zeigt her eure selbstbauten - Teil 2

Ja, bei "normalen" konventionellen Drehbänke ist es natürlich so. Kann dir leider nicht sagen wie das bei der Hardinge funktioniert, aber scheinbar können die das, anders als normale konventionelle Drehbänke.

Hier ein Text aus einer Hardinge Broschüre:

" 8. Modern control of the carriage. One lever at the headstork provides immediate Forward-Stop-Reverse control of the carriage. This control is instantaneous without reversing or stopping the headstock, without reversing gears and without disengaging the lead screw nut. The control is operated manually with the lever or by means of mechanical stops for the carriage. This positive control affords safety in the use of proper threading speeds even to thread to a shoulder without a relief. Provision is made for carriage return at high speed

9. Quick acting arrangement for tool post slide. At the end of a threading cut, the tool is instantly cleared for return of the carriage to the next cut. This is accomplished by means of a lever actuating the tool post slide, independent of the feed screw. It also returns the tool to exactly the same position for the next threading cut. This saves time as attention to the feed screw micrometer dial is for depth of cut only, eliminating the usual backing and returning of the tool post slide by use of the feed screw. "


Hier noch ein anderes Video, das ich gefunden hab. Ist leider auch nicht ganz erklärt wie das mechanisch funktioniert (oder ich verstehs nicht :)), aber man sieht das es funktioniert.



 
Und schon wieder was für meine Maschine (und nichts fürs Fahrrad :()

Ich habe auf meiner UW1 manchmal das Problem, das ich bei kleineren Fräsern die Drehzahlen nicht hinbekomme die sinnvoll wären. Meine Maschine geht bis auf ca. 2400 U/min, bei einem 2er oder 3er Fräser in Alu dürfte die Drehzahl eigentlich bei deutlich über 10`000 U/min sein.

Aus diesem Grund habe ich mir schon länger überlegt ein Drehzahlmultiplikator anzuschaffen.

Letzte Woche habe ich zufällig einen gesehen im Internet, der war sehr günstig und hatte eine Grösse die für meine Maschine noch ging.
Es ist eine Morgenthaler Schnellaufspindel mit ISO40 Konus, den Konus kann man aber glücklicherweise demontieren und so an meine Maschine anpassen. Die Spindel hat eine Übersetzung von 1:6, also bei meinen 2400 U/min gäbe das dann 14`400 U/min :hüpf:

Der Verkäufer hat mir noch einige Blätter wie Betriebsanleitung, Schnittzeichnung usw. mitgeschickt, was natürlich immer praktisch ist.

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Interessanterweise wurden diese "Morgenthaler" Spindeln in einer kleinen Firma in Biel in der Nähe der Omega gefertigt, also ca. 10min. von meinem Wohnort entfernt.
Leider gibt es die Firma seit 2006 nicht mehr. Warscheinlich brauchte solche Spindeln niemand mehr, mit den neueren hochtourigen CNC Maschinen. Eine solche Morgentahler Spindel kostete immerhin 3000 Sfr.


Für das montieren auf meiner Maschine habe ich zuerst einen Futterflansch umgearbeitet um die Spindel dort einzupressen, danach einen Spannzangenrohling so bearbeitet, das er hinten an die Spindel geschraubt werden kann und die Spindel so auf der Maschine angezogen wird.
Noch eine kleine Welle für die Drehmommentabstützung gemacht und in eine 45er Aluwelle eine Nut gefräst, wo dann die Drehmommentabstützung anliegt.

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Nun habe ich das ganze auf der Maschine montiert und bin recht zufrieden mit dem Ergebnis. Die Spindel läuft sehr sauber, auch bei Höchstdrehzahl (14`400 U/min).


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Einen Test mit einem 6er Fräser hab ich auch gemacht, da werd ich noch ein Video einstellen.


Grüsse David
 

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Mal ne Frage an die Äggspärten hier: Irgendwann™, sobald mal ein eigenes Haus mit Keller bzw. sonstigem Standort verfügbar ist, möchte ich einen eigenen kleinen Maschinenpark mit gebrauchter Drehbank, Fräsbank und Standbohrmaschine einrichten. Wie viel sollte man dafür plus Werkzeug grob einplanen? Ne kleine Drehbank aus der UDSSR gibts ja immer mal wieder für 500-1000€ und wäre zwar ausgenudelt, aber für kleines Zeug eventuell noch geeignet. Hörensagen nach bekommt man brauchbare konventionelle 3-Achsenfräse für 5000€, wie siehts mit CNC aus? Wären 10k ausreichend?
 
