Wilde Bande Steig im Karwendel

... ihr unterstellt einfach allen, ... sie seien ... beratungsresistent...
Richtig, ich unterstelle hier vielen, sie seien beratungsresistent und zwar komplett.
Das kann man in immer mehr Threads verfolgen.
Da dies ein virtueller Raum ist, glauben viele, Ratschläge, die ihnen nicht ins Erwartungsmuster passen, einfach in den Wind schlagen zu können.

Versuch mal diese oder eine ähnliche Anfrage, in eine reale Situation zu übertragen: Wir haben hier in München bei der Alpenvereinssektion zwei amtlich angestellte Bergführer, auch Alpine Auskunft genannt, die tagein tagaus nichts anderes tun, als auskunftssuchenden Alpenvereinsmitgliedern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Hochtouren, Klettern, Biken, Klettersteige, Canyoning etc. Das befragte Gebiet umfasst den gesamten Alpenbereich und alle alpine Sportarten.
Und nun kommt einer, der den Wilde-Bande-Steig mit dem Bike befahren möchte. Was glaubst du, was er dort zu hören bekommt?
Und was glaubst du, mit welchem Entschluss der wieder weggeht?
Er hat es, Kraft Komptetenz des Bergführers, eingesehen, dass es Schwachsinn ist und er lässt es sein.

Nur hier in diesem demokratischen Forum ist alles anders. Da gibt's immer mindestens einen, der alles besser weiß und wenn schon das nicht, dann hat er zumindest doch das Recht, zu widersprechen... :rolleyes:
 
Da dies ein virtueller Raum ist, glauben viele, Ratschläge, die ihnen nicht ins Erwartungsmuster passen, einfach in den Wind schlagen zu können.
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Hab noch was altes gefunden vom Mai 2011.

Die Tour wurde von Seefeld gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Lange Anfahrt durchs Karwendeltal bis zur Hütte. Wir haben die Bikes einen Wanderweg neben der Piste bis zur Hütte hochgetragen. Bis zum Joch dann schiebend/weniger fahrend. Abstieg war für uns gefährlich, da viele Altschneefelder (und 5.10-Schuhe ohne Grip). Bei meinen vimeo-Videos kann man diese Stellen auch in bewegten Bildern betrachten.
Dann nahezu ausschließlich tragend bis unters Spekkarhorn. Dann relativ kurze Trailabfahrt und Forstweg zurück nach Seefeld.

- Geniale Landschaft (War eine Woche im Karwendel unterwegs und auf der Tour hatte ich die schönsten Eindrücke)
- Viele Höhenmeter Aufstieg, nur wenig lohnenden Trail bergab
- Viel schieben

Für uns wars ein Abenteuer und ein wirklich genialer Tag. Aber:
Die Tour macht man einmal und nie wieder. Weiterempfehlen würde ich die Tour, allerdings nur, wenn man informiert, was auf einen zukommt.







 
Richtig, ich unterstelle hier vielen, sie seien beratungsresistent und zwar komplett.
Das kann man in immer mehr Threads verfolgen.
Da dies ein virtueller Raum ist, glauben viele, Ratschläge, die ihnen nicht ins Erwartungsmuster passen, einfach in den Wind schlagen zu können

ich unterstelle das vielen auch – aber nicht vor vorn herein. du hast da ja zunächst auch nicht getan, sondern objektiv deine erfahrungen geschildert:

Genauso ist es, du trägst und schiebst und gleichzeitig versuchst du, nicht abzustürzen.Der Abstieg in der Steilflanke des Stempeljochs ist grenzwertig. Wenn Du rutschst, bist du weg.
Die Kehren im losen Geröll brechen stellenweise nach jedem Winter aus, d.h., sie müssen erst "befestigt" werden durch eine Art Holzverschalung (Bretter), die mit Eisenstangen im Geröll verankert sind. Die eine oder andere fehlt da schonmal und da dann runterzueiern erfordert schon ziemlich Geschick und Mut. Beim "Einstieg" von der Serpentinen-Kehren-Abstiegsrinne in die WBS-Flanke erinnere ich mich an eine kleine Felsstufe aufwärts, die man hochkraxeln mußte. Ist aber sicher schon über 10 Jahre her. Muss man meines Erachtens nicht gemacht haben.
Bitte nicht allein versuchen, das wäre schwachsinnig.

aber selbsterkenntnis: eigentlich habe ich dir unrecht getan in meinen posts, da ich das "schwachsinn" als beispiel genommen habe, obwohl es bei dir in einem zusammenhang steht, in dem ich es auch passend finde, so zu formulieren. weil du eben eine nachvollziehbare begründung lieferst.

qualitativ ist das aber – und da bleibe ich dabei – etwas völlig anderes, als ein satz wie "was hat das mit mtb-biking zu tun?" auch die ausführungen von tiroler zu risikobereitschaft etc sind für mich fehl am platz.

denn sich neuen, größeren herausforderungen zu stellen und sich immer weiter an die eigenen grenzen heranzutasten, gehört für einige nun mal untrennbar zu ihrem hobby dazu. und das abzukanzeln oder als verwerflich zu verurteilen, nur weil man es selbst für sich nicht braucht ist imho ziemlich kleinkariert.
 
qualitativ ist das aber – und da bleibe ich dabei – etwas völlig anderes, als ein satz wie "was hat das mit mtb-biking zu tun?" auch die ausführungen von tiroler zu risikobereitschaft etc sind für mich fehl am platz.
Das wird dir dann deine Unfallversicherung sagen, was das damit zu tun hat. Mal schaun, ob die das nicht kleinkarriert sehen. So - mein letzter Post zu diesem Thema. Ich bin raus.
 
