Welches Bike wäre das richtige für Hochgebirge?

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Hi,

kurz vorweg... wer zur eigentlichen Frage übergehen möchte, bitte gleich ab der gestrichelten Linie lesen :)

ich stehe seit ein paar Tagen vor einem Problem und finde keine passende Antwort. Seit 2 Jahren sitze ich wieder auf dem Bike ( bin selbst 33 Jahre alt ) und zu beginn habe ich mir ein Cube E-Bike gekauft besser gesagt ein Fatbike. Nach 2000km folgte der Nachfolger von diesem Fatbike ebenfalls mit E-Antrieb. Ich war eher der Tourenfahrer, der gelegentlich mal eine leichte Route durch den Wald nahm. Mit der Zeit merkte ich jedoch, der Anteil an Trails nimmt langsam überhand. Also war ein Hardtail Fatbike zwar ok, wegen der Dämpfung des Reifens, aber ich wollte doch etwas mehr und so kamen Trails bis S2 dazu. Hier kam ich nun an die Grenze des für mich möglichen.

6 Monate danach habe ich mir noch ein Enduro vom Typ Cube Action Team 160 Hybrid Ebike gekauft. Damit hatte man noch mehr Möglichkeiten und die nutzte ich auch. Man lernte das Springen mit dem Bike usw. So dann war der erste Urlaub in Leogang soweit. Ich fuhr Touren, Trails und war ( bitte nicht lachen ) mit dem Bike im Bikepark unterwegs. Meine erste Downhillerfahrung im Park war sehr positiv, allerdings nicht mit einem Ebike. Das Gewicht kann man nicht ausblenden, dass ist allgegenwärtig.

Deswegen habe ich mir mal ein richtiges Downhill-Bike geliehen um mal ein Gefühl dafür zu bekommen. Ich bin kein Naturtalent, aber das Bike lag mir recht gut und die Lernkurve ging stetig nach oben was Sprünge etc. angeht. Also daheim angekommen und ein Cube Two15 gekauft für einen doch schmalen Taler aus einem Bikeverleih in meiner Region das nur 6 Monate alt war.

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ich habe nun ein Enduro Cube Action Team 160 Hybrid und ein Cube Two15 Downhillbike im Keller stehen und möchte nach Zermatt zum Biken. Vorab habe ich mich schon über Trails informiert und das ist doch etwas anders als Leogang oder Hinterglemm. Da ich demnächst noch weitere Hochgebirge ansteuere zweifle ich an der Auswahl meiner Bikes.

Das Action Team ist geil keine Frage nur ist es nicht so agil wie ein Bike ohne E-Antrieb. Das Two15 ist deutlich leichter knapp 10kg unterschied nur ist es eben nur für Downhill geeignet. Damit einen Anstieg fahren ist die Hölle, Spitzkehren auf Trails sind wegen des eingeschränkten Lenkbereichs auch kein Spaß. Im Downhill keine Frage, da ist das Bike perfekt und wohl "overdressed" auf Trails vom Matterhorn runter.

Ich denke es macht keinen Sinn mit einem reinem DH Bike Trails um das Matterhorn zu befahren, da es zu unbequem ist, oder hat das schon mal jemand gemacht?

Ich tendiere zu einem Bike ohne E. Da ich nur Cube Bikes habe ( weil ich nur 1km vom Werk entfernt wohne ) wollte ich mal etwas anderes, denn andere Mütter haben auch schöne Töchter ;-)

- Canyon Spectral CF 9.0 Pro
- YT Jeffsy CF Pro
- Santa Cruz Nomad / Bronson

Was meint Ihr zu dem Thema?

Grüße

Alex
 
Du hast sicher Recht, daß keines Deiner vorhandenen Bikes für Schweizer Hochalpentrails ideal ist. Vor allem, wenn man auch noch mit Tragestrecken rechnen muß. Am ehesten noch Dein e-Bike, wenn Du bei der Trailauswahl auf entsprechend geeignete Trails achtest. Aber Westalpentrails/Wanderwege sind oft ne andere Hausnummer als Ostalpenwege.
Von den Bikes kenne ich selber nur das Spectral (wird hier in der Canyon-Gegend gern und oft gefahren). Allerdings hatte ich gerade kürzlich die Gelegenheit, das von Dir genannte Bike mal in der Hand zu halten. Kam mir auch in Carbon sauschwer vor. Gefühlte 16 kg (ich selber fahr ein ca. 11-12 kg schweres HT und hätte keinen Bock, in den Alpen mit solchen Panzern unterwegs zu sein. 13-14 kg wär mein Limit. Hat aber auch was mit Kondition und Alter zu tun). Das Vorgängermodell des Spectral - selbst in Alu - würd mir wesentlich besser passen. Die anderen Bikes kenn ich nur vom Namen. Gibt aber in dem Segment ja nun massenweise Alternativen von bekannten und weniger bekannten Marken. Da würd ich eher bei Cube bleiben, wenns Entsprechendes gibt und Du bisher zufrieden warst, die Leut kennst und Du sozusagen weißt, was Du bekommst. Die Alternative ist wahrscheinlich entweder eine Glückslotterie oder ein endloser Auswahlmarathon.
 
