Westalpencross 2018

Transalp 2018, 3. Etappe
Lourtier - Mauvoisin - Fenêtre de Durand - Ru de By - Etroubles - Ville sur Sarre - Arvier
92 km, 2'428 hM, 8h16'

Bestens gestärkt starteten wir zur nächsten Etappe, die uns über die Grenze nach Italien führen sollte. Dieser Abschnitt ist mir mittlerweile bestens bekannt, bin ich ihn in den letzten Jahren bereits dreimal abgefahren. Beim bezahlen der Hotelzimmer dann die Überraschung, die Übernachtung von Aschi wurde uns erlassen, eine sehr nette Geste. Passt eigentlich zu meinen Erfahrungen, die ich bei meinen bisherigen Aufenthalten im Val de Bagnes gemacht habe.

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Die Bikes sind bereit, das Wetter einmal mehr super. Wir fahren im morgendlichen Schatten über die alte Strasse durch das schmucke Feriendörfchen Plamproz nach Fionnay hoch.

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Immer wenn ich ins Val de Bagnes fahre und auf der Anhöhe vor Bonatchiesse ankomme, habe ich den Eindruck, dass man nun richtig in den Westalpen angekommen ist. Gewaltig die Bergwelt ringsum und die ersten 3'500-er sind zum Greifen nah. Auf der Staumauer am Mauvoisin genossen wir die grandiose Aussicht zurück ins Tal.

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Endlich haben wir die Teerstrasse verlassen und fahren durch die Tunnels mit den wunderschönen Ausblicken auf den Stausee.

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Eine letzte kleine Abfahrt und nach der Brücke beginnt dann der Anstieg zum Fenêtre de Durand. Bis zur Ruine der ehemaligen Alphütte Grand Charmotane kann man noch fahren, dann heisst es Bike schultern für die nächsten rund 350 Höhenmeter. Doch dann kann man bereits wieder einige Abschnitte fahren, unterbrochen von einigen Schneefeldern und Schiebestücken.

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Auf dem Fenêtre de Durand auf 2'797 M.ü.M. machen wir ausgiebig Pause und verpflegen uns, je nach Vorlieben mit Landjäger und Käse oder mit Energieriegeln. Dabei schauen wir einem Alpenschneehuhn zu, wie es uns von seinem Nest weglocken will. Natürlich lassen wir das schöne Tier in Ruhe.

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Die Abfahrt über 400 hM einmal mehr einfach Klasse, obwohl gegenüber früheren Jahren mehr Schneefelder überquert werden müssen. Auf der Alp Thoules stossen wir dann auf den Fahrweg, welcher uns zur Comba de By führt. Hie tragen wir dann die Bikes über schweisstreibende rund 130 hM hoch zur Ru de By.

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Dieser Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall, folgt doch ein rund 8 km langer wunderschöner Trail bis zur Alp Champillon entlang der Suone, welche zuerst verdeckt unter dem Trail, später offen daneben verläuft. Hier hat der Getränkestand geöffnet, so dass wir unsere ausgetrockneten Kehlen mit einem kühlen Getränk befeuchten können. Unaufgefordert bekommen wir dazu ein Häppli in Form von geschnittener Trockenwurst.

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Und dann kommt wieder eines meiner Highlights im Aostatal, nämlich die Abfahrt nach Etroubles. Zuerst nochmal ein Stück entlang der Suone, dann einen guten Kilometer über einen Forstweg, bevor es dann runter geht. Der Einstieg ist nicht einfach zu finden und führt über eine Alpweide mit dichtem Nesselbewuchs. Aber da heisst es Augen zu und durch, als Kind sagte man uns, man müsse nur nicht einatmen, dann brennen die Nesseln nicht ;-)

Diese Abfahrt über knapp 700 hM ist einfach nur ein Traum, Flow ohne Ende durch wunderschöne Waldpartien und entlang einiger Felswände. Unterbrochen wurde unsere Fahrt nur von einem vollbehangenen wilden Kirschbaum, dem wir nicht widerstehen konnten. Kurz oberhalb Etroubles spickte uns der Trail dann auf die heisse Teerstrasse in die Zivilisation zurück.

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Nicht für lange, unmittelbar nach Etroubles bogen wir auf den 12 km langen Trail entlang dieser wunderschön angelegten Suone. In Arpuilles ging es nochmals ein bisschen aufwärts bis nach Ville sur Sarre. Hier wollten wir eigentlich runter nach Sarre die Trails abseits der Strasse nehmen, aber genau hier oben kamen wir in ein Gewitter. Wir beschlossen, so schnell wie möglich auf der Strasse runter zu fahren.