Ja, das mit der Schmierung ist immer so ein Problem. Entweder man macht es richtig (Kühlung oder Minimalmengenschmierung) und es gibt eine riesen Sauerei, oder man macht es halt so wie ich jetzt. Ich hab einfach ein Fläschen mit regulierbarem Ausguss mit Lampenöl gefüllt. Dann ist es so eine Art Tropfschmierung. Hat bis jetzt gereicht... Hartmetallwerkzeuge sind ja recht gutmütig was Aufbauschneiden betrifft. Und sonnst halt den Vorschub noch erhöhen, dann sollte es auch weniger warm werden ;)


Das ergebnis vom 6er Schruppspahn im Video sieht gar nicht so schlecht aus.

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Ja, das mit der Schmierung ist immer so ein Problem. Entweder man macht es richtig (Kühlung oder Minimalmengenschmierung) und es gibt eine riesen Sauerei, oder man macht es halt so wie ich jetzt. Ich hab einfach ein Fläschen mit regulierbarem Ausguss mit Lampenöl gefüllt. Dann ist es so eine Art Tropfschmierung. Hat bis jetzt gereicht... Hartmetallwerkzeuge sind ja recht gutmütig was Aufbauschneiden betrifft. Und sonnst halt den Vorschub noch erhöhen, dann sollte es auch weniger warm werden ;)


Das ergebnis vom 6er Schruppspahn im Video sieht gar nicht so schlecht aus.

Anhang anzeigen 525843

Versuch mal mit Ethanol zu kühlen... nicht das gute besteuerte Zeug, sondern 99% vergällt aus der Apotheke. Der Verdunstungskoeffizient von Alkohol ist enorm hoch und damit auch der Abtransport der entstehenden Wärme. Sobald dein Werkstück warm wird, sind Aufbauschneiden beim Fräsen von Alulegierungen auch bei Hartmetallwerkzeugen durchaus äußerst problematisch. Das trifft vor allem beim Bohren zu. Gewindeschneiden in Alu ist ohne harten Alk auch alles andere als eine Freude.

PS: Wenn du den Vorschub erhöhst, erhöst du ja auch die Schnitttiefe und damit die benötigte Kraft um den Schnitt auszuführen. Das erhöht (!!!) die eingebrachte Energie und damit die Temperatur.

Ansonsten, frohes Schaffen:daumen:
 
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Versuch mal mit Ethanol zu kühlen... nicht das gute besteuerte Zeug, sondern 99% vergällt aus der Apotheke.
Das mit dem Ethanol hab ich noch nie probiert, wäre aber interessant. Hast du gute Erfahrungen damit gemacht?

Ich habe bis jetzt immer mir Lampenöl gearbeitet weil

- es nicht verklebt so wie Emulsion
- schmiert wegen dem Öl
- leicht zu reinigen ist und da Ölig weniger Flugrost an der Maschine
- einigermassen Tiefer Brennpunkt
- überal zu bekommen

Vielleicht probiere ich das mal mit dem Ethanol. Meinst du das geht mit dem Brennpunkt? Nicht das mir die Flasche plötzlich anfängt zu brennen ;)


Mit dem Vorschub erhöhen habe ich eigentlich gute Erfahrungen gemacht.
Ja, das es mehr wärme gibt, wegen der höheren Schnittkraft kann sein. Der höhere Vorschub sorgt aber auch dafür das die Wärme eher in die Späne abgeht und sich nicht am Werkstück oder Werkzeug aufstaut.
In der Firma habe ich damit auch immer gute Erfahrungen gemacht (vor allem beim HSC Fräsen in Chromstahl)



Grüsse David
 
Mal ne Frage an die Äggspärten hier: Irgendwann™, sobald mal ein eigenes Haus mit Keller bzw. sonstigem Standort verfügbar ist, möchte ich einen eigenen kleinen Maschinenpark mit gebrauchter Drehbank, Fräsbank und Standbohrmaschine einrichten. Wie viel sollte man dafür plus Werkzeug grob einplanen? Ne kleine Drehbank aus der UDSSR gibts ja immer mal wieder für 500-1000€ und wäre zwar ausgenudelt, aber für kleines Zeug eventuell noch geeignet. Hörensagen nach bekommt man brauchbare konventionelle 3-Achsenfräse für 5000€, wie siehts mit CNC aus? Wären 10k ausreichend?

