Westalpencross 2019 Genfer See - Mittelmeer (war: Genf - Riviera)

Mach ich, wenn ich zurück bin. Unterwegs keine Zeit, Nerv und Musse. Ist anstrengender als ohnehin schon erwartet. Speziell die erste Etappe aufs Plateau des Glieres hat meine Planung gleich mal über den Haufen geworfen. Aber davon zu einem anderen Zeitpunkt mehr.
Aktuell genießen wir, dass wir wieder im Plan sind, die tollen Landschaften, die Trails, die sau-anstrengenden Anstiege, das Essen , das gute Wetter und unsere Stimmung. Der Hintern brennt, der Rücken schmerzt und im Rucksack sind 2 kg zu viel. Heute Abend erstmals Gewitter. Mal sehen, was der morgige Tag bringt.
 

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Re: Westalpencross 2019 Genfer See - Mittelmeer (war: Genf - Riviera)
Gestern alle 9 Seiten gelesen..unglaublich welche Infos da zu Tage kommen :daumen:...hört sich nach einer Traumroute an und ich bin schon auf deinen Bericht gespannt....bis dahin gute fahrt und gutes Wetter:cool:
 
905076

Appetithappen Tag 1: Panorama vom Mont Salève über Genf auf die Jurakette.

Sorry, liege fix und foxi im Bett in einer Hotelabsteige in Cervières (Briançonnais), 8 Etappen im Hintern, eine Smartphone-Tastatur vor mir und überhaupt keine Lust, lange Erlebnisromane zu schreiben.
Zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

Nur soviel: die ausführliche Vorplanung hat sich gelohnt. Jeden Tag Singletrail-Overkill. Und das Hirn kommt gar nicht mehr hinterher, die optischen Reize zu verarbeiten, welche unaufhörlich auf die Netzhaut einprasseln.
 
Servus!
Ich bin letzten Samstag von meinem Westalpencross zurückgekommen. War eine super Erfahrung!

Zum PN Vanoise: Dort bin ich auch durchgekommen. Nach dem Passaufstieg von Tignes her hatte ich erst gar nicht bemerkt, das ich schon ab Passhöhe "drinn bin". Das erste Drittel von der Passhöhe bis zur Hütte in Richtung Tal ist sehr ruhig (zumindest bei mir während der Woche), da die meisten Wanderer wohl vom Tal aus zur Hütte hoch wandern. Beim Capu auf der Hütte wurde ich freundlich auf das Fahrverbot hingewiesen. Schieben war aber kein Problem. Ich bin zwar keinem Ranger begegnet, aber die denen ich begegnete hatten kein Problem mit dem Schieben.
Ich muß aber ehrlich sagen, ich würde den Vanoise wahrscheinlich nicht noch mal so machen. Die Landschaft ist toll. Aber 400hm Schieben / Tragen hoch zum Pass und dann 3 Std. "latschen" auf bestem Trail bis man da endlich "draussen" ist... da ist das Verhältnis Frust / Landschaft nicht das Beste. Ich glaube ich würde beim nächsten Mal drumherum....

Zu Elva: Ich habe von Elva runter ins Tal den Track "Elva Trails" aus der Bike gemacht. Wunderbar! Super Flowtrail mit technischen Passagen!
https://www.bike-magazin.de/touren/...mtb-touren-valle-maira-im-piemont/a24627.html
Zu Chaberton: Hatte es schon woanders gepostet, aber noch Mal: Die Auffahrt von der italienischen Seite ist nach einem Bergrutsch vor etwa 2 Monaten absolut nicht passierbar! Die Strasse ist auf etwa 2000 m Höhe für etwa 100m komplett weg. Keinerlei Umgehung möglich, keine "Rüberklettern" möglich. Glaubt mir. Ich habs versucht. Aber das war wirklich akut gefährlich.