Im Tal fuhren wir auf der Hauptstrasse mit viel Verkehr, aber wenigstens durchwegs auf Velostreifen, nach Arvier, unserem Tagesziel. Der Weg zog sich elend lang, zwischendurch regnete es wieder, dann wieder Sonnenschein und es war sehr schwül und feucht im Aostatal. Genügsam wie sie sind klemmten sich meine beiden Kollegen ohne zu murren an mein Hinterrad. Ich hätte schon lange gemotzt, wie weit es denn noch gehe.

Im Hotel Col du Mont angekommen, versorgte uns die gute Chefin als allererstes in der noch geschlossenen Bar mit einem grossen kühlen Moretti. Am Abend gab es in einem kleinen Restaurant standesgemäss für Italien eine feine Polenta.
 

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Sehr schöner Bericht, ich bin gespannt, wie es weitergeht und wie es Euch ergangen ist. Ich war dieses Jahr - nach 5 Jahren in den Westalpen - mal wieder in den Ostalpen unterwegs. War schön, war toll. Aber nächstes Jahr will ich unbedingt wieder in die Westalpen und Eure Route gefällt mir bislang sehr gut.
 
Toller Bericht !
Danke fürs Einstellen. Ist mit ganz schön Arbeit verbunden.


Schöne Bilder und Eindrücke von den Westalpen - ich glaube die machen echt süchtig

Chapeau vor euren Tagesleistungen!!

Gruß vom baraber, der sich schon auf die weiteren Etappen freut !!
 
Transalp 2018, 4. Etappe
Arvier - Valgrisenche - Rifugio Bezzi - Col du Rocher Blanc - Le Fenil - Val d'Isère
62 km, 2'687 hM, 7h02'

Nach dem ausgiebigen Frühstück machten wir uns bei noch bedecktem Himmel an den langen Aufstieg durchs Valgrisenche. Rund 20 km Aufstieg auf Teerstrasse stand uns bevor.

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Die Steigung begann unmittelbar nach dem Hotel. Obwohl mir dieser Abschnitt ein bisschen zuwider war, gestaltete er sich aber mit meinen Kollegen als kurzweilig. Kleinere Foto- und Aussichtspausen brachten ein wenig Abwechslung.

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In Valgrisenche fuhren wir auf der in Fahrtrichtung gesehen linken Talseite zur Staumauer hoch. Danach führte ein schön angelegtes Strässchen ohne Verkehr über dem See nach Surier. So konnten wir die zusätzlichen Höhenmeter auf der eigentlichen Talstrasse einsparen.

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In Surier hiess es Wasser tanken, um den zunehmenden Temperaturen trotzen zu können. Man kann dann noch bis ca. auf die Höhe des Weilers Saxe De Ponton fahren, bevor es zu steil und verblockt wird. Zudem mussten wir ein längeres Schneefeld queren. Der nicht fahrbare Aufstieg zum Rifugio Bezzi zieht sich, nach jeder Kuppe meint man die Hütte nun sehen zu können. Diesen Weg bin ich bereits in beide Richtungen gegangen.

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Im Rifugio Bezzi wollten wir unbedingt eine stärkende Suppe essen. Nachdem wir zuerst um eine halbe Stunde vertröstet wurden, weil die Küchenmannschaft gerade am Essen sei, rollten wir ein bisschen die Augen und gaben uns ungeduldig, bald bekamen wir dann aber von der Hüttenwartin eine Gemüsesuppe aufgestellt, die bei uns sofort als "Weltklasse" eingestuft wurde.

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Danach folgte der lange und harte Aufstieg zum Col du Rocher Blanc. Zuerst ging es steil dem Hang entlang talauswärts zurück, immer mit herrlichem Tiefblick auf den vorhin begangenen Weg zum Rifugio. Sobald es aber links weg in ein wunderschönes Hochtal abzweigt, wird es ein wenig flacher.

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Vorbei an einem herrlich gelegenen Seelein und durch einige Restschneefelder kommen wir dem Passübergang immer näher. Einige Abschnitte können wieder gefahren werden, bevor der Schlussaufstieg durch Schotterhalden nochmal richtig steil wird. Bis zum Col du Rocher Blanc auf 2'835 M.ü.M. sind wir nun vom Hotel aus insgesamt 31 km und 2'080 Höhenmeter hochgestiegen.

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Der ansonsten herrliche Trail führte im oberen Teil über ein längeres Schneefeld, bevor wir dann über saftige Alpweiden in voller Blütenpracht surfen konnten. Meine Vermutung einige Tage vor der Tour bestätigten sich, dass an diesem Pass noch am meisten Schnee liegen könnte.

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Nach Le Fenil fuhren wir runter zur Passstrasse, welcher wir dann bei grosser Hitze bis Val d'Isère folgten. Die Skistation empfing uns dann in ihrer ganzen Hässlichkeit. Hotelbunker wechselten sich mit Appartementsiedlungen und vielen Restaurants an der Strasse ab. Nun mussten wir erstmal die Vorräte auffüllen, da die nächste Übernachtung ohne Frühstück gebucht war.

