Wasserdichter Akkupack für Magicshine & Co. (Kopie MJ6038)

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Seid knapp drei Jahren ist ein relativ gut wasserdichtes Akkupack aus fernen Chinalanden für den schmalen Taler erhältlich.
Laut einem Test seinerzeit bei MTBR ist er zwar nicht so prickelnd, was aber hauptsächlich an den miserabel abgeglichenen Zellen liegt. Im Grunde sind weder die Zellen wirklich schlecht, noch die Schuscha.
Was mir an dem Akku gefällt und warum ich ihn allen anderen vorziehe ist die unkomplizierte Befestigung mittels der Gummibänder, welche zugleich jegliche Bewegungsenergie zum Rahmen hin gut puffern.
Nix mit Zerkratzen...:)
Leider war der Import nicht so einfach, da sich sowohl Fluggesellschaften als auch Zollbehörden eim Stichwort "Batterie" oftmals abweisend verhielten.
Seit ca. 1 Jahr ist er aber wohl aus diversen inländischen Lagerstätten erhältlich und kostet kaum mehr als ein Noname-2s2p-Schrumpfschlauch-Überraschungsgewurschtel.

Wie bereits erwähnt, das Hauptproblem ist der miserable Zellenabgleich.
Nachdem vor einigen Tagen zum zweiten Mal plötzlich einfach mal das Licht ausging, ließ ich wasserdicht wasserdicht sein und machte mich an die Demontage des Gehäuses, bei MTBR wurde es ja bereits vorexerziert.
Der Boden ist rundherum verschweißt, den sollte man lassen, wie er ist.
Beim Deckel (der Teil mit der Kabeldurchführung) ist eine kaum sichtbare Nut vorhanden, jedenfalls passt ein Skalpell dazwischen und im Anschluss ein Bastelmesser und danach ein schmaler Schraubendreher.
Eine ordentliche Portion Warmluft ist dabei hilfreich. Analog zum MTBR-Bericht benötigte ich zum Aufhebeln/-stemmen ebenfalls einen Schraubendreher, der Deckel ist stellenweise verschweißt.
Er ließ sich aber letztlich beschädigungsfrei entfernen.


Der wie üblich in Schrumpffolie befindliche Packen ist von allen Seiten mit Mossgummi beklebt und sitzt stramm im Gehäuse, sehr schön. So gibt es kein Rappeln, Klackern oder ähnliches und die diversen Verbindungspunkte werden weniger gestresst.
Nach dem Entfernen der Schrupfhülle und der Deckelplatte stachen zunächst die breiten Verbindungsbänder der Zellen hervor, das habe ich bislang so noch nicht gesehen.


Das wurden die Zellenspannungen gemessen..oje.. 3,501 V und 3,695 V!
Summasummarum 7,2V, Nennspannung.
Und da macht der Akku bereits schlapp bzw. schaltet rigoros ab?
Also als nächstes die Schuscha ausgelötet und naher betrachtet.

Ein 2120-CB, Datenblatt gesucht und betrachtet.., tatsächlich, da gibt es einen Parameter Charge overcurrent detection voltage, kurz und gut, der "CB"-Typ schaltet bei einer Zellspannungsdifferenz von 200mV schlicht und ergreifend ab und erst dann wieder an, wenn beim Laden diese Differnz unter 200mV sinkt.
Ich hatte mir seinerzeit bereits eine Handvoll 2S-BMS in die Schublade gelegt, mit ca. 80mA Balancerstrom, prima Zeitpunkt, um die endlich mal im Ernstfall zu testen.

Also anstelle der alten Schuscha eingelötet, nix balanciert und statt dessen den ganzen Kram an einen "langsamen" 0815-Chinalader verfrachtet, Ladestrom ca. 1A.
Die Maximalspannungen, die bei angeschlossenem Lader erreicht wurden, lagen bei 4,203 V und 4,258 V.
Nach Trennung vom Lader sanken sie auf ca 4,11 V bzw 4,15 V.
Nach zwei Tagen Lagerung waren die angezeigten Spannungen identisch.
Zusammengestz habe ich das Gehäuse, indem ich den Rand mit dünnem doppelseitigem Klebeband versehen hatte und den Deckel mit Hilfe von Warmluft wieder aufdrückte.
Tachversuche habe ich keine angestellt, aber das ganze schaut gut aus und sollte auch ordentlichen Regenschauern standhalten.


Ein erster Test war erfolgreich, der Akku hielt zumindest so lange durch, bis die Lampe 10% Restenergie anzeigte. Einen Kapazitätstest konnte ich nicht durchführen, mein Cheali Charger möchte erst kalibriert werden, dürfte aber in der Größenordnung der BAK-Zellen in den Original MS Akkus liegen.

