Coffee berichtet von Ihrem Türkeitrip: Draußen liegt zentimeterhoch der Schnee, doch in den Beinen juckt es bereits. Was liegt näher, als ein paar Tage mit dem Mountainbike in wärmeren Gefilden zu verbringen. Die Buchung über Destination Mediterranée Reiseveranstaltungs GmbH, kurz DEMED Reisen, ist bestätigt und der Koffer gepackt. Vor mir liegen 3 Tage Biken – je nach persönlichem Geschmack können die Tage mit Leihbike oder eigenem Rad bestritten werden – die Fluggesellschaften sind bei Voranmeldung auf das Sperrgut eingestellt.
Freitag Nachmittag fliegt die Maschine in die Türkei Antalya als Zielflughafen. Pünktlich 22:25 Uhr landen wir in Antalya, dort werden wir von DEMED in Empfang genommen und fahren die 65 Km Richtung Side ins Hotel Oleander. Die Uhr zeigt zwischenzeitlich Mitternacht an, Zeit das Zimmer zu beziehen und dem morgigen Tag entgegen zu fiebern. Ich packe noch das Bike aus dem Koffer um vorbereitet zu sein für die erste Tour.
8:00 Uhr – Treffpunkt Frühstücksbuffet. Dieses ist reichhaltig und die Auswahl auch für den Biker passend. Von verschiedenen Müsliangeboten, frischem Obst bis warmen Kleinigkeiten, können wir auch genügend Proviant für die anstehende Tour mitnehmen. 9:30 Abfahrt nach Side zur Station vom „Bike-Team Türkei“. Dort bekommen wir die Leihräder. Ich habe mir mein Eigenes mitgebracht, der Transport im Bikekoffer war unproblematisch.
Nachdem jeder nun sein passendes Mountainbike bekommen hat, begann die Tourenbesprechung für den anstehenden Tag. Via Laptop zeigt man uns die heutige Tour + Bilder von einigen Anfahrtspunkten. Auch das Höhenprofil + Kilometerangaben sahen wir so vorab. Es soll ins Hinterland von Side gehen, Richtung Manvavgat um dort die Stauseen und Dämme zu sehen. Der höchste angestrebte Punkt oben bei einer Kapelle Die Heilige liegt 875 Meter über dem Meer.
Um 11:00 Uhr beginnen wir die Tour mit den beiden Touren Guides Kerem und Bilal. Über Side Basis Paradise Bucak vorbei am Manavgat See – über Oymapinar hoch zum Kraftwerk, wo wir 150 Hm am Stück bewältigten, die sich serpentinenförmig bis hinauf zur Plattform des Staudamms schlängeln. Der Aussichtspunkt oben am Oymapinar Damm entschädigt uns ausreichend. Die Sicht ist unbeschreiblich. Links von uns sehen wir den Oymapinar See mit seinem türkisfarbenem Wasser. Unter uns der Blick auf die zurückgelegte Strecke hinauf zum Damm. Anschließend teilt sich die Gruppe auf die beiden Guides auf. Bilal (Guide 1) fuhr mit der größeren Gruppe die Tour weiter vorbei am Oymapinar See hoch Richtung Kavakli bis zur Kapelle Die Heilige (875 m ü. d. M.) über Ishakeseydi Agaalan bis Degirmenli. Die Wege sind gut fahrbar die losen Steine erfordern etwas Fahrkönnen. Insbesondere bei der anstehenden Abfahrt, wo es hinunter durch ein Geröllfeld geht. In Degirmenli erwartet uns ein kleiner Zwischenimbiss in einem kleinen türkischen Dorfrestaurant. Dieses liegt genau am Manavgat See. Die kleinere Gruppe fährt mit dem zweiten Guide am See entlang über Akislar nach Degirmenli zu dem Restaurant. Auch die Strecke am See bedeutet noch den einen oder anderen Berg zu überwinden von dem wir immer den See im Blick haben. Nach dieser kleinen Stärkung geht die Fahrt weiter entlang am Stausee über Haciosmanli Ihtiyarli bis Bucak die Asphaltstraße ist von kleinen Kieseln überzogen. Bis zum Basispoint (Basis Paradise) sind noch kleinere Steigungen zu fahren. Vom Basispoint bis nach Side zur Station von Bike-Team Türkei sind es nochmals ca. 10 Km. Am Ende des ersten Tages hatten wir 67 Km (etwa 900 hm) bei der kleinen Runde gefahren und die große Runde betrug ca. 80 85 Km ( gesamt 1500 Hm).
Die Dämmerung setzte bereits ein, als wir am Shop vom Bike-Team ankommen und uns der Busshuttle die letzten 4 Kilometer ins Hotel bringt. Die Räder lassen wir in der Bikestation zur Wartung und Pflege. Dort werden Sie bis zum nächsten Morgen gewaschen und durchgesehen. Geschafft von einem wundervollen Tag bei etwa 17 Grad und leicht bewölktem Himmel stärken wir uns beim Abendessen für den nächsten Tag. Das Buffet ist sehr reichhaltig und wir bekommen einen großen Einblick in die türkischen Köstlichkeiten. Ein großes Salatbuffet, viele warme Speisen und originale türkische Süßspeisen lassen keine Wünsche offen. Nach dem Essen nutzen wir noch das ein oder andere All Inklusive Getränk, bevor wir uns in die Zimmer zurückziehen.
