Welche Distanzen und Geschwindigkeiten für Rennrad-Anfänger?

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Servus zusammen.

Ich wüsste gerne mal, welche Distanzen und Durchschnittsgeschwindigkeiten für einen Rennrad-Anfänger von 40 Jahren (ja, ich weiß, im Profil steht das falsche Alter. Ich muss das demnächst mal melden) als normal gelten.
Bisher fahre ich Distanzen von bis zu 55km mit wenigstens einer längeren Pause von etwa 30 Minuten. Dabei bewege ich mich, je nach Geländeprofil, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20-25 km/h. Bisher komme ich höchstens auf 100km in der Woche.
Das ist mein erstes "Rennrad" und ich fahre erst seit ein paar Monaten.

Bisher empfand ich das als nicht allzu unsportlich im Großen und Ganzen. Wenn ich dann aber lese, dass manche Einsteiger nach relativ kurzer Zeit schon 100km (und mehr) fahren, diese dann auch noch am Stück und häufig deutlich schneller als ich, verlässt mich ein wenig der Mut. Klar, man soll sich nicht zu sehr mit anderen vergleichen. Es soll ja auch Spaß machen und mit kontinuuierlichem Training wird man immer besser. Trotzdem, wenn es um sportliche(re) Ausfahrten geht, dann orientiere ich mich lieber nach oben als nach unten.

Geplant als erste (für mich) "längere" Tour ist nun diese. (Link zu Komoot) Ich dachte, dass ich unterwegs nach jeweils etwa einem Drittel der Strecke eine kleine Pause mache und etwas esse und trinke. Am Zielort wollte ich eine Nacht verbringen und am nächsten Tag die gleiche Strecke wieder zurück.

Ist das zu unambitioniert?

Ganz objektiv, wenn möglich: Welche Distanzen und Geschwindigkeiten sind für einen Anfänger normal/sinnvoll/angemessen?

Liebe Grüße,
Michi
 
Ganz einfach: Fahr worauf du Bock hast und was Spaß macht. Orientierung an Durchschnittsgeschwindigkeiten ist in der Regel nicht sinnvoll. Da gibt es zu viele Faktoren: Trainingsstand Rad, Höhenprofil, Wind....

Zu der von dir geplanten Tour: Sicher, dass du ca. 80 km fast nur Berg hoch fahren möchtest? Und wenn du mit Rennrad meinst, was ich unter Rennrad verstehe, würde ich bei Komoot die Strecke nochmal "überplanen" und die Singletrails und alles mit losem Untergrund umfahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du regelmäßig fährst, werden die Strecken schon länger und schneller.
Ich hab auch erst mit 32 Jahren angefangen Rad zu fahren. Vorher war Sport ist Mord mein Motto, auch in der Schule. Bei mir hat es daher auch länger gedauert bis meine Leistungen annehmbar waren.
Was mir extrem geholfen hat, ich hab nach einem Jahr mich einer Gruppe Altersgenossen angeschlossen, die etwas weiter waren als ich. Das setzt dann neue Reize. Alleine fährt man doch meist seinen eigenen Stiefel und ist dann irgendwann zufrieden damit und steigert sich nicht mehr.
 
Falls du einen Schnitt von 20 km/h als Anfänger fährst, kann das gut oder mies sein, das hängt doch von den Höhenmetern ab, die du dabei fährst.
Sollte der Schnitt von 20 km/h bei deinen Touren von 55km Länge weitgehend in der Ebene ablaufen würde ich dir massiv davon abraten, eine 85km Tour mit knapp 900 Höhenmetern zu machen.
Hör auf die anderen Foristen, such dir in der Komoot-Planung Touren mit dem Profil Rennrad und fahre einfach. Falls du nicht extreme sportliche Ambitionen hast, zieh das mal eine Saison durch, schneller/weiter kommt von alleine, falls du dabei bleibst. Danach kannst du dann mal schauen, ob du mit einem Anfängertrainingsplan starten möchtest oder dir eine Gruppe oder einen Verein suchst. Bloss nicht am Anfang übertreiben, der Körper muss sich an die ungewohnte Anstrengung gewöhnen.
Viel Spaß bei dem Hobby :hüpf:
 
Nun, ich fahre ein Focus Paralane Factory 2017 mit 32mm Bereifung und bin damit oft in eher unwegsamem (für RR-Verhältnisse) Gelände unterwegs. Also kein "klassisches" Rennrad. Die ersten 25km der Strecke (bis Roßwag) kenne ich gut. Nur weitergefahren bin ich noch nie.