Momentan sind diese Packs bei ebay zu Preisen zwischen ca. 11 und 15 Euro erhältlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schlechte Zellen, welche Differenzspannungen erzeugen, auf Dauer zu Balancen ist zumindest nicht der Haltbarkeit zuträglich.
Die Gefahr, dass die Lampe wegen Zellendrift ausgeht ist nach einigen Jahren dann auch hoch.
Selbst mit Schutzschaltungwäre es mir auf Dauer zu heikel.

Kann eine Schutzschaltung überhaupt vor Ausgleichsströmen der parallelen Zellen Schützen? Ich habe das bisher nur direkt durchkontaktiert gesehen.
 
Wenn ihr die von euch zitierten Themen aufmerksam gelesen hättet, wäre euch vielleicht aufgefallen, dass ich in beiden mehrere Beiträge verfasst habe..., Stichpunkte Dichtigkeit, Stromverbrauch...

Schlechte Zellen, welche Differenzspannungen erzeugen, auf Dauer zu Balancen ist zumindest nicht der Haltbarkeit zuträglich.
Die Gefahr, dass die Lampe wegen Zellendrift ausgeht ist nach einigen Jahren dann auch hoch.
Selbst mit Schutzschaltungwäre es mir auf Dauer zu heikel.

Kann eine Schutzschaltung überhaupt vor Ausgleichsströmen der parallelen Zellen Schützen? Ich habe das bisher nur direkt durchkontaktiert gesehen.

Schlechte Zellen, welche Differenzspannungen erzeugen, auf Dauer zu Balancen ist zumindest nicht der Haltbarkeit zuträglich
Schlechte Zellen sind grundsätzlich nicht der Haltbarkeit zuträglich, egal, ob ausbalanciert oder nicht.
In diesem Fall liegen sie von Anfang an auseinander und die Schuscha macht das Licht aus lange bevor eine Zelle auch nur annäherd entladen ist.
Wahrscheinlich werden die Zellen ungeprüft, also mit unterschiedlichen Ladezuständen, zusammengeschweißt.

Kann eine Schutzschaltung überhaupt vor Ausgleichsströmen der parallelen Zellen Schützen?
Nein.
Parallel geschaltete Zellen verhalten sich wie eine einzelne Zelle.
Ausgleichsströme sind nur dann von Interesse, wenn Du Zellen unterschiedlicher Ladestände parallel verschaltest.
 
Zu deiner Spannungsdifferenz "ab Werk"
Unterschiedliche Ladezustände der parallelen Partner gleichen sich beim Laden recht schnell aus:
Die Zelle mit der geringeren (Quell-)Spannung ( zB wegen anderem Ladezustand) bekommt mehr Strom ab, damit R_1*I_1 = U_2.

Und zu "parallel geschaltete Zellen Verhalten sich wie eine Zelle"
Schlechte Zellen haben verschiedene Lade- und Entladekennlinien,
je nach Last können da große zusätzliche Ströme entstehen.

Nicht so relevant bei Li-Ion:
Die mit dem geringerem Innenwiderstand wird mit einem größerem Strom geladen.
Beim Entladen das gleiche Spiel; Beide Zellen bekommen also einen großen Strom ab, wodurch die Haltbarkeit sinkt.

Ich hätte meine Frage anders Stellen sollen: gibt es fertige Schutzschaltungen (und damit ICs)
die die Ausgleichsströme überprüfen? Bei vielen parallel geschalteten Zellen sollte das ja durchaus relevant werden.
Wenn zB 3 von 5 Zellen ausgefallen sind werden die Zellen bei CC und keinem weiterem schwachem Glied mit über dem 1,5 fachem Strom geladen (und entladen) als gewollt.

Nach außen sieht man das natürlich nicht, außer man misst.
 
Unterschiedliche Ladezustände der parallelen Partner gleichen sich beim Laden recht schnell aus:
Die Zelle mit der geringeren (Quell-)Spannung ( zB wegen anderem Ladezustand) bekommt mehr Strom ab, damit R_1*I_1 = U_2..
???
Unterschiedliche Ladezustände gleichen sich beim zusammschalten recht schnell aus, begrenzt einzig und allein vom Widerstand der Verbindung.
Wenn's Pech hast, setzt Du damit bei ungünstiger Konstellation eine der beteiligten Zellen in Brand!
Beim Zusammenschalten (parallel) sollte man tunlichst darauf achten, dass die beteiligten Zellen gleiche Ladestände/Spannungen aufweisen!
 
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