Tag 4: Abries/Vallanta ca. 2.800 m/Losetta, 2.872 m/ Chianale
1.650 hm, 50 km, 6 h Fahrtzeit, Schieben/Tr ca, 3 h
Der Aufstieg zum Vallanta über die Viso Hütte ist hart, speziell über das Blockfeld von Westen. Vorsicht bei der Losetta Querung! Jeder Schritt im schmalen Blockgelände muss passen. Bei der Abfahrt zunächst Graupelschauer. Dann Traumtrail nach Chianale. Wir trinken lieber in Chianale ein Bier statt uns den Agnello mit 1.000 hm noch anzutun. Richtige Entscheidung: Super Gite statt Touri Hütte !
Auch heute gibt es keine so großen Variationsmöglichkeiten, um von Abries Richtung Italien (Chianale) bzw. zum östlichsten Punkt unserer Reise direkt am alles beherrschenden MONVISO, 3.841 m zu gelangen.
Theoretisch könnte man von Abries auch über den COL DE FROMAGE zum Agnel queren. Ob das die schönere Variante ist, kann ich nicht beurteilen.
Ebenso wenig weiß ich, ob es schöner/einfacher ist, von Echalp auf dem GR 58 zum Rif Agnel "hochzulaufen". das müsste man mal in einem Wanderforum recherchieren.
Für uns war die Variante mit Valanta/Loisetta/Chianale die naheliegendste Möglichkeit, u.a. auch deshalb weil man dabei ganz nahe am Monviso steht und diesen faszinierenden "Fast 4.000er" direkt vor sich hat. Wir hatten die Strecke in gegensätzlicher Richtung bereits vor vielen Jahren gemacht.
Entsprechend einfach ist das Höhenprofil des heutigen Tages....
Von Abries aus kann man bis auf etwa 2.000 m Höhe auf einem Schotterweg das GUIL Tal hochfahren.
Dann zweigt links der Wanderweg zur rel. neuen VISO HÜTTE, ca. 2.450 m ab, die wir kurz vor Mittag erreichen. Schiebestücke, aber auch immer mal wieder fahrbar.
Wetter ist halt bedeckt und "schattig". Wir legen unsere Impfnachweise vor und trinken kurz einen Kaffee.
Dann kommt der anstrengendste Teil des Tages mit dem Aufstieg zum Valanta, 2.850 m. Zwar nur 400 hm von der Hütte. Aber der Aufstieg durch das grobe Blockgestein kostet viele Körner und sollte auch nur bei gutem Wetter und mit entsprechenden Schuhen in Angriff genommen werden.
Bis zum Lac de Lestio bleibt es fahrbar, aber dann sieht man bereits, was einen erwartet....
Umso mehr freut man sich, den Pass erreicht zu haben und ein wenig durchschnaufen zu können.
Die Kumpels kommen....
Am Valanta muss man aufpassen, nicht zur Valanta Hütte abzusteigen, sondern rechts hoch zum Loisetta Pass zu queren....Bei dieser Querung machen die Wolken am Monviso ein wenig auf. Die Querung ist ein ganz schmaler Pfad, praktisch nichts fahrbar, hochalpin, einfach Schritt vor Schritt und aufpassen...
Zur Pointe Joanne sind wir dann noch einen Teil hoch, bis der Graupelschauer kam....
Im ersten Teil der Abfahrt sind ein paar Schiebestücke im groben, nassen Schotter. Wir flüchten uns kurz in eine Schäferhütte. Aber schon macht der Himmel wieder auf. Die 1.400 hm Abfahrt zur Agnel Pass Straße ist genial. Leider keine Bilder- man ist schlicht im Flow bzw. muss ziemlich aufpassen.
An der Pass Straße ist es schon nach 16 Uhr. Deshalb entscheiden wir uns gegen die anstrengende Agnel Auffahrt und zum Chillen in Chianale. Das Rifugio ist voll zu empfehlen. Zwar Etagen Dusche und Toilette. Aber Super Essen und total bodenständig! Hat uns sehr gut gefallen....