Das ist meine Haus- bzw. Trainingsrunde und im Bereich der angezeigten Daten spielt sich auch mein aktueller Trainingszustand ab.

Dass ich fahren sollte, worauf ich Lust habe, kann ich nachvollziehen. Sonst ist Frust quasi vorprogrammiert. Aber ich suche eben dieses Mittelding zwischen Spaß und Training. Und gerade bin ich heiß auf "mehr". Angedacht waren ja Strecken bis maximal 100km. Aber ich kann mir vorstellen, dass ich nach den 85km auch mal weiter hinaus möchte. Irgendwie ... will ich immer noch ein Stück weiter. Versteht ihr?

@prince67
Eine Radfahrgruppe wäre vllt keine schlechte Idee. Ich bin zwar in der Regel eher der einsame Wolf, aber vielleicht kommt der Spaß an Gruppentouren auch noch.

@DJTornado
Ich habe oben mal meine Hausrunde verlinkt. Auf dauerhaft ebener Stercke fahre ich schon über weite Teile schneller. Aber hier in der Gegend ist es generell eher hügelig. Wirklich längere ebene Passagen gibt es eben auf dem Enztalradweg (oben angesprochene geplante Tour) oder in die andere Richtung auf dem Neckartalradweg. Auf letzterem käme ich nach 55km mit überschaubaren Steigungen bei Heilbronn raus. Das wäre dann mein nächstes Ziel.
 
Nun, ich fahre ein Focus Paralane Factory 2017 mit 32mm Bereifung und bin damit oft in eher unwegsamem (für RR-Verhältnisse) Gelände unterwegs. Also kein "klassisches" Rennrad. Die ersten 25km der Strecke (bis Roßwag) kenne ich gut. Nur weitergefahren bin ich noch nie.

Das ist meine Haus- bzw. Trainingsrunde und im Bereich der angezeigten Daten spielt sich auch mein aktueller Trainingszustand ab.

Seit wann trainierst Du und wie oft pro Woche?
Bei einer Hausrunde von 30km und 100km in der Woche fährst Du ja 2 bis 3 mal pro Woche.

Was mir bei Deiner Hausrunde auffällt ist Deine durschnittliche Herzfrequenz, ist die immer so?
Die ist sehr hoch. Damit fährst du ja quasi am Leistungslimit, das kannst Du einmal in der Woche machen, aber nicht bei jedem Training. Würde ich allgemein mal beobachten ob das immer so ist.
 
Ja, die HF ist normal. Hausrunde heißt für mich möglichst alles zu geben. Die Hügel sind zwar nicht extrem, ziehen sich aber doch und ich muss da schon noch kämpfen. Meine maximale HF liegt aber auch bei knapp über 200. In der Ebene normalisiert die sich schnell auf ein angenehmes Maß. War beim Lauftraining am Berg damals auch so.

2-3 mal die Woche kommt hin. Aber die Hausrunde fahre ich ca. wöchentlich. Sonst bin ich eher gemütlich unterwegs, weil meine Freundin auch dabei ist.

Das Rad habe ich seit ca. 3 Monaten. Ein strukturiertes Training mit Plan gibt es derzeit nicht. Ist eher so nach Lust und Laune.
 
