Westalpen-Cross, nur Italien(?)

Registriert
23. März 2004
Reaktionspunkte
215
Ort
Würzburg, Bayern
Hallo Gemeinde,

für mich und meinen Bikekumpel ist seit langem Westalpencross ab kommender Woche geplant. 14 Tage Urlaub sind eingereicht und genehmigt; bei meinem Kumpel in der Firma geht es leider nicht später... Die Route war eigentlich im grossen und ganzen als zick-zack zw. Italien und Frankreich schon halbwegs geplant. Nun stellt sich die Corona-Situation so dar, das man (für unseren Status nicht-vollständig-geimpft, nicht-genesen) bei der Einreise nach Frankreich eigentlich einen "weniger-als-72-Std." PCR Test braucht, was ja total unpraktikabel beim Alp-X wäre... Ob und wie streng das vor Ort gehandhabt wird, kann ja auch niemand sagen und im Zweifel halte ich mich lieber an die Regeln. Daher: Ich habe mit dem Umplanen auf einen West-Alp-X rein auf Schweizer (Start: Martigny / Ende: Ventimiglia) / italienischem Boden angefangen. Was meint ihr?

Ich wäre für jeden Tip dankbar, wo lang... Wir sind beide recht fit, S2 geht immer. Daher würde ich mich über jeden Hinweis, GPX Track oder Planung freuen!

Fest steht erstmal nur der Anfang Martigny - Aosta über Fenetre de Durand. Hat jemand einen guten Tip, wie südlich aus Aosta weiter?

Von Aosta aus ist eigentlich alles offen - Hauptsache Italien, Hauptsache Richtung Süden.

Danke!
 
Aus dem Kopf heraus würde ich sagen schwierig. Südlich von Aosta Grand Paradiso oder Frankreich. Gran Paradiso raus wird man weit nach Osten abgetrieben oder man landet zumindest kurz wieder in Frankreich (Übergang ist auch nicht ganz ohne).

Überlegt in Susa zu starten....da kann man auch locker 14 Tage Richtung Mittelmeer zubringen.

Oder bleibt in der Schweiz...West Ost Cross
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem für eine schöne AlpenX-Route in Italien sind eigentlich die drei Lanzo-Täler zwischen Gran Paradiso-Südseite und Susa-Tal. Um die musst du praktisch östlich herumfahren. Ich kenn die Gegend zwar nur vom Winter, aber was ich da von Karten weiß, gibt es zwischen diesen Tälern keine sinnvollen Übergänge mit dem MTB (was schade ist, denn die Gegend ist echt beeindruckend). Und in Lanzo am Eingang zu den Tälern bist du halt fast schon in der Po-Ebene bzw. in Turin. Von dort kommt man aber über den Colle Lis oder ggf. nebenan etwas höher schön ins Susa-Tal.

Kommt halt drauf an, was für euch wichtig ist. Wenn es um die komplette Strecke Rhone-Tal bis zum Mittelmeer geht, dann kann man das schon machen. Sind halt von Martigny nach Aosta und dann nochmal von Aosta bis nach Courgne bzw. Lanzo eher Streckenetappen mit langen Talfahrten und wenig Trailanteil. Wenn es mehr um schöne Bike-Strecken geht, würde ich tatsächlich überlegen, in Susa oder eben Turin bzw. Lanzo Torinese (dahin kommt man mit der Lokalbahn) zu starten. Ab da gibt es genug Auswahl für 2 Wochen Trail-Spaß bis zum Mittelmeer und man kommt einfacher zurück.

Falls der Start in der Schweiz sein soll, vielleicht auch über den Startpunkt in Brig bzw. Visp nachdenken. In Zermatt sollte man wahrscheinlich die Bahn zum Trockenen Steg nehmen, was A) teuer ist und B) not by fair means, aber im Val d'Ayas gibt es einige Schmankerl (google mal Corno Bussola) und der Weg von Champorcher ins Val Soana ist im Bereich Gran Paradiso wahrscheinlich auch der beste Übergang (wobei man da auch gut über Cogne hinkommt).

Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß und bin ein bisschen neidisch ;)
 
Um die musst du praktisch östlich herumfahren. Ich kenn die Gegend zwar nur vom Winter, aber was ich da von Karten weiß, gibt es zwischen diesen Tälern keine sinnvollen Übergänge mit dem MTB (was schade ist, denn die Gegend ist echt beeindruckend).
Schön beschrieben. Der einzig einigermassen direkte Übergang ist der....


