Weniger ungefederte Masse

Ich habe Deine Bewerbung für das beknackteste Thema 2019 schon mal notiert!
Mal sehen wie es sich weiter entwickelt, aber Du hast Chancen auf die Top 10.
Das KTWR-Gremium wird dann im November rum die Preise verleihen.
 
Ich habe Deine Bewerbung für das beknackteste Thema 2019 schon mal notiert!
Mal sehen wie es sich weiter entwickelt, aber Du hast Chancen auf die Top 10.
Das KTWR-Gremium wird dann im November rum die Preise verleihen.
das ist hoffentlich dein Ernst. Ich unterlasse das nämlich jetzt und verlasse mich auf dich. Wehe das Ding fehlt im November :mad:
 
Habe alles ausgedruckt und in einen Ordner abgelegt. Werde weitere Beiträge handschriftlich anhängen!
 
interessiere mich mehr dafür wie ich zb. Durch einfaches wegfeilen oder weglassen von teilen Gewicht sparen kann.
war sattelbezug wegfeilen schon:ka:

war flaschenhalter wegfeilen schon:ka:

war jede zweite speiche wegfeilen schon:ka:

war rote farbe wegfeilen schon:ka:

war felgenmutter wegfeilen schon:ka:

war ks schutz wegfeilen schon:ka:

war griffe wegfeilen schon:ka:

war rechte gabelhaelfte wegfeilen schon:ka: lefty haelt auch:daumen:
 
@bikespammer das liegt daran, dass anscheinend nur sehr wenige Lust drauf haben, mir ernsthaft zu helfen. Ich hatte ehrlich gesagt auch was anderes erwartet. Es hätte ja sein können, dass schomal jemand irgendwas in der Art ausprobiert hat und es funktioniert.

Was würde denn eurer Meinung nach passieren wenn Belastungsgrenze der bremsscheibe überschritten wird ? ( Bitte nur ernsthafte Beiträge, dass es einen dann richtig auf die fresse hauen kann weiß ich selber) in meiner Vorstellung knickt die bremsscheibe dann ein und das Hinterrad blockiert.

Meine Kasette ist eine shimano XT 10fach reduziert auf 5 Ritzel und wiegt so 105g
 
Mal abgesehen von dem mehr als fragwürdigen und m.E. keinesfalls ernsthaft in Betracht zu ziehenden Vorhaben, an der Bremsscheibe oder deren Aufnahme Material zu entfernen oder einzusparen, war es in Triathleten-Kreisen vor geraumer Zeit tatsächlich ernsthaft geübte Praxis, die Speichennippel einzeln auszuwiegen, und diese mittels Diamantfeile auf die Masse des jeweils leichtesten gewogenen Exemplars zu bringen. Ob aktuell noch soviel Streuung existiert, dass das Unterfangen ernsthaft Sinn ergeben würde, weiß ich aber nicht. Meine Bekannten in der Szene haben jedenfalls möglichst gleichmäßig von außen und am Kopf Material weggefeilt. Ferner meine ich mich zu erinnern, dass man dort ernsthaft der Auffassung war, generell seien ein oder zwei Gewindegänge verzichtbar, und dann auch diese weggefeilt, bzw. von vorneherein eher die kürzere Nippelvariante verwendet.

Ob das alles ernsthaft was bringt? Keine Ahnung! Ich berichte nur möglichst wahrhaftig die geübte Praxis.


Leidlich irritiert, Ovibos
 
@bikespammer

Was würde denn eurer Meinung nach passieren wenn Belastungsgrenze der bremsscheibe überschritten wird ? ( Bitte nur ernsthafte Beiträge, dass es einen dann richtig auf die fresse hauen kann weiß ich selber) in meiner Vorstellung knickt die bremsscheibe dann ein und das Hinterrad blockiert.

Jo, sowas z.B. (auch wenn sich in dem Fall wohl schon der Hersteller gedacht hat, dass er mit weniger Material an der Scheibe durchkommt oder der Fahrer das Teil unter die Minimalbreite runtergebremst hat. So oder so, zu wenig Material an den wichtigen Stellen):
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An der Bremse würde ich mich auf keine Experimente einlassen, mehr als ein paar wenige (!) Gramm kannst da eh nicht sparen durch so eine Aktion. Das Zeug ist von Haus aus schon eher filigran als superstabil ausgelegt.
 
