Wasserdichtigkeit von Bikepacking Taschen

Registriert
10. November 2007
Reaktionspunkte
3
Ort
Solingen
Hallo zusammen,

ich habe jetzt ein paar mal gehört, dass man bei vielen Bikepacking Taschen nicht von Wasserdichtigkeit sprechen kann obwohl diese als Wasserdicht bezeichnet werden.

Wie ist eure Erfahrung damit?

Ich überlege zum Beispiel gerade mir bei Alpkit einen Stingray Framebag anfertigen zu lassen aus VX21 Stoff. Der ja wasserdicht sein soll. Allerdings kommt bestimmt über Nähte und Reißverschlüsse trotzdem Wasser in den Bag.
 
Ich glaube hier muss man von Firma zu Firma bzw. verwendetem Material und Verarbeitung der einzelnen Hersteller stark unterscheiden. Und dann noch deren Verwendung des Begriffs "Wasserdicht". Bei einigen heisst das "stark wasserabweisend", bei anderen bedeutet dass du kannst die zum Tauchen verwenden etc. Muss man sich leider immer genau informieren. Eine allgemeine Gültigkeit hat der Begriff leider (noch) nicht in dem Metier. :ka:

Ortliebs Bikepacking Taschen haben auch unterschiedliche Bezeichnungen.
Rolltaschen > IP64 = Staubdicht, kein Staubeintritt. Geschützt gegen Spritzwasser aus allen Richtungen
Reissverschlusstaschen > IP67 = Staubdicht, kein Staubeintritt. Geschützt gegen Eindringen von Wasser bei zeitweiligem Untertauchen. Tiefe Produktunterkante: 1m, Dauer: 30 Minuten

Ich denke hier kann man tatsächlich darauf vertrauen, dass das auch zutrifft. Mir persönlich reicht das, um monsunartige Regenfälle zu überstehen, vernünftig verschlossen meinerseits vorausgesetzt. Aus genau dem Grunde hab ich mir auch die Ortlieb Serie zugelegt, u.a. (und weil sie mit als einzige an mein Rad passen). Keine Sorgen ob auch alles trocken bleibt, kein zigfaches extra in drybags verpacken von Krams etc. Wichtige Elektronik kommt dann eh entweder in nen Rucksack mit Überzieher oder die Rahmentasche, die ja dichter sein soll, als die Rolltaschen, und damit muss das langen. Wenn man öfter am Tag an die Rahmentasche ran muss, könnte man Elektronik natürlich zusätzlich verpacken, um die trocken zu halten für eintretenden Regen beim auf- und zumachen.

Bei wochenlangem Dauerregen behalte ich mir auch eine Richtungsänderung oder Tourabbruch vor, ich bin im Urlaub und muss mich da auch nicht selbst geisseln. Hier in SH regnet es eh 2/3 des Jahres schon im Alltag, dat reicht mir.
Das IP64 von Ortlieb ist hier auch bereits lange erprobt. Sind schon oft stundenlang in heftigem Regen unterwegs gewesen, Taschen aufgerollt am Zielort - drinnen alles pupstrocken :daumen:

Schwimmen gehen tu ich damit nicht, bzw. Flussdurchquerungen wo die komplett eintauchen, kommen bei mir nicht vor. Die Gravel-Packs kann man sicherlich bis zur Mitte durch nen Bach/Fluss schieben, ohne dass Wasser eintritt, sofern sie unbeschädigt sind. Ebenso die Taschen mit Reissverschluss.
 
Der kommt ja auch nur in 1% aller Fälle zum Einsatz, und bislang ist bei meinen Deuters ebensowenig jemals Wasser eingetreten weder ohne Hülle (leichter Regen / Niesel) noch mit (Starkregen über Stunden) wie bei den Ortliebs. Also meine Klamotten taugen, keine Ahnung was andere so verwenden :p
 
Ich würde einfach immer auf Nummer sicher gehen. Egal was der Hersteller sagt. Ich habe z.B. mein Handy immer in einem Ortlieb Safe-It.
Andere Elektroniksachen hab ich dann immer in einem seperaten Packsack. Das hat bisher immer gut funktioniert.
 
