Ach komm, beim TE klang das so als müsste man wie in den 90ern alle 5km die Lager wechseln...der Mehraufwand an Wartung bei unseren Fullies im Vergleich zu unseren HTs beträgt maximal einige Stunden pro Jahr.
Übertreib' jetzt mal nicht
Meiner Erfahrung nach sind alle Komponenten, von
Felgen über Tretlager bis hin zu den
Bremsen so sehr viel besser, belastbarer und zuverlässiger geworden. Ich möchte jedenfalls nicht mit meinem ~1993 Giant Terrago Trails fahren müssen
Fakt bleibt aber trotzdem, dass viele Verbesserungen die Räder komplizierter in der Wartung (inklusive Einstellung) gemacht haben. Einige Dinge will man nicht mehr missen (wer möchte noch ohne hydraulische
Bremsen und eine Luftfedergabel fahren?), bei anderen (Federung hinten oder Dropper Post) hat man die Wahl. Es geht auch nicht bloß um den Mehraufwand bei der Wartung, sondern auch bei der richtigen Einstellung des Dämpfers an den Fahrstil, der Reinigung und auch ob überhaupt das Mehrgewicht und der finanzielle Mehraufwand hier nötig sind. Wenn ich nur über Waldautobahnen und leichte Trails fahre, würde ich schon des Gewichts wegen ein Hardtail bevorzugen.
PS Ich mag mein Fully.
Aber wegen Fatties ob mit oder Federung(en), welche Geschwindigkeiten sind auf einer Ebenen und bergab möglich? Klar, liegts an den jeweiligen Beinen, aber jetzt mal so im Schnitt? Welche Schaltgruppen sind i. d. R. verbaut? 2 x 11, 1 x 11, 1 x 12?
Guck Dir allein die Gänge an, Fat Bikes sind nicht dafür gebaut um möglichst schnell und lange Berge hoch zu fahren, bzw. so schnell wie möglich auf der Straße zu sein. Wenn Du auf Schnee oder Sand unterwegs sein willst oder Trails mal anders erleben möchte, dann sind die eventuell schon was. Ein Fatbike ist eher ein Zweitrad oder ein Rad für jemandem, dem nicht wichtig ist, möglichst effizient von A nach B zu kommen.
Aber ich glaube nicht, dass die für Dich geeignet sind. Selbst Plus-Bereifung würde ich Dir nicht pauschal empfehlen, obwohl Du natürlich in ein 27,5 Zoll Plus-Bike auch 29 Zoll-Laufräder einbauen kannst. Dennoch, bleib' bei einem normalen Radl und probiere mal moderat breitere
Reifen (2,35-2,5 Zoll). Aber auch das wirst Du eventuell gar nicht brauchen.
Ob das verbaute Carbon aber härter ist, als das Alu in einem gleichwertigen Bike, merke ich erst, wenn ich selbst dieselben Strecken fahre, oder!? Oder gibts Anhaltspunkte, aus denen hervorgeht, ob jetzt das Carbon oder Alu eher härter oder weicher ist?
Erst Mal spielt der Rahmen hier, verglichen mit Deinen
Reifen, Federgabel und eventuell Deiner Hinterradfederung nur eine sehr untergeordnete Rolle. Du kannst Dir Dein Radl als eine in Serie geschalteten Federn vorstellen,
Reifen, Federung, Rahmen, etc. Die Federn, die die
Reifen und die Federelemente darstellen, sind viel, viel weicher als die, die den Rahmen symbolisieren. Die totale Federkonstante ist 1 durch die Summe der inversen Federkonstanten, wird die Federkonstante im Wesentlichen von denen der weichsten Federn bestimmt.
Das heißt der Rahmen spielt hier eine kleiner Rolle als Du denkst, vor allem bei Fullys. Bei Hardtails spielt der Rahmen eine größere Rolle, aber auch hier sind es eher die
Reifen, da die Sattelstreben sich nur Bruchteile von Millimetern bewegen.
Zurück zu Deiner eigentlichen Frage, nein. Bei Alu gibt es unterschiedliche Legierungen, 6000er- und 7000er-Legierungen. Die meisten Alu-MTB-Rahmen sind aus 6000er-Legierungen hergestellt, es gibt aber welche mit 7000er-Alu (mein Fully hat so weit ich weiß einen 7000er-Rahmen). Bei Carbon hängt es davon ab, wie der Rahmen gebaut ist. Für unterschiedliche Teile des Rahmens werden andere Fasern verwandt und an einigen Teilen möchtest Du sogar etwas weichere Carbonfasern benutzen. Das ist ganz gut
in diesem Video erklärt. Carbonrahmen kannst Du bocksteif machen, z. B. wird bei Rennrädern immer sehr genau austariert, wie viel Steifigkeit Du haben möchtest (Steifigkeit macht das Rad effizienter, aber grob gesagt auch unkomfortabler).
In der Praxis ist der Hauptvorteil eines Carbonrahmens das geringere Gewicht verglichen mit einem Alurahmen. Bei einem fixen Budget solltest Du aber immer abwägen, ob es besser ist, mehr Geld in den Rahmen oder in die Komponenten zu investieren. Ein zweiter wichtiger Punkt ist, dass Carbonrahmen meist für sportlichere Leute designt worden sind. Daher kann die Geometrie zu sportlich für Deinen Rücken sein.
Ich würde mir eher Gedanken über die Geometrie als über das Material machen. Investiere ruhig das Geld in einen Bike Fit.
Bei nem Fully stört mich quasi dann doch die Federung hinten, die ich wohl bei meinen Einsatzzwecken nie und nimmer benötigen werde.
Seit meinem letzten Umzug fahre ich sehr viel auf der Straße, und dort stört die Federung hinten: sie macht das Rad schwerer und kostet Effizienz.
Bei Deinem Rücken würde ich nur Räder kaufen, die ich auch habe probefahren können.