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Ist das einzige was Sinn macht wenn du ernsthaft möglichst wenig ungefederte Masse haben willst, ohne dass Performance im Downhill flöten geht.
 
Stop making sense!
Seit einiger Zeit hat sich im deutschen Sprachraum eine Phrase breit gemacht, die auf die alte Frage nach dem Sinn eine neue Antwort zu geben scheint. Mit ihr feiert die Minderheitensprache Denglisch ungeahnte Triumphe, grammatischer Unsinn "macht" plötzlich Sinn.
"Früher war alles besser", sagen ältere Menschen gern. "Früher war alles schlechter", pflegt der Großvater der Opodeldoks zu sagen. Wie auch immer man die Vergangenheit bewertet, sicher ist: Früher war einiges anders. Früher sagte man zum Beispiel noch: "Das ist sinnvoll." Dieser Ausdruck scheint inzwischen vollständig verschwunden. Neuerdings hört man nur noch "Das macht Sinn", in der Negation "Das macht keinen Sinn" oder, im besten Kauderdeutsch: "Das macht nicht wirklich Sinn..."

Herkunftsland dieser Sprachmutation ist wieder einmal "Marlboro Country", das Land, wo angeblich alles möglich ist, solange der Strom nicht ausfällt. "That makes sense" mag völlig korrektes Englisch sein, aber "Das macht Sinn" ist alles andere als gutes Deutsch. Irgendwer hat es irgendwann zum ersten Mal verkehrt ins Deutsche übersetzt, vielleicht war es sogar derselbe, dem wir die unaussprechlichen "Frühstückszerealien" zu verdanken haben und das schulterklopfende "Er hat einen guten Job gemacht" ("He did a good job"), welches die bis dahin gültige Feststellung "Er hat seine Sache gut gemacht" abgelöst zu haben scheint. Wie auch immer, jedenfalls hat der Erfinder damit einen grandiosen Hit gelandet, um den ihn jede Plattenfirma beneiden würde. Denn "macht Sinn" läuft auf allen Kanälen, dudelt aus sämtlichen Radios, schillert durch Hunderte Illustrierte, hallt aus den Schluchten des Zeitgeistmassivs und verliert sich in den tiefsten Niederungen unserer Spaßgesellschaft.

Es gibt Menschen, die finden die Phrase "schick", weil "irgendwie total easy und aktuell mega angesagt". Diese Menschen haben ihr Sprachgefühl vor vielen Jahren im Babyhort irgendeiner Shopping-Mall abgegeben und "voll im Endstress" vergessen, es hinterher wieder abzuholen.

Es gibt andere, denen kommt die Phrase wie gerufen, weil sie modern und hemdsärmelig-zupackend zugleich klingt: "Das macht Sinn" ist prima geeignet, um über ein mangelndes Profil oder fehlende Sachkompetenz hinwegzutäuschen und von politischen Missständen abzulenken. Da wird von "machen" gesprochen und gleichzeitig Sinn gestiftet! Das ist der Stoff, aus dem große politische Reden geschrieben werden: "Ich sag mal, das macht Sinn, das ist so in Ordnung..."

Die breite Masse der "macht Sinn"-Sager denkt sich nichts dabei, vielleicht hält sie die Redewendung sogar für korrektes Deutsch. Schließlich hört man es doch täglich im Fernsehen; da kommt einem das "macht Sinn" irgendwann wie von selbst über die Lippen. Es ist ja auch so schön kurz, prägnant und praktisch. Ob nun richtig oder falsch, was "macht" das schon, solange es jeder versteht?

Es macht vielleicht wirklich nicht viel, nicht mehr als ein Fettfleck auf dem Hemd, als Petersilie zwischen den Zähnen, als ein kleines bisschen Mundgeruch. Doch schon der Kolumnist und Satiriker Max Goldt geißelte den "primitiven Übersetzungsanglizismus" und warnte davor, dass Menschen, die "macht Sinn" sagen, von anderen weniger ernst genommen würden. Das Wort "machen", so Goldt, komme ohnehin schon häufig genug vor in der deutschen Sprache.