Der nächsten Morgen, zu gewohnter Zeit, treffen wir uns wieder am Frühstücksbuffet. Ein kurzer Plausch über die vergangene Tour lässt uns fast die Zeit vergessen. Doch pünktlich um 9:15 Uhr holt uns der Hotelshuttle ab, um uns nach Side zur Bike-Station zu bringen. Vor Ort wieder eine kurze Tourenbesprechung des anstehenden Tages. Der Weg bringt uns zu den Wasserfällen (Manavgat-Selalesi) entlang des Manavagat Flusses.
Diese liegen Rund 5 km oberhalb von Manavgat. Die Wege sind sehr gut fahrbar, selbst der Dauerregen vor ein paar Tagen ist kaum mehr sichtbar. Weiter entlang des Flusses führt uns der Weg offroad quer über die Berge. Die Trails werden schmäler, sind aber dennoch gut fahrbar. An einigen Stellen ist jedoch durch den losen Untergrund etwas Fahrkönnen gefordert. Nach einigen Kilometern können wir am anderen Flussufer wieder den Basispoint erkennen.
Doch wir müssen noch ein Stück weiter fahren, da es insgesamt nur 3 Brücken zum überqueren gibt. Die Strecke führt uns abseits großer Wege, zwischen Ziegenherden bekämpfen wir die Anstiege und abwechslungsreiche Abfahrten. Endlich kommen wir auf eine Asphaltstraße. Von dort aus fahren wir den Rest, und überqueren den Fluß auf der Brücke am unteren Staudamm des Manavgat Sees. Der Basispoint lädt uns auf einen kleinen Imbiss ein. Und auch das schöne Wetter lässt uns eine Zeit verweilen. Wir haben an diesem Tag frühlingshafte 18 20 Grad bei leicht bewölkten Himmel. Nach ca. 1 Stunde Aufenthalt entschließen wir uns noch die Ruinenstadt Seleukia zu erforschen. Hierfür müssen wir erneut einen langen und knackigen Anstieg bewältigen. Seleukia liegt Rund 16 km nördlich von Manavgat versteckt in einem Pinienwald. Die recht gut erhaltene Ruine einer antiken Stadt zeigt die alte zweistöckige Fassade eines Marktgebäudes und einer Badeanlage, bestehend aus fünf gewölbten Räumen. Ein wundervoller Ausblick über die ganze Gegend zwischen den Ruinen. Wir genießen die Minuten bis wir uns wieder auf den Rückweg machen. Der untergehenden Sonne entgegen erreichen wir nach etwa 55 gefahrenen Km (ca. 400 hm) den Shuttlebus an der Bike Station, der uns direkt ins Hotel bringt.
Ein kurzer Sprung unter die Dusche und dann Richtung Buffet. Wir freuen uns auf die vielen kulinarischen Köstlichkeiten und holen uns einen Teller nach dem anderen. Schliesslich hatten wir am Tag auch genügend Kalorien verloren die es wieder aufzufüllen gilt. Uns allen steht die Anstrengung des Tag im Gesicht, so dass auch an diesem Tag früh die Lichter in unseren Zimmern ausgehen.
Frisch motiviert für den letzten Tag, beginnt um 8:00 Uhr das Frühstück. Dieser Tourentag soll uns überwiegend zu verschiedenen Spots bringen. Da einige Fotoshootings auf dem Programm stehen, werden wir mit dem Bus an verschiedene Orte gebracht. Unter anderem haben wir so die Gelegenheit einen wundervollen Singletrail durch die Landschaft zu surfen. Hier können wir bequem noch einige schöne Fotos machen. Auch an diesem Tag spielte das Wetter mit. Fast wolkenloser Himmel bei gefühlten 23 Grad. Mittags sind wir dann bereits zurück im Hotel und können auch hier noch den Pool und die Hotelanlage nutzen. Beim entspannen im Liegestuhl lasse ich mir noch einmal die vergangenen Touren und Eindrücke Revue passieren.
Mein persönliches Fazit dieser Reise. Die Türkei um Side herum ist ein absolutes Bikeparadies. Man kann dort kleinere bis größere Touren fahren (bis zu 40 Touren). Für jeden Schwierigkeitsbereich planbar ( 20 100 Km Touren). Die Touren werden sowohl durch Guides begleitet angeboten, wer aber lieber auf eigene Faust losziehen will bekommt Kartenmaterial oder ein GPS-Gerät. Die Touren sind entlang der einzelnen Strecken sehr gut ausgeschildert. Viele Plätze laden zum Verweilen ein. Und die kulturellen Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke entschädigen für den ein oder anderen anstrengenden Aufstieg. Im Notfall kann auch ein Begleitfahrzeug Biker von jedem Ort aus abholen und ins Hotel bringen.
Die Türkei ist in dieser Gegend ein absolutes Winterparadies für Biker. Selbst jetzt im Februar hatten wir 3 tolle Tage mit angenehmen Temperaturen zwischen 16 23 Grad. Von Oktober bis in den Mai hinein hat man hier die Möglichkeit einige Kilometer per Pedal zu sammeln. Ein paar Tage genießen und sich rundherum Wohlfühlen All Inklusive. Entdecke die Türkei in ihrer Vielfalt.
grössere Fotos:
http://www3.mtb-news.de/fotos/showgallery.php/cat/6490
Links:
Türkeiwetter: http://www.donnerwetter.de/reise/region.hts?eudb+18772
Reiseveranstalter DEMED: http://www.demed.de
Ausführliche Informationen über die Türkei (auf Deutsch) http://www.byegm.gov.tr/YAYINLARIMIZ…many/index.htm
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