Nach seinem Überraschungssieg beim Testevent zum Weltcup erreichte Wolfram Kurschat heute einen hervorragenden fünften Platz auf dem CC-Kurs nahe Petermaritzburg.
Der Sieger José Hermida erhöhte in der fünften Runde sein Tempo und konnte dadurch Olympiasieger Julien Absalon und auch den Lokalmatador Burry Stander abhängen. Als Vierter kam Christoph Sauser vor Kurschat ins Ziel.
„Zwei Jahre ohne Weltcupsieg sind lange. Jetzt bin ich zurück im Geschäft, das ist ein gutes Gefühl“, kommentiert Hermida seinen Sieg.
Moritz Milatz aus Freiburg hatte großes Pech – kurz nach dem Start war er in einen Massencrash verwickelt – bis zum Ende des Rennens hatte er sich aber wieder auf einen beachtlichen 15ten Platz vorgearbeitet.
„Schade, da wäre heute ein Platz unter den besten 10 drin gewesen“, meinte Milatz nach dem Rennen.
Fotos vom Team Multivan Merida / Armin Küstenbrück
Moritz Milatz gibt Gas und erreicht Platz 15
Jochen Käss im Downhill
José Hermida erreicht als erster nach knapp zwei Stunden das Ziel
Hermida im Startbereich
José Hemrida im staubiegen Downhill
Das schnellste Bike des Tages
Ergebnisliste Mountainbike Weltcup Pietermaritzburg, Herren:
1. José Hermida (ESP), 1.55.03
2. Julien Absalon (FRA), 1.55.35
3. Burry Stander (RSA), 1.55.55
4. Christoph Sauser (SUI), 1.56.20
5. Wolfram Kurschat (GER), 1.56.23
6. Nino Schurter (SUI), 1.57.04
7. Jean-Christophe Peraud (FRA), 1.58.43
8. Lukas Flückiger (SUI), 1.58.59
9. Roel Paulissen (BEL), 1.59.22
10. Mathias Flückiger (SUI), 1.59.33
Damen
Bei den Damen siegte die österreichische Meisterin Lisi Osl in 1:40:50 vor Irina Kalentieva (RUS) und Lene Byberg (NOR). Sabine Spitz hatte Magenprobleme und wurde 11.
Lisi Osl auf dem Weg zum Sieg
„Ist das wirklich wahr? Ich kann es gar nicht glauben.“ Lisi Osl war völlig überwältigt von ihren Gefühlen. Tränen standen ihr in den Augen, die Stimme versagte für Augenblicke. Soeben hatte die 23-Jährige das Weltcup-Rennen in Pietermaritzburg gewonnen. Souverän. Bestzeit in jeder der fünf 5,3-Kilometer-Runden. Am Ende mit 2:07 Minuten Vorsprung auf die Weltmeisterin von 2007, Irina Kalentieva. Völlig ungefährdet. „Ich wusste, dass ich gut in Form bin, aber dass ich hier gewinnen könnte, das hätte ich nie im Leben gedacht.“ Schon aus der ersten Runde hatte sie mehr als 20 Sekunden Vorsprung mitgebracht. Das gesamte Fachpublikum staunte, Team-Manager Ralf Schäuble aber hatte schon geahnt, dass sein neues Team-Mitglied für eine Überraschung gut sein könnte. „Top fünf habe ich ihr zugetraut und wenn du da vorne bist, dann kann einem guten Tag alles passieren. Bei Lisi war das heute so“, kommentierte Schäuble das überragende Ergebnis.
„Ich muss mich beim Team für die hervorragende Unterstützung bedanken“, diktierte Lisi Osl den Reportern noch in die Notizblöcke. Wie sie selbst das Rennen über die 27,5 Kilometer denn erlebt habe? „Normalerweise ist der Start mein Problem und ich habe mich darauf konzentriert gut weg zu kommen. Auf einmal lag ich in Führung. Dann bin ich einfach meinen Rhythmus gefahren und plötzlich war niemand mehr da.“, schilderte sie das Geschehen aus ihrer Sicht. „Ich kann das gar nicht fassen“, fügte sie Kopf schüttelnd hinzu.
Foto: Erhard Goller
Sabine Spitz kam nur auf Rang elf, mit 6:18 Minuten Rückstand auf ihre Teamkollegin ins Ziel
„Ich bin sehr enttäuscht und nicht nach Südafrika gereist um Platz elf zu belegen, das ist klar aber mehr war für mich unter den Umständen nicht möglich.“ kommentierte sie das Rennen.
Sabine Spitz plagte sich über die gesamte Distanz mit Magenproblemen herum. Ein Druck auf dem Magen, der auch die Atmung behinderte, machten ihr bei Temperaturen um 30 Grad Celsius arg zu schaffen, wobei es sich gegen Ende immer mehr verschlimmerte.
„Es macht jetzt keinen Sinn den Kopf in den Sand zu stecken, auch wenn das mein schlechtestes Ergebnis seit Jahren war und mit Blick auf den Gesamtweltcup ein herber Rückschlag ist. Ich bin sicher, dass es in Offenburg besser gehen wird“, gab sie sich kämpferisch. Über den Sieg von Teamkollegin Lisi Osl freute sich die Olympiasiegerin dagegen sehr und tröstete über das persönlich unbefriedigende Ergebnis sichtbar hinweg. „Das ist ein großer Tag für unser Team“
(Infos vom central Ghost Pro Team)
Adelheid Morath vom Team Rothaus-Cube wurde direkt hinter Sabine Spitz zwölfte.
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