Du hast sicher Recht, daß keines Deiner vorhandenen Bikes für Schweizer Hochalpentrails ideal ist. Vor allem, wenn man auch noch mit Tragestrecken rechnen muß. Am ehesten noch Dein e-Bike, wenn Du bei der Trailauswahl auf entsprechend geeignete Trails achtest. Aber Westalpentrails/Wanderwege sind oft ne andere Hausnummer als Ostalpenwege.
Von den Bikes kenne ich selber nur das Spectral (wird hier in der Canyon-Gegend gern und oft gefahren). Allerdings hatte ich gerade kürzlich die Gelegenheit, das von Dir genannte Bike mal in der Hand zu halten. Kam mir auch in Carbon sauschwer vor. Gefühlte 16 kg (ich selber fahr ein ca. 11-12 kg schweres HT und hätte keinen Bock, in den Alpen mit solchen Panzern unterwegs zu sein. 13-14 kg wär mein Limit. Hat aber auch was mit Kondition und Alter zu tun). Das Vorgängermodell des Spectral - selbst in Alu - würd mir wesentlich besser passen. Die anderen Bikes kenn ich nur vom Namen. Gibt aber in dem Segment ja nun massenweise Alternativen von bekannten und weniger bekannten Marken. Da würd ich eher bei Cube bleiben, wenns Entsprechendes gibt und Du bisher zufrieden warst, die Leut kennst und Du sozusagen weißt, was Du bekommst. Die Alternative ist wahrscheinlich entweder eine Glückslotterie oder ein endloser Auswahlmarathon.

Danke für deinen Beitrag. Ja die Trailauswahl ist mit E-Bike schwierig, die Erfahrung zeigt, man liest sich irgendwo ein und denkt das passt so und steht man dann am Trail, kommt es meist anders als man geplant hatte. Ein Ebike schleppen musste ich desöfteren und ich hasse es wenn ich ehrlich bin :D.

Das Canyon soll ohne Pedale in M ( was meine Größe wäre glaube ich ) ca. 13,1 Kg wiegen. Das Jeffsy ist ungefähr im gleichen Rahmen. Das Santa Cruz dazu habe ich noch nichts gefunden was das Gewicht angeht, da es hier zig verschiedene Varianten gibt.

Bei Cube gibt es dort auch einiges zu kaufen, aber die Leute die ich hier kenne, würde mir auch mit einem Bike einer Fremdmark helfen und ich will einfach mal was anderes fahren.

Ja in dem Auswahlmarathon befinde ich mich gerade.
 
Das Canyon soll ohne Pedale in M ( was meine Größe wäre glaube ich ) ca. 13,1 Kg wiegen
Das von mir "gewogene" Bike war nagelneu, Größe M, ohne irgendwelche Veränderungen und Anbauten (aber mit Pedale). Bin vor meiner HT-Zeit selber ein 26" Fully (Bergamont Contrail Ltd) gefahren, daß in M mit 12,5 kg ausgewiesen war. Mein Spezi (der mit dem Vorgänger-Alu-Spectral) und ich waren vom Gewicht geschockt - zumals ja Carbon war. Genaue werte haben wir natürlich nicht, nur gefühlte. Daher mußt Du Dir selber ein Bild machen. Mir persönlich paßt die ganze Entwicklung in der Bikeindustrie nicht mehr. Immer längere, schwerere, teurere Bikes, als wenn die Botschaft wäre: Nimm doch gleich ein e-Bike. Ich fahr immer noch lieber 26" in kurz, wendig, verspielt und leicht für möglichst wenig Geld. In der Hinsicht bin ich kein guter Ratgeber für Neukauf, es sei denn Du bist an Alternativmeinung zum Mainstream interessiert. Spitzenberatung (und Alubikes mit leichten Rahmen) samt treuer Bikegemeinde gibts bei beim norddeutschen Versender Transalp24 (Vater und Sohn). Da kann man Bikes individuell konfigurieren (und auch mal Sonderlösungen bekommen, die nicht im Konfigurator stehen). Sieht man oft im norddeutschen Raum, ich fahr selber nen Transalprahmen, damit kann man in MTB-affinen Regionen aber nicht angeben, da eher unbekannte Marke. Sozusagen die Notlösung, falls Du im ganzen Angebot an Konzepten und Marken den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst und ein Reset brauchst. Immer noch besser als ein Verzweiflungskauf eines bekannten Modells ohne vorheriges Probefahren. :D
 
