Wer hat es auch getan? Nur noch ein Gravelbike und kein MTB mehr!

Ich habe nicht meine MTBs verkauft, sondern mein Rennrad.

Ich wohne am Alpenrand und mag keine Autos - weder solche, mit denen ich mir die Fahrbahn teilen muss, noch solche, die mich irgendwo hinbringen. Darum mag ich Räder, die mich abseits von Strassen irgendwo hin bringen können und da dann noch möglichst weit ins alpine Gelände. Früher war das meist das (Trail-)Hardtail, heute meist das Gravelbike. Auf Speed auf Strasse kann ich verzichten, auf Downhillspeed auf Trails (noch?) nicht. Daher durfte das Rennrad gehen, die Bikes bleiben aber noch.
Bei mir ist die Situation sehr ähnlich. Ich war ein paar Tage im Urlaub und bin mit meiner Frau Gravelbike gefahren. Wir hatten einige Straßenpassagen und die waren nicht entspannt! LKW´s die echt knapp auf- und vorbei fuhren, PKW´s die uns schnitten ... Wir waren froh wieder auf Gravel- oder Radwegen fahren zu können. Rennrad wäre für mich auch keine Option mehr. Den ein oder anderen Trail hätte ich aber doch ganz gerne mal mit dem Fully fahren wollen. Aber insgesamt ist das Gravelbike auch für diesen Urlaub wieder sehr gut geeignet gewesen. Wir sind viel auf Schotter, Waldwegen, leichten Trails und Fahrradwegen gefahren, dafür ist es echt ideal. Wäre alles aber auch mit Trekkingrad oder Hardtail gut machbar gewesen. Wir transportieren unsere Bikes auf dem Autodach und sind beide nicht so groß, da lassen sich halt knapp 8 Kilo leicht hochheben. An unseren Bikes können wir sehr gut Rahmentaschen anbringen und die etwas sportliche Haltung auf dem Dropbar, kam uns bei teils windigen Verhältnissen sehr entgegen. Ausser mal die Kette ölen habe ich in den 7 Tagen nichts am Bike gemacht. Keine Federung, kaum Lager, 1x11 Gänge ... es kann so entspannt sein :) Nur ein Rad ist immer ein Kompromiss, momentan funktioniert es bei mir aber gut.
 
Nach einigen Jahren MTB mit HT und Fully, habe ich vor knapp 3 Jahren entschieden auf ein Gravelbike umzusteigen. Komme ja eigentlich vom Strassenrennrad und war nie wirklich ein guter Moutainbiker. Zu schlechte Skills durch zu viel Respekt (hat hier wer Angst gesagt?). Trails nur bis zu einem gewissen Schwiergkeitsgrad. Natürlich haben sich meine Fähigkeiten auf nicht asphaltierten Untergrund stark verbessert und die MTB Zeit möchte ich nicht missen aber wirklich wohl gefühlt habe ich mich nie.
Also erstmal das vorhandene Hardtail (OnOne Scandal) vergravelt. Federgabel raus, Carbongabel rein, leicht rollende Reifen drauf und Cockpit angepasst.
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Erstversuch

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Endausbau mit 1340Gramm Radsatz und 43er Gravelking SK.

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Damit war ich im Grunde nicht langsamer als jetzt mit dem Gravelbike und doch fühlt sich das Gravelbike anders an - besser. Die Geometrie passt fürs flotte Fahren auf und abseits der Strasse besser. Natürlich hätte ich cockpittechnisch noch was machen können...tiefer, Rennradlenker etc. und fürs Schnellfahren gibt es bestimmt auch bessere Hardtails. Oben genannten Radsatz fahre ich jetzt auf dem Gravelbike und mit etwas mehr Mut und dem mit MTB erlernten Fahrkönnen klappts recht gut auf dem Kieselflitzer.

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Um mich mal selbst zu zitieren.....In der Anfangsphase des Goldrush, hatte ich es ja mit 32er 4Season ausgestattet und fast mein Rennrad verkauft. Auch das hätte funktioniert. Doch nach einigen Wochen mit dem Gravelbike (egal welche Bereifung) merkte ich doch, dass ein Strassenrennrad, auch wenn es eine Endurancegeo hat, doch ne andere Hausnummer ist und auf Asphalt deutlich mehr Spaß bereitet.

