Nun mal zu meiner Geschichte: Ich komme vom Skateboard fahren und habe diesen Sport vor allem Street und in diversen Parks ausgeübt. Angefangen habe ich mit 10 Jahren und da war die Leinkurve sehr bescheiden. Habe für einfache Tricks ein paar Jahre gebraucht, wofür heute junge Leute auf Grund von YT Tutorials nur ein paar Wochen/Monate brauchen. Trotzdem habe ich nie aufgegeben und wurde auch richtig gut darin, da mir der Sport in schweren familiären Zeiten immer Halt gegeben hat. Hatte sogar das Glück so gut gewesen zu sein, um von Sponsoren gratis Boards und Schuhe zu bekommen. Das war schon richtig geil und ich war sehr stolz auf mich!
Der Schlüssel zum Erfolg war ständiges Üben und seine Ziele in kleinen Schritten zu visualisieren! Wenn man sich das Gefühl des erreichten Ziels visuell vorstellt, kann man mental viel bewegen und seinen Respekt vor wilden Sachen in eine Art positive Challenge umwandeln. Das hat mir damals sehr geholfen, dass ich nie aufgegeben habe, bis ich den jeweiligen Trick endlich geschafft habe. Und das Gefühl der Zielerreichung war einfach das beste, was es gibt!
Leider war dann nach 17 Jahren auf Grund von sehr vielen Verletzungen und daraus resultierenden Folgeerscheinungen, wie instabile Sprunggelenke, viele Brüche und Schmerzen etc. Schluß!I Ich möchte die Zeit und die tollen Erlebnisse, Reisen und Freundschaften aber nicht missen und denke gerne daran zurück!
Nach ein paar Jahren der sportlichen Abstinenz und Suche nach einer erfüllenden sportlichen Neuorientierung bin ich durch Zufall zum MTB gekommen. Mein Bruder war schon immer mit dem MTB unterwegs und hat mir vor 2 Jahren mal ein 10 Jahre altes Canyon Nerve geschenkt, mit dem ich mal bisschen in der Gegend herumgecruist bin. Radfahren hat mir in der Stadt immer schon sehr getaugt, aber MTB ist halt schon was komplett anderes! Konditionell war ich am Anfang durch meine berufliche Bürotätigkeit ziemlich schlecht. Doch bin ich von Anfang dem Bikevirus verfallen. Meine ersten Uphills zu Plätzen, wo ich mir nie gedacht hätte, mal mit dem Bike raufzukommen, haben mich jedes Mal aufs Neue motiviert weiterzumachen. Meine ersten Trailabfahrten waren von Angst, Unerfahrenheit und gefährlichen Dauerbremsen begleitet. Da ich ein ziemlich analytischer Mensch habe ich ständig an meinen Fehler getüftelt. Ich habe dann das Canyon verkauft und mir ein damals aktuelles Scott Spark zugelegt habe. Das Bike hat mir auch sehr geholfen an meiner Fahrtechnik zu feilen und so wurde ich in kleiner Schritten immer sicherer.
Jedoch ist mir durch meine wilde Skateboard-Vergangenheit bewusst geworden, dass mir die Abfahrt auf Trails mehr Spass macht, als die reinen Uphills, die für mich gesundheitstechnisch wichtig sind. Daraus wurde dann der Wunsch nach einem potenten Trail/Endurobike, welcher mit meinem aktuellen Remedy 8 in Erfüllung ging. Das Rad hat mich noch mehr motiviert und Sicherheit gebracht, dass innerhalb dieser Saison soviel in Sachen Fahrtechnik dazugelernt habe und auf einmal Strecken gingen, die vorher undenkbar waren.
Ein Schlüsselerlebnis hatte ich vor kurzen beim Vespa fahren in der Stadt. Ich war auch immer bei der Fraktion, der aufs Vorderradschauer. Doch durch dieses Erlebnis wurde mir bewusst, dass das vorausschauende Fahren mit dem Moped ähnlich dem MTB ist. Und siehe da meine Übersicht am Trail wurde dadurch viel besser. Was mir natürlich sehr hilft, ist meine gute Reaktionsfähigkeit und Lernbereitschaft für Bewegungsabläufe von alten Skateboardzeiten. Sicher bin ich nun heute mit 33 und als Familienvater vorsichtiger, als mit 18 beim Skateboardfahren. Doch hilft mir immer wieder meine Fehler zu analysieren und daraus zu lernen. Auch Grenzerfahrungen sind wichtig für den Lernprozess! Ich fahre fast nur alleine und liebe das Naturerlebnis, den Spass beim Trailfahren und auch noch was für seine Gesundheit zu tun! Durch die letzten 2 Jahre des intensiven Bikens, haben sich meine Sprunggelenke, Knie und Haltungsschäden ziemlich gebessert.
Wichtig ist mir auch, dass ich regelmäßig Übungen für meinen Rumpf, Bauchmuskel- und Rückenbereich mache und auch viel Wandern und Spazieren gehe. Nur Biken ist halt für meinen gescholtenen Körper auch nicht so gut! Also immer am Ball bleiben und daran glauben, dass man es schafft. Der Kopf und die Automatismen werden durch viel Üben immer besser und dadurch kann man auch lästige Verletzungen und Kopfblockaden vermeiden! Sich selber ständig unter Druck setzen, hilft einen nicht weiter! RIDE ON!