Wo sind all die 2/3-fach Kurbeln abgeblieben?

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Ich schaue mich nach längerer Abstinenz vom Neuradkauf gerade auf dem Markt für ein Hardtail um.
Dabei ist mir aufgefallen, dass alle Neuräder auf eine 1x12fach Gruppe setzen mit einem 30 bzw. 32er Blatt vorn.
Wie kommt es das auf eine so arg bescheidene Übersetzung hinausläuft`?

Ich komme aus dem Norden und müsste auch mal einige flache Passagen überbrücken, will mir aber nicht einen abtrampeln müssen um in moderater Geschwindigkeit unterwegs sein zu können.
Dazu sind die 12-fach Verschleißsets einfach unverschämt teuer im gegensatz zu 11 oder 10.

Ich denke dass die Kettenstrebe bei den meisten Rahmen eine Erhöhung der Zähne des Kettenblatts nicht erlauben. Zumindest hatte ich da bisher immer negative Erfahrungen gemacht. Entweder Kettenstrebe oder Umwerferaufnahme (würde bei 1fach ja wegdfallen).

Gibt es noch gescheite Hardtails wo ich eine 2fach gruppe finde mit ~38 Zähne vorn um auch mal etwas zügiger unterwegs sein zu können?

Liebe Grüße, newone
 
Gibt es noch gescheite Hardtails wo ich eine 2fach gruppe finde mit ~38 Zähne vorn um auch mal etwas zügiger unterwegs sein zu können?
dafür musst das Merida von @robzo nehmen oder einen Crosser, Gravelbike.

Imho bist aber mit 10/32 schon recht schnell in der Ebene, wie gesagt ein MTB ist kein Gravelbike. Im Gegenzug ist 1-fach einfach wunderbar einfach😉

Zum Verschleiß Set Preis: wie oft wechselst du eine Kassette? Alle 3-4 Jahre? ...sind dann max. 15€/Jahr Mehrkosten, das ist doch vernachlässigbar?
 
(...) Dazu sind die 12-fach Verschleißsets einfach unverschämt teuer im gegensatz zu 11 oder 10. (...)
Wenn es einmal 12-fach auch in den guenstigeren Gruppen gibt, dann wird sich das relativieren.
Ansonsten guck auf Aliexpress nach Teilen von SunRace, die sind auf jeden Fall bezahlbar (ich hab aber noch nie nach 12-fachen gesucht, mangels Bedarfs).

Vll kennst Du es noch nicht, aber: Die Geschichte mit der angeblich oder tatsaechlich ungenuegenden Uebersetzungsbandbreite und insbesondere dem 'ich muss mir einen abstrampeln um 40 km/h fahren zu koennen' ist bereits lang&breit und mehrfachst diskutiert worden.
Ich sag immer, wenn Du mit einem MTB dauerhaft 40 km/h fahren kannst, dann gibt es zwei Moeglichkeiten:
  1. Du beauftragst Deinen Team-Mechaniker das Problem der fehlenden Schnellgaenge zu beheben
  2. Du wechselt den Beruf und gehst danach zurueck zu Option (1)
Ich habe jahrelang in einem Fahrradladen geschraubt, und ich habe Umwerfer zu hassen gelernt. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Kettenschaltungen (eigentlich nur was fuer Radprofis und Technikfreaks) fuer jeden Hinz und Kunz ausgerollt wurden. Diese Leute hatten immer ihre Not mit Umwerfern.
Es ist, wie sebhunter schon andeutete, absolut folgerichtig, dass dieser jetzt final eliminiert wird 😄
 
http://ritzelrechner.de
Bei flachem Gelände auch mal 50km/h treten wollen, wo sonst nur gemütlich 40km/h gehen....sportlich sportlich.

Das mit den Verschleißsets ist schon berechtigt.
Ein Satz Kette/Ritzel für mein 9fach kostet um die 40€.
Ein Satz Kette/Ritzel für mein 11fach GX oder 1*11 XT kostet 115 €.

Und beim GX kann man ja keine einzelnen Ritzel tauschen, wie bei Shimano. Bei Schlammwetter wie derzeit fahre ich daher nicht mit den 11fach Bikes.

Am 2*9 kann schon nach 100km die Kette durch sein, wenn es echt schlammig wird! Mit Pech ist dann auch ein Ritzel soweit runter, dass es ebenfalls gewechselt werden muss.

Wobei der Umwerfer an sich nie benutzt wird und schon festgerostet ist (XT). Reicht für die Topographie hier auch, wenn man ab und zu schiebt.