Ich glaube hier muss man von Firma zu Firma bzw. verwendetem Material und Verarbeitung der einzelnen Hersteller stark unterscheiden. Und dann noch deren Verwendung des Begriffs "Wasserdicht". Bei einigen heisst das "stark wasserabweisend", bei anderen bedeutet dass du kannst die zum Tauchen verwenden etc. Muss man sich leider immer genau informieren. Eine allgemeine Gültigkeit hat der Begriff leider (noch) nicht in dem Metier. :ka:

Das vermute ich auch. Mit Ortlieb bin ich bisher mega zufrieden und vielleicht auch verwöhnt. Bisher haben mich meine Ortlieb Seitentaschen nie im Stich gelassen. Im Grunde kann ich auch echt teilweise nicht verstehen warum Taschen die draussen benutzt werden sollen überhaupt nicht wasserdicht sein sollen. Aber das ist ein anderes Thema. Ich habe gesehen das Ortlieb seine Bikepacking Range noch etwas erweiter hat. Ich vermute, dass ich da wohl dann auch einige Sachen von kaufen werde. Allerdings werde ich mir die Tasche fürs Rahmendreieck evtl. bei Alpkit bestellen. Und wenn die nicht komplett wasserdicht ist habe ich ja noch meine Ortlieb Taschen.

Ich habe mir vor einiger Zeit die Ortlieb Bikepacking Sachen mal angesehen und war etwas überrascht wie dünn das Material ist. Hat jemand von euch Erfahrungen wie langlebig das Material ist?

Der kommt ja auch nur in 1% aller Fälle zum Einsatz, und bislang ist bei meinen Deuters ebensowenig jemals Wasser eingetreten weder ohne Hülle (leichter Regen / Niesel) noch mit (Starkregen über Stunden) wie bei den Ortliebs. Also meine Klamotten taugen, keine Ahnung was andere so verwenden :p

Welche Rucksack benutzt du genau? Ich hatte da schon Verschiedenes und bin bisher nur bei Ortlieb mit absoluter Dichtigkeit beglückt worden. Deuter habe ich allerdings noch nicht probiert.
 
Ich benutze den Deuter Road One für kleine Touren, kurz mal zu Schwiegerelter, Rennrad etc. Und für großeres im Gelände den Deuter Compact Exp SL 10+2. Haben beide nen recht wasserabweisenden Stoff, so dass bei Niesel garkeine Hülle nötig ist. Ansonsten ist die typische Deuter Regenhülle dabei, die mich bislang noch nie im Stich gelassen hat.

Die Ortlieb Bikepacking Taschen - also schonmal gute Wahl, ich fahre damit ja nicht durch Dornengestrüpp, daher kann ich dir nicht sagen, wie lange die das überleben würden. Der "Stoff" ist recht dünn aber sehr steif. Bisher auch wasserdicht wie versprochen.
Die kleinere Lenkerrolle passt ganz klein gerollt (im Gegensatz zur größeren Version) auch zwischen nen 38er bzw. 40er Rennlenker. Davor noch die Accessory Bag und schick.
Hinten hab ich die große Seat-Pack gegen die kleinere mit nur 1 Klettstreifen ausgetauscht. Der zweite Klett der großen schubberte immer gegen die Sattelstützen Klemme, was ihr garnicht bekam. Hab eben einfach viel zu wenig Auszug an meinem kleinen Rad. Problem mit der kleineren mit nur 1 Klett gelöst.
Im Rahmen nutze ich die 4l Rahmentasche von Ortlieb, auch wenn sie eigentlich 1,5cm zu lang ist. Wird die Nase etwas reingedengelt, passt schon irgendwie. :D Die muss bei mir schon dicht sein, da sie zum Teil neben Kochgedöns halt Elektronik aufnimmt.
Eine Trinkflasche wird dann ausgelagert in meine Acepak Bottlebag am Lenker, und eine kommt an die Gabel. Die andere Gabel kann ich mit ner Drybag bestücken, oder mit noch mehr Wasser / Getränken. Hab da wahlweise Flaschenhalter, oder die Blackburn Outpost Cargo Halterungen.

Ich hatte mal die Seatpost Sattelstützentasche aus dem selben Material wie die neue Bikepacking Serie (PS21R). Die rutschte bauartbedingt dann beim Rennrad bei jedem kleinen Hubbel weiter gen Tal, bis sie mal mit 30 Sachen auf dem Hinterrad aufsetzte. Schleifspur und Gummi vom Reifen dran, aber sonst intakt. Haben sie wohl auch aus dem Programm genommen, war wohl doch nicht so schlau konstruiert das Ding....
 
Ich habe mir vor einiger Zeit die Ortlieb Bikepacking Sachen mal angesehen und war etwas überrascht wie dünn das Material ist. Hat jemand von euch Erfahrungen wie langlebig das Material ist?

Ich habe leider schon zwei mal negative Erfahrung mit Ortlieb gehabt. Mir sind zwei Taschen bisher durchgescheuert! Die erste Tasche war ein klarer Fehler von mir. Die andere aber nicht. Man sollte bei den dünnen Taschen bon Ortlieb peinlich genau drauf achten, dass sie nirgends an den Rahmen etc kommen wo es scheuern könnte. Meiner Meinung nach ist das aber keine gute Eigenwerbung von Ortlieb. Das Material ist für den Preis der Taschen definitiv zu dünn! Und ich glaube auch nicht das die Taschen richtige Dornenbüsche auf dauer aushalten. Ich habe da leider schon ganz andere Erfahrung gemacht... und das bereits nach ca. 300 km mit den Taschen... :(
 
Wie ist eure Erfahrung damit?