Zum Thema Rückfahrt: Ich bin mit der Bahn hin und zurück. Gerade die Rückreise war an sich ein Abenteuer, hat aber am Ende wundersamerweise auf die Minute pünktlich geklappt. Unterwegs erhielt ich so einige Hiobsbotschaften: Keine Fahrradmitnahme auf einem Teilstück im Zug od. Radabteil ausgebucht, usw. Da ich alleine war und eh keine andere Möglichkeit hatte, habe ich es dann immer drauf ankommen lassen, bin trotzdem eingestiegen (aus einem fahrenden Zug werden sie mich schon nicht rauswerfen...) und bin am Ende ohne Ärger nach Hause gekommen. Vor allem italienische Zugbegleiter sind entspannt, insbesondere wenn man ihnen freundlich begegnet.
Ich würde aber beim nächsten Mal vllt. mehr Energie in das Auffinden eines Radkartons investieren (hatte ich auf der Hinfahrt so verpackt, klappte super) oder einer ähnlichen "Verpackung" und so auch gleich die eigene Nervosität vermeiden.

Tip: Habe in einem Zug einen Schweizer getroffen. Der hatte sein Radl in einer Transporttasche, die es wohl im Internet und in der Schweiz auch an jedem grösseren Bahnhof gibt: https://www.tranzbag.com/
Muss man mal kucken, ob das Ding verpackt klein genug ist, um es sich irgendwo am Rahmen fest zu machen für den Hin / Rückweg....

Viel Spaß allen
 
Nur soviel: die ausführliche Vorplanung hat sich gelohnt. Jeden Tag Singletrail-Overkill. Und das Hirn kommt gar nicht mehr hinterher, die optischen Reize zu verarbeiten, welche unaufhörlich auf die Netzhaut einprasseln.
Da hattest du und @Aigeus offensichtlich mehr Glück mit dem Wetter. Mich hatten gleich an den ersten zwei Tagen Gewitter erwischt. Von Ventimiglia hoch gleich um die Mittagszeit, da war dann schon am Col de Turini der Tag zu Ende. Um 17 Uhr kam noch mal die Sonne raus und es hat für eine Runde um die Festungen auf dem L'Authion gereicht. Am nächsten Tag kam das erste Gewitter zwischen Col de Salèse und Col Mercières, verzog sich aber recht schnell über den gerade bezwungenen Salèse. In Isola 2000 habe ich dann noch gerade rechtzeitig vor dem nächsten Guss in die letzte offene Unterkunft eingecheckt. Endeffekt: Zwei halbe Tage waren weg. Am nächsten Morgen wieder fast eitel Sonnenschein:
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Nach Cime de la Bonette (auf Straße) und Col de Parpaillon (Tunnel war eisfrei) stand der Izoard auf dem Programm. Von oben eine Traumaussicht auf den Mont Janus Richtung Mont Cenis und Assietta, aber auch einer Wetterwarnung für die nächsten Tage. Statt ins Gelände habe ich dann lieber den schnelleren Weg über den Galibier gewählt und von dort dann schon die Bescherung zu sehen: An den Hängen auf der anderen Seite der Maurienne hingen die Wolken bis 2.000 m runter, während am Pass die Geier im Aufwind kreisten. In der Maurienne fing es an zu regnen und in der Nacht wurde der Isèran wegen Schneefall bis 2.300 m gesperrt. Am nächsten Tag war er wieder offen, aber bei der Überquerung fiel dann Neuschnee und für die nächsten Tage war noch kühleres Wetter im Anmarsch.
 