So jetzt ein weiterer frischer Erfahrungsbericht. Tour war verkehrtherum (Hallerangerhaus - Lafatscherjoch - Stempeljoch)
Tourentaktik: Man plane Bike&Hike - z.B. Anfahrt Hallerangerhaus und Hike auf die Speckkarspitze und rüste sich dementsprechend aus). Halleranger Speckkarspitze und zurück ca. 4-5h. Dann entscheide man spontan statt bike&hike - hike-with-bike und zwar die fahrtechnisch sinnlose ober abenteuerliche Tour aus dem uralten zerfledderten Bikeführer, die man in den letzten 20 Jahren bestimmt 200mal gelesen hat und immer mit einem wohligen Schauer aufgrund des Charakters der Tour. Aber wie gesagt - statt 5h Wandern wandert man nur 3-4h.

Gesagt getan: Hochschieben/tragen Lafatscherjoch 1h, Wildebandesteig 1h, Stempeljoch 1h: Gesamt gut 3h geschoben/getragen - echt Sinnlos - aber ein Mann muß tun was ein Mann tun muss.

Mann/Frau bekommt das bestimmt auch schneller hin, wenn man ein tragefreudliches Bike wählt oder sich traut am stempeljoch das Bike auf den Rucksack zu legen (ich nicht)

Achja: Radeln kann man auch vorher und nachher, aber der Schiebetrageanteil ist > 50% (ca. 1,5 h zum Hallerangerhaus auch mit Schieben) und Stempeljoch-Scharnitz ca. 1:15 ohne Schieben)
Der Wilde-Bande-Steig ist nur für todesmutige (im wortsinne) Cracks (die Jungs die man immer im Video sieht wahrbar) und absolut unflowig

Zum Risiko: Aus meiner Sicht - aber das ist subjektiv - auch nicht schlimmer als die hier super-duper-gehypten Touren Goldseetrail / Tibettrail und der andere ausgesetzte Scheiß - runterfallen sollte man eben nicht - der Unterschied ist, dass man halt zu Fuß unterwegs ist und das Fahrrad "am langen Arm" (bundeswehrdeutsch) trägt.
Das heißt Wandern sollte man können.

Wahrscheinlich kann man mit demselben Aufwand das Radl das Schlauchkar zum Sattel der Birkarspitze hochtragen und auf der anderen Seite Richtung Kastenalm runter. Mal sehen...;)

Last but not least: Die Pfeishütte is a Traum - die Zukunft der AV-Hütte - nette, schnelle, freundlicher Service, liebevolle Details (Hängematten, Liegestühle), super Küche.

Also auf einen goldenen Herbst.

McNulty
 
Super Tour von Scharnitz bis zur Pfeishütte mit ersten leichten Selbstzweifeln und depressiven Anfällen, weil man den letzten Abschnitt des doch so leicht erscheinenden Bergpfades bis zu Hütte einfach nicht durchfahren kann. Ausnahmen sind Urgesteine aus der bayrischen MTB-Szene, die sich anschließend nach erfolgreichem Ritt, ohne aus dem Sattel zu steigen, einen Kasten Freibier bei der Hüttenwirtin abholen dürfen.

Nach dem Aufstieg zur Pfeishütte sind alle wieder vereint und fragen sich spätestestens nach dem Abstieg vom Stempeljoch, was denn der Moser für ein blödes A-Loch war und wie man auf eine mindestens 250 Jahre alte Bike-Tour-Beschreibung, die damals schon extrem bescheuert war, hereinfallen konnte. Und das trotz des allerneuesten Carbonteiles mit mehr als 260 mm Federweg an allen lebenswichtigen Stellen und jenseits der 4 Tausend Euro Grenze. Anschließend wird die 1,5 Stunden lange Komplett-Schiebung über den Wilde Bande Steig mit Pippi in den Augen und Angst vor Kratzern im teuren Material absolviert. Endlich am anderen Ende angekommen, realisiert man schlagartig, dass man eine Stufe höher im Biker-Himmel angekommen ist und sich nun tatsächlich MTB-Freerider nennen darf.

Auf neudeutsch auch Bike-Bergsteiger.

Die Tour wird garantiert nicht wiederholt. Viel Spaß dabei.

Also wir haben die Tour in den 90ern und frühen 00ern mindestens 3 oder 4 mal gemacht! Ist halt ein Klassiker, und soooo schlimm nun auch wieder nicht!
Auffahrt zu Pfeisshütte am Schluss zäh, aber machbar! Dort Pause! Dann über Singletrail hoch zum Joch, was fast komplett fahrbar ist. Abstieg vom
Joch muss in den ersten 2/3 zu Fuß erfolgen, dannach kann man aber lustig zum Steig schlittern. Nun erstmal VORSICHTIG tragen und schieben, da es entlang einer steilen Felswand geht. Später kann man aber wieder viel radeln, leider aber ohne Flow, weil Wurzeln den Weg verblocken. Übers Joch kann man dann wieder fahren, und von dort runter zu Hallanger ist es zunächst ein super schöner Weg, und nachher ne Herausforderung auf ziemlich losem Material. Ab der Hütte leider ein ewiger langweiliger Forstweg aus dem Tal heraus, landschaftlich aber sehr schön, vor allem am Spätnachmittag bei tiefstehender Sonne!
Alles in allem eine lohnende Sache, wenn man bereit ist reichlich zu schieben... Bikebergsteigen ist aber IMHO was anderes!
 
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