Wir fuhren noch weiter bis zum Dörfchen Le Fornet, wo wir unser Appartement gebucht hatten. Einige Verwirrung gab es beim Bezug, war doch für das ziemlich ältere und senile Paar keine Buchung auffindbar. Nachdem ich aber die Buchungsbestätigung vorlegen konnte und das Geld auf den Tisch legte, war alles in Ordnung. Für Aschi mussten wir wieder nichts bezahlen.

Am Abend wollten wir eigentlich im einzigen Restaurant im Ort Essen gehen. Nachdem aber bereits das Aperobier 7 Euro kostete, studierten wir mal die Speisekarte am Anschlag. Menuepreise über 100 Euro veranlassten uns aber, zurück nach Val d'Isère zu gehen und dort etwas zu suchen. Der Weg zurück war ca. 3 km und einige Tiefenmeter, was uns ein bisschen zuwider war.

Nach einem wunderbaren Essen in einer kleinen Pizzeria begann es prompt zu regnen und wir hatten keine Regensachen dabei. Kurzerhand sprach ich zwei Büezer beim Feierabendbier an, ob sie nicht einen Pickup oder Lieferwagen hätten um uns zurückzuführen. Nach der Zusage einer entsprechenden Entschädigung war fünf Minuten später ein Kollege von ihnen mit einem Minivan da, der uns dann zurückfuhr. Ich liebe solch kleinen Anekdoten, welche das Erlebnis einer Tour zusätzlich auffrischen.

Weitere Bilder gibt's in meinem Blog zu sehen.
 

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Transalp 2018, 5. Etappe
Val d'Isère - Col de l'Isèran - Bonneval-sur-Arc - Lanslebourg - Col de Sollières - Col du Petit Mont Cenis - Col Clapier - Susa
96 km, 2'717 hM, 8h45'

Heute konnten wir früh starten, da wir nicht wie sonst eine Frühstückszeit abwarten mussten. So konnten wir noch im Schatten und angenehmer Temperatur den Col de l'Isèran in Angriff nehmen. Da unser Übernachtungsort bereits an der Passstrasse liegt, ging's direkt in die Steigung.

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Die Steigung ist sehr moderat und man sieht immer mehr ins Val d'Isère zurück. In der ersten Kurve des Passes beim Parkplatz machte dann ein Inlinefahrer Autostopp Richtung Pass. Ich sagte noch zu meinen Kollegen, dass wir den bald runterkommen sehen werden. Und so war es, er liess sich nach oben führen und kam dann ziemlich rasant die Strasse runter. Er nützte wohl den frühen Morgen mit wenig Verkehr.

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Etwa drei Kilometer vor der Passhöhe juckte mich dann mein Gümmelerherz und ich verabschiedete mich unter den mitleidigen Blicken von Fred und Mändu zur Passhöhe.

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Da der Col de l'Isèran mitten durch den Nationalpark Vanoise führt, müssen wir auch die Abfahrt auf der Passstrasse machen. Wunderschöne Trails und Pässe würden von Val d'Isère durch den Park führen, aber laut Internet sind die Ranger sehr streng, die Busse kostet offenbar 200 Euro. Schade, aber so ein Temporausch mit über 70 km/h mit dem Bike ist auch nicht schlecht.
In Bonneval-sur-Arc genehmigen wir uns nun endlich einen feinen Kaffee, nachdem es ja am Morgen keinen gegeben hat.

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Die nächsten 16 km bis Lanslevillard führt ein wunderschön angelegter Weg abseits der Strasse das Tal hinunter. Hier füllen wir noch die Vorräte und die Trinkflaschen auf für den anstehenden langen Aufstieg durch den Forêt d'Arc Richtung Sollières, welcher in Lanslebourg beginnt. Es war sehr heiss und die Wasservorräte wurden knapp. Bei der Skiliftstation Le Replat des Canons wollten wir in der öffentlichen Toilette Wasser nachfüllen, es war aber ein Trocken-WC ohne Wasseranschluss. Nun hiess es einteilen.

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Ein letzter Blick zurück ins Val Cenis, bald begann dann der absolut traumhafte Trail zum Col de Sollières auf 2'639 M.ü.M. Wunderschön führt er der Bergflanke entlang in einer mässigen Steigung, alles fahrbar. Am Wegrand lag ein Wasserschlauch, welcher aus einer Quellfassung zu den untenliegenden Alpweiden führte. Mändu öffnete kurzerhand eine Schlauchkupplung, damit wir wieder Wasser auffüllen konnten.

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Die kurze Abfahrt auf herrlichen Erdtrails war schnell hinter uns und wir steuerten das Rifugio Les Coulours am Col du Petit Mont Cenis an, wo wir uns eine hammermässige Omelette mit Schinken genehmigten.