Fährt man bei so Schlamm nicht, hält der Kram natürlich tausende Kilometer, und es gibt keinen Grund noch 2fach zu benutzen.
 
..dass alle Neuräder auf eine 1x12fach Gruppe setzen mit einem 30 bzw. 32er Blatt vorn..
..Gibt es noch gescheite Hardtails wo ich eine 2fach Gruppe finde..
Ja, wie @nightwolf unten schon schrieb, sind die Meisten zu blöd, einen Umwerfer richtig zu bedienen, also ist die logische Folgerung, auf den zu verzichten. 1x12 ist ja auch fast so gut wie 2x10, aber halt nur fast.
 
Es gab von Shimano ja mal den "Compact Drive" für Anfängerbikes, also auf Alivio/Altus Niveau.
Da hatten die drei Kettenblätter vorn so geringen Übersetzungsabstand, dass man vorn genauso schalten konnte wie hinten.
Hat aber nichts genutzt, selbst beobachtet. Immer noch immer groß vorne und das kleinste hinten, um "schnell" fahren zu können ("hab extra den schnellsten Gang rein, damit ich schnell von der Ampel los komme").
 
Danke erstmal für eure Antworten.

Ich muss ehrlich sagen dass ich 1x12 (32/10) noch nicht probe gefahren bin. Allerdings war mir mein altes Radon was ich ~2015 gekauft hatte mit 2x11 (36/11) schon grenzwertig übersetzt. Zügiges fahren auf längerer Strecke ging schon ziemlich auf die Pumpe, gerade im Sommer. Hätte da gern etwas mehr Reserven.
Mein Fahrprofil war damals etwas ausgeprägter und so war ein Verschleißset pro Jahr fällig. Ich denke aber das wird sich relativieren, ich war damals auch nicht so penibel mit der Kettenpflege.

Ich war nur etwas abgeschreckt, als ich eine 12-fach XT Kassette für 160€ im Laden sah.
Aber wenn es das auch günstiger gibt, sollte das kein Kreterium sein.

Ich werde mich mal durch den genannten Ritzelrechner probieren und wenn es die Gelegenheit wieder gibt, versuchen eine 12-Fach Gruppe probe zu fahren. Hab da aber echt meine Bedenken.
 
einfach vorne n 34er KB rauf, sollte das Problem lösen

Ja so einfach ist das ja meist eben nicht. Zumindest bei den Rädern die ich bisher gefahren bin. Der Platz zur Kettenstrebe ist bisher so knpp bemessen gewesen, dass das nichts größeres raufgepasst hat.

Müsste dann im Zweifel für jeden Rahmen seperat schaue ob und was da vom Platz her möglich ist.
 
bei meinem Rad (SC Bronson) gibt der Hersteller zB eine maximale KB größe von 36z an, ich denke 34z sollte bei den meisten Rädern absolut kein Problem sein
 
..Der Platz zur Kettenstrebe ist bisher so knapp bemessen gewesen, dass da nichts Größeres draufgepasst hat.
Mit Spacern und längeren Kettenblattschrauben das Kettenblatt etwas weiter nach außen setzen?
Oder bei HT-Lagern einen Spacer von links nach rechts unter die rechte Lagerschale versetzen.
 
Wenn jemand mit einem HT so schnell fahren will, dann besser gleich zum Rennrad oder Gravelbike greifen. Da würden dann grundsätzlich alle Renn-Übersetzungen gehen.
Kann "jemand" ja auch gern machen :D

Ich will keine Rennradübersetzung, ich möchte die Wege zum ziel nur relativ zügig und unangestrengt erreichen. Viele vergessen dass nicht jeder die Trails direkt vor der Haustür hat.

Mit Spacern und längeren Kettenblattschrauben das Kettenblatt etwas weiter nach außen setzen?
Oder bei HT-Lagern einen Spacer von links nach rechts unter die rechte Lagerschale versetzen.

Das ist natürlich auch eine Möglichkeit. Höre ich so allerdings uch das erste mal mit spacern für die Kettenblattschrauben. Gibt es da was universell fertiges? Oder zumindest herstellerseitig?
Werden ja dann wohl irgendwelche konusgeformten spacer sein müssen?!

Also es scheint auf jeden Fall nicht unmöglich, das beruhigt mich schonmal. Ich werde mich mal weiter umschauen und ein paar anfragen an die Hersteller schicken, was so max möglich ist an KB-größe.

Dank euch erstmal bis hierhin.
 
Wenn vorn kein boost 36er passt, weil zu nah an der Strebe, und wegen Pressfit kein Spacergebastel möglich ist, und auch kein 0mm Offset verfügbar :
RaceFace Cinch hat die Möglichkeit, das Blatt gedreht einzubauen. Wurde hier schon erfolgreich mit 38er praktiziert.
 