101 Watt im Durchschnitt und 160er Puls im Mittel?
Das klingt wenig -ganz bewußt ohne irgendwelche Referenz- oder eigenen Werte zu nennen.
Ich würde erstmal die Länge und Dauer erhöhen und zusehen, dass ich den Durchschnittspuls runter kriege.
Versuch mal 2-3 Stunde mit 130/140er im Mittel (Pulsuhr beachten)

Vielleicht mal eine Leistungsdiagnostik?
Denn Runalyze und Forum sind keine ausreichenden Berater.
 
101 Watt im Durchschnitt und 160er Puls im Mittel?
Das klingt wenig -ganz bewußt ohne irgendwelche Referenz- oder eigenen Werte zu nennen.
Ich würde erstmal die Länge und Dauer erhöhen und zusehen, dass ich den Durchschnittspuls runter kriege.
Versuch mal 2-3 Stunde mit 130/140er im Mittel (Pulsuhr beachten)

Dem schließe ich mich an, länger im Sattel bleiben bei weniger Belastung. Wenns der Hintern mitmacht lieber mal gemütliche 100km (so fange ich im Frühjahr inzwischen immer an) um sich grundsätzlich (wieder) dran zu gewöhnen.

160er Schnitt klingt für mich auch eher hoch auf die Strecke / hm.
 
... Ich wüsste gerne mal, welche Distanzen und Durchschnittsgeschwindigkeiten für einen Rennrad-Anfänger von 40 Jahren (ja, ich weiß, im Profil steht das falsche Alter. Ich muss das demnächst mal melden) als normal gelten. ...
.... Hausrunde heißt für mich möglichst alles zu geben.
'Alles geben' ist nicht richtig. Hier bist Du nur auf der Leber unterwegs und wirst keine Kondition aufbauen.

Mach Dich mal frei von den Durchschnittsgeschwindigkeiten und Watt. Das kommt später.

Trainieren mit Blick auf (niedrige) Herzfrequenz. Stichwort GA1. Am Besten mit einem Brustgurt überwachen.
Ab ca. 45-60 Minuten lockerem GA1-Training kommt der Körper in eine biochemische Reaktion die Du für den Konditionsaufbau brauchst.

Der Rest kommt dann schon.
Versprochen. :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fahr erst mal ruhig ohne Brustgurt, ist am Anfang vollkommen unnötig, falls man es nicht sowieso unbedingt möchte. Lass die harten Touren raus und versuche, ohne Pausen längere Strecken in mäßigem Tempo zu fahren, lieber länger und ohne Pause statt schneller und mit Pause. Nicht mehr als 3x die Woche solche Touren, auf keinen Fall die Ruhepausen vergessen oder bewusst auslassen.
Neben dem Radtraining solltest du überlegen, allgemeine Übungen zu Stabilisierung deine Muskulatur zu machen.
 
Die Watt habe ich nicht ins Spiel gebracht. Das ist ein Wert, den ich komplett ignoriere. Das dürfte etwa so akkurat sein wie eine geschätzte maximale Herzfrequenz. :D

GA1 trainiert halt die aerobe Ausdauer und im höheren Pulsbereich wird die anaerobe Ausdauer trainiert. Beides ist doch letzten Endes wichtig, oder? Okay, für einen Anfänger ist das langsame, lange und gleichmäßige Ausdauertraining immer die Basis für alles andere. Das weiß ich. War bei meinem Laufplan damals auch so. Trotzdem gehörten Intervallläufe immer regelmäßig in die Trainingseinheiten.

Mit einer max HF von 200+ ist 160 nicht so weit von GA1 entfernt. Das war beim Laufen für mich noch knapp im Bereich des Wohlfühlpulses.

Jaha, ich weiß ja. Mit einer möglichst gleichbleibenden Geschwindigkeit von um die 20 km/h würde ich sicherlich ohne größere Probleme längere Strecken fahren können.

Also im Grunde gehe ich das an wie beim Lauftraining damals? Grundlagentraining für die Basisausdauer (niedrige Intensität, lang und langsam, GA1), eine mittlere Strecke (was immer das auch heißen mag, mittlere Intensität) und ein kurzes und intensives Training, gegebenenfalls mit Intervallen. 3 Einheiten die Woche mit mindestens einem Tag Pause. So gestaltete sich auch mein Lauftraining damals.

