Wer ein Landshark besitzt, besser mal nachsehen...

Edelziege

levers are for flat tires
Registriert
21. April 2004
Reaktionspunkte
1.239
Ort
Schweinfurt - german Kentucky
Moin Moin,

mir ist neulich bei einer Reparatur einer Landshark Gabel aufgefallen, daß sie eine rollende Zeitbombe war. Also besser mal einen Blick auf die Gabel werfen, nicht daß das bei mehreren Gabeln der Fall ist.

Eigentlich sollte ich nur eine Schaftverlängerung durchführen, ein normalerweise recht unspektakulärer Vorgang. Dabei ist mir aber aufgefallen, daß der Gabelschaft bei der Herstellung der Gabel am unteren Ende gekürzt und damit praktisch die ganze Verstärkung entfernt wurde. In Kombination mit der Auftragslötung, die die Festigkeit des Materials durch die große Wärmemenge deutlich reduziert, war der Gabelschaft schon deutlich verbogen. Das wäre nicht mehr lange gutgegangen!

Hier sieht man deutlich, daß das Schaftrohr kurz vor Ende der Verstärkungsrippen abgesägt wurde, damit fast der komplette verstärkte Bereich.

gebla-landsharkreparatur02.jpg


Deutlich sieht man hier unten die Einschnürung und oben das Ausbeulen des Schaftohres kurz oberhalb des Konussitzes. Das wäre irgendwann gebrochen.

gebla-landsharkreparatur01.jpg


Der Eigentümer der Gabel wird das Rahmenset jetzt als Wandschmuck nutzen, ich habe den Schaft dazu provisorisch wieder mit einer eingeklebten Hülse verlängert.
Vom Standpunkt der Sicherheit her ist das absolut vernünftig. Ich hätte die Gabel zwar solide reparieren können, aber nicht unbedingt mit Erhalt des kompletten Lackes.

Für mich ist eine abgebrochene Reparatur allerdings etwas, das ich nicht länger auf meine Kappe nehmen möchte. Mir tut jedes schöne alte Teil weh, das auf den Schrott wandert, obwohl man es noch gut reparieren könnte. Aber ich möchte nicht zum Nulltarif die Kastanien für andere aus dem Feuer holen, die sich für ihren alten Kram (im obigen Falle Pfusch) nicht mehr interessieren, teilweise aber noch munter im Geschäft sind. Deshalb habe ich mein Vorgehen für Reparaturen so gestaltet, daß ich nur noch mit einem Kostenvoranschlag arbeiten werde, dessen Kosten dann auf die Reparatur angerechnet werden.
Ich hoffe, das wird akzeptiert. Die Alternative wäre, auf Reparaturen ganz zu verzichten, wie es viele Rahmenbauer aus genau denselben Gründen schon tun.

Viele Grüße,
Georg
 
Deshalb habe ich mein Vorgehen für Reparaturen so gestaltet, daß ich nur noch mit einem Kostenvoranschlag arbeiten werde, dessen Kosten dann auf die Reparatur angerechnet werden. Ich hoffe, das wird akzeptiert.
...nur so geht's :daumen:! Aus meiner Sicht mehr als akzeptabel und nachvollziehbar! Eine Vorkalkulation anhand von Fotos käme auch in unserem Betrieb (Fertigung und Montage von Aluminiumfenstern, -türen und -fassaden) nicht infrage... ohne Ort-/Baustellensbesichtigung geht i. d. Regel gar nichts.

Beste Grüße,
der Daniel
 
Da spricht der Georg mir quasi aus dem Herzen.
Viele Arbeiten gestalten sich erst nach dem betrachten auf einmal doch sehr viel schwerer als es an Hand von Bildern erst angenommen. Ich kanns schon gar net mehr zählen wie oft ich mich damit schon verschätzt habe.

Da werd ich wohl auch nachbessern.

Danke Georg.:daumen:
 
Kurz vorab, eine ausführliche Mail ist schon an dich raus rausgegangen Georg :daumen:


Da es sich um meine Gable handelt, will ich auch kurz was dazu schreiben.

1. Ich habe ja ein paar Landsharks aber das oben gezeigte Problem, konnte ich bei keinem weiteren meiner Sharks feststellen, auch das andere ähnliche Probleme schon mal hatten ist mir nicht bekannt!

