Diese ganze Kategorisierung von Laufrädern, wann für welchen Einsatzzweck zugelassen etc.... Das ist doch nur was für Leute die sich absolut strikt daran halten. Ich kenne Leute, die auf CC-Bikes unterwegs sind und trotzdem mal auf nen Trail fahren und nen kleinen Sprung oder so mitnehmen. Wenn ich da dann Angst haben muss, dass mir das super-teure Carbon-Laufrad wegbricht, stimmt doch was nicht oder? Für mich sind Carbon-Felgen was für Leute mit dem nötigen Kleingeld, die das dann vor die Eisdiele fahren oder die Felgen einfach alle 8-10 Wochen austauschen. Alle anderen haben doch auf Dauer keinen Spaß mit sowas oder? Klar, Alu geht auch mal kaputt oder zerdellt. Aber das kostet dann wenigstens nicht soviel und mit ein paar Dellen kann man ja im Zweifelsfall noch fahren, wenn auch nicht tubeless.
Hast Du Dich mit den Kategorien mal auseinandergesetzt? Ein CC-Rad sollte - wenn der Hersteller keinen Unfug treibt - da in die Kategorie 3 fallen. Da sind Sprünge bis 60cm drin, Kategorie 4 - wo viele Enduros drinstecken - beschreibt hier Sprünge bis 1,22 m . Außerdem werden Angaben zu Geschwindigkeiten und der Geländecharakteristik gemacht. Es gibt keine Vorschrift wie diese Klassifizierungen anzuwenden sind, naheliegender Missbrauch ist aber immer einzuschließen.
Wenn ich mein Produkt für Kategorie 4 und ein Fahrer-/Systemgewicht von 120kg freigebe muss der Scheiss mehrfach halten und bestenfalls immer Sicher sein wenn der Typ mit 120 kg (105kg bei Systemgewicht + 15 kg Bike) im Gelände aus 1,22 m mit beschissener Fahrtechnik ins Flat dropt...
Eine heutige CC-Strecke (Rennen) ist auch meilenweit von Forstweggeballer entfernt, da werden passagenweise viele Leute auf modernen Enduros ins Schwitzen kommen... Alles was seriös getestet ist und für CrossCountry beworben bzw. verkauft wird sollte schon einiges wegstecken. Wenn allerdings keine systematisch Entwicklung dahinter steckt, oder ein Hersteller nur nach Norm (ISO 4210 oder DIN EN 14766) steigt die Chance halt, dass die Komponenten irgendwann kaputt gehen*.
Der Hersteller/ Händer** ist VERPFLICHTET dem Kunden verständlich klarzumachen was er mit dem Bike/ der Komponenten machen darf und was nicht (bestimmungsgemäßer Gebrauch). Hier zählt auch nicht nur was in der Anleitung steht, sondern eben welcher Eindruck beim Kunde entsteht. In erster Linie sind die Kategorien also was für den Hersteller, dem Kunden bieten Sie eine Orientierung. Mit den Kategorien haben die Hersteller ein gutes, relativ einfaches, Werkzeug mit dem Sie dem Kunden kommunizieren können was mit den Bikes machbar ist und was nicht. Das ist aus meiner Sicht auch wesentlich klarer als Worthülsen wie "CrossCountry", "AllMountain", "Enduro" oder "Downhill".
Grüße,
Jan
* Bei vielen Tests hat sich solangsam die Erkenntnis durchgesetzt, dass die reinen Normprüfungen kein garant dafür sind, dass die Teile auf dem Trail halten.
** Genaugenommen der Händler, der wälzt es in der Regel aber auf den Hersteller ab, was rechtlich auch nicht immer wasserdicht ist.*