Brustgurt habe ich eh, nutze ich aber nur, wenn ich wirklich trainiere und genaue Werte möchte. Für alle anderen Fahrten reicht mir die Messung am Handgelenk.

Rumpfmuskulaturaufbau ist bereits angedacht. Das ist definitiv eine Baustelle bei mir. Das habe ich schon beim Lauftraining sehr sträflich vernachlässigt.

Pfffffff ... okay. Hm.

Die geeignetste Strecke wäre dann wohl diese. Flacher geht es hier in der Gegend nicht. Alles direkt um mich herum ist voller Hügel und Berge. Der Großteil der Strecke ist nicht sehr anspruchsvoll und gut ausgebaut. Es gibt kaum Ampeln und lange, gleichmäßig gepacte Einheiten sollten da völlig problemlos fahrbar sein. Und Spaß macht die Strecke (den Teil, den ich kenne) definitiv.
 
Na das sind doch sinnvolle Ansätze.
  • Die hohe Herzfrequenz würde ich trotzdem mal beim Kardio checken lassen
  • Rumpftraining einzubauen ist gut
  • allgemeine Übungen, besonders Lockerungsübungen, Entspannung der Muskeln, gehört auch dazu
  • deine Ausführungen zu den unterschiedlichen Trainingseinheiten analog dem Lauftraining ist gut
  • die "neue" Trainingsrunde macht auch einen gute Eindruck, die Höhenmeter sind überschaubar

Was du vielleicht bedenken solltest (falls du das nicht vom Lauftraining kennst): Bei längeren Grundlageneinheiten, die über die 2 Stundengrenze gehen, verändert sich die Art der körperlichen Belastung merklich. Die solltest du dann auch "am Stück" durchziehen, lieber langsamer werden als eine 30minütige Pause einschieben, die wäre dabei eher kontraproduktiv. Und darauf achten, so lange Einheite ausgeruht anzugehen und danach auch eine Pause einzulegen.

Also: Du bist doch auf einem guten Weg :)
 
Ich würde mich einfach aufs Rad setzen und los fahren.
Die KM und HM sind ja durch Deine Planung festgelegt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit steht am Ende der Tour auf deinem GPS/Handy/Tacho etc....
Es gibt für alles ein erstes Mal und Du bist ja nicht fernab jeglicher Zivilisation....
Viel Spaß bei der Tour...
 
... Trotzdem gehörten Intervallläufe immer regelmäßig in die Trainingseinheiten. ...
Bei Intervallen sind wir noch lange nicht: wieso wollen Anfänger/Amateure immer wie Olympiasieger trainieren? Bechäftige Dich mal mit der Trainingslehre und was in Deinem Körper passiert.
Glaub' mir: sogar Tour-Teilnehmer fahren noch ewige GA-Einheiten. ;)

Zu allererst aber mal zum Kardiologen. 200 Puls gibt es (sog. Hochpulser) und ist zu 99% auch nicht's dramatisches. Trotzdem sollte JEDER, der Ausdauersport macht, sich regelmäßig das Herz schallen lassen und ggf. ein Belastungstest machen.

Viel Erfolg!
 
Ja, ich bin Hochpulser. Ich habe das damals, als ich schon eine Weile trainiert hatte, mit einem Belastungstest ermittelt. Einen umfassenden Checkup (Blutbild und normales EKG) hatte ich letztens. Alles top. Belastungs-EKG habe ich keines gemacht. Mein Ruhepuls liegt bei 50-60 und mein normaler Puls so um die 70-80.

Robert, du hast mich da, glaube ich, falsch verstanden. Dass GA1-Training das Basistraining schlechthin, auch und gerade für Leistungssportler, ist, weiß ich. Im Rahmen meines Lauftrainings musste ich mich damit zwangsläufig auch beschäftigen und habe mir Rat von erfahrenen Läufern gesucht und mich strikt an einen Laufplan gehalten. Und wirklich alle Laufpläne (bis auf den allerersten, der zum Ziel hatte, eine halbe Stunde laufen am Stück zu überleben) beinhalteten neben den GA1-Läufen halt auch Intervalle.