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Die Fahrt vom Col du Petit Mont Cenis zum Col Clapier auf 2'477 M.ü.M. ist einfach nur ein Traum. Praktisch alles fahrbar führt der Trail über die Hochebene und entlang des Lac de Savine zum Pass. Hier betraten wir wieder italienischen Boden.

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Und es kam noch besser. Die Abfahrt über 1'200 Höhenmeter bis zur Strasse in Case Pietra Porchera beinhaltete alles, was das Bikerherz höher schlagen lässt. Meistens steinig und auch ruppig führt der Trail in endlosen Kehren durch den steilen Hang. In Susa selber recherchierte ich einen Trail möglichst ohne Steigungen und direkt oberhalb der Stadt durch zur Unterkunft. Dass wir dabei die schönsten Hometrails der Locals fanden, machte die Sache natürlich spannender.

In Susa selber war es dann sehr heiss und schwül. In der Unterkunft wollte oder durfte uns der Gastgeber kein Bier ausgeben, was bei uns zu einer akuten Unterhopfung führte. Dass hiess sofort duschen und ab in die Stadt zum Einkaufen und ins Bier. Später dann gab's einen feinen italienischen Dreigänger zum Nachtessen. Offenbar war @McNulty zur selben Zeit in diesem Restaurant, gab sich aber leider nicht zu erkennen, schade.
 

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@ Ventoux,
gibt es vom Col Clapier nach Susa jetzt wieder einen Weg?

Unsere Erinnerung an den Col Clapier sind abenteuerlich. 2009 war bei uns im oberen Teil nach der angelegten Militärstraße (Euer Bild) sehr bald "Ende Gelände". Anscheinend gab es einen Bergrutsch.
Weglos übergaben wir teilweise im Steilhang die Bikes, folgten Pfadspuren, an einem Bach (ca 4m tief) gab es keine Brücke und nach Erreichen der Baumgrenze standen die Bäume im 45°-Winkel. Schließlich holte uns die Dunkelheit noch ein....
 
Transalp 2018, 6. Etappe
Susa - Colle delle Finestre - Assietta Kammstrasse - Colle dell' Assietta - Colle Basset - Sestrière
58 km, 2'814 hM, 6h46'

Die Nacht war sehr heiss, keiner hatte gut und viel geschlafen. Beim Frühstück eröffnete uns Mändu, dass sein sonst schon lädierter Magen nicht mehr mitmache und er hier abbreche. So starteten wir leider nur noch zu zweit zu dieser Etappe.

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Der Aufstieg zum Colle delle Finestre zieht sich lang und in unendlichen Serpentinen, aber wunderschön dahin. Zuerst im Wald auf Teerstrasse, später auf Schotter. In den letzten Jahren ist hier der Giro d'Italia mehrmals hinauf gefahren, sicher speziell mit den schmalen Pneus. Bereits überholten uns die ersten geländegängigen Motorräder, welche die Grenzkammstrasse abfahren. Es war ein heisser Tag, aber je höher man kam umso erträglicher wurde es.

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Auf dem Colle delle Finestre auf 2'176 M.ü.M. ist für uns noch nicht fertig. Nun geht es verkehrsfrei weiter hoch zum eigentlichen Grenzkamm, während die motorisierten Freaks unten rum mussten. Der Aufstieg wurde im ersten Weltkrieg zur Errichtung der vielen Festungen auf dem Grenzkamm angelegt, für uns Biker heute ein Genuss und die Landschaft einfach grandios..

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Via Colle della Vecchia gelangen wir irgendwann zum höchsten Punkt des Grenzkamms auf knapp 2'800 M.ü.M. Wir sind von Susa also wieder 2'300 Höhenmeter an einem Stück hochgefahren. Aber es ist wirklich ein Erlebnis und es lohnt sich definitiv.
Nach einigem Auf und Ab und durch die Caserna und Forte Grand Serein und einem Zwischenstopp in einem Rifugio treffen wir am Colle dell' Assietta wieder auf die eigentliche Grenzkammstrasse, welche vom motorisierten Verkehr befahren werden darf. Später mussten wir einigen Jeeps und Landys ausweichen, die hier ihr Abenteuer suchen.

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Der Grenzkamm zieht sich lang, immer wieder kommen fiese Gegensteigungen zu weiteren Pässen, bis wir schliesslich am Colle Basset den letzten Gipfel erreicht haben. Hier hat es einige Motorräder, welche von Oulx hochgekommen sind. Unterwegs wurden wir, wie ich es vom Mont Ventoux kenne, noch von einem Fotografen am Strassenrand abgelichtet.

