[?] Wofür ein Gravel?

Äh, warum das jetzt? Mir z.B. wäre eine Federgabel am Reiserad jetzt schon wichtig. Aerodynamik und Reisetaschen am Gepäckträger passen für mich jetzt auch nicht so zusammen. Auch aufrechte und entspannte Sitzhaltung sind am Reiserad ein Thema, für mich jedenfalls.
Allerdings wäre ein Federgabel für mich weniger wichtig am schwer beladenen Reiserad. Das Rad fährt sich mit 40 kg Gepäck deutlich nachgiebiger. Auf den Shetlands und Orkneys war ich sehr froh den Oberkörper auch senken zu können und damit nicht so sehr im Wind zu stehen. Der Luftwiderstand ergibt sich schließlich nicht nur aus dem CW-Wert , sondern auch aus der Frontalfläche.

Das Schöne am Gravelradwelle ist ja, dass es mehr Räder gibt, bei denen man keine so große Überhöhung wie am CX Rad hat ... und trotzdem kann man mit dem Rennlenker gegen den Wind gut 10 cm tiefer greifen und/oder ca. 9 cm nach vorn. Da bin ich dann auch froh über die flacheren Sitzwinkel. Ich kann zu einer größeren Rahmennummer mit längeren Steuerrohr für Reiseradzwecke greifen, weil die Reachwerte oft sehr nah beisammen sind zw. zwei Rahmengrößen.
 
Eins der GCN-Gravel vs. MTB Videos beinhaltet eine Szene am Ende, wo der Graveler einen für MTB leichten Wurzelpfad fährt und einen Platten bekommt.
Ja bei 40 mm Reifen und Schlauchmontage. Ca. 40 mm markierte mal die Obergrenze bei CX- Rädern. Mit der Gravelwelle gibt es mehr Räder, die an der 50 mm kratzen. In meinem Salsa passen 55 bis 57 mm.
 
Allerdings wäre ein Federgabel für mich weniger wichtig am schwer beladenen Reiserad. Das Rad fährt sich mit 40 kg Gepäck deutlich nachgiebiger. Auf den Shetlands und Orkneys war ich sehr froh den Oberkörper auch senken zu können und damit nicht so sehr im Wind zu stehen. Der Luftwiderstand ergibt sich schließlich nicht nur aus dem CW-Wert , sondern auch aus der Frontalfläche.
Du fährst mit 40kg Gepäck, Gepäckträgern und Radtaschen so schnell, dass die Aerodynamik merkbar ist, also 30km/h+ im Schnitt auf der Ebene? :daumen:

Aber grundsätzlich haben wir wahrscheinlich unterschiedliche Vorstellung von Radreise.

Und darum ging es mir mit meinem Kommentar zu der Feststellung vom @Zaskaringelb. Für den einen ist ein Gravel-bike der kleinste gemeinsame Nenner und bei anderen eben nicht.
 
Ich würde sagen der Hersteller. Nicht alle Nutzer halten sich aber an die Empfehlung und Freigaben der Hersteller. Ist aber auch keine Problem.
Naja, die Hersteller"freigabe" ist eher ein juristisches Ding...

Also dem reicht ein Bike für alles 😎
Absolut richtig. So, wie auch das Gejammere von Leuten, die wirklich alles kaputt kriegen, oder denen der Federweg/die Bremsleistung/die Traktion/etc. p.p. nie ausreicht, typischerweise eben nicht von den Könnern, sondern den Nicht-Technikern kommt. Wer halt nie gelernt hat, wie man sich selbst auf dem Fahrrad bewegt, wie man Stöße aufnimmt etc. ist dann selbst auf einfachen Schotterstraßen mit dem Monster-Downhiller "am Limit".
Für mich ist es gerade der Reiz, mit dem leichten Carbon-XC-Fully downhill zu fahren, oder mit dem Gravel da, wo sonst die MTB-Hardtails rumhoppeln. Ja, ich bin dann typischerweise langsamer, als der Spezialist.
Und natürlich ist das Fully langsamer als das Gravel - na und? Spaß macht beides. Mir macht auch Rennrad Spaß, aber die vielen gefährlich überholenden Autos sind nicht lustig, so daß ich heilfroh bin, mit dem Grave sozusagen "Rennrad fahren ohne Autogefahr" genießen kann...
 