Da hattest du und @Aigeus offensichtlich mehr Glück mit dem Wetter. Mich hatten gleich an den ersten zwei Tagen Gewitter erwischt.
Mein Beileid fürs Wetter.
Wir hatten unverschämt gutes Wetter. In 14 Tagen einmal ein heranziehendes Gewitter am Nachmittag in der Auffahrt von Montgenèvre zum Fort du Gondran (Mont Janus), das neben tief hängenden Wolken lediglich ein paar Tropfen brachte. Das Gewitter verzog sich dann Richtung Italien und ließ uns unbehelligt. Als wir in den Abfahrtstrail runter ins Vallée des Cervières stachen, begrüßte uns unten schon wieder die Sonne.
Fast zeitgleich war ein Bekannter von mir mit dem RR auf der "Route des Grandes Alpes" unterwegs und berichtete auf FB beinahe täglich von Gewitter-Überraschungen. Die Beinlinge, die kurze Regenhose und die Regenjacke habe ich in zwei Wochen kein einziges mal benutzt. Vielleicht hatten wir einfach nur Glück. Oder es lag an meiner perfekten Planung. :D
 
Ich bin letzten Samstag von meinem Westalpencross zurückgekommen. War eine super Erfahrung!
Keine Kritik, nur ein paar Anmerkungen: Grundsätzlich begrüße ich ein gesundes Maß an Naivität, um an die Dinge heranzugehen. Das erspart einem im Vorfeld viel Kopfzerbrechen, Was-wäre-wenn-Überlegungen und sonstige nervenaufreibende Zeitverschwendung. Auch ich bin (früher, als ich noch jung war) so an die Dinge herangegangen und mit der Bahn und 5mal umsteigen heimgereist mit Zügen, mit denen man eigentlich kein Bike befördern darf. Ich hab auch schon mein Bike an Flughäfen eingecheckt gänzlich ohne Verpackung. Ist immer gutgegangen.
Andererseits hat mich das Leben gelehrt, dass nur ein (in Zahlen: 1) übel gelaunter Zugbegleiter/Nationalparkranger/Airline-Paragraphenreiter reicht, um einem den Spaß zu verderben. Sowas verändert Menschen und mich hat es dahingegehend verändert, dass ich im Vorfeld lieber sehr viel Zeit in Planung investiere, als aufs Geratewohl los zu fahren. Klar: ist mit einem Verlust an Spontaneität verbunden. Aber auch mit einem Gewinn an Gewissheit.
Egal: wir Menschen sind unterschiedlich und das ist gut so. Es gibt keine richtige oder falsche Herangehensweise. Meine kann klappen (oder in die Hose gehen), so wie deine oder jede andere. Wichtig erscheint mir, dass nicht bei Mitlesenden der Eindruck entsteht, dass diese oder jene Methode die richtige sei. Was eine/r macht, muss schon jede/r selber wissen.

Nationalpark Vanoise: Auch wir sind keinem Ranger begegnet und nur sehr wenigen Wanderen. Haben trotzdem alles geschoben. Rauf wie runter. Da wir es vorher wussten, kann von einem "Frust/Landschafts-Verhältnis" gar nicht die Rede sein. Frustrieren kann mich nur etwas, was ich vorher nicht weiß. Vom Col de Chavières (den ich im übrigen im Nachhinein zu einem der beiden gefährlichsten Passübergänge - fein gemahlener Schwimmschiefer, sehr unangenehm - unserer gesamten Tour zähle) hätten wir im Abstieg auch nur sehr wenig fahren können. Ich will nicht sagen, dass es nicht möglich gewesen wäre, aber der Spaß wäre dabei (für uns) recht begrenzt gewesen. Also wanderten wir ohne zu murren und genossen die grandiose Landschaft.
Beim nächstenmal würde ich aber eine andere Strecke wählen. Den Übergang vom Col de la Vanoise zum Refuge d'Entre-Deux-Eaux, den ich mir leichter vorstelle. Dein Übergang über den Col de la Leisse schied für mich schon im Vorfeld aus, weil zu lang im NP. Das hatte mir die akribische Vorbereitung geflüstert.