*hust*

Möchte sich keiner äußern?
 
*hust*

Möchte sich keiner äußern?

Ich kann leider nur für die Schweiz reden ;)

Ich mache es so, das ich immer gebrauchte Industrie Maschinen kaufe. Man muss halt schauen wie gut die Maschinen noch sind.
Spindelumkehrspiel sagt schon viel aus, Führungen anschauen, schauen ob es Erstlackierung ist und man nicht eine wunderschön aussehende, überlackierte Maschine, die aber eigentllich schrott ist, kauft usw....

Werkzeug und Aufspannvorrichtungen sollten am besten dabei sein, denn da kannst du schnell noch das doppelte oder dreifache was die Maschine gekostet hat ausgeben, je nach dem was du brauchst/willst.

Ich denke brauchbare 3-Achsfräsen bekommst du schon ab 2000 Euro (auf jeden fall in der Schweiz)
Drehbänke gibt es auch immer wieder güstig, man muss halt immer die Augen offen halte und sich Zeit lassen.
Besser nicht auf Ebay, da hab ich bis jetzt noch nicht viel günstiges gesehen.

Was würdest du denn für eine CNC wollen? Gibt teilweise CNC Industriefräsen für 4000-6000 Euro. Bei Industriefräsen musst du aber im Hinterkopf haben das zB. ein Spindellagerwechsel ganz schnell über 2000 Euro kosten kann... Wenn an einer Industriemaschine was kaputt ist wirds meistens teuer.
Hobby CNC Fräsen sind günstiger, aber halt meist nicht so steiff, gibt aber Leute die auch mit denen tolle Sachen machen. Fürs Bike kannst du aber auf solchen nicht so viel machen, dann eher für Modellbau usw.


Grüsse David
 
Das mit dem Ethanol hab ich noch nie probiert, wäre aber interessant. Hast du gute Erfahrungen damit gemacht?

Ich hab fast täglich im Job damit zu tun... also ja ;-)

Aber bitte nicht daneben die Kippe anmachen... obwohl man schon in Größenordnungen ganz schön verschwenderisch damit rumpanschen muss um ein explosives Alk/Luft Gemisch hinzubekommen. In der Praxis selbst mit Vorsatz nur schwer zu schaffen
 
@Revell91: Gebrauchtware war auch der Plan, ich habe ein wenig Vitamin B in ein paar hiesigen mittelständischen Betrieben auf Vorrat und könnte generellen Bedarf an auszutauschenden Maschinen anmelden. Angefangen bei einer konventionellen Drehbank für kleine Spielereien um zu sehen, ob mich das bei Laune hält, danach kann man den Park erweitern. Die Teile wären allesamt kleineres Zeug wie zB Vorbauten, Pedale, Ersatzteile oder sonstige Projekte, ggf. Kleinserien für sehr Interessierte oder Freunde/Bekannte. Ergo nichts Großes, aber CNC wäre da von Vorteil. Notfalls wirds aus dem Block gefeilt ;) Da es dann eh nicht eilen würde, müsste es auch nicht die dickste Maschine sein. Bzgl Werkzeug: Ich nehme an, man deckt sich erst mal mit dem Nötigsten ein und erweitert das Arsenal nach Bedarf. Ich müsste mich eh mal schlau machen was es so alles gibt, bisher war die Fertigung nicht mein Schwerpunkt. Aber schon mal danke für den Input :daumen:
 
Schöner Plan mit dem Maschinenpark. :daumen:

Ich drücke dir die Daumen, dass es von der Region her passt, so dass Platz bezahlbar ist, und dass der WAF später auch passt. Und ein paar Euros verschlingt so eine Immobilie gelegentlich auch noch. ;)
 
Danke, wäre schon ganz nett ;) Es ist ein Vorhaben von vielen, das Ganze wird also mit Sicherheit noch ein Weilchen dauern. Deine angesprochenen Punkte sind dabei nicht ganz irrelevant, aber zu meistern!
 
Danke, wäre schon ganz nett ;) Es ist ein Vorhaben von vielen, das Ganze wird also mit Sicherheit noch ein Weilchen dauern. Deine angesprochenen Punkte sind dabei nicht ganz irrelevant, aber zu meistern!

Noch zu bedenken wäre: Auch wenn der Kellerplatz da ist, rein bekommt man je nach Zugang bei weitem nicht jede Maschine :D
 
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