Bereits nach drei von 138 Kilometern lancierte Lukas Buchli mit seinem Angriff in der ersten Steigung nach S-charl das Rennen. Dem Bündner folgten auf den Fuss iXS-classic-Leader Urs Huber, Roman Peter und Thomas Stoll. Doch bald wurden die Ausreisser von der Spitzengruppe mit den Favoriten Christoph Sauser und Fredrik Kessiakoff wieder gestellt. Lediglich Huber zog die Pace durch und suchte weiterhin alleine das Weite. Sein Vorsprung wuchs zwischenzeitlich bis auf knapp vier Minuten an, ehe sich in seinem Rücken erneut Roman Peter und später auch Silvio Bundi einzeln auf die Verfolgung des Ausreissers machten.

Unter dem Tempodiktat von Sauser wurden die Flüchtlinge nach 60 km in der Steigung zum Alpisella aber wieder gestellt – bis auf Huber, der eine erstaunliche Standfestigkeit bewies. Erst am Chaschauna-Pass, mit 2694 Meter das Dach der Tour, war es um den 22-jährigen geschehen. Auf dem letzten Streckendrittel zog Sauser unwiderstehlich davon und totalisierte bis ins Ziel einen Vorsprung von über sieben Minuten. Der Berner Oberländer pulversierte bei seiner Siegfahrt den Streckenrekord von Thomas Stoll aus dem Vorjahr gleich um 13 Minuten auf 5:43:53 Stunden.

In der Abfahrt kollidiert

Huber kollidierte in der Abfahrt vom Chaschauna-Pass mit einem Biker, der die Kurzstrecke fuhr und trotz Warnung seine Fahrlinie kreuzte. Glücklicherweise ging beim Sturz nur der Helm in die Brüche. Nach Siegen über die 104-km-Distanz in den beiden Vorjahren – jeweils mit neuem Streckenrekord – erreichte Huber das Ziel als Zweiter der Langdistanz und zementierte damit seine Stellung als iXS swiss bike classic-Leader. Dritter wurde Lukas Buchli vor Roman Peter und Marathon-Schweizermeister Silvio Bundi.

Bei den Frauen entwickelte sich in der ersten Rennstunde ein Duell zwischen Favoritin Esteher Süss und Antonia Wipfli. Danach suchte Süss wie erwartet alleine das Weite und siegte souverän. Wipfli wurde Zweite, Daniela Louis nach langer Verletzungspause Dritte.

Die Steigung zum Chaschauna-Pass war am Limit. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Fahrer überholt. Das letzte, gut rollende Streckendrittel entschädigte für die Strapazen. Das hat richtig Spass gemacht, freute sich Sauser über seinen Exploit. Im Bewusstsein über die Länge des Rennens, habe er sich nicht nervös machen lassen, als er vom grossen Vorspung Hubers vernahm. Sauser wird nun kommende Woche noch den Swisspower Cup-Finale in Muttenz bestreiten, ehe er guten Mutes an die WM in schottische Fort William reist, wo er sich ebenfalls Titelchancen über die olympische Cross Country-Distanz ausrechnet.

Ich fühlte mich vom Start weg sehr gut. Deshalb habe ich die frühe Flucht gewagt, sagte Huber. Auch wenn er gewisse Bedenken hegte, dass die Kraft vielleicht nicht bis zum Schluss reichte. Dass es gegen Sauser im Finale schwierig werden würde, habe ich angenommen, erklärte Huber.

Sauser mit Blitzangriff bezwingen

Ich wusste, dass einem Cross Country-Spezialisten wie Sauser nur mit einem Blitzstarz beizukommen ist. Deshalb habe ich den frühen Angriff gewagt, sagte Buchli, der sich sehr zufrieden über seine Leistung zeigte. Er habe etwas riskiert und grösste Hochachtung vor der Leistung Hubers, der es geschafft habe, das hohe Tempo bis zum Schluss durchzuziehen.

Weniger gut lief es Vorjahressieger Thomas Stoll, der das Rennen gesundheitlich indisponiert aufgeben musste. Thomas Zahnd, im Vorjahr noch Dritter, beklagte sich über Rückenprobleme und beendete das Rennen im 15. Rang.

Das war ein bisschen viel. Ich habe gelitten, sagte Esther Süss. Es sei nicht einfach gewesen, als Favoritin anzutreten und sich dann fast die ganze Strecke alleine zum Sieg zu pushen. Vorjahressiegerin Dolores Rupp, mit der sich Süss an den Langstreckenrennen jeweils harte Duelle liefert, ist seit ihrem Schlüsselbeinbruch, den sie sich an der Marathon-WM zugezogen hatte, out für den Rest der Saison. Unter Abwesenheit verliert Rupp nun auch das iXS classic-Leadertrikot an Süss.

