Sehr gut sommerfrische, richtig!
Eine echte Bike + Hike Legende ist die Tour zum Soiernsee. Genauer gesagt sind es sogar zwei Seen. Weniger aufgrund knackiger Trails, sondern aufgrund fantastischer, hochalpiner Landschaften und eines echten Naturwunders hat dieser Klassiker von Beginn des Mountainbike-Booms an bis heute seinen Zauber nicht verloren.
Die
Soiernseen liegen unterhalb der Soiernspitze in einer Höhe von 1552 m ü. NN. Die türkis-blaue Farbe des Wassers hat schon den Bayernkönig Ludwig II. inspiriert: an den Ufern der beiden Seen ließ er die Soiernhäuser errichten. Das obere Haus bewohnte er im Sommer tageweise. Das Soiernhaus liegt 70 Meter oberhalb der Seen, so dass der König auf sie hinunterblicken konnte. Für das Gesinde ließ er direkt am Ufer Unterkünfte sowie Ställe für die Pferde errichten. Der König nutzte die Seen für nächtliche Fahrten mit einem Ruderboot, das sein Gefolge mühsam auf den Berg transportieren musste. Zu seinem Geburtstag ließ er rings um die Seen Bergfeuer entzünden, die sich im Wasser widerspiegelten.
Nicht ohne Grund fühlte sich der Märchenkönig von den kleinen Bergseen magisch angezogen. Denn sie haben wirklich etwas märchenhaft Magisches an sich: der Zulauf ist unsichtbar. In einer großen Schuttreise versteckt rauscht das Wasser aus den steilen Hängen hinab in die Seen. Obwohl akustisch deutlich wahrnehmbar bleibt es dem Auge des Betrachters völlig verborgen. Genauso verhält es sich mit dem Ablauf: unterirdisch findet das Wasser versteckt seinen Weg durch den Fels um dann weiter unten aus senkrechter Felswand als imposanter Wasserfall zu Tage zu treten. Ein echtes Naturwunder das auch für den naturverbundenen Biker immer wieder alle Mühen bergauf wert ist.
Dazu startet der kondititionsstarke Bergradler im Isartal bei der Ortschaft Krün wo schon US-Präsident Obama beim G7-Gipfeltreffen im Juni 2015 korrekt bayrisch zu grüßen wußte: „Grüß Gott“. Von dort müssen zunächst mit dem Bike rund 600 Hm auf dem Weg an der Fischbachalm vorbei zur Talstation der Materialseilbahn Soiernhaus bewältigt werden. Von dort geht es zu Fuß entlang der Seilbahn weitere 400 Hm bergauf zum Soiernhaus. Wer dann noch nicht genug hat kann seine strammen Wadl mit weiteren 500 Hm per pedes trainieren um das fantastische Panorama von der Schöttelkarspitze (2050 m ü. NN) auf den Soiernkessel zu genießen (im Hintergrund die gebänderte Pyramide der Soiernspitze, die bereits auf dem Ratebild gut über den Seen zu erkennen war):
Die Rückfahrt mit dem Bike läßt sich als große Bergumrundung auf Königs Spuren gestalten: ein schöner, nicht allzu langer Trail führt im Fischbachtal bergab und verläuft dann weiter auf besten Forstwegen nach Vorderriß. Es ist der alte Soiernweg den einst schon der „Kini“ benutzte.
Ein echter oberbayerischer Klassiker eben.