Ob das sinnvoll ist. Aber dann ist man auch ca. 4h in FR
 
Problematisch ist da aus meiner Sicht nur die Sache mit den Übernachtungen. Du wirst an den Übergängen zwischen den Ländern als Biker kaum kontrolliert werden. Praktisch überhaupt nicht. Ihr braucht in Italien (in Frankreich weiß ich es nicht) für ne Übernachtung den Nachweis einer vollständigen Impfung oder nen PCR Test. In Österreich reicht da hingegen schon die erste Impfung ab den 22. Tag für 90 Tage. Aber ich schätze daß der eine oder andere Hotelier da beide Hühneraugen zudrückt, gerade in Italien.

Wenn Du auf sicher gehen willst musst Du also alle 2-3 Tage (oder so, je nach Land) nen PCR- bzw. Antigen-Test absolvieren. Ich würde (und werde) es in Italien so kommende Woche ohne ständigen Test probieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Frankreich (wie überall?) reicht auch ein Antigentest.

Mein Mann war letzte Woche in Chamonix. Es wurde an der Grenze zu Schweiz (Chatellard) nicht kontrolliert und woanders (Unterkünfte) brauchst du keinen Test. Von daher würde es mich wundern, wenn irgendwo in der Pampa Grenzler rumschleichen würden, egal ob F oder IT.

Wenn du dir den ganzen Coronaschmarrn sparen möchtest, ist Schweiz die einzige Alternative. Und tolle Durchquerungsmöglichkeiten gibt es dort auch.

@Hammer-Ali Braucht man in Italien auch für Übernachtungen einen Test? Mein Eindruck war, dass das nur für die Einreise nötig wäre ...
 
Der Carro ist mit Bike, glaub ich, kein Spaß. Außerdem stehst du dann in Frankreich im Nationalpark und darfst eigentlich nicht mal abfahren.

Von Aosta über den Nivolet hat außerdem den Nachteil, dass der in Nord-Süd-Richtung nicht mal durchgehend fahrbar ist. Am Talschluß heißt es da ein paar 100 m hochtragen. Dafür triffst du dann oben auf einen Haufen Autos und Motorräder, die von der anderen Seite hochgetuckert sind. Deshalb würde ich da die Variante über Cogne ins Val Soana vorziehen.

Wenn du im Ausland einen PCR-Test brauchst, wäre ich vorsichtig. Das wird schnell teuer. Antigen geht meistens, aber bei PCR bist du schnell jenseits der 100 EUR... und wenn es keine medizinische Indikation dafür gibt, ersetzt dir das auch niemand.
 
Danke für eure Tips.
Martigny / Aosta war nicht felsenfest gesetzt. Ich war halt vor kurzem da und fand es schön.
Die Sache mit den 3 Lanzo Tälern war mir auch nicht klar. Habe das den ganzen Abend auf Komoot studiert... Und schlauer bin ich nicht geworden. Das sieht ja tatsächlich sehr unschön aus.

Ich werde Morgen Mal bei einem Freund in Frankreich erfragen, wie das PCR Thema gerade so gehandhabt wird. Letzte Woche in Aosta hat es ehrlich gesagt an keiner Grenze, in keiner Kneipe und in keinem Hotel irgendwen auch nur ansatzweise interessiert... Insofern bringe ich für mich selber Zick-Zack mit Frankreich doch wieder ins Spiel.

Weiterhin bin ich aber imemr noch sehr an allen guten Tips zum Weg von euch interessiert. WestAlpen, Nord-Süd: Wo muss man gewesen sein?!
 
@McNulty : Danke! Super!
Den guten Herrn isartrails habe ich schon vor einiger Zeit kontaktiert und habe seine Strecke als GPX vorliegen. Das war auch -im Prinzip- mein bisheriger Plan.
Wir machen uns jetzt mal Gedanken, ob wir den Grenzübertritt wagen sollen oder nicht... Mein Kumpel und ich halten uns selbstverständlich eh immer an AH Regeln, Maske und Co. Die Frage ist ja: Kontrolliert ein französischer Hotelrezeptionist*in das Vorhandsein eines PCR Tests, jünger als 72 Std...
 
