunden um die Belastbarkeit von Fahrradrahmen zu definieren. Vielmehr gehts dabei um den Anspruch an das Fahrkönnen und umgekehrt eingesetzt kann man daran ableiten was der Fragesteller mit seinem Bike treiben will. Ich finde das durchaus hilfreich, wobei mir auch klar ist, dass jeder einen Trail anders definiert... Wie und wie schnell er den S2 Trail "runterballert" ist ein anderes Thema...

Zur Eingangsfrage... Kauf das 120er Bike, weils ziemlich genau deinen Anforderungen entspricht! Auf den anspruchsvolleren Trails solltest du dir eher Gedanken um dich selbst machen, als ums Bike! ;)
 
Fahre aktuell mit 100mm HT dasselbe wie mit 150mm Fully vorher und bin gefühlt genauso schnell. Muss nur mehr auf dem bike arbeiten...
 
Fahre aktuell mit 100mm HT dasselbe wie mit 150mm Fully vorher und bin gefühlt genauso schnell. Muss nur mehr auf dem bike arbeiten...

Das kenn ich :lol:
Ich fahr auch sehr gern Hardtail und bin damit unglaublich schnell (glaube ich zumindes :hüpf: )
In Realität bin ich damit zwar ziemlich lahm unterwegs, weil das HT doch echt Arbeit in den Beinen fordert,
aber es macht einfach Spaß!
 
Man kann viel mit Körpereinsatz kompensieren, allerdings ist das auf Dauer sicherlich ordentlich kräftezehrend.
Solange die Kraft hält ist man also nicht unbedingt langsamer mit dem HT trotz massiv weniger Federweg.
 
120mm XC/Tour
140mm AM
160mm Enduro

Ich find's schon spannend, dass man heute zum Forstautobahn fahren ein 120mm Fully nimmt.
Sowas geht im Notfall auch mit nem Rennrad.

Klar, die Cross-Country Rennen von heute sind fordernder und schwieriger, als früher,
aber deswegen braucht nicht jeder, der ein bisschen im Wald rumheizen will,
gleich ein 120mm Fully.
Meistens täte es auch ein 100mm Hardtail locker!
 
Das ist irgendwie aber auch ein Phänomen des deutschen Sprachraums, das mit der Kategorie "Tour" immer lahmes Forstautobahn gefahre gemeint ist, auf Rädern die einfach nur schwere xc fullies mit mehr Federweg sind, der nur für den Komfort da ist, damit sich die Rentner nicht den Rücken kaputt machen, wenn mal ne Regenrinne kommt ;-)... Touren fahren macht man doch mit jedem bike, ausser DH, und warum schließt Tour trails aus? Liest man ja hier zuhauf:" ich will touren fahren, aber auch ab und an auf die trails "(?!?!?).
In Amerika, gab es diese komische Kategorie niemals, sondern einfach xc, trailbike, DH, dann kam Enduro hinzu, als Bezeichnung für trailbikes mit Fokus bergab. Eigentlich alles gar nicht so wild, von den Kategorien her.
Schuld für den Wirrwarr sehe ich auch bei diversen bikebravos, die jahrelang Differenzierungen wie "allmountain-sport-plus" etc vorangetrieben haben und das hat sich schon in den köpfen festgesetzt.

Dann kam die Geometrie Revolution und der trailbike Hype (eig hat man in Europa nur entdeckt was die amis seit Jahren machen), nämlich mit ihren leichten fullys trails zu fahren und nicht nur forstautobahn.

Da hatte ich gehofft es gibt jetzt flächendeckend 120mm Räder mit moderner Geometrie,mit denen man es bergauf und bergab krachen lassen kann. Aber dann hat wieder die Industrie gemerkt, dass der durchschnittskunde das nicht checkt und abfahrtsperformance nur mit Federweg gleichsetzt. Also wurden in die leichten trailbikes dann doch wieder 150er gabeln rein gesteckt (siehe icb 2) und die 120mm Kategorie hat bei den meisten Herstellern kaum ein update erfahren....Ausnahmen gibt es natürlich (z.b Scott,Rocky Thunderbird, etc).

Trotzdem kann man auch mit den normalen tourenfullys, sau viel Spaß haben, wenn man nen gescheites Cockpit drann baut, keinen xc reifen fährt und die Federelemente richtig einstellt (spacer,tokens). Fahre seit Jahren, für die Haus Runden noch nen 2014er Canyon nerve und damit geht einiges, auch wenn es für viele der Inbegriff eines lahmen "Tourers" ist. Solange es nicht extrem steil und ruppig wird macht es aber einfach nur Bock.

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