Wörgl-Bozen TOURBERICHT

Nun auch mal von mir ein großes Dankeschön. Nicht nur für die beeindruckenden Bilder, auch Dein Schreibstil ist gekonnt und nicht zu weit ausgeholt. Dazu kann ich einige Tipps für meine Touren mitnehmen.
 
TAG 6 Passo Valles - Rifugio Refavaie

Unser vierbeiniger Freund liegt bereits mitten auf der Straße und wartet auf die ersten Rennradler, die von Falcade heraufkommen :D

Am Einstieg zur Forcella di Venegia prangt überdeutlich ein Bikeverbot-Schild, das erste auf diesem Loop. Man soll ja nicht gierig werden und deswegen rollen wir den Passo Valles auf Asphalt hinunter zum Einstieg ins Val Venegia.

Nach einem kurzen Abschnitt an einem kleinen Bach entlang lichtet sich der Wald und die Pale di San Martino tauchen auf.

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Idyllisch liegt die Malga Venegiota vor den Steilabbrüchen.

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In sehr angenehmer Steigung geht es auf einer breiten Schotterstraße immer dichter an den Felsen entlang.

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Beeindruckend die Türme, Zinnen und Schneefelder.

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Blick zurück ins Val Venegia.

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Das erste Mal taucht der Cimon della Pala (3.176 m) aus den Wolken auf (rechts oben).

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Sonne und Wolken tragen ein Gefecht um die Vorherrschaft am Himmel aus.

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Die alte Militärstraße aus dem 1. Weltkrieg lässt sich sehr entspannt heraufkurbeln...

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...und ratz-fatz stehen wir auf der Terasse der Baita Segantini.

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Am Himmel nichts neues, immer noch unentschieden...

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Die Hütte liegt traumhaft auf einer kleinen Anhöhe nur 2-3 Kilometer Luftlinie von den Pala-Türmen entfernt.

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Runter gehts zum Passo Role und auf schönem trail...

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und kurzem Asphaltstück nach San Martino di Castrozza. In der Touri-Info checken wir noch mal die aktuellen Wegsperrungen und hören erfreut, dass unsere weitere Planung passt.

Vielen Dank an die fleißigen Waldarbeiter im Trentino - ihr hab schon gut aufgeräumt :daumen:

So können wir die frisch gerichtete Strada forestale...

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...zur Malga Tognola hochkurbeln (heute noch gar nicht geschoben :)).

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Hier beginnt ein super schöner trail ins Val Tognola.

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Der Hang ist durchsetzt mit kleinen Quellen und Wasserläufen, die abschnittsweise elegant mit Holzbohlen überbrückt werden.

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Rund 400 Tiefenmeter S0 bis oberes S2 mit northshore-Einlagen machen richtig Laune :hüpf:

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Am Ende des trails nahmen wir den Fahrweg Richtung Malga Valsorda...

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...welcher jedoch bald nur noch in Fragmenten vorhanden ist. Hier ist wohl kurzzeitig ein kleiner Wildbach runtergelaufen und hat den Oberbau mitgerissen. Die hölzernen Entwässerungsrinnen hängen fast in der Luft.

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So gibt es für mich wieder das mittlerweile vertraute Bild - wer sein Radl liebt, der ...

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Irgendwo in diesem Hang steht ein brünftiger Hirsch, der während unseres gesamten Aufstiegs schwer am baggern ist (falls ihn einer auf dem Foto sieht, bitte melden, wir haben bestimmt eine Viertelstunde den Hang abgesucht, ohne Erfolg).

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Blick zurück in Richtung Val Tognola.

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Zur Malga Valsorda zieht der Nebel wieder rein - Herbst halt...

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Nach dem Trubel in San Martino di Castrozza sind wir hier wieder in herrlicher Bergeinsamkeit unterwegs.

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Hinter der Malga geht es auf einem kleinen Steig...

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...schiebenderweise in die Nebelwand.

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Hat auch was...

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...und richtig dicke Suppe ist es auch nicht.

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An der Forcella Valsorda sind wir dann doch froh über unser Navi - bei den vielen gesperrten Wegen ist es im Moment schon wichtig, den Richtigen im Nebel zu erwischen.

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Es folgen 1.100 TM auf schickem trail S1/S2 bis Cicona und weiter nach Canal San Bovo.

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Von oben weg fahrbahr, tippi-toppi :daumen:

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Die hübsche Kirche von Prade.

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Es folgt ein recht zähes Stück auf Asphalt das Valle del Vanoi hinauf. Das Bett des Torrente Vanoi ist komplett umgekrempelt und mit neuem Geröll und hunderten Baumstämmen aufgefüllt.

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Durch Caoria hindurch...