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Die Abfahrt nach Sestrière war dann im oberen Teil wieder vom Feinsten. Auf einer kleinen Dorfrundfahrt konnten wir wiederum die Hässlichkeit dieser Skiorte bestaunen und genehmigten uns Bier und Schnupf, bevor wir die Unterkunft bezogen. Anschliessend zogen wir zu Fuss ins Dorf zum Einkaufen, Apero und Pizza essen. Da wir das Frühstück selber besorgen mussten, wollten wir doch mal Abwechslung reinbringen.
Wir gedachten auch Mändu, wie wohl der Emmentaler Bub ohne jegliche Fremdsprachenkenntnisse den Weg Richtung Heimat gefunden habe.
 

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Transalp 2018, 7. Etappe
Sestrière - Col des Thures - Col de Rasis - Pic du Malrif - Abriès
41 km, 1'810 hM, 5h58'

Einige kennen das, tagelang die immer gleiche Kost, irgendwann hat man es gesehen. So kauften wir gestern zur Abwechslung einen Liter Minestrone im Tetrapack, welche wir heute zum Frühstück aufwärmten. War ziemlich lecker und mal was anderes. Wir hatten auf dieser Höhe wieder super geschlafen und verliessen unser Logis auch ziemlich früh, um den schönen Tag ausgiebig geniessen zu können.

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Wir fuhren auf der Teerstrasse runter bis Champlas du Col, wo wir auf den ersten schönen Trail hinunter nach Rollières wechselten. Hier im Forum hat mal jemand geschrieben, diesen Weg nicht gefunden zu haben. Hier begann die Steigung ins Val Thuras hinein. Zuerst auf Teer bis Thures, dann Schotterstrasse. Es folgte ein wunderschönes einsames Hochtal, das sich lange dahinzog. Die Einsamkeit war faszinierend, wir fragten uns immer wieder, wie lange man da wohl zu Fuss unterwegs sei, Tagesausflüge zu Fuss sind wohl praktisch nicht möglich. Diese französischen Bergtäler sind viel länger und einsamer als bei uns, keine Einkehrmöglichkeiten, einfach nichts. Unterwegs hörten wir viel Hundegebell, bei der nächsten und einzigen Alphütte waren dann etwa zehn Hunde zum Glück für uns angekettet, aber unverständlich.

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Wir konnten bis zu dieser kleinen Hütte auf 2'550 M.ü.M. alles fahren, ein Gemisch von Trails und Weg, einfach herrlich. Hier machten wir ausgiebig Pause, die Suppe reichte tip top bis hier. Der Aufstieg von 250 Höhenmetern auf den Col des Thures war kurz und schnell erledigt.
Auf dem Col des Thures auf 2'797 M.ü.M. empfing uns ein prächtiges Panorama auf beide Seiten, einmal zurück ins Val Thuras und dann voraus ins nächste Tal Richtung Abriès, unserem Tagesziel. Im Hintergrund in den Wolken ist zum ersten Mal der Monviso oder Monte Viso in den Wolken zu erahnen, der Cottische Kaiser, welcher uns in den nächsten Tagen begleiten wird.

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Wir waren aber noch nicht ganz oben, wir wollten noch über den Col Rasis auf 2'921 M.ü.M., um rüber zum Pic Malrif zu gelangen. Die direkte Abfahrt nach Abriès wäre wohl auch schön, aber viel kürzer auf Trail, weil man in Le Roux bereits auf die Teerstrasse kommt und nur mit Gegensteigungen weitere Trails erreichen kann. Unser Aufstieg war ebenfalls kurzweilig und wunderschön, zuletzt mussten wir noch kurz über ein kleines Schneefeld.

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Vom Col Rasis ging es runter zu einem kleinen See, dann noch über eine steile und zur teilweise fahrbare Geländestufe, bevor der Weg entlang des Hanges zum Col du Malrif querte. Dieser Weg war leider nur teilweise fahrbar, ziemlich verblockt und am Schluss eine steile Tragstrecke. Ich glaube so steil bin ich noch nie gelaufen mit dem Bike. Vom Col du Malrif schoben wir die Räder noch etwa 40 Höhenmeter rauf zum Pic du Malrif, 2'906 M.ü.M. Hier verweilten wir nochmals und genossen die unglaubliche Aussicht.

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Man sollte ja mit Superlativen eher zurückhaltend sein, man findet immer irgendwo noch etwas besseres. Aber was diese Abfahrt bot war einfach Weltklasse. Ich bin in meiner langen Bikekarriere selten sowas gefahren. 1'365 Höhenmeter feinster Flowtrail mit einigen technischen Finessen drin führen direkt ins Ortszentrum von Abriès. Zuerst über den Bergrücken zum Grand Lac Laus, dann in vielen Kehren einfach nur runter.