Goldrush in Streetwear ;)
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Naja bei mir sieht das so aus, dass es zwar noch Alltags-MTBs gibt (eines pro Standort) und ein Lastenrad MTB (alles im Album zu sehen), aber das 'MTB-MTB' steht nur noch rum ... Ich will es 'eigentlich' auch mal auf Tubeless umbauen aber da fehlt der Drive.

Anzahl der Gravelbikes bei mir (je nachdem was man gelten lassen will, beim Kaffenback koennte man zu schmale Bereifung monieren und breitere passt nicht rein) bis zu vier.
 
Mein aktueller Stand:

Also, nach 4 Monaten Gravelbike only habe ich mir wieder zusätzlich ein MTB gekauft. Warum? Ich fahre doch immer wieder gerne Trails S1 bis maximal S2 und da kommt natürlich das Gravelbike an seine Grenzen. Fahren kann man damit alles, aber sinnvoller ist da ein MTB. Gerade bergab, wenn einige Wurzeln oder Steine im Trail sind, empfand ich das Gravel auf längeren Strecken als körperlich sehr fordernd. Beide Hände an den Bremsen, sportliche Haltung und gleichzeitig über Hindernisse das Vorderrad heben, gelang mir auf Dauer nicht so gut. Es ist ein Trek Procaliber ins Haus gezogen :)
 

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Ich habe mir ein Gravel besorgt, da mein Cube AMS SL Zero99 einfach nicht geliefert wird.

Ein Gravel macht durchaus Spaß, aber man merkt auch schnell die Grenzen. Auf Trails mit kleinen Drops, oder hohen Wurzeln macht für mich nur ein MTB Spaß. Hier fehlen die Reserven des Fahrwerk. Ebenso bei großen Anstiegen im Gelände.

Bergauf, oder auf meiner Feierabend See Strecke war ich mit meinem Vorgänger Cube AMS100 SL bei gleicher, körperlicher Belastung (Garmin Training Effect) genauso schnell wie mit dem Gravel (Ca. 28km, 220hm und meist einen Schnitt von 27-28km/h)

Dennoch werde ich es behalten 😃
 
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Du kannst dich mit einem Trekking-Rad nicht in einer RR-Gruppe halten.
Mit einem sehr strassenlastigen Trekkingrad könnte das schon gehen, ähnlich wie Gravelbike.



Ultegra/Dura Ace Mix 3x9, Mavic Speedcity LRS, Reifen 32x622, Bremse Magura Louise

Um etwas zum Topic zu sagen:
Eine Reduzierung auf ein Rad würde mir sehr schwer fallen, da ich Hobbymässig gerne an Rädern schraube und auch zusammenbaue. Besitze hauptsächlich alte MTB und Trekkingräder, baue ein klassisches Randonneur auf und ein altes Giant zum Gravelbike.
Was ich verkauft habe ist das Strassenrennrad. Obwohl ich immer wieder eines hatte, bin ich nie wirklich warm damit geworden. (Es zwingt mich auf Asphalt.) Und Schotterpisten muss ich hier wirklich suchen, meisten landet man dann im Wald und da nutze ich am liebsten mein 29erHT.
Müsste ich mich auf ein Rad festlegen, wäre das mit Sicherheit ein Trekkingrad mit dem vom Brötchen holen bis Weltreise alles geht.

Gruss Heino

Nachtrag: Was bei mir demnächst abgeschafft wird ist das Auto, da ich eh nicht mehr fahre.
 
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Das Problem bei Trekkingrädern ist meistens schnell zu beheben. Marathon Plus und ähnliche sind halt schwer und unflexibel, aber immer noch gerne verbaut. Fahrspaß ist da bei mir nie aufgekommen, entweder schnell, oder komfortabel, beides geht da nicht. Ein Trekkingrad mit Gravelreifen oder Slicks fährt sich schon erheblich sportlicher.
 
Ich fahre den Marathon Plus Tour an meinem Alltagsrad, mit 5 Bar läuft der brauchbar gut.
Jetzt das wichtige, ich habe seit 5 Jahren kein Platten an dem Rad und der Hinterradreifen ist erst halb abgefahren.

