Wie stark merkt man ein leichteres Rad?

Bei Rennen ist die Sache ja klar - aber Du schriebst ja "Nachmittagsrunde" :)
Wenn man die Nachmittagsrunde alleine fährt, dann ist es egal. Wenn man dagegen mit mit der Trainingsgruppe unterwegs ist, wo jeder auf den anderen eingfahren ist und man kommt plötzlich mit einem 2 kg übergewichtigen Gaul, was so 2,5% - 3% vom Gesamtgewicht sind, dann bekommt man es bergauf ordentlich zu spüren, dass man je Sekunde 5 cm verliert. Das ist ein halber Meter alle 10 Sekuden. Das kann man eine bestimmte Zeit zufahren, aber dann ist es schlagartig vorbei.

... Unterschied zwischen eine guten Tag und einem schlechten.
Zu beobachten ist, dass alle einen guten Tag oder alle einen schlechten Tag haben. So Ausreisser gibt es eher selten.
 
Bei Rennen ist die Sache ja klar - aber Du schriebst ja "Nachmittagsrunde" :)
Ich hab es nicht bewertet, nur meine Erfahrungen gepostet und dabei eben den Vergleich mit einer bestimmten Trainingsstrecke gebracht, bei der ich mir eben oben am Gipfel denken würde "Hey, heut ists aber gut gelaufen!" wenn ich 2 Min schneller ankomme als sonst.

Wie wichtig es einem ist schneller auf den Berg zu kommen muss nun jeder selbst für sich entscheiden.
Wie schon geschrieben, jemandem der XC oder Uphillrennen fährt wirds wahrscheinlich sehr wichtig sein, jemandem der ein "I love Enduro" Avatar hat (nur ein Beispiel) vermutlich eher weniger.

Ich für mich MUSS nicht die 2 Minuten schneller sein, aber mir macht die Technik einfach Spass.
Die Reduktion aufs Wesentliche, der Leichtbau die ständige Optimierung des Sportgerätes.
Und wenn 2kg Mindergewicht schon in Frage gestellt werden, frage ich mich ganz ehrlich welche Verbesserung überhaupt als sinnvoll angesehen wird. Boost? :D

Lustig finde ich es eher, wenn XC Hardtails über 5.000 EUR gekauft oder aufgebaut werden, und die beste Funktion keine Priorität hat.
Und ja, klar ist die richtige Geo wichtiger, aber es ist doch keine entweder-oder Endscheidung... :ka:
 
Wenn man ernsthaft an Rennen teilnimmt, dann schaut man NATÜRLICH ganz genau auch auf das Gewicht. Sowohl das der einzelnen Bikeparts wie auch auf das Eigene.

Aber als Hobbyfahrer lass ich mich auch manchmal gehen. Für mich ist es ein Erfolg wenn ich gewichtsmäßig unter 80kg in den Alpen-X starte. Würde ich ernsthaft Rennen bestreiten, dann dürften es maximal 72kg sein. Tue ich aber nicht. Also darf mein Bike auch das eine oder andere Kilo mehr wiegen. Mit den 13,4kg meines Uralt-Fully kann ich so halbwegs leben. Demnächst tubeless nur noch 13,3kg :hüpf:
 
Der Unterschied ist deutlich, da geht kein Weg dran vorbei.

Mein HT liegt bei 9, mein Fully bei knapp 13kg.
Keine Frage welches Rad schneller ist. Deutlich schneller.
Nun ist Dein BMC ja auch ne waschechte XC-Rakete, wogegen Dein Trance ein Trailbike ist. Da liegt der Speedunterschied nicht nur am Gewicht, sondern auch in der Auslegung.
 
Bei so kurzen Touren finde ich den Unterschied nicht so stark, bei richtig langen Touren ist es kriegsentscheidend.

Bin mal zwei sehr lange Brevets mit 6 Wochen Abstand gefahren.

Den ersten 1000er mit dem 9 Kilo Rad war ganz entspannt, konnte unterwegs genug schlafen immer in der Zeit. Den 1200er bin ich dann aus verschiedenen Gründen mit dem 12 Kilo Rad angetreten und hab sowas von abgekackt. Nach 500 km habe ich die Kontrollen nur kurz vor Zielschluß erreicht, dazu total übermüdet, da keine Zeit zum schlafen. Nach 1000 km bin ich dann total platt zum nächsten Bahnhof.

Bei einem total Flächen Brevet wäre es vielleicht nicht so krass gewesen, aber die Höhenmeter haben mehr Körner gekostet.
 