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In Abriès begaben wir uns sofort zum gemütlichen Teil, um unsere ausgetrockneten Kehlen anzufeuchten und diesen wunderschönen Tag nachwirken zu lassen. Später nach dem Bezug der Unterkunft begaben wir uns mit einer Flasche Rosé bewaffnet an den Fluss, um uns einfach auszustrecken und gemütlich den Abend abzuwarten und uns auf den Ruhetag zu freuen. Wir bekamen auch Nachricht von Mändu, dass er es bis Aosta geschafft hat und sich da in einem Hotel erholt.
In lustiger Gesellschaft von deutschen und französischen Wandergruppen nahmen wir dann das Nachtessen ein. Und was für ein Essen: Polenta mit Käse überbacken und ein Coq au Vin, wie es besser nicht sein könnte, einfach nur köstlich. Nach drei Tellern musste ich aufhören, da es ja noch ein Dessert gab... Was konnte man da erst zum Frühstück erwarten?

Ruhetag

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Nach diesem sensationellen Nachtessen war das Frühstück eine einzige Enttäuschung, minimalistischer geht's fast nicht mehr. Den Ruhetag genossen wir dann mit rumhängen im Dorf, Mittagessen am Fluss wie zu jugendlichen Zeiten (Ravioli aus der Büchse, ob warm oder kalt, finde ich immer noch sehr lecker) und Mittagsschläfchen. Am Nachmittag stiess dann meine Freundin zu uns, so konnten wir die nächsten zwei Etappen unser Gepäck minimalisieren und den Rest im Auto unterbringen.

Das Nachtessen war dann wieder ein Gedicht, ein Kartoffelgratin wie aus Grossmutters Küche. Es war eine Superstimmung am Tisch und als wir noch zu schnupfen begannen, kriegten sich die Wanderer fast nicht mehr ein, einige meinten sogar es handle sich um irgendwelche Drogen.

Weitere Bilder wie immer in meinem Blog.
 

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Beeindruckendes Tagespensum! Und das Tal rund um Abries bietet wirklich die feinsten Trails, die ich bisher unter die Reifen bekommen habe - die perfekte Mischung aus Flow und Anspruch, und das alles in einer der schönsten Landschaften in den Alpen. Ich muss da unbedingt wieder hin!
 
Das Pensum ist mir auch unerklärlich. Ich fahre seit über 20 Jahren Alpencrosse, meist mit guter Fitness. Aber mehr als 1.800 hm plane ich im Schnitt nicht, sonst bleibt der Körper nach wenigen Tagen auf der Strecke. Der Spaß und der Urlaub sowieso. Respekt, Respekt!
Schön zu lesen, dass ihr nicht nur Bier trinkt, sondern nun auch mal ein Fläschchen Wein dabei ist :daumen:
Da ich die südlichen Westalpen selbst 2x durchquert habe, bin ich sehr gespannt, wie es weiter geht.
 
Das Pensum ist mir auch unerklärlich. Ich fahre seit über 20 Jahren Alpencrosse, meist mit guter Fitness.
Kann ich so in allem unterstreichen. Das Pensum lässt mich ungläubig staunend zurück. Letzten Sommer erst bei einem Alpencross an den Comersee von wirklich fitten Bikern zu hören bekommen, meine Planungen seien zu streng. Und die waren deutlich jünger als Ventoux.
Einer ist dann am vorletzten Tag "ausgestiegen" und ich muss zugeben, ich werte sowas dann als meine persönliche "Niederlage".
 
Ich kann Euch alle beruhigen, wir haben weder ausserordentlich gelitten noch haben wir jeden Tag gegen einen "Kontrollschluss" gekämpft. Wir hatten auch unterwegs genügend Zeit, die Landschaft zu geniessen und ausgedehnte Pausen einzulegen. Es war auch nicht das Ziel, jeden Tag bereits im frühen Nachmittag am Ziel zu sein.
Mein Erfolgsrezept ist, und da werden einige von Euch die Nase rümpfen, das ausgedehnte Grundlagentraining mit dem Rennvelo. Ich bin einfach überzeugt, mit dem Rennvelo viel bessere Grundlagenausdauer zu bekommen als mit dem Bike. Es kommt nicht von ungefähr, dass Profibiker einen grossen Teil ihres Grundlagentrainings auf der Strasse holen. Besonders für diese Transalp habe ich einige mehrstündige Touren, meist über Alpenpässe, absolviert. Kommt dazu, dass ich auch zu Fuss mit Bike sehr gut vorwärts komme, gut 500 hM in der Stunde sind kein Problem. Und mein letzter verbleibender Kollege Fred profitiert halt von 10 kg weniger Körpergewicht als ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klasse Bericht ! Ich bin weiterhin mit Interresse dabei !!

die Querung über den Col Rasis habe ich im letzten Jahr auch gemacht.
Meine Meinung : da muss man kein Bike dabei haben.
für meine Begriffe auch zu ausgesetzt und errodiert - aber so hat Jeder au anderem Terrain Spass! :)

Die Abfahrt vom Malrif ist natürlich dann schon klasse.