Meine Erfahrung ist, dass die Wichtigkeit wasserdichter Taschen überschätzt wird - ebenso wie die Wichtigkeit wasserdichter Kleidung. Klar, der Schlafsack soll trocken bleiben, ebenso die Ersatzkleider. Der Isomatte, dem Kocher, den Ersatzschläuchen und dem Zelt ist es egal, wenn sie feucht werden. Die meiste Nahrung ist verpackt und fürs Handy gibt's einfache Lösungen. Aber wo tut ihr die nassen Regensachen hin, wenn ihr sie nicht mehr braucht? Oder ist euer Kochgeschirr immer knochentrocken, wenn ihr es verstaut? Oder euer Zelt? Wo kein Wasser rein kommt, kommt auch keines raus und das ist auch nicht ideal.
 
Naja wenn du die Sachen die wasserdicht bleiben sollen nicht in eine wasserdichte Tasche packst - dann? In ne extra Drybag den du dann in die nicht wasserichte Tasche tüdelst? Wäre mir persönlich zuviel Gefummel.
Wenn man schon eine wasserdichte Tasche hat, kann man auch direkt Nägel mit Köpfen machen, und alles wasserdicht nehmen?

Kocher hm, abtrocknen? Nen winziges Microfasertuch wiegt nix, und nimmt keinen nennenswerten Platz weg? Das Ding kannste ja dann draussen irgendwo dran tüdeln? Mein nasses Handtuch mach ich draussen fest, und die Regenklamotten sind a) in wenigen Minuten trocken (also meine zumindest) und b) in nem kleinen Sack oben auf der Seat Pack, weil Schnellzugriff und eben ausserhalb allem was trocken bleiben soll.

Klar, wer alles klatschnass einfach reinwirft, der hat natürlich dann drinnen ein Feuchtbiotop :D
 
Ich habe mich mit meinen wasserdichten Ortliebs nie gefragt wohin mit meinen nassen Sachen. Wichtig war die Separierung von den trockenen Sachen. Das habe ich meistens mit einer Plastiktüte gemacht. Ich war schon oft in mehrere Tage dauerndem Regen und wenn da nicht alles wasserdicht ist hat man ganz schnell alles durchgenässt. Da habe ich ehrlich gesagt keine Lust drauf.

Wenns nach dem Regen wieder trocken ist klemme ich die nassen Sachen meist irgendwo ans Rad und lass sie im Fahrtwind trocknen oder ich zieh die Sachen an und fahre sie dann trocken.

Dass sich irgendwo Wasser sammelt weil die Taschen Wasserdicht sind, hatte ich noch nie.
 
Ich hab schon beides erlebt. Ich hatte mal einen verregneten Radurlaub in Nordfrankreich, damals noch mit Ortlieb Gepäckträgertaschen und nach ein paar Tagen begann alles schrecklich zu müffeln weil alles feucht war. Ich war wohl zu unvorsichtig mit dem feuchten Zeug.

Umgekehrt war ich in Patagonien, in Schottland und auf Island in durchaus feuchtem Klima ohne wasserdichte Taschen unterwegs und hatte dieses Problem nicht. Was trocken bleiben musste, hab ich säuberlich in wasserdichte Packsäcke verpackt und so blieb es trocken, das andere wurde feucht, blieb aber gleichzeitig immer gut belüftet.

Auf jeden Fall bin ich seither völlig relaxt, was die Wasserdichtigkeit von Taschen angeht.
 
Ich möchte mich drauf verlassen können, dass meine Taschen wasserdicht sind und auch bleiben.
Ein Grund warum ich schon seit über 25 Jahren bei Ortlieb bleibe.
Da konnte ich bis jetzt immer sicher sein, dass ich nach einem Regentag abends was Trockenes zum Anziehen habe.
Für diese Bikepacking Geschichte habe ich seit vier Jahren den Orlieb Packsack PD350 - immer noch der Erste und immer noch dicht.
 
Revelate Sweetroll hat bei mir schon tagelange und heftigste Regenfälle überstanden, Schlafsack und Klamotten blieben immer trocken.
 
Tja, manchmal erlebt man positive Überraschungen: Meine Rolle ist ein Piratenprodukt, dass ich nach einigem Schachern in Laos für zwei Dollar fuffzig gekauft hab. Das war 2009 und bisher gibt's keinerlei Klagen. Die ist sogar so dicht, dass ich sie nachts mit nem bisschen Luft drin, als Kopfkissen benutze.
 
Zurück
Oben Unten