Womit er allerdings Recht hat. Deutsch ist die Sprache der Macher und des Machens. Das fängt bei der Geburt an (den ersten Schrei machen) und endet mit dem Tod (den Abgang machen). Dazwischen kann man das Frühstück machen und die Wäsche, einen Schritt nach vorn und zwei zurück; man kann Pause machen, Urlaub oder blau, eine Reise ins Ungewisse und plötzlich Halt; man kann eine gute Figur machen und trotzdem einen schlechten Eindruck; man kann den Anfang machen, seinen Abschluss machen, Karriere machen; man kann drei Kreuze machen, Handstand oder Männchen; man kann die Nacht durchmachen, ein Opfer kalt machen, Mäuse, Kies und Kohle und sich ins Hemd machen; man kann andere zur Schnecke machen und sich selbst zum Affen; man kann sogar Unsinn machen - aber Sinn?

"Sinn" und "machen" passen einfach nicht zusammen. Das Verb "machen" hat die Bedeutung von fertigen, herstellen, tun, bewirken; es geht zurück auf die indogermanische Wurzel mag-, die für "kneten" steht. Das erste, was "gemacht" wurde, war demnach Teig. Etwas Abstraktes wie Sinn lässt sich jedoch nicht kneten oder formen. Er ist entweder da oder nicht. Man kann den Sinn suchen, finden, erkennen, verstehen, aber er lässt sich nicht im Hauruck-Verfahren erschaffen.

Die deutsche Sprache bietet viele Möglichkeiten, den vorhandenen oder unvorhandenen Sinn auszudrücken. Neben "Das ist sinnvoll" ist ebenso richtig: "Das ergibt einen Sinn", "Das hat einen Sinn", "Ich sehe einen Sinn darin." Um nur eine Ahnung der vielfältigen Möglichkeiten zu geben, sei hier ein Auszug aus dem monumentalen Lamento-Monolog des sagenumrankten Sinnfried Sinnstifter zitiert, der die Aufforderung, einen sinnvollen Satz ohne "machen" zu formulieren, empört mit folgenden Worten zurückwies: "Warum sollte das sinnvoll sein? Ich sehe keinen Sinn darin! Welcher Sinn sollte sich dahinter verbergen? Das ist vollkommen unsinnig! Ich kann keinen Sinn darin erkennen. Das ist absolut ohne Sinn, es ergibt nicht den geringsten Sinn. Ich frage Sie, wo bleibt da der Sinn? Liegt denn überhaupt ein Sinn darin? Der Sinn des Ganzen ist unergründbar! Mir vermag sich der Sinn nicht zu erschließen, und je länger ich den Sinn zu ergründen, zu erhaschen, zu begreifen suche, desto deutlicher sehe ich, dass es keinen Sinn hat!"

In ein paar Jahren steht "macht Sinn" vermutlich im Duden-Band 9 ("Richtiges und gutes Deutsch"), dann haben es die Freunde falscher Anglizismen mal wieder geschafft. So wie mit "realisieren", das auf Deutsch lange Zeit nur "verwirklichen" hieß und neuerdings laut Duden auch die im Englischen übliche Bedeutung "begreifen", "sich einer Sache bewusst werden" haben kann. Dass an der Börse Gewinne realisiert werden, ist lange bekannt, denn die Wirtschaft kennt "realisieren" als Fachterminus für "in Geld verwandeln"; aber neu ist, wenn der Sieger eines Radio-Quiz' gefragt wird, ob er seinen Gewinn von 18.000 Euro denn schon realisiert habe? Oder wenn Schwimmweltmeisterin Hannah Stockbauer nach ihrem dreifachen Triumph in Barcelona im Fernsehen verkündet, sie könne ihre Siege noch gar nicht realisieren, obwohl ihr die Medaillen bereits um den Hals hingen. Und dann dieser tragische Fall aus Voralberg, im Juli auf ORF.at vermeldet: Da war von einer geistig verwirrten Frau die Rede, die neben ihrem toten Mann im Bett lag und die "aufgrund ihrer Krankheit nicht in der Lage" war, "den Tod zu realisieren". Wohin das noch führen soll? Womöglich zu neudeutschen Drehbuchtexten wie diesem: "Wie bitte, dein Mann betrügt dich mit deiner besten Freundin? Das realisier ich einfach nicht! Das macht doch total keinen Sinn!" Mit solchem Deutsch lässt sich vermutlich mancher Trend-Award gewinnen, aber bestimmt kein Blumentopf.
 
