Drehmomente am Dienstag: Was spricht für Parallelogramm-Federgabeln?

Es ist wieder so weit: Mit Trust Forks von Dave Weagle steht die Parallelogramm-Federgabel erneut im Rampenlicht. Aus gutem Grund? Oder sollte sie lieber in der Versenkung der Geschichte bleiben? Unser Technik-Redakteur Stefanus hat mal drüber nachgedacht.


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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Danimal

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Technisch spricht viel dafür. Aber ich kann mich mit dem Aussehen nicht anfreunden. Diese Gabeln lassen das Bike so aussehen als ob es einem Transformer Film entsprungen ist und sich jeden Moment in einen Tretroller oder ein Motorrad verwandeln kann.
Das gleiche gilt auch für die Umlenkung beim Evil. Dave Weagle hin oder her. Bei Ibis etc ist das ästhetischer gelöst.
 
Ich bin ein paar Jahre lang eine German:a Kilo gefahren und kann mich noch erinnern, wie schwer mir danach die Umgewöhnung auf eine Teleskopgabel gefallen ist. Das Ansprechverhalten der Kilo war phänomenal und an das nicht vorhandene Bremsnicken gewöhnt man sich sehr schnell. Ich finde es daher gut, wenn wieder etwas Bewegung in die Entwicklung kommt und wir mehr Parallelogrammgabeln am Markt sehen. Vielleicht gibt's ja mal ne aufgebohrte Lauf Trailracer mit Dämpfung?
 
Beim Motorrad hat es sich nicht durchgesetzt, obwohl es seit den 30er Jahren immer wieder Modelle mit Parallelogram Gabeln gab. Ein wichtiger Grund scheint zu sein dass die Vorteile zu gering sind um die komplexe Konstruktion und den hohen Preis zu rechtfertigen.

Auch waren Gewicht und Bauraum bei Moto Parallelogrammen immer ein Problem und sind es offenbar auch bei der Trust.
 
In dem großen pinkbike-Test kam die Trust hinsichtlich Federung und Dämpfung nicht so gut weg. Ich vermute aber mal, dass das eher an Defiziten der Feder und der Dämpfungskartusche liegen dürfte denn an grundsätzlichen Nachteilen der Parallelogramm-Bauweise, oder?
 
Gibt es eigentlich wirklich Leute, die ihre Rockshox Gabeln wirklich alle 50h warten, außer Pros halt? Ich mache drei-viermal im Jahr nen Lower Leg Service und einmal einen großen und bin damit in meinem Bekannten und Freundeskreis der Wartungsfreak... Wohlgemerkt lohnt sich das auch und die Gabel funktioniert dann wieder super, aber das macht doch kaum jemand.
 
ich durfte diese Gabel auf nem Parkplatz proberollen.

Völlig ungewöhnlich, dass sie nur auf Schläge von unten anspricht. Fast wie eine starre, wenn man versucht, sie von "oben" zum eintauchen zu bringen. Schade dass ich die nicht auf dem Trail testen durfte.
 
In dem großen pinkbike-Test kam die Trust hinsichtlich Federung und Dämpfung nicht so gut weg. Ich vermute aber mal, dass das eher an Defiziten der Feder und der Dämpfungskartusche liegen dürfte denn an grundsätzlichen Nachteilen der Parallelogramm-Bauweise, oder?
Das Fazit von Mike Levy war das sich die Gabel vor allem an Fahrer richtet, die mit wenig Federweg hart fahren. Nichts für Leute, die es plüschig wollen. Auch werden die Stöße direkter weitergegeben und man ermüdet schneller. Großes Plus war das sich die Geo des Bikes bei Abfahrten wenig ändert, da die Gabel nicht so tief eintaucht, wie ein Teleskop Gabel.
 
Das Fazit von Mike Levy war das sich die Gabel vor allem an Fahrer richtet, die mit wenig Federweg hart fahren. Nichts für Leute, die es plüschig wollen. Auch werden die Stöße direkter weitergegeben und man ermüdet schneller. Großes Plus war das sich die Geo des Bikes bei Abfahrten wenig ändert, da die Gabel nicht so tief eintaucht, wie ein Teleskop Gabel.

I know.

Die Frage ist, warum die bei Trust diese doch sehr kleine Nische besetzen. Aus Absicht oder weil sie die Feder und die Dämpfung einfach nicht besser hinbekommen haben?
 
