Wer träumt nicht davon, die Lieblingsabfahrt auf Video zu bannen um sie bei schlechtem Wetter oder zu sonstigen Gelegenheiten wieder erleben zu können?

Pete gibt hier eine detaillierte Anleitung samt Vergleichsvideo verschiedener Kamerasysteme dazu.

Wie mache ich die Kamera am Helm fest? Kein Problem – hier findest Du alles!

Vorsicht – dieser Artikel kann zu erhöhten Ausgaben für Kameras, PC-Zubehör etc führen

Schritt 1: Du brauchst eine Kamera!

Ich benutze eine Sony DCR-PC3, das ist eine Mini-DV (Digital Video) Kamera. Grundsätzliche kann jede Kamera zum Filmen benutzt werden, jedoch hat DV einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Kameras: Die Kameras sind kompakter und es ist (meist) sehr einfach und schnell, das gedrehte Material zum Schneiden in den Computer zu bekommen. Zusätzliche verläuft die digitale Videonachbearbeitung sowie das Zurückspielen auf Band im Prinzip ohne Qulitätsverluste.

Ein Weitwinkelvorsatz ist hilfreich, wenn Du mit am Bike oder am Helm montierter Kamera filmst, da die meisten Kameras von Haus aus eher auf Aufnhamen im Fernbereich getrimmt sind.

Schritt 2: Filme interessante Szenen.

Hier kann ich keine allgemeinen Empfehlungen abgeben – ich versuche aus möglichst vielen verschiedenen Winkeln aufzunehmen – der Schrott fliegt beim schneiden dann raus…

Wenn Deine Kamera einen Verwackelschutz hat (bspw. Sony „SteadyShot“) kannst du damit herumexperimentieren und die Kamera an verschiedene Teile des Bikes schrauben.

Diese Halterung ist von http://www.manfrotto.com/home/ und im Foto(versandhandel) erhältlich.

Hinweis: Auch wenn Deine Kamera einen Verwackelschutz hat wird die Videoqulität bei ruppigen Abfahrten etwas leiden…

Schritt 3: Importiere dein Video zur Nachbearbeitung

Hierfür brauchst Du eine Schnittstellenkarte – es gibt zahllose verschiedene Karten die Deinen Camcorder digital oder analog mit dem PC verbinden, bei einige neueren Modellen (z.B. Aldi-PC) oder auch bei einigen Macs ist die digitale „Firewire“ Schnittstelle schon eingebaut. Ich benutze eine Canopus DV Raptor-Karte, die sich wunderbar mit meiner Videosoftware „Adobe Premiere“ verträgt.

Auch wenn nicht absolut notwendig erleichtert eine extra Festplatte (>20 GB) Dir die Videonachbearbeitung enorm. Auch wenn Du es nur mit kurzen Videosequenzen zu tun hast musst Du wissen dass dabei riesige Datenmengen bewegt und bearbeitet werden. Allgemein lässt sich sagen, dass im Bereich der Videobearbeitung mehr immer besser ist – also Arbeitsspeicher, Rechenpower und Festplattenplatz wenn nötig aufrüsten!

Unter http://www.slashcam.de/ gibt es eine gute Website samt Forum zum Thema Video am PC! Eine gute FAQ zu DV findest Du hier: http://www.amazing.com/dv/dv-faq.html

Schritt 4: Schneide das gefilmt Material

Hier schneide ich die schlechten Teile aus dem Video heraus und füge Musik, Titel und Übergänge zwischen den Szenen ein, am Schluss wird das fertige Video berechnet (gerendert).

Für das Web benutze ich ein Plugin für Premiere von XING. Es gibt auch andere Encoder (Panasonic…), wobei für das Web der XING-Encoder in Sachen Dateigrösse und Bildqualität die erste Wahl ist.

Spezial: Aufnahmen mit Helmkamera

Bei gut gefilmten Aufnahmen kann der Zuschauer eine Deiner Abfahrten miterleben!

