Das wird wohl daran gelegen haben, dass S4 Gelände dem Trialfahren näher liegt als dem Trailfahren. Fühlst du dich bei höheren Geschwindigkeiten, schnell gefahrenen Kurven und Sprüngen auch wohl, bzw. wenn ja, auch gleich von Beginn an? Würde mich wundern.[...] und bin mehr oder weniger direkt bei S4 niveau mitgefahren!
Meine Erfahrung mit Trialfahrern ist, dass sie logischerweise in technischen Passagen sehr gut sind, aber ihnen Schnellfahren eher nicht so liegt. Da sind abgesehen vom generellen Bikegefühl andere Fähigkeiten gefragt; beim Trialfahren ist Balance und exaktes, kontrolliertes Fahren alles; beim Schnellfahren dagegen die Fähigkeit das Bike "gehen" zu lassen (nicht zu viel, nicht zu wenig), flüssig zu fahren, unbekannte Trails zu lesen und schnell zu reagieren (auf wechselnde Untergründe, Hindernisse, ausbrechendes oder verspringendes Bike).
Ich hatte jedenfalls beim Trailfahren mit einem Trialprofi als Guide nicht das Gefühl, dass er mir da haushoch überlegen ist (unter Berücksichtigung, dass er Profi ist und die Trails auswendig kannte), beim Schnellfahren in ruppigem Gelände eher gar nicht. Beim Shutteln in Finale mit einer Gruppe junger Nachwuchs DH-Rennfahrer kam ich mir dagegen wie ein Anfänger vor. Und zwar nicht in Mutpassagen, sondern auf kurvigen Trails. Die waren nach einer Kurve einfach verschwunden - abartig! Die Mär, dass DH-Fahrer keine Fahrtechnik haben ist Quatsch. Das gillt vielleicht für den gemeinen Wochenend-Hobbyfahrer der mit Federweg Fahrtechnik ausgleicht.
Was die Protektoren angeht, beim DH-Fahren trägt man die normal nicht weil man nicht sicher fahren kann, sondern weil man Stürze nicht ausschließen kann und bei höheren Geschwindigkeiten eben auch höhere Aufprallenergien entstehen. Ein Bikepark ist der beste Ort um sich an sein Limit heran zu tasten, da sollte man sich sinnvollerweise bestmöglich schützen falls man es dochmal übertrieben hat. Das Protektoren keinen 100%igen Schutz bieten sollte klar sein. In freiem Gelände sollte man dagegen mit Reserven fahren, da trage ich dann auch nicht Vollprotektion - stürzen kann man trotzdem.
Um zum Thema zurück zu kommen. Ich denke auch, dass das Wichtigste ist, dass es den Kindern Spaß macht. Anregen und fordern ja, aber nicht drängen. Trialtechnik ist für die Radbeherrschung nicht verkehrt, zum Trailfahren reichen da aber der Trackstand (einfach nur 1 Sekunde sicher stehen zu können, kann auf technischen Trails einen großen Effekt haben) und ggf. Räderversetzen. Ich hatte mit 15 Jahren auch mal ein Trialbike, aber mir wurde da immer schnell langweilig nur rumzuhampeln. Zudem denke ich, dass man Trialfahren/-techniken auch später noch relativ leicht lernen kann. Bei Sprüngen sieht das anders aus. Ich kann nach ca. 20 Jahren MTB technisch langsam, schnell und sicher fahren, aber mit Sprüngen habe ich große Probleme. Habe ich nie richtig gelernt. Solange man einfach drüber rollen kann ist es ok, aber aktives Abspringen, Kickersprünge, oder Doubles gehen gar nicht - da spielt bei mir der Kopf nicht mit. Das wird einem als Kind denke ich viel leichter fallen.
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