2. Die gezeigte Gabel solide reparieren zu lassen wäre natürlich toll gewesen, aber bei der Lackierung auf den Lack zu verzichten, ging einfach nicht, das macht kein Sinn, da der ganze Rahmen jede menge Patina hat und wenn man jetzt bei der Gabel angefangen hätte den fehlenden Lack wieder auszubessern, dann hätte man beim Rahmen gleich weiter machen müssen, dann hätte der Rahmen nach viel Arbeit wieder wie eine Eins da gestanden, aber die Geschichte/ Patina wäre futsch gewesen, ein Kompromiss den ich eigentlich nicht eingehen will, für viele nicht nachvollziehbar, aber da habe ich halt meinen Standpunkt. Noch dazu, das man den Rahmen natürlich mit einer anderen Gabel noch problemlos fahren kann.

3. Georg, für mich muss keiner was Umsonst machen, ich denke das ist durchaus bekannt, aber wie schon oben gesagt, dazu habe ich dir eine Mail geschrieben.

4. Ich finde die Sache mit dem Kostenvoranschlag und der Preis Gestaltung, sowie der Verrechnung bei einer Reparatur, vollkommen Gerechtfertigt :daumen:


Beste Grüße
Daniel
 
Die Sache mit dem Lack ist immer eine Gratwanderung. Beim Funk wurde ich nicht vor diese Entscheidung gestellt . Im Falle des Landsharks hätte ich auch wie du gehandelt Daniel. Zum Fahren steht ja sicher allerhand Alternativmaterial herum.
 
Absolut Frank, ich will auch nicht das n mich bei der "Lackgeschichte" falsch versteht, das muss jeder für sich entscheiden und es gibt für beide Seiten immer Pro und Contra, ich will mich nicht hinstellen und behaupten, das man nie ausbessern oder neu lackieren sollte, dann wäre ja mein Freund Gerrit auch bald Arbeitslos :D Nur für mich, kommt zumindest das ausbessern zur Zeit nicht n Frage, aber da hatten wir ja schon auf der Berliner Fahrradschau schöne Diskussionen zu :i2:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wundere mich, dass der Vorgang mit der Preisgestaltung nicht schon die ganze Zeit so gehandhabt wird, Georg? Du kannst doch nicht ungesehen einen Preis nennen und wenn dann etwas anderes mit einfliesst, den Mehraufwand fürs gleiche Geld ausführen

Bei dem paintjob hätte ich mich aber auch gegen eine solide Reparatur entshcieden, Daniel
 
Noch ein Nachtrag zur Gabel, die habe ich damals bekommen mit einem Loch (bzw. war ein Stück vom Gewinde weggebrochen) im Gewinde. Für mich (Laienmeinung ;)) sieht das so aus, als ob der Vorbesitzer versucht hätte den Schaft von unten nach oben raus zu hauen, was allerdings offensichtlich nicht gut gegangen ist, vielleicht dachte er, er könnte danach einen Ersatzschafft wieder reinstecken und fixieren...

Könnte da sein Georg, oder eher nicht?
 
Nur um das hier klarzustellen:

Es geht mir nicht darum, daß Daniel irgendetwas falschgemacht hätte! Wenn schon habe ich etwas falsch gemacht, indem ich sowas immer recht hemdsärmlig mit "Schick mal her" angepackt habe.

Es geht mir schlicht darum, daß diese Gabel durchaus gefährlich für jeden ist, der darauf fährt. Wenn es etwas gibt, das man beim Bau einer Gabel nie nie nie macht, dann ist es, ein Schaftrohr unten im verstärkten Bereich zu kürzen. Und mich würde wundern, wenn er es nur einmal gemacht hat...
Also besser wirklich mal unten in die Gabeln reinschauen oder sogar messen, der verstärkte Bereich ist üblicherweise über 50mm lang und geht dann sanft in den Innendurchmesser 22,2mm über.

Wie das Gewinde oben an der Gabel kaputtgemacht wurde, weiß ich auch nicht. Aber das wäre problemlos zu reparieren gewesen, auch lackerhaltend. Das Problem dieser Gabel ist schon beim Bau entstanden.

Viele Grüße,
Georg
 
@ edelziege

es ist fuer mich in ordnung, wenn du die ritchey logic copy nicht fuer den blindpreis fuer mich machen kannst.

@landsbee

du darfst dich unbefangen wegen meiner gabelanfrage melden; ich bin ganz lieb.
 
Zurück
Oben Unten