Freue mich schon auf die weiteren Etappen !!
 
Transalp 2018, 8. Etappe
Abriès - St-Véran - Col de la Noire - Maljasset - Col de Mary - Acceglio
74 km, 2'652 hM, 7h50'

Auch heute war das Frühstück leider eine absolute Zumutung. Ausgeruht nach unserem Ruhetag machten wir uns mit leichtem Gepäck auf den Weg.

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Abseits der Strasse ging es über Aiguilles hinein ins Tal Richtung St-Véran. Auf Teer- und Forststrassen und einigen Trails erreichten wir dann das höchstgelegene, dauerhaft bewohnte Dorf Europas.

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Weit ins Tal hinein zieht sich die Schotterstrasse, vorbei an der Chapelle de Clausis bis kurz vor das Refuge de la Blanche. Wir konnten wieder alles fahren bis auf 2'480 M.ü.M. Das Refuge liessen wir links liegen und rasteten lieber in der schönen Natur mit Wurst und Käse. Von da an ging es knapp 500 Höhenmeter hoch, das Meiste mit dem Bike auf den Schultern. Der Blick zurück zeigte uns auch noch den Lac de la Blanche.

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Mit dem Col de la Noire auf 2'955 M.ü.M. hatten wir den höchsten Punkt der Tour erreicht. Wir konnten die 3'000-er Marke also nicht ganz knacken. Der Blick in die Tiefe zum Lac de la Noire liess bereits einen wunderschönen Trail vermuten.

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Und es war tatsächlich so, ein Hammertrail führte runter ins Val Ubaye. Einmal mehr ein Genuss, nur unterbrochen von einer ziemlich heiklen Felspassage. Davon gibt's ja einiges zu lesen und Bilder hier im Forum. Wir zirkelten unsere Räder umständlich durch die Felsstufe, ich setzte mich dabei ziemlich unsanft auf den harten Untergrund. Wieso dieser Trail nicht einfach geradeaus auf die grüne Wiese führt bleibt ein Rätsel. Kurz vor dem Col de Longet, einer anderen Transalp-Variante, bogen wir ins Haupttal ab.

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Der wunderschöne Trail führte weiter über saftige Schafweiden und später noch durch eine kleine Schlucht. Hier machten wir auch die ersten Bekanntschaften mit Herdenschutzhunden, die aber allesamt friedlich verliefen. Gleichzeitig war auch eine Dreiergruppe Trailrunner in der gleichen Richtung unterwegs. Wir mussten teilweise richtig Gas geben, um nicht immer wieder von ihnen überholt zu werden.
Dann machten wir auf einer Alp noch diesen makabren Fund, ein wohl vor längerer Zeit abgestürztes Kleinflugzeug. Das Blaue in der Mitte ist der Motorblock. Die Teile bleiben wohl liegen, Souvenirjäger werden vermutlich nach und nach alles verschwinden lassen.

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In Maurin war dann der Spass zu Ende. Hier begann die Steigung zum Col de Mary oder auch Col de Maurin. Wir rasteten noch ausgiebig auf einer schönen Schafweide, ich konnte endlich meine mitgeführten Ravioli essen. Der Trail zum Pass war grösstenteils fahrbar, einige Schiebestrecken unterbrachen den Fahrspass. Im Netz gibt es Berichte und Bilder, wonach hier sogar Motorräder über den Pass fahren. Im letzten Teil des Aufstiegs und während der ganzen Abfahrt wurden wir immer wieder von Gewittern mit teilweise Graupelschauern eingedeckt. Das und die nachlassende Vorderbremse von Fred vermiesten uns die eigentlich wiederum schöne Abfahrt. Leider bleibt ab Grange Ciarviera grösstenteils nur die Teerstrasse, wenn man nicht zusätzliche Höhenmeter einbauen will.

Pflotschnass kamen wir im Hotel Marmote in Acceglio an, wo uns der Kellner aber sofort den Skiraum zeigte und die Skischuh- und Raumheizung in Gang setzte. Was für ein Service! Ich war auch gespannt auf dieses Hotel als Alternative zur Pension Ceaglio in Marmora weiter vorne im Tal. Aber es ist keine Alternative, alleine das Essen kommt nicht annähernd an das Ceaglio ran.
 

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Transalp 2018, 9. Etappe
Acceglio - Passo della Gardetta - Maira Stura Kammstrasse - Sambuco - Vinadio - Shutle nach Therme di Valdieri
44 km, 1'530 hM, 4h37'

Es zeichnete sich wieder ein wunderschöner und heisser Tag ab. Nach dem leider für uns späten Frühstück, das aber wieder einmal seinen Namen verdient hat, ging es direkt in die Steigung Richtung Gardetta.