Habe in der Garage einige Räder stehen. Vom 10 kg Fully bis zum 14.x kg Fully aus verschiedenen Baujahren.
Vom "Full in Carbon" bis hin zu meinem Alu Allerweltsesel, mit dem ich tatsächlich am meisten fahre. Auch den Alpen- und Vogesencross dieses Jahr.
Was sehr viel im Rollwiderstand bringt sind zuerst mal die Reifen.
Da spielt die Bauart von intakten Wälzlagern egal ob mit ZZ oder 2RS gar keine Rolle.
Die Ansprüche an die Reifen ergeben sich aus dem Anforderungsprofil. Wer 2.25er Leichtroller montiert wird natürlich an der ersten scharfen Felskante dumm gucken. Die passenden Reifen, richtiger Luftdruck und schlauchlos sind schon mal die halbe Miete wenn man schnell sein und ankommen will. Egal ob bergauf, bergab auf Fels oder im Matsch. Man muss wissen wie man sich dort die Vorteile sichert.
Wenn es haupsächlich um den Speed am Berg geht, dann ist eine gute Sitzposition, ruhiger Hinterbau und ordentliche Traktion auch wieder wichtiger als das Gewicht.
Ein Hardtail gegen ein Fully auszuspielen geht ja auch nur, wenn man eigentlich kein Fully braucht. Wer wirklich lange Strecken auf Trails mit vielen Wurzel und Felsbrocken fährt bezahlt den Vorteil des Hardtails am Ende mit Verlust an Kondition weil man deutlich längere Phasen stehend zurück legt.
Ehrlich gesagt, mir ist noch nie aufgefallen, ob ich mit leerer Trinkblase schneller bergauf bin als mit voller. Natürlich kann man die Zeitunterschiede messen, sie sind für einen Rennfahrer auch das wichtigste und wer 2 sek eher im Ziel ist hat gewonnen. Aber für uns?
Natürlich kauft man sich dem Geldbeutel entsprechend ein Bike welches die wichtigsten Anforderungen gut erfüllt aber das Gewicht wäre für mich nie ein Kriterium für den Kaufentscheid - höchstens, wenn alle andere Positionen gleich sind.
 
@zehbeh
hör ja nicht auf all die Heinis :spinner:
Bergauf so leicht wie möglich und wenn's runter geht, Baik wechseln und so stabil wie möglich
so vong Pro Tip :D
 

Und Nägel schneiden!
Davon ab: Ich habe mir aus dem Grund die Weisheitszähne ziehen lassen.

Vorher Kacken nicht vergessen.

Vorher nochmal ordentlich abspritzen bringt am Meisten finde ich. Auch hierbei sollte man auf deutlich über 400 Watts gehen.

Ein ordentliches Klistier! Dann geht’s ab wie Luzi:hüpf:

Spaß beiseite,
Leichte und gute Laufräder gepaart mit leichten Reifen mit wenig Rollwiderstand und Schlauchlos bringen am meisten vom vortrieb und Beschleunigung.
Ich habe seit 2011 eine andere Richtung eingeschlagen

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Gemütlich, aber trotzdem schnell.
Ist mein 2018 bike, die Rohloff aber von 2013
 

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Nun ist Dein BMC ja auch ne waschechte XC-Rakete, wogegen Dein Trance ein Trailbike ist. Da liegt der Speedunterschied nicht nur am Gewicht, sondern auch in der Auslegung.

Darf dich Mal kurz korrigieren.
Das Trance hab ich schon ne Weile nicht mehr, aktuell ist ein Ghost SLAMR 6.9 LC.
Auch das BMC gibt's nicht mehr, gemeint war mein Focus Raven Max.

Was aber an deiner grundsätzlichen Aussage nichts ändert.
Natürlich macht's nen Unterschied ob du mit nem XC Bike den Berg hoch fährst oder nem Trailbike.
Aber die 4 Kg eben auch, und zwar richtig.
Und das war ja die Frage in dem Tread.
 
Und da sind die gleichen Reifen drauf?
Sitzposition ist auch gleich?

In der Ebene schneller oder bergauf oder bergab?

Bis vor kurzem waren tatsächlich die gleichen Reifen drauf.
Die Sitzposition ist sehr ähnlich, Trittwinkel beinahe identisch, Reach identisch, beide mit negativ montiertem Vorbau
und Flat.

Schneller ist das HT ganz klar bergauf, bergab natürlich das Fully.
Ebene, gute Frage. Fahr ich eher wenig mit dem Fully schon gar nicht.
Wobei hier dem Ursprungsthema ja nur bergauf von Belang ist.
 
Spaß beiseite,
Leichte und gute Laufräder gepaart mit leichten Reifen mit wenig Rollwiderstand und Schlauchlos bringen am meisten vom vortrieb und Beschleunigung.
Ich habe seit 2011 eine andere Richtung eingeschlagen
Definitiv! :)

Im Gegensatz zu solchen Laufrädern und Reifen wirken sich 2kg weniger (an nicht rotierender Masse) verschwindend gering aus!
 
Gewicht macht natürlich was aus, aber letztendlich ist es bei Watt pro kg egal, ob das Gewicht auf oder am Rad sitzt.

Besonders gut kann man die Gewichtsdiskussion am RR sehen, wo alles nur noch watt-optimiert gesehen wird. Seit dem Aero-Trend wird ja alles auf den Prüfstein gelegt und nicht nur noch am Gewicht gespart. Beim RR haben sie sogar herausgefunden, dass der Helm und das Trikot mehr Watt sparen, als ein guter LRS.