Kann man denn ohne Indikation einfach zum Kardiologen, oder muss man dann selbst blechen? Achte ich da jemanden mit Expertise auf dem Gebiet der Sportmedizin?

Ich schätze, aktuell kann ich gar nicht so recht einschätzen, wie mein Leistungsstand ist, oder? Die Hausrunde wäre dann als Intervalltraining sinnvoll (die Berge wären eben die Intervalle). Und die zuletzt vorgestellte Strecke dann als GA1-Training.

Aber ging es euch (oder vielen, sicher nicht allen) nicht auch so am Anfang? Man vergleicht sich mit anderen, will immer schneller, weiter, besser, höher hinaus. Klar, zugegeben, ich will da vllt ein wenig mit dem Kopf durch die Wand und überspringe gewisse Schritte.

Ich fahr die Tage einfach mal die Strecke und schaue, was mein Körper dazu sagt. Alles andere wäre selbst für mich im Moment ein Blick in die Glaskugel.
 
... Und wirklich alle Laufpläne (bis auf den allerersten, der zum Ziel hatte, eine halbe Stunde laufen am Stück zu überleben) beinhalteten neben den GA1-Läufen halt auch Intervalle. ...
Glaube nicht, das irgendein vernünftiger Laufplan für Anfänger/Einsteiger mit Intervallen anfängt.

Wenn es so ist wie in Deinem Eingangspost, siehst doch selbst, dass es mit hohem Puls nicht weiter geht. :ka:
Fahre Grundlagen, achte auf'n Puls und die Kette wandert mit der Zeit schon nach rechts.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hab am Anfang auch immer blöd gesagt Vollgas gegeben, dann aber auch irgendwann geschnallt, dass es irgendwie mehr Effekt brachte, wenn ich bei 100km als Beispiel 4h statt etwas über 3h unterwegs war.
Ist ja kein Wettkampf. Und effektiv war ich halt einfach knapp ne Stunde länger im Sattel, danach aber dennoch weniger erschöpft und hatte gefühlt mehr Effekt. Aber selbst da bin ich am max. für GA1 und mich (135 Schläge /min). Mit Regenerationstraining bei max 110 Puls zB habe ich selber große Probleme :D Ist aber enorm wichtig :)
 
@MichiTB

Vergleich mit anderen:
Wenn du dich vergleichst, schau dir alle relevanten Faktoren an. Wenn du im Vergleich 20kg mehr wiegst, oder vorher 2 Jahre keinen anderen Sport gemacht hast, oder der andere nur im Flachen fährt, oder du 20 Jahre älter bist, dann wird er natürlich völlig andere Zuwächse haben. Dein ganzer Technik-Klimbimm sagt dir im Moment zusätzlich ganz einfach: Du bist nicht sehr fit.

Zur Trainingssteuerung:
Auf dem Rennrad können Kilometer in den Beinen nur ersetzt werden durch noch mehr Km in den Beinen. Ich würde an deiner Stelle ganz einfach möglichst viel fahren mit möglichst wenig Datensammeln. Was sich eben gut anfühlt und du auch regenerieren kannst. Hier und da eine Steigung, damit die Kraft nicht vernachlässigt wird - aber denk dran, "ab 30" braucht intensives Training eben entsprechende Regeneration. Wenn du dich dann nach 6-18 Monaten richtig fit fühlst und auch mal 30 Höhenmeter einfach so "wegdrücken" kannst, dann pack das Spielzeug und die Trainingslehre wieder aus und verkopf dich nach Belieben.
Dazu ausgleichende Übungen, nur mal ein Beispiel zur Stärkung des Körperkerns. Yoga lieber erstmal ausprobieren, bevor man es als zu lasch abtut :i2:
.