Als Auffahrt zum Nivolet habe ich letztes Jahr Val di Rhêmes, Rif. Benevolo und den Col Rosset für gut befunden.
Für die Srecke Villeneuve - Rhêmes-Notre-Dame kann man den Bus nehmen, oder zumindest im unteren Teil des Tales oberhalb der Straße auf einem Höhenweg fahren. Das schon die Nerven.

Dass man weiter südlich fast bis raus nach Turin muss, ist halt so. Der Linie wegen kann man das machen. Col del Carro ist hier im Forum schon genug dokumentiert. Die Bilder reichen 8-)
 
Das Problem für eine schöne AlpenX-Route in Italien sind eigentlich die drei Lanzo-Täler zwischen Gran Paradiso-Südseite und Susa-Tal. Um die musst du praktisch östlich herumfahren. Ich kenn die Gegend zwar nur vom Winter, aber was ich da von Karten weiß, gibt es zwischen diesen Tälern keine sinnvollen Übergänge mit dem MTB (was schade ist, denn die Gegend ist echt beeindruckend).
Ich habe mir letztes Jahr eine Route für vom Wallis ans Mittelmeer zusammengestellt, mit dem Gravelbike (ich hoffe, ich werde von @isartrails deswegen nicht als tätowierter Latte-Macchiato-Trinker verhöhnt ;)). Ich bin sie dann wegen Corona am Ende doch nicht gefahren.
Für das Lanzotälerproblem hatte ich mir folgendes gedacht: Colle della Paglia (auch Colle Palia genannt; Alpstrassen und Wanderweg) - Colle della Dieta (Teer) - Colle del Colombardo (Schotter). Ich habe hier mal die Strecke zusammengebroutert.
Zum Colle della Paglia findet man kaum Infos, schon gar nichts fürs MTB. Es scheint aber einen Wanderweg zu geben, sowie bis Alpe di Piatofiorito und ab Madonna del Ciavanis Alpstrassen. Der östlich gelegene Colle Gavietta wird/wurde anscheinend ab und zu mit dem MTB begangen, aber die Bilder von diesen Touren wirken eher abschreckend.
 
Ich habe mir letztes Jahr eine Route für vom Wallis ans Mittelmeer zusammengestellt, mit dem Gravelbike (ich hoffe, ich werde von @isartrails deswegen nicht als tätowierter Latte-Macchiato-Trinker verhöhnt ;)). Ich bin sie dann wegen Corona am Ende doch nicht gefahren.
Für das Lanzotälerproblem hatte ich mir folgendes gedacht: Colle della Paglia (auch Colle Palia genannt; Alpstrassen und Wanderweg) - Colle della Dieta (Teer) - Colle del Colombardo (Schotter). Ich habe hier mal die Strecke zusammengebroutert.
Zum Colle della Paglia findet man kaum Infos, schon gar nichts fürs MTB. Es scheint aber einen Wanderweg zu geben, sowie bis Alpe di Piatofiorito und ab Madonna del Ciavanis Alpstrassen. Der östlich gelegene Colle Gavietta wird/wurde anscheinend ab und zu mit dem MTB begangen, aber die Bilder von diesen Touren wirken eher abschreckend.
Colle della Paglia schaut interessant aus, ist zumindest einen Versuch wert. Wäre ein schöner Einstieg zu den Lanzo-Tälern. Wenn du Glück hast, kannst du den Karrenweg der Karte bis oben fahren, wenn du Pech hast, schiebst du halt ziemlich lang. Ist gerade in Italien immer schwer einzuschätzen. Falls der TE da durchkommt, wäre es interessant, einen Erfahrungsbericht zu hören.

Die Lanzo-Täler kürzt du so aber eigentlich auch ab, der Teer-Schnapper in der Mitte fällt ja kaum auf ;)

Colle Colombardo raus in Richtung Susa-Tal ist sicherlich lohnend. Da sollte sich auch trailmäßig bergab was finden lassen.
 
Das Problem für eine schöne AlpenX-Route in Italien sind eigentlich die drei Lanzo-Täler zwischen Gran Paradiso-Südseite und Susa-Tal.
Genau das habe ich diesen Sommer zur Abwechslung mal zu Fuß vor. Eine Woche Hütten-Trekking auf der GTA von Ceresole Reale nach Susa.
Ich empfehle die Lektüre von Werner Bätzings Klassiker: Der GTA (in jeder gut sortierten DAV-Bibliothek), wo die entsprechenden Etappen sehr gut beschrieben sind. Nachdem was da steht, hält sich bei mir der "Biken will"-Reflex in starken Grenzen.
 