Dieses Befetigungsteil wird von Think-Helmets hergestellt – es passen nur sehr kleine DV-Camcorder hinein. Spassig ist es die Befestigungslöcher in Deinen Helm zu bohren…

Zusätzlich brauchst Du ein Gegengewicht, für die andere Helmseite, ich verwende ein Trainingsgewicht für das Handgelenk (1 KG), das mit Kabelbindern befestigt wird.

Helmkamera – die Lipstick-Methode

Schritt 1: Du brauchst eine Videokamera

Diese braucht einen Videoeingang un eine Aufnahme(VTR)funktion. Kameras mit DV-in verfügen oft über diese Funktion

Schritt 2: Die Lipstick-Videokamera

Hiermit kannst Du grossartige Aufnahmen machen ohne dir Deinen Camcorder an den Helm schrauben zu müssen (autsch, ca. 3Kg [siehe oben]).

Ich benutze eine Kamera von http://www.interlog.com/~microvid/6000cam.htm.

Schritt 3: Montiere alles

Hier wird es spannend und Du kannst Deine Mc Guyver-Talente voll ausspielen. Die Kamera muss horizontal richtig ausgerichtet sein und sollte wenn Dein Kopf in normaler Fahrposition ist zirka 2 Meter über den Boden zielen.

Mit Ausprobiern habe ich es hinbekommen. Die befestigung besteht aus 2 Kabelbindern und einem gekürzten Barend.

Auch an einer Helmlampe kannst Du die Kamera befestigen!

Schritt 4: Die Lipstick-Kamera braucht Strom

Kauf Dir 8 NiMH Mignon-Akkus, ein Ladegerät, eine Batteriehalterung und einen Adapter für die Stromzufuhr der Kamera. Mit ein wenig Stromkabel kannst Du jetzt alles verbinden. Lade die Akkus auf und stöpsele die Kamera an deinen Camcorder.

Schritt 5: Auf Aufnahme drücken, Camcorder in den Rucksack, Helm auf und los geht es!

Jetzt sollte alles funktionieren – die Akkus halten maximal 1,5h am Stück

Vergleich: welche Helmkamera ist besser?

Was ist besser am richtigen Camcorder?

+ Bessere Auflösung

+ Bessere Farben

+ weniger Wackeln

+ Ton

+ Stellt sich schnell auf Helligkeitswechsel ein (Bäume, Schatten etc..)

+ Gute Bilder auch bei schlechtem Licht

+ Kein Kabelwirrwarr / zusätzliche Akkupacks

Was ist schlechter als bei der Lipstick-Kamera

+ Deutlich schwerer (Kopf & Nacken werden stärker belastet)

+ Schrauben im Helm direkt neben Deinem Schädel :-)

Vergleichsvideo

http://www.mtb-news.de/images/storie…omparison.mpeg

Hier ist ein (sehenswertes) Vergleichsvideo beider Methoden. Zu berücksichtigen ist , dass die Aufnahme mit der Halterung auf einem Bike mit mehr Federweg gemacht wurden. Der selbe Trail, unterschiedliche Jahreszeit.

Der Autor: http://www.petefagerlin.com/The_Hub.htm eine umfangreiche Seite mit sehr vielen selbst produzierten Bikevideos. Vielen Dank für die Bereitstellung des Artikels!

  1. benutzerbild

    Thomas

    dabei seit 09/2000

    interessanter Artikel über die Macher von The Collective und Roam auf Apple.com

    http://www.apple.com/pro/video/houssian/

  2. benutzerbild

    andi.

    dabei seit 05/2003

    hallo, taugt die cam was?

    http://www.mediaonline.de/shop/product_5000_5000_-3_169597_5000.11351

    also will sie nicht als helmcam o.ä. benutzen. einfach so zum filmen von bike action. vorallem bergrunter in schnell und so... smilie

  3. benutzerbild

    Makke

    dabei seit 08/2002

    hier mal meine Variante der HelmCam ... vielleicht nicht ganz günstig (ca.600,-€) dafür klein und mit 30/60/100 GB ist viel Platz für Aufnahmen.
    Nachteil ist, das die abgelegten Files MPG4 (DivX) sind, und damit die Anzahl der Programme, mit denen man sie bearbeiten kann, stark schrumpft

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