Jo, sowas z.B. (auch wenn sich in dem Fall wohl schon der Hersteller gedacht hat, dass er mit weniger Material an der Scheibe durchkommt oder der Fahrer das Teil unter die Minimalbreite runtergebremst hat. So oder so, zu wenig Material an den wichtigen Stellen):
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An der Bremse würde ich mich auf keine Experimente einlassen, mehr als ein paar wenige (!) Gramm kannst da eh nicht sparen durch so eine Aktion. Das Zeug ist von Haus aus schon eher filigran als superstabil ausgelegt.
Ja, danke das ist doch schon mal etwas hilfreicher.
@Mitglied was soll denn bitte an dem Thema beknackt sein? Ja, das mit der bremsscheibe war keine gute Idee, das hab ich ja verstanden. Beknackt scheinen mir hier einige Mitglieder zu sein, die auf dem Level argumentieren: "so was macht man doch nicht, bist du blöd oder was", ohne dabei wirklich aussagekräftige Argumente zu bringen, die durch Fakten gestützt werden.
Wenigstes möchte ich hier aus den Erfahrungen anderer lernen, deswegen frag ich ja und mich nicht über andere lustig machen. Ich werde meine bremmscheibe jetzt ganz lassen.
 
Stop making sense!
Seit einiger Zeit hat sich im deutschen Sprachraum eine Phrase breit gemacht, die auf die alte Frage nach dem Sinn eine neue Antwort zu geben scheint. Mit ihr feiert die Minderheitensprache Denglisch ungeahnte Triumphe, grammatischer Unsinn "macht" plötzlich Sinn.
"Früher war alles besser", sagen ältere Menschen gern. "Früher war alles schlechter", pflegt der Großvater der Opodeldoks zu sagen. Wie auch immer man die Vergangenheit bewertet, sicher ist: Früher war einiges anders. Früher sagte man zum Beispiel noch: "Das ist sinnvoll." Dieser Ausdruck scheint inzwischen vollständig verschwunden. Neuerdings hört man nur noch "Das macht Sinn", in der Negation "Das macht keinen Sinn" oder, im besten Kauderdeutsch: "Das macht nicht wirklich Sinn..."

Herkunftsland dieser Sprachmutation ist wieder einmal "Marlboro Country", das Land, wo angeblich alles möglich ist, solange der Strom nicht ausfällt. "That makes sense" mag völlig korrektes Englisch sein, aber "Das macht Sinn" ist alles andere als gutes Deutsch. Irgendwer hat es irgendwann zum ersten Mal verkehrt ins Deutsche übersetzt, vielleicht war es sogar derselbe, dem wir die unaussprechlichen "Frühstückszerealien" zu verdanken haben und das schulterklopfende "Er hat einen guten Job gemacht" ("He did a good job"), welches die bis dahin gültige Feststellung "Er hat seine Sache gut gemacht" abgelöst zu haben scheint. Wie auch immer, jedenfalls hat der Erfinder damit einen grandiosen Hit gelandet, um den ihn jede Plattenfirma beneiden würde. Denn "macht Sinn" läuft auf allen Kanälen, dudelt aus sämtlichen Radios, schillert durch Hunderte Illustrierte, hallt aus den Schluchten des Zeitgeistmassivs und verliert sich in den tiefsten Niederungen unserer Spaßgesellschaft.

Es gibt Menschen, die finden die Phrase "schick", weil "irgendwie total easy und aktuell mega angesagt". Diese Menschen haben ihr Sprachgefühl vor vielen Jahren im Babyhort irgendeiner Shopping-Mall abgegeben und "voll im Endstress" vergessen, es hinterher wieder abzuholen.