Ich muss mich den Vorgängern anschließen, denn weder ein Enduro noch ein E-Bike sind für die (Hoch-)Alpen geeignet, insbesondere die Westalpen, die zum Teil sehr "wild" sein können und Du mit Tragepassagen rechnen musst. Ein Fully ist auf jeden Fall die richtige Wahl, und ich würde ebenfalls sagen, dass da die Grenze von max.(!) 14 kg nicht überschritten werden darf (was aber heutzutage gar nicht so einfach ist, weil inzwischen auch die Cross-Country-Fraktion sehr downhill-lastig und damit schwer ist).

Mit Rucksack und Wasservorrat bist Du dann bei Tragepassagen schnell bei 23, 24 kg. Das kann man machen, aber mehr sollte es dann partout nicht mehr sein.

Ohne die Gemüter hier in Wallung zu bringen, würde ich für die Alpen auch auf Aluminium setzen, weil die Räder doch sehr viel mitmachen müssen, Steinschläge abbekommen und schon oft sehr unsanft im Gebüsch landen. Nur meine Erfahrung, keine Wertung.
 
Ja ich bin auch ein Alufan, da ich doch nicht nur um einen See gemütlich fahre. Aber heute ist es echt schwer ein Alubike zu finden mit der Ausstattung die ich mir vorstelle. Mein DH Bike wiegt 15,8Kg was angenehmer ist als ein 25Kg E-Bike. So bei 14-15kg würde ich mich gerne einreihen. Aber die Suche ist echt schwer.

@rhnordpool ja ich stimme Dir zu was die Bikeentwicklung angeht. In Foren zum kauf einlesen ist eh Blödsinn jeder sagt was anders und hat eine andere Meinung. Ich habe in 5 Tagen nicht herausbekommen ob bei 1,80m und 84cm Schrittlänge ich bei manchen Herstellern lieber das M oder das L nehmen soll. Dazu kommt die meisten sind Versender und Probesitzen ist nicht drin ( oder man fährt mal 10h mit dem Auto hin und zurück) also friss oder stirb und da knirsche ich bereits mit den Zähnen.
 
also friss oder stirb und da knirsche ich bereits mit den Zähnen.
Also ich würde ja meine Suche etwas anders gestalten, wenn ich bereit wäre, mich in der Preisklasse von Santa Cruz zu bewegen. Auch für mich gilt: Probefahren im Gelände, nur zur Not mal ne längere Proberunde vor der Händlerhaustür - dann aber die Fahrsituation so bewußt simuliert, daß ich ein Gefühl fürs Bike bekäme (Hart bremsen, beschleunigen, Vorderrad/Hinterrad lupfen, enge Kurven etc.). Nur Probesitzen geht gar nicht.
Daher: Die Preisklasse nach unten verschieben, stur auf Angebote setzen (gibts in der Kategorie Tour/AM/Trail genügend) und möglichst VORHER Probefahren. Sprich: das gesparte Geld in ner gescheiten Bikeregion mit Vermietungsangeboten/Testcentern oder bei Bikefestivals fürn Kurzurlaub mit der Familie nutzen, möglichst viel testen/ausprobieren und danach dann hoffentlich das richtige Bike gefunden zu haben. Mit bißchen Glück kann man da schon Schnäppchen machen. Bei Transalp wärs also ein Hamburg oder Nordsee-/Ostseetrip (Schnäppchen eher schwierig, dafür aber extrem individuelles Bike möglich), oder Testcenter/Bikefestivals im Sauerland (Willingen). Kann man auch mit Bikeurlaub auf den Kanaren verbinden (die dortigen Center verkaufen ihre Mietbikes auch regelmäßig). Und wenns mit dem Kauf so nicht klappt, solltest Du zumindestens ziemlich exakt wissen, welche Bikes in Frage kommen. Dann kannst Du auch gezielt im Web nach Schnäppchen suchen z.B. bei Firmen wie Rabe Bikes, Bike Alm und natürlich den bekannteren Händlern/Versendern.
 
Schon mal mit einem DH-Bike eine etwas steilere oder längere Strecke hochpedaliert ?
 
Nachdem beide Cubes verkauft waren, habe ich mir ein Bronson CC V3 aufgebaut und war damit ein paar Monate unterwegs, bis ich ein Hightower CC V2 gefahren bin. Der Rahmen vom Bronson wurde danach wieder verkauft und das Hightower kam dann Final. Das fahre ich jetzt seit Mai und ich sage mal ich habe mein Bike gefunden. Fühl mich damit bis jetzt in jeder Situation sehr wohl.
 
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