Ist das so? Teil-weise sicherlich, aber nicht generell! Wenn ein Rückzugsgebiet auf einmal von Pfaden durchzogen ist und diese Tags und nachts bevölkert werden ist das alles andere als ohne Auswirkung! Und ob es das ist können wir nicht beurteilen! Oder führst du vorher eine Studie von sagen wir Mal 1 Jahr durch um die Bewohner aller Jahreszeiten zu erfassen? Und dann zu bewerten wie der Impact des Weges ist? Nein? Ähhh und dann willst du bewerten das es keinem Einfluss hat?
Ja, zugegebenermaßen ist das natürlich sehr ortsabhängig, inwiefern es ein Rückzugsgebiet ist. Von solchen Gebieten rede ich aber auch nicht.
Ich vermute, dass wir aneinander vorbei reden, weil jeder von uns ein anderes (lokales) Bild im Kopf hat. Bei uns in der Gegend gibt es kaum große zusammenhängende Waldflächen. Und in diesen Wäldern gibt es zig Schotterstraßen oder zumindest breite Waldwege, umgeben von Autobahn, Bundes- und vielen Land-/Ortsverbindungsstraßen. Das mag im Schwarzwald oder dergleichen anders sein. In solchen Bereichen muss man natürlich auch sensibler rangehen.
Es gibt Studien wie z.B. solche der Uni Bayreuth, die mit Wildkameras die Wege beobachtet und ausgewertet haben. Abgesehen von solchen Studien sehe ich bei uns selber, wie schnell manche Wege zuwachsen oder sogar verschwinden, wenn sie nicht mehr benutzt werden. Die Natur wird nicht von uns dadurch zerstört, weil wir uns darin aufhalten/erholen, sondern weil wir sie missbrauchen.
2x Wer hat es angelegt? Jeweils ohne Rücksprache mit dem Grundbesitzer?
Mit Sicherheit nicht. Du weiß doch selber, wie das in Deutschland abläuft. Bis es von der Idee bis zur Umsetzung kommt, dauert es oft Jahre. Es wird auch nie ohne Bekanntgabe bzw. ohne Rücksprache mit den Grundbesitzer geschehen.
Genau hier sehe ich das Problem. Vor allem wir in Deutschland können das sehr gut, alles so dermaßen zu zerreden und bis in kleinste Detail absichern zu wollen, dass kaum jemand Lust hat, sich zu engagieren, anstatt einfach mal pragmatischer vorzugehen.
Vor allem die Forstwirtschaft und auch Jäger haben über viele Jahrzehnte das Kind in den Brunnen geschubst. Jetzt sollen immer nur die Erholungssuchenden Schuld sein, wenn ein Insekt ausstirbt oder ein Reh aufgescheucht wird?
Ist der negative Eintrag in die Natur besser, wenn ich erst mit dem Auto zu ausgewiesenen Strecken fahren muss?
Definitiv
Die Frage wäre, wie man das durchsetzen kann. Auch, ob es für Wanderer einfacher wäre.
Bauen und anlegen heisst, Fakten schaffen. Dann muss ich mir aber auch sehr sicher sein, dass mein Bedarf höher wiegt.
Mit den heutigen Mitteln kann man sehr gut den Bedarf abschätzen und auch die Ideen bekannt geben, diskutieren und umsetzen. Mir geht es nicht darum, dass man Fakten schafft, ohne dass die Betroffenen Bescheid wissen bzw. mit ihnen darüber gesprochen wird.
Nein, da missverstehst du mich. Das mache ich doch genauso. Die zwei m² neu verdichteter Boden interessieren mich auch nicht. Zumal es dafür ja die Natur unter dem Baum zurückgibt.
Mir ging es um neue Wege in neuen Gebieten. Ich sehe auch nicht, dass es jedes mal ein Drama wäre. Nur, prüft der illegale Wegbauer vorher die Auswirkung? Eher nicht, da wird mehr nach mtb-Eignung ausgesucht.
Wie viele m² oder km² kontaminiert ein neuer Weg in einem nicht erschlossenen Waldgebiet?
Hier bei mir wurden auch 2 Querungen zugemacht, die jeweils 2 große Waldflächen durchschneiden. Ob die toll oder wichtig waren, weiss ich nicht.
Aber in der Nähe eines Legalisierungsprojekt.
Hatte ja schon vorher vorgeschlagen Trails entlang/ in der Nähe der Forstwege anzulegen. Das hebelt zumindest die Punkte Ruhezonen oder Naturschutz aus.
Die Begründung: ich habe das Recht weil es Bedarf gibt, kann ich nicht nachvollziehen. Da könnte man jetzt etliche Beispiele konstruieren, wo das auch nicht so einfach geht.
Ich bin auch nicht per se dagegen neue Wege zu schaffen. Die Trails auf denen wir kaum Wanderer treffen dürften meist so entstanden sein und sehen aus heutiger Sicht so aus als wären sie schon immer dagewesen. Und, ich fahre auch auf diesen Wegen. Und das in BW (2mR!). Daraus leite ich aber kein Recht ab.
Gegenfrage: wie bringen wir unseren Bedarf in Einklang mit dem Bedürfnis anderer, dass hier kein Weg entsteht?
Wir haben nur Betretungsrecht, kein Umgestaltungsrecht. Wem das Hausrecht nicht gefällt, muss sein Glück woanders suchen. Z. B Bikepark.
Es müssten die Fauna-Flora-Habitat-Gebiete/Ruhezonen/Rückszugsgebiete oder wie auch immer man sie nennt, in sämtlichen Karten eindeutig eingezeichnet sein. Außerdem müssten diese auch vor Ort als solches durch Beschilderung erkennbar sein. Wenn ich bei mir in der Gegend das nächste derartige Gebiet ansehe, dann kommen da schon einige Fragezeichen. Warum erkenne ich das nicht vor Ort? Warum enthält so ein Gebiet asphaltierte Straßen und viele Schotterwege. Warum ist es durchzogen von zig Motocross-Spuren und keine Sau interessiert das?
Also es muss für jeden klar sein, wo solche Gebiete sind und diese auch nur für Fauna und Flora da sind. Und Beschränkungen müssen dann für alle gleich gelten.
Im Gegenzug könnte ja dann die Gemeine/Stadt/Landkreis Gebiete ausweisen, die grundsätzlich weniger problematisch für Veränderungen sind und man dort nach Rücksprache einfacher gestalten darf.
Ja, vor allem in der Nähe von vorhandenen Straßen sollte es recht einfach sein. Und mir geht es auch nicht um Bikeparks oder gebauten Sprünge, Anliegerkurven usw., sondern nur um ganz einfache, schmale, naturnahe Wege, die eben einfach für alle Erholungssuchenden reizvoller sind als langweilige Schotterpisten.
Insgesamt habe ich das Gefühl, dass wir uns auch hier zu sehr in irgendwelche Kleinigkeiten verstricken und über Dinge diskutieren, weil wir uns falsch verstehen (wollen), aber insgeheim doch relativ Nahe beieinanderliegen.