Elva-Trail: Der Track kursiert so oder in ähnlicher Form schon in diesem Forum und auf GPS-Portalen. Ich nehme an, du bist auch über den Colle de Sampeyre aus dem Valle Varaita gekommen? Da stellt sich dann die Sinnfrage, ob man erst bis Elva abfahren soll (und vor allem, wie?: Straße oder Mulattiere über die Südflanke des Monte Morfreid), um anschließend von dort auf den "Percorsi Occitani" wieder Richtung San Martino aufzufahren (über 250 Hm aufwärts über Col S. Giovanni und Colle Bettone).
Im Track aus der BIKE macht das Sinn, schließlich kommt der von unten und Süden. Alpenüberquerer aber kommen von oben, von Norden her: da ist Elva eher kontraproduktiv. Ab San Martino Inferiore nimmt der Track dann die auch in diesem Forum schon mehrfach empfohlene Querung hinunter nach Stroppo/Bassura.
Da die Sicht am Colle di Sampeyre bei uns wegen tief hängender Wolken nicht so berauschend war und wir nach deutlich über 2000 Höhenmeter in den Beinen ziemlich geplättet, entschieden wir uns für die Straßenabfahrt Richtung San Martino und stachen ab etwa Colle Bettone in den Trail ein, der uns in der weiteren Folge als ziemlich knackig erschien. In San Martino Inferiore habe ich mich dann bewußt gegen die MTB-Ausschilderung nach Stroppo entschieden, weil ich a) nicht so weit östlich auf der Talstraße rauskommen wollte, und b) ich eine auf der OSM-Karte vielversprechende Trailvariante ausprobieren wollte, die quasi direkt bei der Ponte della Cheina weiter westlich auf die Talstraße droppen sollte. Das hat auch fast geklappt. Unsere Variante teilte sich oberhalb der Grange Vignale bei einem Stromleitungsmasten nochmals. Der klar definierte und gelb-blau markierte Pfad zog da ostwärts Richtung Grange Vignale, während der Pfad, dem ich eigentlich folgen wollte, beim Strommast nach Südwesten abzweigte (roter Pfeil von Locals auf Stein gemalt) und durch den Strommast hindurch auf eine steil abfallende Wiese führte, in der das Gras brusthoch stand. Der Weg war nicht mal im Ansatz zu erahnen und wäre da kein gemalter Pfeil gewesen, dann wäre man gar nicht auf die Idee gekommen, sich das näher anzuschauen. Das war mir dann angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit doch zu riskant, irgendwo im Unterholz zu stranden. Also folgten wir der blau-gelben Markierung, ritten noch ein paar knackige Trailabschnitte bis in den Talboden ab und waren auf der Talstraße echt froh, mal wieder etwas Asphalt unter den Stollenreifen zu spüren.

Rückfahrt/Radtransport/Tranzbag: Immer wieder ein Thema, das für überraschende Lerneffekte sorgt. Ich hatte im Vorfeld mit einem gut sortierten Bikeshop in Nizza ausgemacht, dass die uns zwei Radkartons zur Seite legen sollten (telefoniert, Emails, alles bestätigt). Eine Woche vorher (also noch während unserer Tour) hätte ich nochmals zur Sicherheit anrufen sollen. Habe ich gemacht. Da hieß es dann, gerade keine Kartons vorrätig, aber möglichweise kommen noch Lieferungen. Als wir in Nizza den Shop aufsuchten, war nichts da. Kurzum: unzuverlässig. Am Flughafen wurden Kartons verkauft. 25 Öcken für einen, die Qualität unterirdisch. Schon auf dem Rollfeld die ersten Macken und Einrisse. Vom Flugzeugfenster aus durfte ich mitansehen, wie mein Karton "behandelt" wurde. Ein Hardcase eines anderen Fluggastes fiel einfach vom Lorry auf den Beton. Wäre das mit meinem passiert... Nun, zimperlich darf man nicht sein, mit seiner Kiste.
Der Tranzbag überzeugt mich nicht. Kostet 100 CHF und muss dann noch verschickt werden. Und Schutz gegen Stöße gibt's auch kaum. Aber ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
Mein Transalp-Begleiter meinte nur: lass uns eine Geschäftsidee gründen! Ein AirBnB für Fahrrad-Transportverpackungen... Oder so ähnlich.
Nahe an der Ideallösung: in Spanien kann man an Postämtern in größeren Städten sein Bike mit den dort erhältlichen (sehr guten) Transportkartons weltweit versenden für 90 Euro. Karton und Verpackung inklusive. Null Stress. Und geliefert wird's nachhause.
 