Leistungszuwachs:
So, nun noch was. Ich lese bei dir raus, dass du meinst, du könntest größere Zuwächse haben. Das kann durchaus sein. Zuwachs kommt durch Reiz & Regeneration. Dein Reiz dürfte schon passen, kennst dich ja aus. Was ist mit der Regeneration? Wie sieht es mit anderen Belastungsquellen aus? Wie ist dein Schlaf? Was macht die Verdauung? Wie ist die Ernährung?
Wenn du gerade nach dem 2. Kind wieder mit dem Sport anfängst, aber noch dicke Ringe unter den Augen hast und Gemüse nur vom Namen her kennst, dann hat dein Körper einfach kaum Körner für Zuwächse. Genauso bei Arbeitsstress; Sport liefert einem zwar viel Energie und Biss, aber eben nur bis zu einer gewissen Gesamtbelastung. Mangelerscheinungen, Hormonungleichtewichte, Ärger mit dem Darm - typische Zivilisationskrankheiten, die nur sehr langsam mit zunehmendem Alter zutage treten. Beim Sport merkt man die teilweise zig Jahre früher, als ein Arzt anhand von entgleisten Blutwerten eine richtige Diagnose stellen kann.
Verrücktmachen ist zwar keinen Lösung, aber vielleicht klingelt da was bei dir?
 
Glaube nicht, das irgendein vernünftiger Laufplan für Anfänger/Einsteiger mit Intervallen anfängt.
Wieso anfängt? Es ist halt ein Teil davon. Und angefangen habe ich, wie bereits geschrieben, mit einem Plan ganz ohne Intervalle, der 2 Monate gedauert hat. Das ist eben das, was mir auf speziellen Websites zum Thema Lauftraining und von erfahrenen Läufern in einem Fachforum geraten wurde. Mag falsch sein, aber als laie ist man erstmal geneigt den Leuten, die sich eine gewisse Expertise zusprechen, zu glauben. So, wie ich euren Tipps hier auch vertraue. Ich meine, sonst müsste ich nicht fragen, oder? :D

Mit Regenerationstraining bei max 110 Puls zB habe ich selber große Probleme :D Ist aber enorm wichtig
110 habe ich schon bei einem flotten Spaziergang mit 6,2 km/h im Schnitt. So langsam kann ich gar nicht laufen.

Ich würde an deiner Stelle ganz einfach möglichst viel fahren mit möglichst wenig Datensammeln. Was sich eben gut anfühlt und du auch regenerieren kannst.
keine Sorge. Den Daten zu viel Bedeutung beizumessen habe ich mir beim Laufen schon abgewöhnt. Ich liebe es einfach Daten zu sammeln. Dass das nicht der Weisheit letzter Schluss ist und mir alle Daten der Welt nicht helfen, wenn ich den Berg vor der Tür nicht raufkomme, behalte ich im Hinterkopf.

Lange ausgelaugt bin ich nach so einer Runde nicht. Nach 1 Stunde fühle ich mich meistens wieder fit. Muskelkater kenne ich bisher auch noch nicht. Aber ich würde zwischen den Trainingseinheiten immer mindestens einen Tag Pause machen.

Das fiel mir bei meinem Laufplan damals am schwersten. Aber da sieht letzten Endes schon die Vernunft. Selbst bei mir.

Wie sieht es mit anderen Belastungsquellen aus? Wie ist dein Schlaf? Was macht die Verdauung? Wie ist die Ernährung?
Alle Blutwerte top. Andere Belastungsquellen regelmäßige Spaziergänge (4-12km) 2-3 mal pro Woche. Schlaf ist sehr schlecht. Verdauung ist eher so meeeeeh. Ich habe eine ziemlich langsame Verdauung und gehe selten auf den Porzellanthron. Habe ich abchecken lassen. Laut Hausarzt alles im Rahmen, da ich keine begleitenden Beschwerden habe.
Ernährung eiweißreich, kein Zucker, wenig Fett, ausreichend Ballaststoffe, viel Gemüse und Obst. Nehme 2.000 kcal pro Tag zu mir (im Schnitt) und halte damit mein Gewicht auf 1m92 bei ca. 73-75kg. Sport zum ersten mal in meinem Leben das Laufen vor eineinhalb Jahren. Musste ich dann bleiben lassen wegen der Knie, obwohl ich da keine exakte Diagnose vom Orthopäden bekommen habe. Davor habe ich 70kg abgenommen.