Mit 2033 Angemeldeten konnte der Nationalpark Bike-Marathon ein neuer Teilnehmerrekord verzeichnen.

Resultate:

Männer (138 km): 1. Christoph Sauser (Sigriswil) 5:43:53. 2. Urs Huber (Jonen) 7:15 zurück. 3. Lukas Buchli (Safien Platz) 11:08. 4. Roman Peter (Steg im Tösstal) 12:30. 5. Silvio Bundi (Chur) 13:55. 6. Till Marx (Kaltacker) 14:31. 7. Frederik Kessikoff (Stabio) 17:57. 8. Sandro Spaeth (Uetendorf) 20:01. 9. Gregory Rast (Cham) 20:02. 10. Robert Odink (Zeiningen) 22:58.

Stand iXS swiss bike classic nach 6 von 7 Rennen:

1. Urs Huber (Jonen) 395,78. 2. Frédéric Frech (F-Chatenois) 389,18. 3. Lukas Buchli (Safien Platz) 385,66.

Frauen (138 km):

1. Esther Süss (Küttigen) 6:55:13. 2. Antonia Wipfli (Seedorf UR) 6:27. 3. Daniela Wipfli (Nesslau) 15:40.

Stand iXS swiss bike classic (6/7):

1. Esther Süss (Küttigen) 398,72. 2. Dolores Rupp (Valens) 398,16. 3. Antonia Wipfli 384,57.

Männer (104 km):

1. Michael Hutter (Balgach) 4:34:58. 2. Rudolf Biedermann (Plaffeien) 8:12. 3. Hansueli Stauffer (Sigriswil) 9:19. 4. Marcel Reiser (D-Messstetten) 11:51. 5. Konny Looser (Hinwil) 12:19.

Frauen (104 km):

1. Erika Dicht (Klosters) 5:32:54. 2. Susanne Litscher (Thal) 7:44. 3. Jörg Margrit (Gurtnellen) 15:57.

  1. benutzerbild

    Thomas

    dabei seit 09/2000

    Bereits nach drei von 138 Kilometern lancierte Lukas Buchli mit seinem Angriff in der ersten Steigung nach S-charl das Rennen. Dem Bündner folgten auf den Fuss iXS-classic-Leader Urs Huber, Roman Peter und Thomas Stoll. Doch bald wurden die Ausreiss


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  2. benutzerbild

    Stratos_S8

    dabei seit 08/2006

    dem typen der huber vom rad geholt hat, wuerd ich, wenn ich huber waer, den kopf abreissen.

    mfg
    Stratos

  3. benutzerbild

    Sportec

    dabei seit 02/2007

    War schon ein geiles Gefühl als mich der Sauser Beim Aufstieg zum Passo Chaschauna überholtesmilie

  4. benutzerbild

    Bikehuber

    dabei seit 01/2007

    dem typen der huber vom rad geholt hat, wuerd ich, wenn ich huber waer, den kopf abreissen.

    mfg
    Stratos

    klar, Ihr im Osten seid immer etwas gewalttätiger als andere, siehe Mügeln.
    Der "Typ der Huber vom Rad geholt hat" hat genauso wie Huber seine Startgebühr bezahlt und hat bei so einem Massen-Rennen die gleichen Rechte wie dieser, das vergessen bloß manche Pseudo-Weltmeister leider immer wieder.

    Beim Allgäu-Triathlon gabs sogar 2 Todesfälle, als 2 Übermotivierte, die einen langsameren Teilnehmer überholen wollten, kollidierten.

    Fazit: Wer bei solchen Veranstaltungen sein Hirn ausschaltet, hat den Sieg nicht verdient.
  5. benutzerbild

    mtbmarcus

    dabei seit 01/2003

    klar, Ihr im Osten seid immer etwas gewalttätiger als andere, siehe Mügeln.
    Der "Typ der Huber vom Rad geholt hat" hat genauso wie Huber seine Startgebühr bezahlt und hat bei so einem Massen-Rennen die gleichen Rechte wie dieser, das vergessen bloß manche Pseudo-Weltmeister leider immer wieder.

    Beim Allgäu-Triathlon gabs sogar 2 Todesfälle, als 2 Übermotivierte, die einen langsameren Teilnehmer überholen wollten, kollidierten.

    Fazit: Wer bei solchen Veranstaltungen sein Hirn ausschaltet, hat den Sieg nicht verdient.

    Sehe ich genau so! Mich hat erst am Sonntag einer bei einem Marathon 3km vorm Ziel vom Rad geholt. Er wollte an einer Stelle überholen an der man nicht überholen konnte. Er dachte wohl er kann durch mich durch fahren. Zum Glück habe ich einfach nur einiges an Haut abgelegt und es war nichts gebrochen.

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