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Rückfahrt/Radtransport/Tranzbag:
Da das Thema für einen Alpencross auch von generellem Interesse ist, meine Erfahrungen dazu: Ein Trekking-Rad ist auf Grund seiner Länge inklusive Schutzblech nicht so einfach in einem festen Transportbehälter mit den Standardmaßen für den Zug (TGV, ICE, ...) unterzubringen. Günstige Flüge waren weg, da blieb nur noch der Weg über die Schweiz und dann mit Nicht-Schnellzügen entweder durch Frankreich oder Italien. Frankreich nimmt an der Côte d'Azur keine Räder im Zug mit, Italien schon. Nach etwas Suche im Fahrplan war klar: Rückfahrt von Ventimglia bedeutet eine Übernachtung, in der Gegenrichtung war es von Bonn in 18 Stunden Reisezeit möglich, dorthin zu kommen: Start war mit dem Nacht-Intercity (Kiel-)Köln-Basel. Dadurch war auch die Richtung der Tour als Süd-Nord festgelegt. Der Auslands-Sparpreis Schweiz war mit ca. 41 € hin bzw. 34 € rück preislich sehr günstig, dazu dann jeweils 10 € Fahrradkarte. Auf der Hinfahrt kamen noch 31 € für die Regionalzüge Domodossola - Ventimiglia dazu.

Die praktische Umsetzung war dann natürlich anders und ist ein Kapitel aus dem Roman "Sänk you for trävelling wiss Deutsche Bahn": Der Intercity von Kiel hatte relativ früh Verspätung. Im Netz konnte man dann schon rechnen, dass die bereits in der Planung verlängerte Umsteigezeit in Basel knapp wird. Immerhin konnte ich eine Stunde später von zu Hause zum Bahnhof radeln und kam 20 Minuten vor der erwarteten Verspätung an. Nur am Bahnhof war nichts mehr vom Zug zu sehen. Um die Zeit war natürlich niemand zu finden, der Auskunft gab. Ein paar Amerikaner die mit demselben Zug fahren wollten, sagten mir: "The train was cancelled", also Totalausfall. Sie würden den nächsten Zug in der früh um 4 Uhr nehmen. Kurz darauf kam eine Ansage für einen Zug in der Gegenrichtung: "wird umgeleitet über die rechte Rheinstrecke und hält in Bonn-Beuel". In der Online-Auskunft habe ich dann meinen Zug gesucht und festgestellt, dass er in Basel jetzt mit 90 Minuten Verspätung erwartet wird. Das hieß also, der Zug fährt noch und vermutlich auch über Beuel. Die vier Kilometer habe ich in Rekordzeit zurückgelegt und dort wurde der Zug auch noch erwartet. Mit knapp zwei Stunden Verspätung kam der Zug in Basel an und die geplanten Anschlüsse waren weg. Nach kurzer Beratung am Info-Stand wurde meine Fahrkarte von der verpassten Zugbindung befreit und es ergab sich, dass alle Folgezüge auch zwei Stunden später fuhren und alle waren pünktlich - auch alle vier (!) italienischen Regionalzüge.

Die Rückfahrt von Genf als Fahrt über Tag mit nur einmal Umsteigen war dagegen ereignislos. Selbstverständlich war in der Schweiz alles auf die Minute pünktlich und der Intercity Bern-Bonn hatte prompt ab dem ersten Halt in Deutschland Verspätung, aber es blieb bei fünf Minuten.
 