Gruss Heino
Ich hab den Marathon 365 GT am Alltagsrad. Unkaputtbar und zuverlässig. Schnell fahren ist aber eher nicht so sein Ding:)
 
Ich fahre den Marathon Plus Tour an meinem Alltagsrad, mit 5 Bar läuft der brauchbar gut.
Jetzt das wichtige, ich habe seit 5 Jahren kein Platten an dem Rad und der Hinterradreifen ist erst halb abgefahren.

Gruss Heino
Reifenbreite? Felgenbreite? Fahrergewicht?

Fahre meinen Gravelking SK, 622x40, 17,5mm Felge, 85kg, mit 3,2bar hinten und 3bar vorne und er rennt und ist komfortabel.
Ist ja das,was ich meine. Marathon Plus muss totgepumpt werden, damit er läuft. Komfortabel ist dann nichts mehr.
 
die almotion variante war aber ganz brauchbar und nicht zu schwer. supple life natürlich nicht so.

wir waren am WE bei einer ctf und eigentlich die einzigen ohne mtb... strecke war aber auch ctf typisch harmlos, dafür landschaftlich top.

straße interessiert mich unter dem sportlichen aspekt null, denke ich könnte gut ohne mtb auskommen.
 
Ich selber bin vom Gravel masslos enttäuscht und gehöre zu jenen, welche diese Kategorie als Hype sehen. Es steht zu wenig Substanz dahinter. Auf der Strasse zu lahm. Im Gelände zu limitiert. Weder Fisch noch Vogel, kann alles und dennoch nichts. Was will es denn überhaupt sein, so ein Gravel? Eben.
Mein Gravelbike:


Wenn du beim dem Rad RR-Reifen aufziehst, kannst du da ganz bequem mit den meisten Rennrädern mithalten. Ich fahre bis hin zu leichten Singletracks (keine Drops, nur dickere Wurzeln) alles damit. In Summe der Teile und der Vielseitigkeit (kein Traktor auf der Straße) bin ich noch nie so ein geiles Fahrrad gefahren und ich hatte schon einige.
 
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Statt XC HT kam vor drei Monaten ein DC/Trailfully, HT ist jetzt weg, nur noch Gravel+Fully da.
Aber Trail HT a la Bonero wäre auch nett...
 
Ich bin schon etwas älter und mag mein Gravel sehr um damit auf Feld, Forst und Waldwegen herumzufahren und notfalls auch mal ein Stück einfachen Trail zurücklegen zu können, falls er sonst zu einem größeren Umweg nötigen würde.
Eine schöne Alternative zum MTB -Fahren.
Fahren auf der Straße meide ich so gut wie ich kann, es sei den es ist verkehrsarmes Gebiet, dann macht das auch Spaß und da passt das Gravel für meine Ansprüche allemal.
Aber wenn ich weiss es wird längere Strecke wurzelig oder es liegen ein paar einfache Trails auf der Strecke rum, die ich fahren will, dann greife ich lieber zu meinem Scott mit 100mm Federweg, das ist schlicht deutlich bequemer und mir flott genug.

Das Gerüttel auf dem Gravel auf wurzel oder grobem Schotter ist nix, was ich brauche, kann man machen, macht bestimmt einigen Spaß aber ich brauche es nicht.

Für ein kurzes Stück mit dem Gravel ok, aber Spaß ist anders für mich. Aber jeder tickt zum Glück anders.

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Hier z.b. geht locker beides, aber MTB ist mir da einfach lieber zumal dann bei der Tour doch der ein oder andere ruppigere Abschnitt gekommen ist.

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Mit dem Gravel dann doch lieber eine schöne Tour durchs Feld, mit einem mix aus Schotter, Beton und Asphalt.