...die einfachheit einer teleskopgabel überwiegt die meisten nachteile... genauso wie sich getriebeboxen (noch) nicht gegen das standard schaltwerk durchsetzen konnten... wieso rs/fox noch keine nadelgelagerten gabeln ala cannondale bauen ist mir jedoch ein rätsel (keine lefties, nur die gleitbuchsen ersetzen)
 
Optisch ist das halt echt nur was für die E-Bike Fraktion. Ziemlich wurscht wie gut das funktioniert, die sind einfach zu hässlich. Es ist ja nicht so, dass normale Teleskopgabeln schlecht wären. Ich denke die Nachteile von den Teleskopgabeln sind kleiner als der optische Nachteil der Parallelogrammgabeln. Darum haben die keine Chance.
 
I know.

Die Frage ist, warum die bei Trust diese doch sehr kleine Nische besetzen. Aus Absicht oder weil sie die Feder und die Dämpfung einfach nicht besser hinbekommen haben?

Hast du den Text von Mike Levy wirklich im Detail gelesen und verstanden, beziehungsweise auch hier die Ausführungen von Stefanus?
Das Verhalten der Gabel, das führt Mike auch sehr umfangreich aus, ist anders als eine Teleskopgabel, wir sind durch die dauerhafte Verwendung von Teleskopgabeln aber nicht daran gewöhnt. Daher fühlt es sich gewöhnungsbedüftig an.
Das hat an diesem Punkt nicht mit der Feder oder Dämpfung zu tun, sondern mit der Umlenkung/Anlenkung.
Mike Levy hat sich eine andere Dämpfung gewünscht, weil sie nicht seinen Gewohnheiten entsprach, aber auch dort, großer Bias, ein wirklich unabhängiger Test wäre nur von jemandem möglich, der zuvor nie eine Teleskopgabel gefahren ist.

Ich habe auch nicht gesehen, dass die Trust bei Pinkbike schlecht wegkam, sie entspricht anderen Ansprüchen, und für diese scheint sie großartig zu funktionieren.
Worum geht die Diskussion also?

Mich würde ein Test einer Teleskopgabel nach langwieriger Nutzung einer Parallelogrammgabel interessieren, gerade Diving dürfte dann ein sehr unangenehmes Phänomen sein.

Beste Grüße
André
 
für mich als fahrer eines starren hardtails sieht es immer komisch aus, wenn hinten mit zig umlenkungen und virtuellem drehpunkt eine raderhebungskurve entwickelt wird und vorne einfach nur eine teleskopgabel drin ist.
die trust fügt sich da doch sehr gut ins gesamtbild mit ihren umlenkhebeln.
 
Hast du den Text von Mike Levy wirklich im Detail gelesen und verstanden, beziehungsweise auch hier die Ausführungen von Stefanus?

Ich habe das komplette Video durchgeschaut. Und den Text gelesen.

Mike Levy hat sich eine andere Dämpfung gewünscht, weil sie nicht seinen Gewohnheiten entsprach

Das ist nicht ganz richtig.

Ich zitiere:

Feels harsh on high-speed compression.
What it isn't, however, is ultra-plush and supple on the trail in the way that the latest from Fox, RockShox, and the rest of them perform
The most notable is the fork's lack of compliance during high-speed compressions, something that'll be hard to live with if comfort matters to you.


Die Antwort von Dave Weagle ist für mich da etwas unbefriedigend. Denn man wünscht sich den Komfort vorne ja nicht deshalb weil man das so kennt, sondern weil es Hände, Arme und Oberkörper entlastet. Sprich: Kann sein dass ich mehr Traktion habe, aber das bringt mir nix wenn ich dauernd anhalten muss um die Hände auszuschütteln (übertrieben gesprochen, you get the point). Warum nicht beides?

Und eben weil ich beide Artikel gelesen habe, vermute ich nach wie vor, dass die Trust und andere Gabeln ihr Potential nicht ausspielen können, weil Feder und Dämpfer noch nicht auf dem Level von Fox, RS und Formula sind.
 
Die normalen Teleskop-Gabeln haben sich doch seit Jahren bewährt und funktionieren absolut TOP und sind auch heute noch das Mass der Dinge.
Für mich bietet eine solche Paralellogramm-Gabel dank der vielen Gelenke und Lager aus technischer Hinsicht mehr Nachteile als Vorteile.

Klar... man muss ja mal wieder was neues am Markt vorstellen und ob es Sinn macht ist erst mal zweitrangig.
 
Wenn ich nur langsam übern trail rolle mag die para-gabel Vorteile hinsichtlich reibung ausspielen...aber wenn's zur Sache geht sind so hohe Kräfte im Spiel, da juckt es nicht ob gleitbuchse oder kugellager. Und ganz ehrlich, wer wechselt die buchsen? Je länger die Gabeln mit gutem öl fahren desto smoother laufen sie
 
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