Du bist das wirklich rauf gefahren? Ich meine: GEFAHREN?
Wir fanden den Abschnitt schon runterwärts anspruchsvoll. Wie man das mit einem Trekkingrad mit Taschen bergauf bewältigen möchte, entzieht sich komplett meiner Vorstellungskraft.
Ähm, ja, äh, fast: Die ersten 800 m hinter der Pont d'Ingolf (km 4 auf dem Träck) am Anfang sind grober Schotter und Wasser läuft auf dem Weg. Das war 90% Schiebestrecke. Der Mittelteil bis zum Abzweig des Weges hinunter nach Mollières war 100% fahrbar (ca. 5 km). Ab da wird es steil und wieder mit grobem Schotter, also wieder schieben (500 m) bis zur großen Kehre. Hier kam auch der Regenschauer, der aber bald zum Salèse wegzog. Danach habe ich mich immer wieder mal aufs Rad gesetzt, weil der Weg von der Qualität her fahrbar ist (runter auch mit Gepäck definitv fahrbar), aber Höhenluft und Kondition haben dem bis zur Baumgrenze immer wieder sehr schnell ein Ende gemacht. Oberhalb der Baumgrenze geht es wieder sehr gefällig über die Bergwiesen. Hier spielten die Murmeltiere und zwei Gämsen trollten sich gemütlich, als ich vorbeifuhr.

Edit: Mitten zwischen den Pässen im Niemandsland klingelte mein Händi bei bestem Empfang. Die nächsten bewohnte Ortschaft lagen definitiv hinter Pässen im Funkschatten .
 
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bist du den Bassa del Druos gefahren? Bin nächste Woche in der Gegend und überlege Ihn "mitzunehmen"
Nein. Da gibt's nicht viel zu fahren. Ich bin ihn vier Wochen davor zu Fuß gewandert (von Isola 2000) und das hat mich in meinem Entschluß bestärkt, mit dem Bike lieber den Col Mercier auszuprobieren.
Was genau willst du wissen?
 
Nein. Da gibt's nicht viel zu fahren. Ich bin ihn vier Wochen davor zu Fuß gewandert (von Isola 2000) und das hat mich in meinem Entschluß bestärkt, mit dem Bike lieber den Col Mercier auszuprobieren.
Was genau willst du wissen?
Ob er momentan bis Borgo San Dalmazzo fahr/gehbar ist :) Manchmal machen ja Überschwemmungen, Bergstürze etc.. einem einen Strich durch die Rechnung. Würde ungern umkehren müssen, zumal es dann schon nachmittag wäre und ich nach Limone muß ;-)

Viele Grüße
Michael
 
Ob er momentan bis Borgo San Dalmazzo fahr/gehbar ist
:confused: ?
Borgo San Dalmazzo ist am Ausgang des Gesso-Tals, also kurz vor Cuneo. Halt also nicht viel mit dem Bassa del Druos-Übergang zu tun.
Im Stura-Tal war zwischen Pietraporzio und Vinadio alles fahrbar, auch danach zwischen Vinadio und Cuneo, soweit ich das aus dem Autofenster heraus beurteilen konnte, war alles trocken.
Den Übergang Bassa del Druos bin ich gewandert. GTA, Rifugio Valasco, Entracque und rüber nach Palanfré und Limonetto (letzteres ist aber nix fürs Bike). Unwetter gab's keine. Borgo San Dalmazzo habe ich diesen Sommer 3mal durchquert, mit Zug, Bus und Auto. Da schien mir auch alles normal.
Wenn du die klassische Zahn-Überquerung meinst, kommst du nach Entracque nicht weiter runter nach Borgo San Dalmazzo.
Wenn du seine östliche "Marguareis-Garelli"-Variante meinst, dann macht Bassa del Druos nicht wirklich Sinn, auch nicht die Auffahrt zum Colle Lombarda.
Aber was Sinn macht - da kann man genauso gut darüber streiten (oder eben auch nicht), wie über Geschmacksfragen.
Wir trafen zwischen Sambuco und Vinadio auf eine Gruppe deutscher Biker, die in flottem Tempo an uns vorbeizogen. Wollten im Tal bis Borgo San Dalmazzo (ohne Colle Lombarda) und von dort wieder rauf auf die Ligurische Grenzkammstraße bis zum Rifugio Barbera. Da ab Borgo San Dalmazzo aber nur Straße in Frage kam, erwogen sie ernsthaft ab BSD bis Limone P. mit dem Zug zu fahren. Der hat aber leider einen 2 Stunden-Rythmus.
Keine Ahnung, wo deine Etappe an dem Tag startet, aber wenn du an dem Tag noch bis Limone rauf willst, solltest du dir den Druos schenken. Könnte sonst leicht dunkel werden.
Beantwortet das deine Frage?
 