Ja, wie @nightwolf unten schon schrieb, sind die Meisten zu blöd, einen Umwerfer richtig zu bedienen, also ist die logische Folgerung, auf den zu verzichten. 1x12 ist ja auch fast so gut wie 2x10, aber halt nur fast.

1x12 ist besser als 2x10. 2x10 ist so ziemlich die schlechteste Variante. Dann besser 3x10 oder 2x11.
Und nein, ein doofes Ding wie ein Umwerfer bleibt auch bei einem intelligenten Fahrer ein doofes Ding.
 
Danke erstmal für eure Antworten.

Ich muss ehrlich sagen dass ich 1x12 (32/10) noch nicht probe gefahren bin. Allerdings war mir mein altes Radon was ich ~2015 gekauft hatte mit 2x11 (36/11) schon grenzwertig übersetzt.

32:10 und 36:11 sind sehr ähnlich. War das alte MTB bereits ein 29"? Die Radgrösse macht auch einen Unterschied.

(...)
Ich werde mich mal durch den genannten Ritzelrechner probieren und wenn es die Gelegenheit wieder gibt, versuchen eine 12-Fach Gruppe probe zu fahren. Hab da aber echt meine Bedenken.

Erstmal ausprobieren.
 
Kann "jemand" ja auch gern machen :D

Ich will keine Rennradübersetzung, ich möchte die Wege zum ziel nur relativ zügig und unangestrengt erreichen. Viele vergessen dass nicht jeder die Trails direkt vor der Haustür hat.

Das Problem scheint mir bei der Trittfrequenz zu liegen.
32:10 mit 90er TF macht auf einem 29er bereits 40 kmh. Mit einer 100er TF bist du bei 45 kmh.
Abgesehen davon ist es ein Irrglaube, eine tiefe TF sei weniger anstrengend.

Wenn du das im Flachland länger fährst und keine grossen Anstiege hast, würde ich die Radwahl grundsätzlich überdenken.
 
(...) Ich will keine Rennradübersetzung, ich möchte die Wege zum ziel nur relativ zügig und unangestrengt erreichen. Viele vergessen dass nicht jeder die Trails direkt vor der Haustür hat. (...)
Auch bei mir geht kein Trail direkt vor der Haustuere los.
Mit meinem Rohloff-Bike fahre ich durch das Siedlungsgebiet maximal im 10. oder 11. Gang (von 14)
Mit dem 1xAntrieb 26plus Longtail fahre ich 34/18 oder 34/15, da gaebe es noch 34/13 und 34/11
Gut, nun mag es sein, dass ich, verglichen mit Dir, alt und langsam bin.

Ich sag Dir aber mal, was Du vergisst: Du vergisst, dass der limitierende Faktor die koerperliche Leistungsfaehigkeit ist - und nicht die Uebersetzung.
Hier hast Du es ja eigentlich sogar selber schon bemerkt:

(...) 2x11 (36/11) schon grenzwertig übersetzt. Zügiges fahren auf längerer Strecke ging schon ziemlich auf die Pumpe, gerade im Sommer. (...)
Hier hilft Dir eine dickere Uebersetzung genau garnix.
Ganz im Gegenteil, wir hatten in der MTB-Gruppe immer so einen Philosophen, der fuhr (damals) abseits von Trails immer mit 42/11 und einer Trittfrequenz von 50-
Der hatte dann, als er selber mal 40+ Lebensalter erreichte, Knieprobleme.

Dann noch was anderes: KB bei 1x nach Aussen versetzen ist Quatsch.
Klar geht dann ein groesseres Blatt, aber dann ist halt auch die Kettenlinie im Eimer. NEIN. Nicht machen.
 
1x12 ist besser als 2x10. 2x10 ist so ziemlich die schlechteste Variante. Dann besser 3x10 oder 2x11.
Und nein, ein doofes Ding wie ein Umwerfer bleibt auch bei einem intelligenten Fahrer ein doofes Ding.
Nix für ungut, ich fahre zwar jetzt auch 1x12, aber so 'doof' war der Umwerfer nun auch nicht. Ich habe damit nie unlösbare Einstellungsproblem gehabt, und der hat bei meinen Rädern immer gut funktioniert. Nur Grobmotoriker bringen's halt nicht hin.

Daß ich jetzt 1x12 fahre liegt nur daran, weil es am neuen Rad eben so dran war. Funktionieren tut's auch. Passt also. :D

Marktmacht, und vielleicht der Wunsch, mal was neues haben zu wollen.
 