Colle della Paglia schaut interessant aus, ist zumindest einen Versuch wert. Wäre ein schöner Einstieg zu den Lanzo-Tälern. Wenn du Glück hast, kannst du den Karrenweg der Karte bis oben fahren, wenn du Pech hast, schiebst du halt ziemlich lang. Ist gerade in Italien immer schwer einzuschätzen. Falls der TE da durchkommt, wäre es interessant, einen Erfahrungsbericht zu hören.

Die Lanzo-Täler kürzt du so aber eigentlich auch ab, der Teer-Schnapper in der Mitte fällt ja kaum auf ;)

Colle Colombardo raus in Richtung Susa-Tal ist sicherlich lohnend. Da sollte sich auch trailmäßig bergab was finden lassen.
Ich habe den Paglia heute N>S probiert, und ich bin gescheitert: Bericht.
Aber anscheinend soll diesen Herbst der Gavietta hergerichtet werden (siehe Bericht). Ob's am Saisonende was nützt...?
 
Toll dass du so weit gekommen bist - und das alleine! Super!
Euer Gravel Zeugs in allen Ehren. Aber das ist einfach nix zum Tragen. MTB 11 kg + Rucksack 7 kg, ggf. Peak Rider. Dann gehts drüber.
Aber es muss jeder selbst wissen, was ihm Spaß macht....
Weiterhin viel Spaß!
 
In der Tat, in der Schweiz kenne ich dieses Problem nicht ;)

Noch dies: ein einheimischer Fischer oben am See hat gemeint, ganz klar lieber den Gavietta als den Paglia für mit dem Bike - doch auch der Gavietta sei bruto-bruto-bruto...
Schade ist's dort so schwierig: die Fortsetzung über den Dieta und Colombardo (Bericht) wäre toll!

Gewicht interessiert mich nicht sonderlich. Velo vielleicht 10 kg und Gepäck vielleicht ein bisschen weniger?
Klar, grosser Ruckssck statt Bikepacking hätte ein bisschen geholfen, gescheitert wäre ich trotzdem. Und zudem: soll ich mich beim System an den 400 Wander-Hm des Paglia orientieren und dafür auf den restlichen 19'600 Hm etwas ziemlich unpassendes haben? Nö :D

Ich finde, Gravel oder MTB spielt bei Fällen wie dem Paglia nicht so eine Rolle: das Fahrbare ist mit beiden fahrbar, das Unfahrbare mit beiden nicht...
 
Ich finde, Gravel oder MTB spielt bei Fällen wie dem Paglia nicht so eine Rolle: das Fahrbare ist mit beiden fahrbar, das Unfahrbare mit beiden nicht...
Muss jeder selbst wissen, wie er was macht. Ich weiß nur, dass ich mit Bike und Rucksack und ggf. Bike auf Rucksack (+Peak Rider) im Prinzip überall hochkomme, wo ich will. Das gab es noch nicht, dass wir einen geplanten Passübergang abgebrochen haben- in 20 Jahren Alpen X. Ist nur die Frage wie "bruto..bruto" etwas ist. Aber deine 2 Pässe "Paglia und Gavietta" muss ich mir mal auf der Karte ansehen. So was interessiert mich immer.
Aber ab nächste Woche sind wir länger unterwegs und werden sehen, ob unsere diesjährige Tour uns an die Grenzen (oder darüber hinaus) bringt.
//www.mtb-news.de/forum/t/westalpencross-suedfrankreich-2020-galibier-briancon-grand-glaiza-vallanta-parpaillon-embrun-bourg-oisans.908513/

Ich bérichte....
 
Dass Wege nicht bis ganz oben gekehrt sind, nehme ich an.
:D Ob er auch lacht?

Ich verstehe auch solche Sätze nicht so recht...
Mit sowas muss man in Italien leider immer rechnen. Ist halt nicht die Schweiz.
Vielleicht kann's mir einer erklären, was an Übergängen in der Schweiz anders sein soll, als an Übergängen in anderen Alpenländern.
Der einzige Unterschied, der mir einfällt, ist die Qualität der topographischen Karten...
Aber das darf ja wohl nicht das Kriterium für Machbarkeit sein, oder?
 
Zurück
Oben Unten