....die Gruppe waren wir:winken:.Das flotte Tempo war durchaus notwendig, denn zugunsten eines zusätzlichen Erholungstages am Ziel in Finale Ligure musste der Tag etwas gestrafft werden. Und da ich die Bassa del Druos schon kannte, hatte ich auch gar kein schlechtes Gewissen. Von Borgo San Dalmazzo nach Limone P. hätte der Zug nicht unbedingt sein gemusst, auf eine Asphaltfahrt im regen Verkehr und einer nicht mehr so alpinen Landschaft hatte aber keiner von uns Lust. Deshalb auch kein schlechtes Gewissen bei der kurzen Zugfahrt. Ordentliche Beinarbeit erwartete uns ja trotzdem noch und die Ankunft am Rifugio Barbera war spät genug.
Für das Ziel Finale Ligure hatte ich mich übrigens erst kurz vorher entschieden, fubbes Reisebeschreibung sei Dank...das hatte aber auch ganz praktische Gründe, die Rückreise von dort war nämlich ziemlich easy. Der alternative Abschluss war in etwa so geplant, wir ihr es (wahrscheinlich) gemacht habt. Wäre super, wenn du bei Gelegenheit diesen hier kurz schildern kannst....ich bin schon wieder am planen:mexican:
 
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Der alternative Abschluss war in etwa so geplant, wir ihr es (wahrscheinlich) gemacht habt. Wäre super, wenn du bei Gelegenheit diesen hier kurz schildern kannst....ich bin schon wieder am planen:mexican:
Mach ich gerne, wenn ich dazu komme, meine einzelnen Etappentracks, und die vielen Fotos zu sortieren. Außerdem will ich ja auch noch meine Gedanken zu Papier bringen. Also bitte noch etwas Geduld. (Hier der Grobtrack.)
Umgekehrt würde mich euer Track vom Rifugio Barbera bis nach Finale L. interessieren.

Ich kann nur soviel vorwegnehmen: Mein Schluß über Isola 2000 und den Col Mercier in die Vésubie und über die Strecke der "Transvésubienne" ans Mittelmeer nach Nizza würde ich aus heutiger Erfahrung nicht als die optimale Lösung einstufen.
Der Grund dafür aber lag nicht an der Strecke, sondern eindeutig an uns. Nach 12 Fahretappen fehlte uns auf der "Transvésubienne" schlicht die Power, um dem harten Parcours mehr abgewinnen zu können als stundenlanges Wandern. Wir waren nach fast zwei Wochen anstrengendem Trailcross schlicht platt. Für 9,5 km und 560 Hm Bergauffahrt auf Strassenpass von St. Martin Vésubie nach La Colmiane haben wir 2 Stunden gebraucht und in der Folge für die 30 km auf dem GR5 weitere 6 (!) Stunden. Und dabei konnte ich noch einiges fahren. Mir war schlicht schleierhaft, wie die Franzosen auf dieser Strecke ein Rennen veranstalten können, zumal sehr viele Passagen extrem ausgesetzt und als gefährlich einzustufen sind. Ich glaube, unser Fahranteil an dem Tag betrug keine 50 Prozent. Diese vorletzte Etappe musste ich in Utelle abbrechen, denn weitere 25 km und 4 Stunden Wandern wären an dem Tag nicht mehr drin gewesen.
Am letzten Tag dann, in Levens, haben wir "aufgegeben" und sind die restlichen 20 km auf der Straße ans Ziel gefahren. Die "Transvesubienne" hat uns mürbe gemacht und wäre da auch nochmal links und rechts des Tals rauf und runter und hätte jeden weiteren Hügel mitgenommen, der sich dem Blick aufs Meer in den Weg stellte. Dazu waren wir dann mental schlicht nicht mehr fähig.