Eins der GCN-Gravel vs. MTB Videos beinhaltet eine Szene am Ende, wo der Graveler einen für MTB leichten Wurzelpfad fährt und einen Platten bekommt.
Habe auch schon snake bites mit dem Gravel gefangen - na und? Ersatzschlauch hat man dabei, Wechsel dauert 10 Minuten, und weiter gehts.
Umgekehrt kannst Du auch mit den dicksten MTB-Schlappen einen Platten einfangen...
Grundsätzlich ist GCN ungefähr so informativ wie Werbefernsehen - manchmal ganz lustig, aber wirklich nichts von dem sollte man übernehmen, ohne sich der Interessenkonflikte dank fetten sponsorings zu vergewissern...
 
Das Schöne am Gravelradwelle ist ja, dass es mehr Räder gibt, bei denen man keine so große Überhöhung wie am CX Rad hat ... und trotzdem kann man mit dem Rennlenker gegen den Wind gut 10 cm tiefer greifen und/oder ca. 9 cm nach vorn.
Genau das ist auch bei mir der Kaufgrund für das Salsa Cutthroat gewesen. Keine Cyclocross-Geo mit starker Überhöhung, trotzdem sitzt man nicht so aufrecht wie auf den meisten aktuellen MTBs und im Bedarfsfalls kann ich auch länger auf Teer oder nicht so ruppigem Untergrund in den Drops oder dem Unterlenker fahren. Die aufrechtere Position mit meinem MTB war mir häufig subjektiv! zu lahm und es fühlte sich komisch an auf den zuvor genannten Untergründen. Wenn es ruppiger wird, man schnell bergab (nicht auf Teer) oder auf gröberem Schotter schneller fahren will, ist das MTB dann klar besser und auch schneller. Trotzdem bereue ich den Wechsel derzeit nicht. Der Aktionsradius hat sich für mich erweitert, weil ich auch mal Feld- oder geteerte Wege (wenig Straße) fahre die ich mit dem MTB gemieden habe, weil ich mir immer vorkam, als ob ich mit dem Geländewagen auf der Autobahn fahre.
 
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Ich war heute mit dem Gravel im Bikepark.
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Also es ging darum, den Uphill-Flowtrail zu nutzen um dann weiter zum Hochwechsel zu fahren.

Erkenntnis des Tages:
Ich könnte für die gleiche Strecke bergauf ein anderes Rad brauchen als bergab.
:D

Die Überraschung des Tages ist der Pari-Moto, der einfach super jede Wurzel und jeden Stein wegschluckt und einen sensationellen Grip selbst auf dicken Wurzeln bergauf hat.

Hier beispielhaft 2 Beläge, wie es meist auf den Geraden aussah und ich das Gravel mit Slick perfekt fand.
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Bergab ist das Gravel nicht so wirklich wendig auf dem Flowtrail und dort, wo frisch geschottert war hatte ich etwas Hemmungen mit dem Slick. Vielleicht zu Unrecht. Spass kam trotzdem auf.

Und jetzt?
Egal welches Rad ich nehme, eine Richtung wird immer kompromissbehaftet sein. Sowas ....

Star des Tages:
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Ps:
Die Jumpline ist absolut Zucker (sagt mein Sohn)
 
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Hat es mtb-news eigentlich schon gegeben, als sich vor 20 Jahren die Scheibenbremsen durchsetzten?

Vorher gab es aber schon eine andere Kontroverse, die GCN vergessen hat: Kann man aus Alu vernünftige Fahrräder bauen? Und nach den Scheibenbremsen bis heute: Kann man aus Carbon vernünftige Bikes bauen?

(Und nebenbei wieviele der 29er-Hasser fahren jetzt selbst ganz zufrieden ein selbiges? Und wo müssen die e-Bike-Hater unterschreiben, damit sie nie ein e-Bike kaufen können?)

Der beste Teil im Video ist ja ab 3:40 😂
 
Es kann jeder fahren was, wo und wie er/sie/divers möchte. Da schreibe ich niemandem etwas vor. Habe ich nie getan. Will ich auch nicht. Aber ich sitz halt auf ein Rad, fahr das und spüre recht schnell, ob das gut ist oder nicht. Und mit dem Querfeldschotterrad merke ich regelmäßig dessen Limitierungen, vor allem im Bereich Schläge aufnehmen, Traktion und langsamem Manövrieren (toe overlap, Bremskontrolle, Handgriff).