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...strampeln wir die letzten Meter zum Rifugio Refavaie. 50 € Halbpension mit Getränken. Nimm das, Schweiz :D

59 km und 1.920 HM bei einer Fahrzeit von 6 h 59 min

Bekanntes Tourenglück im Val Venegia, Supertrail von der Malga Tognola, schöne einsame Auffahrt zur Forcella Valsorda und nochmal Supertrail nach Canal San Bovo - es läuft :)
 
Mensch ihr fahrt weiter :cool: und ich :ka:

Wir haben uns übers lange Wochenende wie soooo viele andere auf die Autobahn nach Süden begeben :( um in diese schöne Gegend, in der der 2. Teil eurer super Tour beginnt, zu gelangen. Und nun muss ich mich sputen und zügig hinterherradeln, weil ich danach auch noch meine Grippewoche angehängt hab :mad:

Aber nu los
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.... Wir sind untergebracht im Zehentnerhof und staunen nicht schlecht beim Rundgang durch das Haus.

Der Hof wurde bereits im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt und diente dazu, die Abgaben (Zehnt) der umliegenden Bauern an die Kirche und den Landesherrn einzusammeln und zu verwahren. Dies schien ein recht einträgliches Geschäft gewesen zu sein...

Anhang anzeigen 917862
....

So was, glaub ich von 16irgendwas, hatten wir mal in Sillian. Die Stube sah auch so ähnlich aus. Sehr beeindruckend.



Danke für die Eindrücke vom Langental und der "Puez Hochebene" , die hätt ich am Wochenende auch gern mitgenommen, zu Fuß ;)
dafür verschling ich erstmal die tollen Fotos :)
 
Danke, ich bin aber nicht so schnell, das dauert noch ein bißchen ...

Mutig euer Weg über die Puezhütte und klasse, dass es so gut geklappt hat :daumen: Top

Auch wenn bei euch alles funktioniert hat und @dede für die Abenteuerlustigen eine Variante über Forc. Roa und Forc. Nives vorschlägt sollte man schon erwähnen, dass das hier harte Aufstiege sind und die beiden Forcellas und das Puezjoch Klettersteige bzw. seilversichert sind. Mit Bike ist das alles gleich eine andere oder keine Nummer.
Mich würds natürlich auch ungemein reizen :D aber in diesem Leben wirds bestimmt nix mehr mit Bike.


Ich rede zu viel, bin eh hinterher ;)
 
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... Das Antoniusjoch von Westen ist ein BIEST :mad:
....
...haben uns aber auch schon oft gewundert, wie viel noch geht, wenn nix mehr geht :) ...

Ihr seid echt gut drauf :daumen: Chapeau


... Ich will es offen sagen: Die Abfahrt ist biketechnisch leider eine Enttäuschung :rolleyes:

Der trail ist arg steil und zudem dick mit rutschigem Schotter belegt. Wir fahren wie auf rohen Eiern, immer wieder mit kleinen Rutscheinlagen, den Blick stur nach unten-vorne gerichtet. ...

Gabs den vorher keine Berichte über das Wegle? Der ein oder andere hats doch schon gemacht, obwohl ja auch nicht erlaubt, weil im Park.

aber so isses, wenn man was im Kopf hat ;) muss man durch und wir haben dafür super Fotos und Eindrücke erhalten, danke.


Nun folgt altbekanntes Tourenglück hoch zum Limojoch und Limosee...
...
Tausendfach fotografiert, immer wieder schön :love: ...


.... und immer wieder schön anzusehen. Da will ich auf jeden Fall auch nochmal hin.

Bei uns gabs damals das Bänkchen am Limojoch noch nicht und wir fuhren noch nach Stancius Roadbook o_O
aber es ist ein faszinierendes Tal mit Bildern, die man nie vergißt :love:

Gruß an deine Frau :wink: :bier:

 
Kenne die Berge um Toblach von Skitouren, schön ,dass mal aus Bike Perspektive zu sehen und besonders schön, dass du hier so alpinistisch samt passender Gipfelnamen berichtest.
 
Gabs den vorher keine Berichte über das Wegle? Der ein oder andere hats doch schon gemacht, obwohl ja auch nicht erlaubt, weil im Park.
Es gab sehr wenige Berichte und die waren zumeist auch eher nicht so positiv. Aber manche Erfahrungen muss man wohl einfach selber machen ;)
War trotzdem sehr schön da oben, aber wiederholen werden wir es wohl nicht (obwohl, in anderer Richtung...:D)

Wie kommt ihr denn immer auf "verboten"? Wie bei der Puez-Hütte kein Schild und auf der Tafel am Eingang Naturpark auch kein Hinweis. Wir haben regelrecht nach einen Verbot gesucht aber wirklich nichts gefunden :ka:
 
... Wie kommt ihr denn immer auf "verboten"? Wie bei der Puez-Hütte kein Schild und auf der Tafel am Eingang Naturpark auch kein Hinweis. Wir haben regelrecht nach einen Verbot gesucht aber wirklich nichts gefunden :ka:

Ganz ehrlich kenn ich diese Verbote auch nur, wenn sie von verschiedenen Nutzern erwähnt wurden/werden :confused:
Am letzten Wochenende ist mir kein einziges Schild aufgefallen ...
 
... So geht es für uns auf schickem trail (437er)...
...bzw. sehr schickem (nicht chicken) trail
...runter zum Ru Corto und dann wieder ansteigend auf dem neu hergerichteten 437er.
...geht es auf dem 434er zu einem Aussichtspunkt unterhalb des Ciadenes. ...

