Vor stimmungsvoller Kulisse auf dem Campus der Deutschen Sporthochschule Köln traf sich mitten in der Woche die nationale Dirtjump-Elite und zündete ein spektakuläres Trickfeuerwerk – zur Freude der zahlreich erschienenden Zuschauer…

Der Wahlkölner und Sportstudent Jan Stötzer ist nicht nur ein begnadeter Freerider, sondern auch ein bunter Hund in der Szene. So bot es sich für ihn an, seine Kontakte spielen zu lassen, um die deutsche Dirtjump-Elite in die Domstadt zu einem Dirtjump-Event nach seinem Geschmack einzuladen. Kursbauer Benny Paulsen wurde für den technisch anspruchsvollen Kurs auf dem Campus-Gelände direkt am Rennradstadion engagiert. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen – vier dicke Doubles warteten auf ihre ausgiebige Befahrung.

Im Training zeigte sich, wer schon länger mit dem Dirtbike Höhenluft schnuppert – die alten Hasen wie Timo Pritzel aus Berlin taten sich weniger schwer mit den hohen Anforderungen, welche der Kurs an die Biker stellte. So wurde die Line erst einmal ohne wilde Tricks befahren, denn Priorität hatten zunächst das saubere und flüssiges Durchkommen.

Es kam zu diversen Stürzen, denen auch Till Overwien aus Düsseldorf zum Opfer fiel – nach einer Kopflandung brummte ihm ordentlich der Schädel.

Nach anfänglichen Problemen mit der kniffligen Dirtline wurde das Starterfeld langsam warm und am letzten Hügel konnte das Publikum schon Backflips und 360er bestaunen.

Trotz zwischenzeitlicher Regenschauer blieb die Erde gut befahrbar und die finale Jam-Session unter Aufsicht der Jugdes konnte beginnen. Kurzfristig fiel der zuletzt bei der hochdotierten Qashqai-Challenge erfolgreiche Benny Korthaus aus München aus. Nun mussten also andere für die Big-Tricks sorgen, damit die jubelnde Meute zufrieden gestellt werden konnte. Der Sponsoree-Teamfahrer Philipp Meyer ließ sich nicht lumpen und versuchte in zwei seiner Runs am letzten Sprung Backflip Tailwhips – leider ohne saubere Landung. Sein Teamkollege Marius Hoppensack aus Duisburg zog nach und landete zur Freude der Crowd einen Double Tailwhip. Auch sonst beeindruckte er mit Kombinations-Tricks wie 360-Nofoot-Can-Cans. Sein flüssiger Style brachte ihm ebenfalls Sympathien bei den Punkterichtern ein. Der aus Bergheim kommende Claudius Dresen stand „Hoppe“ in Schwierigkeit und Publikumswirksamkeit seiner Moves kaum nach, schließlich erfreuen sich Backflip-Nohander und –Xups immer noch großer Beliebtheit. Diese sollte auch dem Kölner Local Simon Kirchmann zukommen: Vor heimischer Kulisse probierte das aufstrebende Talent Tailwhips am wirklich groß dimensionierten Double am Anfang der Line. Leider landete er diesen Hammer-Move nicht ganz sauber, doch Jung und Alt feierten seinen Mut.

Ansonsten war es schön zu sehen, dass der frühere BMX-Weltmeister Timo Pritzel immer noch vorne mitmischt: Über den schwierigen Anfangssprung zog er zur Überraschung der Zuschauer einen geschmeidigen Backflip! Dass er ohne Probleme direkt vom ersten Versuch an die Line mit hohen Sprüngen durchstylte spricht für den Altmeister aus der Hauptstadt. Sein Berliner Kumpel Joscha Forstreuter meldete sich nach seinen Knieoperationen mit extrem durchgestreckten Superman Seatgrabs zurück.

Constantin Kappe überzeugte derweil mit flüssigen Ausführungen, schwierigen Tailwhips und schicken Tuck-Nohanders. Ebenfalls nennenswert sind Andre Vogelsangs saubere 360er und Mike Plümachers flache Tabletops.

Am Ende kamen die Judges zur folgenden Top-Drei-Wertung:

1. Marius Hoppensack (NPJ Bikes, Adidas, Sponsoree)

2. Claudius Dresen (Abflughalle, 3Essen, TSG, Trickstuff)

3. Timo Pritzel (Scott Bikes, Oakley)

Wie hat euch der Event in Köln gefallen? Haltet ihr die momentan angesagte Dirtjump-Disziplin für auf die Dauer langweilig?

Danke an Speedfire & Freesoul für Text und Fotos / einige Fotos auch von Santa Cruiser

  1. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    @Cologner: Während des Trainings war Benny Korthaus auch noch mit dabei, was ihn dann zur Abmeldung bewegt hat, weiß ich nicht. Müsste man mal Stötze fragen.

    @Netzhetz: Deine Beobachtung trifft auf einen großen Teil des Fahrerfelds während der meisten Zeit des Läufe zu, jedoch haben Fahrer wie Timo Pritzel, Claudius Dresen und Marius Hoppensack im Laufe des Finales auch an den ersten Sprüngen der Line Tricks gemacht, bis auf Timos Flip und Simons Tailwhip waren es jedoch meistens "nur" Nohander oder X-ups.
    Ich denke die Line steht eher dafür, wie Dirtjumpen auf den Hometrails der Fahrer aussieht. Also nicht drei technisch recht einfache Contest-Hügel, wo jeder Shredder-Typ mit dicken Eiern die heftigsten Sachen probiert, sondern eher technisch und für die versierteren Fahrer vorgesehen. Die jüngeren Fahrer haben das Privileg sich während eines solchen Contests wirklich zu verbessern.

  2. benutzerbild

    fox hunter

    dabei seit 01/2003

    ich fand die line wahl auch ganz gut. da mussten sowohl die mtb´ler als auch die bmx´er ihr ganzes können unter beweiß stellen. und deswegen sind sie ja pro´s. fand den event echt gelungen und auch die idee und einsatzfreude des organisators ist echt hammer. man könnte ne ganze serie ala campus invasion draus machen. denke das feedback von fahrern und zuschauern wäre da. schön bis eins in der uni und danach fein dirt jumpen guckensmilie

  3. benutzerbild

    UniTy

    dabei seit 11/2005

    bei uns gibts nun auch einen Bericht so wie ne Menge Fotos zum Event.

    Check this out:
    http://www.unitybikes.de/main.php
    http://www.unitybikes.de/images/categories.php?cat_id=165

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  4. benutzerbild

    Mc Düse

    dabei seit 07/2005

    klaro hoppensack vor pritzel!!!

  5. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    Ich finde interessant, wenn die unterschiedlichen Fahrergenerationen bei einem solchen Event zusammenkommen - man merkt den älteren Fahrern ihren Erfahrungsschatz an, während die jungen Wilden die schwierigen Tricks ala Tailwhip fast alle beherrschen. Mir gefällt beides, obwohl ich schon Wert auf sauberes Fahren lege...

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