Es gibt andere, denen kommt die Phrase wie gerufen, weil sie modern und hemdsärmelig-zupackend zugleich klingt: "Das macht Sinn" ist prima geeignet, um über ein mangelndes Profil oder fehlende Sachkompetenz hinwegzutäuschen und von politischen Missständen abzulenken. Da wird von "machen" gesprochen und gleichzeitig Sinn gestiftet! Das ist der Stoff, aus dem große politische Reden geschrieben werden: "Ich sag mal, das macht Sinn, das ist so in Ordnung..."

Die breite Masse der "macht Sinn"-Sager denkt sich nichts dabei, vielleicht hält sie die Redewendung sogar für korrektes Deutsch. Schließlich hört man es doch täglich im Fernsehen; da kommt einem das "macht Sinn" irgendwann wie von selbst über die Lippen. Es ist ja auch so schön kurz, prägnant und praktisch. Ob nun richtig oder falsch, was "macht" das schon, solange es jeder versteht?

Es macht vielleicht wirklich nicht viel, nicht mehr als ein Fettfleck auf dem Hemd, als Petersilie zwischen den Zähnen, als ein kleines bisschen Mundgeruch. Doch schon der Kolumnist und Satiriker Max Goldt geißelte den "primitiven Übersetzungsanglizismus" und warnte davor, dass Menschen, die "macht Sinn" sagen, von anderen weniger ernst genommen würden. Das Wort "machen", so Goldt, komme ohnehin schon häufig genug vor in der deutschen Sprache.

Womit er allerdings Recht hat. Deutsch ist die Sprache der Macher und des Machens. Das fängt bei der Geburt an (den ersten Schrei machen) und endet mit dem Tod (den Abgang machen). Dazwischen kann man das Frühstück machen und die Wäsche, einen Schritt nach vorn und zwei zurück; man kann Pause machen, Urlaub oder blau, eine Reise ins Ungewisse und plötzlich Halt; man kann eine gute Figur machen und trotzdem einen schlechten Eindruck; man kann den Anfang machen, seinen Abschluss machen, Karriere machen; man kann drei Kreuze machen, Handstand oder Männchen; man kann die Nacht durchmachen, ein Opfer kalt machen, Mäuse, Kies und Kohle und sich ins Hemd machen; man kann andere zur Schnecke machen und sich selbst zum Affen; man kann sogar Unsinn machen - aber Sinn?

"Sinn" und "machen" passen einfach nicht zusammen. Das Verb "machen" hat die Bedeutung von fertigen, herstellen, tun, bewirken; es geht zurück auf die indogermanische Wurzel mag-, die für "kneten" steht. Das erste, was "gemacht" wurde, war demnach Teig. Etwas Abstraktes wie Sinn lässt sich jedoch nicht kneten oder formen. Er ist entweder da oder nicht. Man kann den Sinn suchen, finden, erkennen, verstehen, aber er lässt sich nicht im Hauruck-Verfahren erschaffen.

Die deutsche Sprache bietet viele Möglichkeiten, den vorhandenen oder unvorhandenen Sinn auszudrücken. Neben "Das ist sinnvoll" ist ebenso richtig: "Das ergibt einen Sinn", "Das hat einen Sinn", "Ich sehe einen Sinn darin." Um nur eine Ahnung der vielfältigen Möglichkeiten zu geben, sei hier ein Auszug aus dem monumentalen Lamento-Monolog des sagenumrankten Sinnfried Sinnstifter zitiert, der die Aufforderung, einen sinnvollen Satz ohne "machen" zu formulieren, empört mit folgenden Worten zurückwies: "Warum sollte das sinnvoll sein? Ich sehe keinen Sinn darin! Welcher Sinn sollte sich dahinter verbergen? Das ist vollkommen unsinnig! Ich kann keinen Sinn darin erkennen. Das ist absolut ohne Sinn, es ergibt nicht den geringsten Sinn. Ich frage Sie, wo bleibt da der Sinn? Liegt denn überhaupt ein Sinn darin? Der Sinn des Ganzen ist unergründbar! Mir vermag sich der Sinn nicht zu erschließen, und je länger ich den Sinn zu ergründen, zu erhaschen, zu begreifen suche, desto deutlicher sehe ich, dass es keinen Sinn hat!"