Das ist zwar wegen unterschiedlicher Bedingungen nicht immer 1:1 aufs MTB übertragbar aber letztendlich hast du ähnliche Effekte. Beim Marathon mit viel Forstweg und Strecke im Flachen spielen der Rollwiderstand und der Luftwiderstand einen höhere Rolle als das Gewicht. Je mehr flache Kilometer, desto größer wird der Faktor.

Geht es hauptsächlich bergauf/bergab wird das Gewicht interessanter, aber auch hier spielen die Reifen eine nicht unwichtige Rolle. Ich habe ein HT mit 8,6kg und eine Fully mit 13kg. Wenn ich auf dem Fully leichte XC-Reifen habe und den Dämpfer blockiere, wird am Ende fast nur noch Watt/kg zählen, evtl. noch ein wenig die trittoptimiertere Geo, weil man die Kraft besser auf die Pedale bekommt.

Dann kommt es eben, wie schon geschrieben, nur noch darauf an, ob du ein Rennen fährst, in einer schnellen Trainingsgruppe mithalten willst oder für dich den Berg bezwingst. Je mehr Wettbewerb, desto wichtiger am Ende jede Sekunde.

Für mich selber weiß ich, dass es ein 10kg HT auch getan hätte, aber ich hab halt Spaß am Material und bin anfällig für den Haben-Will Effekt.
 
Darf dich Mal kurz korrigieren.
Das Trance hab ich schon ne Weile nicht mehr, aktuell ist ein Ghost SLAMR 6.9 LC.
Auch das BMC gibt's nicht mehr, gemeint war mein Focus Raven Max.

Was aber an deiner grundsätzlichen Aussage nichts ändert.
Natürlich macht's nen Unterschied ob du mit nem XC Bike den Berg hoch fährst oder nem Trailbike.
Aber die 4 Kg eben auch, und zwar richtig.
Und das war ja die Frage in dem Tread.
Jein..:o
Die Frage war, wie hoch der Einfluss des Radgewichts punkto Speed ist.
Daß 4 Kilo einen Unterschied machen ist klar, aber die auf schieren Speed ausgelegte Geo einer XC-Rakete macht gegenüber einem Trailbike halt auch nen großen Unterschied. Würde der Gewichtsunterschied nur zwei Kilo betragen, würde die Geo vermutlich sogar überwiegend für den Unterschied verantwortlich sein.
 
Vielen Dank für die vielen Antworten.
Komme dadurch aber auch nicht weiter.
Zur Ausgangssituation: ich habe keinerlei Rennambitionen, auch kommt es mir nicht auf die absolute Zeit an, die ich benötige. Ich frage mich einfach nur, fühlt es sich mit einem leichteren Rad wirklich leichter an?
Um da weiterzukommen, muss ich vielleicht mal einen Test machen. Z.B. mit einem Zusatzgewicht (Stahlklotz im Flaschenhalter) eine bekannte Steigung fahren, dann zurück, Gewicht abwerfen und nochmal hoch. Dann müsste man ja spüren, ob man einen Unterschied spürt. :)
 
Muss ich nur noch rausfinden, zu welcher Gruppe ich gehöre.
Da hilft nur ausprobieren. Wobei da dann meist andre Faktoren mitspielen.

Was ist denn überhaupt dein Budget für das neue Bike?
Einsatzbereich? Fully Hardtail? Selbstaufbau Komplettrad?

Sprich: Stellt sich die Entscheidung zwischen dem schwereren und einem 2kg leichteren Bike überhaupt?
 
Scharf begrenzt habe ich das Budget nicht. Wenn es nicht über 3k hinausginge wäre schön. Dafür bekommt an hardtail ziemlich viel. Bei einem Fully natürlich nur Mittelmaß, da müsste man evtl. das Budget erweitern, oder was gebrauchtes suchen.
Einsatzbereich: überwiegend Waldwege mit gelegentlichen trails. Im Sommer gerne mal in die Berge.
Die Frage ob Fully oder hardtail ist noch offen. Mir gefallen die Klettereigenschaften der hardtails sehr, allerdings habe ich auch das Fully zu schätzen gelernt. Ideal wäre ein leichtes Fully, das sich so versteifen lässt, dass es sich bergauf wie ein hardtail anfühlt. Also die berühmte eierlegende Wollmilchsau.
 
Wie ich es oben schon geschrieben habe: Die Wahrscheinlichkeit, dass Du 1-3kg mehr am Rad während der Fahrt bemerkst, ist extrem gering. Die Spanne zwischen "leicht" und "sackschwer" ist bei aktuellen Hardtails halt ein Bereich zwischen 8 und 12kg, wobei das wirklich bereits ein relativ hohes Niveau ist. Würde so eine Kiste 17kg wiegen, sähe es anders aus. Aber 1-3kg Unterschied bekomme ich selbst beim Rennen schon hin, indem ich zwei volle Pullen, Ersatzschlauch und CO2-Patrone an den Rahmen schraube. Und ganz ehrlich: Das Mehrgewicht bemerke ich auch nicht.
Vielleicht ist das hier beim Gewicht aber auch wie im HiFi-Bereich bei den "Goldohren", die am Klang erkennen, ob beim Digitalkabel vergoldete Anschlussterminals verbaut wurden. ;)
 
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