Inzwischen eine interessante Alternative, 2012 wars noch eine arge Plackerei ;) mit etwas anderer Wegführung :D

Der Weg zur Forcella Ambrizzola ist eine Panoramastrecke wie aus dem Bilderbuch. Man kann sich einfach nicht sattsehen...

Forcella Ambrizzola :love: würd ich immer wieder machen.

Boah da habt ihr heuer echt Highlights zusammengestellt :daumen: und es ist noch nicht vorbei :hüpf: schön dabei zu sein
 
Ganz ehrlich kenn ich diese Verbote auch nur, wenn sie von verschiedenen Nutzern erwähnt wurden/werden :confused:
Am letzten Wochenende ist mir kein einziges Schild aufgefallen ...
...was uns alle freuen sollte :)
Wir hatten den Eindruck, dass zumindest einige Wanderer schon der Meinung waren, wir machen da etwas Verbotenes. Wirklich gestört haben wir die in keinster Weise. Gestört hat die einzig und allein ihre (falsche) Überzeugung, dass wir gegen Regeln verstoßen.
 
Im Naturpark Puez Geisler sind bestimmte Wege verboten, z.B. der Alfred Munkel Weg. Den Weg durchs Val Tognola fand ich ohne Holz weniger lustig, ;) , aber ist auch schon ewig her.
 
Puuh es ist nicht einfach euch hinterherzufahren :oops:
Abgesehen von euren anspruchsvollen und wahnsinnig schönen Übergängen falle ich immer wieder zurück in die Jahre 2005 und 2007, das dauert ...
2005 auf den Spuren von Stanciu vermutl. teilweise den gleichen Alleghetrail runter :) und über Forc. di S. Tomaso sehr anstrengend mit einem nicht immer klaren Roadbook :D
2007 dann schon mit Hilfe des Forums im übrigens bereits vom Talausgang wunderschönen Val Venegia gelandet und über die Malga Tognola den naturbelassenen ;) super Trail ins Val Tognola runter gedüst :hüpf:

Lag der immer noch da :ka:



Richtig schön eure Variante über Valsorda :daumen: das könnt mir auch gefallen.
Jetzt noch schnell von Caoria zum Refavaie
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Voilá hab euch eingeholt :bier: muss jetzt erstmal verschnaufen und bin gespannt wie´s weitergeht.
 
Nee, zumindest haben wir den nicht gesehen. Vor 10 Jahren sind wir auf unserer ersten transalp da in der Dämmerung mit Trekkingrad und Gepäcktaschen runter. Wenn das damals im Lichtkegel aufgetaucht wäre, hätte ich mir wahrscheinlich ins Polster gemacht :D

Ohne Gepäcktaschen war das aber schöner zu fahren heuer oder ;)
 
Ohne Gepäcktaschen war das aber schöner zu fahren heuer oder ;)
Damals sind wir vielleicht ein Fünftel gefahren (wenn überhaupt) und sahen in Caoria aus wie die Schlammspringer...
Die Holzbohlen sind schon gut...
Und 140 mm Federweg, Scheibenbremsen, dropper-Stütze und 6 kg Rucksack machen das Leben auch einfacher...:D
 
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TAG 7 Rifugio Refavaie - Rifugio Malga Conseria

Waren es die ungewohnt vielen Pilze zur leckeren Polenta? Ein verdreckter Brunnen? Ein kleiner Virus? Die Anstrengung der letzten Tage? Oder eine Mischung aus all dem?

Was auch immer - heute Nacht hat sich die Verdauung meiner Frau entschieden, die Richtung umzukehren :(
So fand nicht ich mich in liebevoller Umarmung, sondern die Toilettenschüssel in unserem schönen Badezimmer im Rifugio :heul:

So was passt ja selten ins Konzept, aber auf einem Alpencross ist es wirklich doof...
Ich gehe im Kopf schon die Optionen für einen geordneten Rückzug durch, als meine Frau am Frühstückstisch mit Kamillentee und Zwieback in der Hand irgendwas von "nur 1.000 HM bis zum Pass" und "nicht steil und ohne Schieben" von sich gibt :ka:

Gesagt, getan. Wir satteln auf und testen mal, wie es sich so anlässt...

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Schön der Torrente Vanoi mit seinen dicken Kieseln.

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A zachs Luader :D

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Schon gestern ab der Malga Tognola hatte ich das Gefühl, dass wir in eine immer einsamere Gegend eintauchen. Die Spuren menschlicher Anwesenheit werden immer kleiner...

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...und man hat das Gefühl, als würde es um einen herum nur noch Wald und Berge geben. Einfach schön :love:

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Wir kurbeln ganz geruhsam mit vielen kleinen Trinkpausen. Zur Rechten hat man immer wieder schöne Blicke in die einsamen Porphyrfelsen der Lagoraikette...

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...und zur linken in den dunklen Granit der Cima d'Asta.

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Es geht ganz gut voran...

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...und nach rund drei Stunden sind wir bereits an der Malga Val Cion kurz unterhalb des Passes.

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