Naja, wenn ich den Artikel richtig lese, ging's X-Fusion ja im wesentlichen um eine Verringerung des Losbrechmoments am Anfang vom Federweg:
( alle Hub-Angaben einfach mal aus dem Bauch raus )
angenommen der Dämpfer hat 76mm Hub, dann ist meinetwegen die Niederdruck-Kammer auf den ersten 20mm aktiv, d.h. 0 - 20mm hub bedeutet Druckanstieg von 50 - 300 PSI, ab dann liegt der Trennkolben an, den restlichen Hub übernimmt die 2. Kammer. Damit ist die Wirkung der Luftfeder im AGB sehr gering, die 50PSI machen sich faktisch nicht bemerkbar.
Unabhängig von Stahl oder Luft-Dämpfer: der Druck im AGB ist ja letztlich auch eine Luftfeder, in Verbindung mit dem Durchmesser der Kolbenstange bestimmt das die Kraft der Luftfeder zum einfedern.
Das gilt prinzipiell für einen nicht vorgespannten Stahlfederdämpfer, da ist so etwas korrekt.
Ohne Druck im Piggyback würde solch ein Stahlfederdämpfer ab >0 Kraft schon losbrechen.
Mit Druck im Piggyback würde er eben theoretisch ab einer Kraft = (Piggydruck*Dämpfungs-Kolbenstange) das Einfedern anfangen.
Bei einem Luftdämpfer schaut das aber etwas anders aus.
Ein Luftfederdämpfer wie der Vector liegt immer auf einer Luft-Negativfeder. Wie gut der Dämpfer anspricht, liegt in erster Line daran,
1. wie groß diese Negativluftkammer volumenmäßig ist, und
2. wie groß die Wirkflächer derer im Verhältnis zu der der Posituivkammer Positivkammer ist.
Und um einen Luftdämpfer zum Einfedern zu bringen, muss sich der IFP von Anfang an mit bewegen, da ÖL inkompressibel ist. Egal welcher Druck im IFP ist, er (zumindest der erste IFP mit wenig Druck) MUSS sich bewegen, sonst bewegt sich der Dämpfer nicht.
In Summe muss also die Kraft von Negativkammer+ (Hauptkammer+Piggybackkammer) komprimiert werden. Letztere beiden Kräfte addieren sich auf, da sie parallel geschalten sind.
Wenn ich also einen Luftfederdämpfer auf eine bestimmte "Federhärte" einstelle, dann is es prinzipiell egal, ob mehr Druck im Piggyback oder mehr Druck in der Hauptkammer ist. Denn in Summe addieren sich die beiden Kräfte wieder zusammen.
Weniger Druck im Piggyback bedeutet einfach, dass ich mehr Druck in der Hauptkammer fahren muss, damit der Dämpfer gleich hart bleibt.
Und zur Progression: das hängt doch letztlich vom Verhältnis der Volumina der beiden Kammern ab?
angenommen die Niederdruck-Kammer ist bei 76mm Dämpferhub für die ersten 66mm aktiv, also relativ groß. D.h. 50 - 300PSI in 66mm Hub. Wenn die 2. Kammer dann ein minimales Volumen hat, so daß bei bei den 10mm Hub der Druck um Faktor 3 ansteigt, d.h. 300 - 900 PSI in 10mm Hub.
Dann ist imho die Federkennlinie deutlich progressiv, sobald die 2. Kammer aktiv ist.
Nein!
Sobald eine beim Einfedern zusätzliches Luftkammervolumen, das als Feder wirkt hinzukommt, wird eine Kennlinie erst einmal abflachen! Da führt kein Weg dran vorbei, auch nicht ein bestimmtes Verhältnis der beiden Kammergrößen ändert daran etwas.
Das Volumenverhältnis der beiden Kammern zueinander beeinflusst nur, wie sehr die Kennlinie zunächst abflacht.