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An ein Einrollen ist nicht zu denken, eine steile Teerstrase führt über Pratorotondo hoch. Kurz nach Viviere beginnt dann die Schotterstrasse, ebenso steil. Bei den Resten der Caserna Grange Calandra ist dann fertig lustig, man schiebt und trägt praktisch alles bis zum Gardettapass. Ich hatte es mir ein wenig angenehmer vorgestellt.

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Unterwegs besuchten wir noch einen alten Bunker aus dem ersten Weltkrieg. Überall sind nun Reste aus dieser Zeit zu sehen. Auf dem Passo della Gardetta auf 2'437 M.ü.M. war es dann geschafft, die Aussicht auf einen Kaffee im Rifugio und die Weiterfahrt ohne Laufpassagen beflügelten uns.

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Noch eine kurze Abfahrt mit Fotohalt bei den Munggen, welche hier das Geschehen auf dem Weg relativ locker nehmen, dann machten wir Pause im Rifugio Gardetta. Fred und ich schwelgten sofort in Erinnerungen an frühere Aufenthalte hier im Valle Maira. Weiter ging es auf und ab auf der berühmten Maira Stura Kammstrasse, vorbei an diesem Felsen, welcher auf unzähligen Bilder im Netz verewigt ist. Es war auch bereits einiger Verkehr unterwegs. Mit einem Motorrad mag das ja noch gehen, wäre sicher auch ein Erlebnis, aber wie das die Leute in den Jeeps und Landys hin und her geschüttelt hat, das dürfte kein wirkliches Vergnügen sein. Die waren zum Teil so langsam, dass sie uns sogar auf ebener Strecke vorbeiwinkten.

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Über Colle Cologna und Colle Margherina und vorbei an weiteren Kriegsruinen gelangen wir auf den Colle Bandia. Überall sind mittlerweile auch E-Bike Routen ausgeschildert. Von hier stachen wir dann über Gias Chiaffrea runter nach Sambuco.

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Zuerst Flurweg, den man aber über Trails abkürzen kann. Hier zeigte sich bereits, dass es mit der Bremse von Fred wirklich nicht mehr zum Besten stand, er vermutete, dass sie dringend entlüftet werden müsste. Was dann aber durch die Schlucht bis runter nach Sambuco folgt war einfach nur Hammer, ein Traumtrail, wie er im Bilderbuche steht. Wir fuhren weiter abseits der Strasse Tal auswärts nach Vinadio.

In weiser Voraussicht hatte ich meine Freundin hierhin bestellt mit dem Auto. Die schwache Bremse von Fred, die fortgeschrittene Tageszeit wegen dem späten Morgenessen und die geplanten 3'100 Höhenmeter an diesem Tag zwangen uns dazu, hier die Etappe abzubrechen. Geplant wäre der Übergang über den Colletto di Valscura nach Therme di Valdieri. Es wurmt mich noch heute, dass wir diesen unbekannten Pass nicht machen konnten.

So sind wir mit dem Auto nach Cuneo gefahren, um die Bremse von Fred entlüften zu lassen. Leider waren die Bikegeschäfte geschlossen, wollten erst in drei Tagen liefern oder hatten schlicht kein Werkzeug für die Sram-Bremse. Fred musste sich wohl oder über für die letzten beiden Etappe mit schwächerer Bremsleistung begnügen.

So fuhren wir mit dem Auto nach Therme di Valdieri, wo wir unsere Unterkunft bezogen. Nach einigen kühlenden Drinks und einem feinen Nachtessen bezogen wir unser Nachtlager. Mitten in der Nacht plötzlich grosse Unruhe, Fred und meine Freundin standen im Zimmer und sagten, es sei ein Tier im Zimmer. Tatsächlich kam ein Marder ins Zimmer, knabberte zuerst an den Rucksäcken, was die beiden aufwachen liess, rannte dann über Fred's Bettdecke und unser Bettgestell am Kopfende, in dem Moment wo ich auch aufstand mir über die Füsse wieder auf den Balkon zurück, wo er herkam.
 

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Einfach schön, beim Lesen immer wieder an eigene Erlebnisse erinnert zu werden. Sehr schöner Bericht, die Streckenwahl gefällt mir sehr gut (nur diesen Anstieg zum Passo Gardetta mach ich nicht nochmal :)) Auch bei euerer Power schließe ich mich den Vorrednern an, großen Respekt. Vielen Dank fürs Berichten.
 
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3.100 hm auf einem Alpencross mit Gepäck und inklusive Tragepassagen ... wundert mich nicht, dass das nicht geklappt hat. Schade um den fehlenden Bericht zu deiner Alternative zur Bassa di Druos ist es aber auch.
Hat euch die Unterkunft in Therme di Valdieri, wirklich gefallen? Ich bin da im Vorbeifahren mal rein und direkt wieder raus.
 
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