1x12 ist besser als 2x10. 2x10 ist so ziemlich die schlechteste Variante. Dann besser 3x10 oder 2x11.
Und nein, ein doofes Ding wie ein Umwerfer bleibt auch bei einem intelligenten Fahrer ein doofes Ding.
Umwerfer kommt ja vom Rennrad und hatte dort auch seinen Sinn, quasi ein Vorgelegegetriebe um den Übersetzungsbereich auf "bergig" oder "Windschattensprint" anpassen zu können.
War dann sowas wie 53-42 vorn, Stufenkranz hinten. Wem das zu dick war, musste halt dopen.

Nur in diesem Bereich macht ein Umwerfer wirklich Sinn.

Die Differenz beim MTB war schon bei dreifach 44-32-22 o.Ä. Murks.
Die Gangsprünge hinten bei 11-32 8fach sind einerseits ja nicht so eng, dass man immer den idealen Gang erwischt. Aber der Sprung von zB 32 auf 44 ist so heftig, dass macht nur Sinn wenn man zB aus Tiefschlamm auf Asphalt einbiegt.
Folglich wurde das 44er nur genutzt, wenn das 32-11 zu kurz wurde.
Die Konsequenz, das 32 auf 36 zu vergrößern, aber das 22 zu behalten, machte diesen Sprung schlecht schaltbar und unglaublich groß, runterschalten vorn führte quasi zu sofortigem Stillstand im Gelände.

Wie lange bin ich diesen Dreck gefahren, bis es endlich 1fach gab!

Ich erinnere mich an meine erste ernsthafte Geländetour 2017 mit 1*11, der sacksteile Trailanstieg war plötzlich problemlos fahrbar, wo man vorher immer überlegen musste an welcher Stelle man rechtzeitig auf das 22er schalten sollte, und es nie geklappt hatte.
Mit 1*11 konnte man einfach schön nacheinander die Gänge durchschalten.
1*12 bietet für Unfitte dann auch einen Kriechgang (bei SRAM ist ja quasi an die 11er Kassette ein Riesenritzel drangepappt).
 
"hab extra den schnellsten Gang rein, damit ich schnell von der Ampel los komme"
Das ist genau das, was die meisten Mechaniker in den Radläden am meisten beklagen. Bei fast allen eingelieferten eBikes ist das kleinste Ritzel schon nach wenigen Monaten ruiniert. Und die Klagen über viel zu schnelle Akkus häufen sich.
Klar, wer im 500PS Auto an der Ampel im 3. Gang bei Vollgas loslegt, wird schnell recht schnell, aber auf Kosten des Materials und Verbrauchs. Ditto am eBike.
 
Danke erstmal für eure Antworten.

Ich muss ehrlich sagen dass ich 1x12 (32/10) noch nicht probe gefahren bin. Allerdings war mir mein altes Radon was ich ~2015 gekauft hatte mit 2x11 (36/11) schon grenzwertig übersetzt. Zügiges fahren auf längerer Strecke ging schon ziemlich auf die Pumpe, gerade im Sommer. Hätte da gern etwas mehr Reserven.
Mein Fahrprofil war damals etwas ausgeprägter und so war ein Verschleißset pro Jahr fällig. Ich denke aber das wird sich relativieren, ich war damals auch nicht so penibel mit der Kettenpflege.

Ich war nur etwas abgeschreckt, als ich eine 12-fach XT Kassette für 160€ im Laden sah.
Aber wenn es das auch günstiger gibt, sollte das kein Kreterium sein.

Ich werde mich mal durch den genannten Ritzelrechner probieren und wenn es die Gelegenheit wieder gibt, versuchen eine 12-Fach Gruppe probe zu fahren. Hab da aber echt meine Bedenken.
Zu langsam? Verstehe ich nicht. Habe ebenso eine 36-11 Übersetzung und am 29er ergibt sich laut Ritzelrechnung ein Speed von 41 km/h bei 90er Cadence. Das schaffe ich auf Dauer nicht mal am Rennrad. Und ich trete immer mit 90-95er Cadence, auch am MTB.

12fach sind so teuer, weil sie neu sind und der Markt danach fragt. Warum dann die Preise senken?
Radhersteller lieben Vokuhila-Schaltungen, weil sie viel weniger Bauteile in Lagerhaltung, Montagezeit und Arbeitskosten verursachen. Haben viele Hersteller in Interviews gesagt.
P.S. Vokuhila = Vorne kurz (um die 30), hinten lang (bis 52) 🤓
 
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