Diese Limitierungen kann man nicht wegreden. Da hilft auch Fahrtechnik nur teilweise. Am besten hilft sich die Strecke so zu wählen, dass es passt. Nicht mehr, nicht weniger.

Ein Querfeldschotterrad ist super, wenn man auf den passenden Oberflächen bleibt. Deswegen habe ich immer noch eines und werde mir vermutlich noch ein für mich geeigneteres kaufen. Wenn's denn mal wieder was gibt.


Toe Overlap lässt sich fast eliminieren, wenn man auf dem großen Markt eins von der Geometrie passendes Rad wählt.

Bei Surly CC in RH 52 hatte trotz einem größeren Reach erstaunlich wenig Platz zu den Reifen. Eigentlich fuhren sich nur 32 bis 33 mm Reifen angenehm in engsten Kurven.

Mein Salsa dagegen ist auch mit 50 mm + Reifen sehr angenehm zu fahren. Und ich sitze sehr komfortabel.

Mein zukünftiges Surly CC hat RH54. Da kommt dann halt ein Lenker mit kurzem Reach und ein kürzerer Vorbau ran. Dann sollten auch 35 bis 40 mm Reifen bei technisch schwierigen Passagen möglich sein.
Oder ich gewöhne mich wie beim alten Surly und früheren Alucrossern daran.


In Sachen Bremskontrolle hat Shimano ein bßchen etwas getan, in dem sie hydraulische Zusatzbremshebel am Oberlenker für die GRX anbieten. Bei mechanischen waren sie früher teils gleich verbaut. Aber Viele fanden sie nutzlos, weil sie eh am STI oder in den Unterlenker griffen.
Beim Rennlenker hat man mit Zusatzbremshebel jedenfalls bis zu 3 Positionen aus den man Bremsen kann. Beim MTB meines Wissens nur eine. Oder gibt es Zusatzbremshebel für die Hörnchen?

Dass Schläge nicht so hart durchkommen, da kann man nur bedingt etwas machen. Am Canti-Cyclocrosser bin ich weg von der Diskgabel, die ich kurzeitig verbaut hatte. Die war steifer. Zudem verbaue ich hier gern noch 26 mm Lenker. Und ansonsten heißt es runter mit dem Reifendruck und aktiv gucken und fahren. Feine Reifen wie die Challenge Pro Modelle und Latexschlauch bringen ebendfalls etwas.

Oder ich fahre mein Salsa mit 55 mm Reifen vorn mit knapp unter 2 Bar. Das bügelt so Vieles weg.

Die Elastomervorbauten hatten wir ja schon als eine tiefergreifende Option.
 
Du fährst mit 40kg Gepäck, Gepäckträgern und Radtaschen so schnell, dass die Aerodynamik merkbar ist, also 30km/h+ im Schnitt auf der Ebene? :daumen:

Aber grundsätzlich haben wir wahrscheinlich unterschiedliche Vorstellung von Radreise.

Und darum ging es mir mit meinem Kommentar zu der Feststellung vom @Zaskaringelb. Für den einen ist ein Gravel-bike der kleinste gemeinsame Nenner und bei anderen eben nicht.
Aero zählt schon zwischen 10 und 20 km/h. Und egal, ob du 15 oder 50 km/h fährst - einmal aufrecht und einmal aerodynamischer: Auf der selben Strecke sparst du die selbe Zeit.

Und wenn man gut Wind von vorn hat, kann man auch um 10 km/h fahren und spart trotzdem Kraft.
 
Bin es schnell überschlagsmäßig rechnerisch durchgegangen, der Geschwindigkeitsunterschied bleibt die Funktion einer Wurzel der Referenzgeschwindigkeit während der Fahrzeitunterschied linear von dem Geschwindigkeitsunterschied abhängig ist. Allerdings könnte der Term unter bestimmten Voraussetzungen vernachlässigbar werden.

Edit: eine http://www.kreuzotter.de simulation hat gezeigt, dass dem so nicht ist. Siehe weiter unten im Thread.
 