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Sehr interessantes Thema hier!
Bei mir ist es so, dass ich schon immer mit MTB, in der Regel tourige Hardtails unterwegs war. Ich wohne im Mittelgebirge und habe auch viele Trails, Wanderwege und einen kleinen Bikepark direkt vor der Haustür. Mein erstes 29er Hardtail hat mich da vor gut 2 Jahren schon alles fahren lassen und sehr viel Spaß gemacht. Letztes Jahr musste es aber ein Fully sein, das dann auch noch mehr Spaß gemacht hat und natürlich die Trails besser abkonnte.
Ohne, dass ich bisher je ein Rad mit Krummbügel wollte, kamen ein paar Dinge zusammen, wodurch ich mir trotzdem ohne Probefahrt etc. einfach eins gekauft habe.
Im Bekanntenkreis schwärmte jemand, der vorher auch kein Schotterrad wollte, was dann den letzten Anstoß gegeben hat.
Was aber schon vorher für mich immer mehr fraglich war, sind zwei Punkte. Zum einen sind die Trails meist Wanderwege, die eigentlich nicht mit dem Rad gefahren werden sollen. Bei mir in der Umgebung ist ein kleiner Bikepark, der natürlich immer mehr Trailsüchtige anlockt, die auch alles außerhalb des Parks abfahren, teils in Rudeln zu 10 oder 15 Leuten. Das birgt generell Konfliktpotenzial. Ich möchte da einfach nicht mitmachen. Auch wenn ich zu Zeiten fahren kann, zu denen keine oder fast keine anderen Leute unterwegs sind.
Zum anderen kenne ich viele der Trails in der Umgebung in- und auswendig. Immer wieder die gleichen Spots anfahren, um die Federelemente etwas arbeiten zu lassen. Trotzdem, dass ich hier optimales Gelände habe, muss man natürlich auch hoch und so ist der Trailanteil in der Regel deutlich unter 50 Prozent.

Also Gravelbike gekauft und los. Boah, das rollt, da kannst Du Strecke machen! Sogar Asphalt macht Spaß, obwohl das insbesondere mit Straßenverkehr nicht präferiert ist. Die ganzen geschotterten Forststraßen, Radwege, all dolche Strecken machen Spaß. Genial. Und so hatte ich schon einige Touren über 100 km, ein kurzes Bikepacking mit Zugrückfahrt und auch viele Spots in der Umgebung gehen noch sehr gut - eben nicht auf Trails.

Was mich jetzt interessiert, sind zwei Themen, die aus jetziger Sicht nicht wirklich Sinn machen aber durch „Hobby“ erklärbar sind.
Das erste wäre ein Titan-Gravelbike und das zweite zB ein Carbonda-Carbon-Gravelbike, was mit entspannter Sitzposition. Das erste sehr dauerhaft, das zweite sehr leicht, tendiere momentan zu Titan, halte aber die Finger noch still, da ich ein ordentliches Bike habe.
Was ich mir in Zukunft vorstellen könnte, wäre auch noch ein leichtes Carbon XC Hardtail wie das Carbonda FM1306 aber so Richtig hab ich da aktuell keine Lust drauf, denn was ich damit fahren würde, geht auch mit dem Gravel.
 
Vollkommen richtig. Nach dem zweiten Gravel Bike hat meine Frau aufgehört zu fragen.
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Der Fuhrpark gefällt mir auch recht gut!
Kannst Du was dazu schreiben, wie sich insbesondere Stahl und Titan im Vergleich zu Alu fährt bzw ob das wirklich so einen Unterschied macht oder ob eher die Geo und Anbauteile wichtiger sind?
 
Vollkommen richtig. Nach dem zweiten Gravel Bike hat meine Frau aufgehört zu fragen.
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Meine Frau hat mich als „Fahrrad-Freak“ kennengelernt, meine Eskapaden werden seit jeher in den Haushaltsplan eingepreist. Gefragt wird nur wenn ich das Budget bis Mitte des Jahres noch nicht abgerufen habe. Die Frage lautet dann: „Alles in Ordnung bei Dir?“ 🤣
 
Zum einen sind die Trails meist Wanderwege, die eigentlich nicht mit dem Rad gefahren werden sollen.
Gibt meines Wissens nur in Bawü dieses überflüssige Verbot, alle anderen Bundesländer sind vernünftig. Mit Rücksicht wie in deinem Fall ist dann alles soweit gut abgedeckt.

Die Erklärung "Hobby" reicht vollständig. 😁
 
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