In ein paar Jahren steht "macht Sinn" vermutlich im Duden-Band 9 ("Richtiges und gutes Deutsch"), dann haben es die Freunde falscher Anglizismen mal wieder geschafft. So wie mit "realisieren", das auf Deutsch lange Zeit nur "verwirklichen" hieß und neuerdings laut Duden auch die im Englischen übliche Bedeutung "begreifen", "sich einer Sache bewusst werden" haben kann. Dass an der Börse Gewinne realisiert werden, ist lange bekannt, denn die Wirtschaft kennt "realisieren" als Fachterminus für "in Geld verwandeln"; aber neu ist, wenn der Sieger eines Radio-Quiz' gefragt wird, ob er seinen Gewinn von 18.000 Euro denn schon realisiert habe? Oder wenn Schwimmweltmeisterin Hannah Stockbauer nach ihrem dreifachen Triumph in Barcelona im Fernsehen verkündet, sie könne ihre Siege noch gar nicht realisieren, obwohl ihr die Medaillen bereits um den Hals hingen. Und dann dieser tragische Fall aus Voralberg, im Juli auf ORF.at vermeldet: Da war von einer geistig verwirrten Frau die Rede, die neben ihrem toten Mann im Bett lag und die "aufgrund ihrer Krankheit nicht in der Lage" war, "den Tod zu realisieren". Wohin das noch führen soll? Womöglich zu neudeutschen Drehbuchtexten wie diesem: "Wie bitte, dein Mann betrügt dich mit deiner besten Freundin? Das realisier ich einfach nicht! Das macht doch total keinen Sinn!" Mit solchem Deutsch lässt sich vermutlich mancher Trend-Award gewinnen, aber bestimmt kein Blumentopf.

Ich würd das nicht so eng sehn, es gibt ja auch Sinn stiften/sinnstiftend. Stiften kann durchaus im Sinne von hervorbringen, erstellten etc. gesehen werden, was ja eigentlich auch "etwas machen" ist. Sprache ist lebendig und verändert sich dauernd, muss man nur mal bei der Jugend nachfragen.
 
Darwin läßt schön Grüßen .... :wut::spinner:
Und den Gebrüder Wright hättest du gesagt, sie sollen an ihrem Flieger alle Verstrebungen doppelt so dick machen, weil das sicherer ist ? Manchmal muss man eben Risiken eingehen um ein bestimmtes Ergebnis zu bekommen. Natürlich sollte man abwägen, ob es das Risiko wert ist und in diesem Fall ist es das wohl nicht. Man bräuchte aber, um das endgültig zu bestimmen das Moment, dass die bremsscheibe max. aufnehmen kann und das weiß hier wohl keiner.
 
@madde
was soll denn dieses Pamphlet ?
es schreibst ja auch keiner mehr in Altdeutscher Schrift :ka:
ob man das nun gut oder schlecht finden soll, überlasse ich dem geneigten Leser :winken:

meine Anschubhilfe für den Trääd hat mehr Wirkung gezeigt als erwartet
gell @Mitglied
 
Stop making sense!
Seit einiger Zeit hat sich im deutschen Sprachraum eine Phrase breit gemacht, die auf die alte Frage nach dem Sinn eine neue Antwort zu geben scheint. Mit ihr feiert die Minderheitensprache Denglisch ungeahnte Triumphe, grammatischer Unsinn "macht" plötzlich Sinn.
"Früher war alles besser", sagen ältere Menschen gern. "Früher war alles schlechter", pflegt der Großvater der Opodeldoks zu sagen. Wie auch immer man die Vergangenheit bewertet, sicher ist: Früher war einiges anders. Früher sagte man zum Beispiel noch: "Das ist sinnvoll." Dieser Ausdruck scheint inzwischen vollständig verschwunden. Neuerdings hört man nur noch "Das macht Sinn", in der Negation "Das macht keinen Sinn" oder, im besten Kauderdeutsch: "Das macht nicht wirklich Sinn..."

