Na ja, ich freue mich über die Drehmomente aber unser Stefanus neigt immer wieder zu groben Vereinfachungen:
"Dieser Effekt führt dazu, dass man mit einem Fahrrad keine Kurve fahren kann, indem man einfach nur am Lenker dreht – ohne Neigung keine Kurvenfahrt! Aber zurück zum Thema rotierende Massen: Steigt der Drehimpuls (durch größeren Durchmesser oder größere Masse) so ist es nicht nur schwieriger die Drehgeschwindigkeit zu ändern, sondern auch schwieriger, das Rad zu neigen oder zu lenken."
Die Kurvenfahrt beim Zweirad wird durch mehrere physikalische Effekte und dadurch ausgelöste Kräfte beeinflusst.
Die größten Kräfte am Bike sind die Normalkraft und die Fliehkraft zur Kurvenaussenseite und für deren Kompensation ist zuerst einmal die Schräglage notwendig.
Es geht sogar noch weiter: Die Kurvenfahrt wird bei höherer Geschwindigkeit durch eine Lenkkraft zur Kurvenaussenseite eingeleitet und nicht durch die Schräglage. Hierdurch kippt zwangsläufig das Bike in die richtige Schräglage und die Kräfte pendeln sich auf ein Gleichgewicht ein.
Dieser Effekt führt bei Annäherung an eine Abbruchkante auf der Kurvenaußenseite leicht dazu, dass man den Lenkimpuls nach außen nicht so unbelastet setzt und dadurch bei der Einleitung der Kurvenfahrt in Schwierigkeiten gerät. Annäherung an ein Bordsteinkante ist das gleiche Thema.
Die durch die Massenträgheit ausgelösten Kippmomente führen im positiven Sinne dazu, dass ein Bike auf dem Hinterrad oder im Flugmanöver "lenkbar" bleibt.