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Aber du meinst jetzt nicht den jungen Mann , der da runter gefahren ist, wo ich noch nicht mal geklettert bin? Seid ihr nicht alle gefahren? Ich hatte ja ne Ausrede =)
nee, war einer aus dem cx-sport forum. glaube ein junger, blonder mann, dessen namen ich vergessen habe. er hatte im forum später geschrieben, dass es zu hart für den crosser gewesen sei, was man auch daran sehen könnte, dass @talybont dem anderen kollegen über den rücken gefahren ist ;-)
 
Oh K4cke, ich stehe wohl wieder mal verständnismäßig voll auf dem Schlauch :ka:
Liege ich da falsch, oder sind ausnahmslos alle gezeigten Strecken ziemlich anspruchslos fahrbar (zumindest in dem gezeigten trockenen Zustand)? Schöne Trails sind das, würde ich gerne mal fahren, aber ich würde mir bei dem gezeigten trockenen Zustand nicht die Mühe machen, meine Slicks auszubauen. Wären die 5m loser Untergrund aus Cycle-Smart, "How to Ride Steep Stuff" einige Kilometer lang gehen, wären Slicks ungünstig. In dem trockenen Zustand sind das Traumstrecken für 28mm Slicks in Classic-Rennrädern.
Sollten wir uns vielleicht die Strecken in den Videos so vorstellen, als wären sie durch 3 Tage täglich 5 Stunden Regen aufgeweicht? :ka:
Vielleicht ist das das Missverständnis?!
Das sind ganz normale Strecken. An einigen Stellen stolpert man mit dem Gravel rum, während das MTB einfach lässig und schneller drüber ballert.
In dem einen Video kennt der Kollege seine Strecke sehr gut und beherrscht auch sein Rad toll, aber die Strecke an sich ist nicht schwer und mit weniger Speed fährt die fast jeder.

Wenn man's nicht so eilig hat ... :D
 
Toe Overlap lässt
Ja wird mir dann schon zu lang.der grosse Markt kann leider momentan wenig liefern:mad:
Bis auf andere Standards ist irgendwie alles schonmal dagewesen..:heul::mexican:
Was ein Glück das man das Rad nicht jedesmal neu erfinden muss..
Und wer auch ohne körperliche Voraussetzungen besonders schnell unterwegs sein will,der holt sich Hilfe aus Dem Akku.
Ganz einfache Rechnung..:wink:
 
Ich war heute mit dem Gravel im Bikepark.
Anhang anzeigen 1317572
Also es ging darum, den Uphill-Flowtrail zu nutzen um dann weiter zum Hochwechsel zu fahren.

Erkenntnis des Tages:
Ich könnte für die gleiche Strecke bergauf ein anderes Rad brauchen als bergab.
:D

Die Überraschung des Tages ist der Pari-Moto, der einfach super jede Wurzel und jeden Stein wegschluckt und einen sensationellen Grip selbst auf dicken Wurzeln bergauf hat.

Hier beispielhaft 2 Beläge, wie es meist auf den Geraden aussah und ich das Gravel mit Slick perfekt fand.
Anhang anzeigen 1317576Anhang anzeigen 1317579

Bergab ist das Gravel nicht so wirklich wendig auf dem Flowtrail und dort, wo frisch geschottert war hatte ich etwas Hemmungen mit dem Slick. Vielleicht zu Unrecht. Spass kam trotzdem auf.

Und jetzt?
Egal welches Rad ich nehme, eine Richtung wird immer kompromissbehaftet sein. Sowas ....

Star des Tages:
Anhang anzeigen 1317588

Ps:
Die Jumpline ist absolut Zucker (sagt mein Sohn)

Das kann ich mit meinem problemlos fahren. Wir wohnen hier an der Ruhr auch nicht in den Alpen.
Ein Fully kann ich hier eigenlich nicht gebrauchen, außer ich will in den Bikepark.

Ein Gravel oder ein Monstercrosser oder halt ein XC reichen hier vollkommen aus.
 
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So, Leute, habe jetzt mal die Kreuzotter befragt. RR in der Ebene Asphalt.

Was meint ihr?

ober_unter_lenker.jpg


Demnach bleibt die relative Fahrzeit konstant, während die Absolute sich durchaus mit der Geschwindikeit ändert.
 
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