Herkunftsland dieser Sprachmutation ist wieder einmal "Marlboro Country", das Land, wo angeblich alles möglich ist, solange der Strom nicht ausfällt. "That makes sense" mag völlig korrektes Englisch sein, aber "Das macht Sinn" ist alles andere als gutes Deutsch. Irgendwer hat es irgendwann zum ersten Mal verkehrt ins Deutsche übersetzt, vielleicht war es sogar derselbe, dem wir die unaussprechlichen "Frühstückszerealien" zu verdanken haben und das schulterklopfende "Er hat einen guten Job gemacht" ("He did a good job"), welches die bis dahin gültige Feststellung "Er hat seine Sache gut gemacht" abgelöst zu haben scheint. Wie auch immer, jedenfalls hat der Erfinder damit einen grandiosen Hit gelandet, um den ihn jede Plattenfirma beneiden würde. Denn "macht Sinn" läuft auf allen Kanälen, dudelt aus sämtlichen Radios, schillert durch Hunderte Illustrierte, hallt aus den Schluchten des Zeitgeistmassivs und verliert sich in den tiefsten Niederungen unserer Spaßgesellschaft.

Es gibt Menschen, die finden die Phrase "schick", weil "irgendwie total easy und aktuell mega angesagt". Diese Menschen haben ihr Sprachgefühl vor vielen Jahren im Babyhort irgendeiner Shopping-Mall abgegeben und "voll im Endstress" vergessen, es hinterher wieder abzuholen.

Es gibt andere, denen kommt die Phrase wie gerufen, weil sie modern und hemdsärmelig-zupackend zugleich klingt: "Das macht Sinn" ist prima geeignet, um über ein mangelndes Profil oder fehlende Sachkompetenz hinwegzutäuschen und von politischen Missständen abzulenken. Da wird von "machen" gesprochen und gleichzeitig Sinn gestiftet! Das ist der Stoff, aus dem große politische Reden geschrieben werden: "Ich sag mal, das macht Sinn, das ist so in Ordnung..."

Die breite Masse der "macht Sinn"-Sager denkt sich nichts dabei, vielleicht hält sie die Redewendung sogar für korrektes Deutsch. Schließlich hört man es doch täglich im Fernsehen; da kommt einem das "macht Sinn" irgendwann wie von selbst über die Lippen. Es ist ja auch so schön kurz, prägnant und praktisch. Ob nun richtig oder falsch, was "macht" das schon, solange es jeder versteht?

Es macht vielleicht wirklich nicht viel, nicht mehr als ein Fettfleck auf dem Hemd, als Petersilie zwischen den Zähnen, als ein kleines bisschen Mundgeruch. Doch schon der Kolumnist und Satiriker Max Goldt geißelte den "primitiven Übersetzungsanglizismus" und warnte davor, dass Menschen, die "macht Sinn" sagen, von anderen weniger ernst genommen würden. Das Wort "machen", so Goldt, komme ohnehin schon häufig genug vor in der deutschen Sprache.

Womit er allerdings Recht hat. Deutsch ist die Sprache der Macher und des Machens. Das fängt bei der Geburt an (den ersten Schrei machen) und endet mit dem Tod (den Abgang machen). Dazwischen kann man das Frühstück machen und die Wäsche, einen Schritt nach vorn und zwei zurück; man kann Pause machen, Urlaub oder blau, eine Reise ins Ungewisse und plötzlich Halt; man kann eine gute Figur machen und trotzdem einen schlechten Eindruck; man kann den Anfang machen, seinen Abschluss machen, Karriere machen; man kann drei Kreuze machen, Handstand oder Männchen; man kann die Nacht durchmachen, ein Opfer kalt machen, Mäuse, Kies und Kohle und sich ins Hemd machen; man kann andere zur Schnecke machen und sich selbst zum Affen; man kann sogar Unsinn machen - aber Sinn?

"Sinn" und "machen" passen einfach nicht zusammen. Das Verb "machen" hat die Bedeutung von fertigen, herstellen, tun, bewirken; es geht zurück auf die indogermanische Wurzel mag-, die für "kneten" steht. Das erste, was "gemacht" wurde, war demnach Teig. Etwas Abstraktes wie Sinn lässt sich jedoch nicht kneten oder formen. Er ist entweder da oder nicht. Man kann den Sinn suchen, finden, erkennen, verstehen, aber er lässt sich nicht im Hauruck-Verfahren erschaffen.