Dennoch sind wir über die Streckenwahl zum Abschluß nicht traurig: Nizza empfanden wir beide als den absoluten Hammer. Zwei Ruhetage, Baden im Meer, gutes Essen, Flanieren und Eintauchen ins Nachtleben von Vieux-Nice kamen uns ganz recht. Zeitgleich fand an dem Wochenende der Ironman 70.3 in Nizza statt und das Flair war entsprechend sportlich.
Ich bin auch schon mal über die Ligurische Grenzkammstraße nach Ventimiglia am Mittelmeer angekommen: das ist ein Drecksloch dagegen.
 
Wenn @Octanel meiner Route gefolgt ist, die ja eigentlich von @stuntzi stammt, dann ist die letzte Etappe sehr asphaltig. Von Barbera nach Finale ist aber auch ein gutes Stück. Die kleinen Sträßchen sind aber durchaus schön zu fahren. Auf der Abfahrt nach Finale kann man sich dann noch mal schön austoben.
Meinen Bericht und Track gibt es hier: https://alpen-biken.de/dyn/alpentag_dir_alpentour2015_ident_tag8.html
 
...meiner Route ..., die ja eigentlich von @stuntzi stammt,
Ok. Dein Track schlägt aufgrund von Empfangsproblemen abenteuerliche Haken. :p
Ich hab's aber trotzdem nachvollziehen können.
Überzeugen tut mich diese Streckenführung auch nicht. Da gibt's was mit weniger Teer auf der "Via Marenca" und dem AVML-Grenzkammweg. Dann schafft man's aber wahrscheinlich wieder nicht an einem Tag bis ans Meer.
Das nächstemal (vielleicht) ...
 
Mach ich gerne, wenn ich dazu komme, meine einzelnen Etappentracks, und die vielen Fotos zu sortieren. Außerdem will ich ja auch noch meine Gedanken zu Papier bringen. Also bitte noch etwas Geduld. (Hier der Grobtrack.)
Kommt Zeit..kommt Rat...gehe das entspannt an. :o
Würde mich aber über einen kleinen Bericht mit Tipps...Strecken, und natürlich Bilder sehr freuen...Meine Frau verfolgt deinen Tread von Anfang an und ist voll angefixt, dann weis ich schon was nächstes Jahr ansteht.:D
 
Überzeugen tut mich diese Streckenführung auch nicht. Da gibt's was mit weniger Teer auf der "Via Marenca" und dem AVML-Grenzkammweg. Dann schafft man's aber wahrscheinlich wieder nicht an einem Tag bis ans Meer.
"Asphalttag" klang für mich anfangs auch nicht überzeugend, deshalb stand bei uns bis zuletzt das Ziel auch nicht fest. Tatsächlich überwiegen jedoch die Eindrücke von dem nicht mal schlechten Trail ab Rifugio Barbera und ganz besonders der geniale Rollercoaster nach Finale. Letzterer auch schon deshalb, weil es immer mal wieder Blicke zum Meer gab und so das Finale nach Finale :anbet: ziemlich emotional wurde. Das hat mich schon mal mehr überzeugt, als der Weg nach Ventimiglia
 
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Mach ich gerne, wenn ich dazu komme, meine einzelnen Etappentracks, und die vielen Fotos zu sortieren. Außerdem will ich ja auch noch meine Gedanken zu Papier bringen. Also bitte noch etwas Geduld. (Hier der Grobtrack.)
ein ordentliches Pensum, was ihr zurückgelegt habt:daumen:....den Anfang eurer Strecke kenne ich nicht, gefällt mir aber gut. Freu mich schon auf den Bericht
 
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