Danke für die Übungen.
 
Wieso so pikiert? Meiner Meinung nach hast du aus meinen Beiträgen falsche Schlüsse gezogen oder ich habe mich schlecht ausgedrückt und ich habe das klargestellt. Keine Ahnung, wieso da jetzt so ein Drama drum entsteht? :ka:

Trotzdem, danke für die Tipps. Da war viel beachtenswertes bei.

Wieso passt das für Dich beim Laufen, aber nicht beim Radeln?
Ich sage nicht, dass das nicht passt. Ich habe doch allen Beiträgen durch die Bank im Wesentlichen zugestimmt. Was ich versuche ist ein Gefühl dafür zu bekommen, wo ich gerade stehe, wo ich stehen sollte und wo ich überhaupt genau hin will.
Wie ambitioniert bin ich bereit meine Ziele zu verfolgen? Was bin ich bereit auf mich zu nehmen? Reicht es nur zum Gelegenheitsradler oder ist da noch mehr drin?
Vieles davon kann ich zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht wissen. Mit anderen Worten: Ich weiß nicht genau, wo ich eigentlich hin will, verkopfe mich dabei aber in (noch) nicht relevanten Fragen, statt einfach schonmal loszulaufen bzw. fahren.

Dass ich versuche einen Plan totzuoptimieren, den es noch gar nicht gibt, ist halt ein Schwachpunkt, ja. Währenddessen sitzen anderen halt schon auf dem Rad und haben Spaß. Ich bin bestimmt nicht der Erste, dem es so geht und werde auch nicht der Letzte sein.

Ich denke über alle Ratschläge ernsthaft nach und werde mir den Großteil sicherlich zu Herzen nehmen. :)
 
Ich würde sagen dass du diese Komoot tour einfach machen solltest wenn du Bock drauf hast. Nimm dir halt den ganzen Tag Zeit dann passt das schon. Schön gemütlich fahren und am Schluss ein bisschen beißen. Man muss ja auch nicht immer alles wissenschaftlich angehen. Wenn du zwei bis dreimal die Woche für ne Stunde auf dem Rad sitzt wirst du nicht wegen wundem Popo nach der Hälfte aufgeben müssen. Und falls es doch zu lang wird...wir sind ja nicht in der Sahara. Normal kommt man schon heim. Oder zum Hotel.
 
Oh, das wäre echt irre. Bei einem Velothon ohne Zeitnahme im Mittelfeld mitzufahren und anzukommen wäre durchaus etwas, was ich gerne erreichen würde. Aber die, die ich spontan gefunden habe, sind nicht nur lang (z.B. die Mecklenburger Seenrunde mit über 300km), sondern bieten auch jede Menge Höhenmeter.

Aber so ganz grob könnte ich mir vorstellen, mein Training mittelfristig mit sowas als Zielvorgabe im Hinterkopf zu gestalten. Dieses Jahr wird das natürlich nichts und (vermutlich) ist 2021 auch noch nicht realistisch. Aber vllt ist die MSR 2022 ein Ziel, was mich langfristig motivieren könnte.

Schmeiße mich heute mittag auf den Esel und fahre einfach mal 50km mit mäßiger Geschwindigkeit und dem Puls (grob) im Auge. Ich versuche ohne feste Vorgabe einfach mein Wohlfühltempo zu fahren. Also eines, von dem ich glaube, dass ich es 50km durchhalte.

Ein paar mal wieder der Puls schon hochschnellen, weil es einige wenige Hügel gibt. Aber anspruchsvoll ist die Strecke wirklich nicht. Außer der letzte Berg auf dem Rückweg. Der macht mich jedes mal fertig.
 
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