Die deutsche Sprache bietet viele Möglichkeiten, den vorhandenen oder unvorhandenen Sinn auszudrücken. Neben "Das ist sinnvoll" ist ebenso richtig: "Das ergibt einen Sinn", "Das hat einen Sinn", "Ich sehe einen Sinn darin." Um nur eine Ahnung der vielfältigen Möglichkeiten zu geben, sei hier ein Auszug aus dem monumentalen Lamento-Monolog des sagenumrankten Sinnfried Sinnstifter zitiert, der die Aufforderung, einen sinnvollen Satz ohne "machen" zu formulieren, empört mit folgenden Worten zurückwies: "Warum sollte das sinnvoll sein? Ich sehe keinen Sinn darin! Welcher Sinn sollte sich dahinter verbergen? Das ist vollkommen unsinnig! Ich kann keinen Sinn darin erkennen. Das ist absolut ohne Sinn, es ergibt nicht den geringsten Sinn. Ich frage Sie, wo bleibt da der Sinn? Liegt denn überhaupt ein Sinn darin? Der Sinn des Ganzen ist unergründbar! Mir vermag sich der Sinn nicht zu erschließen, und je länger ich den Sinn zu ergründen, zu erhaschen, zu begreifen suche, desto deutlicher sehe ich, dass es keinen Sinn hat!"

In ein paar Jahren steht "macht Sinn" vermutlich im Duden-Band 9 ("Richtiges und gutes Deutsch"), dann haben es die Freunde falscher Anglizismen mal wieder geschafft. So wie mit "realisieren", das auf Deutsch lange Zeit nur "verwirklichen" hieß und neuerdings laut Duden auch die im Englischen übliche Bedeutung "begreifen", "sich einer Sache bewusst werden" haben kann. Dass an der Börse Gewinne realisiert werden, ist lange bekannt, denn die Wirtschaft kennt "realisieren" als Fachterminus für "in Geld verwandeln"; aber neu ist, wenn der Sieger eines Radio-Quiz' gefragt wird, ob er seinen Gewinn von 18.000 Euro denn schon realisiert habe? Oder wenn Schwimmweltmeisterin Hannah Stockbauer nach ihrem dreifachen Triumph in Barcelona im Fernsehen verkündet, sie könne ihre Siege noch gar nicht realisieren, obwohl ihr die Medaillen bereits um den Hals hingen. Und dann dieser tragische Fall aus Voralberg, im Juli auf ORF.at vermeldet: Da war von einer geistig verwirrten Frau die Rede, die neben ihrem toten Mann im Bett lag und die "aufgrund ihrer Krankheit nicht in der Lage" war, "den Tod zu realisieren". Wohin das noch führen soll? Womöglich zu neudeutschen Drehbuchtexten wie diesem: "Wie bitte, dein Mann betrügt dich mit deiner besten Freundin? Das realisier ich einfach nicht! Das macht doch total keinen Sinn!" Mit solchem Deutsch lässt sich vermutlich mancher Trend-Award gewinnen, aber bestimmt kein Blumentopf.

Das macht doch vorne und hinten keinen Sinn, was Du da faselst.
 
Ja, nur sollte die Risiko-Nutzen-Rechnung auch aufgehen am Ende. Bei den Wrights hats gepasst weil sie etwas erfunden haben was die Welt noch nicht gesehen hat. Bei dir siehts da etwas anders aus. Meinst du nicht auch?

Nagut, dann vergleichen wir das eben mit einem Formel 1 Auto, da könnte man auch das Chassis und die Radaufhängung solider bauen, damit die Dinger nicht so schnell kaputt gehen, das wäre dann auch sicherer. Man würde damit nur kein Rennen mehr gewinnen. Natürlich ist das wieder nicht das gleiche, aber es geht in beiden Fällen darum ein Risiko einzugehen um einen Vorteil zu erlangen. Klar, ist das hier ein ganz anderer Maßstab und es lohnt sich hier wohl nicht. Trotzdem schadet es doch nicht, sowas zu hinterfragen, solange man dabei zu einem Ergebnis kommt.
 
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