Der Winter macht es einem nicht leicht: Sobald es richtig kalt ist, geht ohne warme Klamotten gar nichts. Doch Thermo-Klamotten für die Kälte kosten ein kleines Vermögen. IBC-Reporter Marc Brodesser zeigt die günstigere Variante.
Frühmorgens im Bergischen Land bei -8 Grad. Doch die Frisur sitzt.
Acht Uhr morgens, es herrschen eisige Temperaturen. Am Vortag fiel Schnee und die Hometrails könnten nun auch zum Schlittenfahren genutzt werden. Doch der rutschige Bodenbelag ist eine Herausforderung und lädt zu spaßigen Two-Wheel-Drifts ein. Und auch ohne Schnee bringt der Frost Vorteile: Durch den hart gefrorenen Boden muss man sein Bike nicht putzen und belastet auch die vielbefahrenen Trails nicht (Stichworte Bodenerosion & Schlammlöcher).
Biken ist sowieso nicht unbedingt preisgünstig und jetzt soll man sich auch noch High-Tech-Thermo-Hosen für fast 200 kaufen? Besonders Schüler und Studenten sind froh, wenn ihr Geld für das Bike und die Verschleissteile ausreicht.
Meine Lösung, die sich vor ein paar Jahren so ergeben hat: Zwiebel-Prinzpip und Klamotten-Recycling. Das Ganze habe trage ich bei meinen morgendlichen Runden oder auch schon mal auf längeren Touren bei Frost. Als Beispiel folgt nun eine Auflistung meiner aktuellen Winter-Kollektion ala Low-Budget.
Mehrere Schichten sind ein Muss. Meine aktuelle Wahl für den Oberkörper: Ein altes Ski-Unterhemd (graues Teil), ein Sommer-Bike-Trikot (weiss), eine gebrauchte Gore-Jacke (grün-schwarz) aus dem Familienbestand, eine Aldi-Windweste (blau) plus Aldi-Laufjacke (Signal-Rot). Je nach Temperatur lasse ich die das Ski-Unterhemd weg oder variiere bei der Wahl des Bike-Trikots (dicker Stoff, dünner Stoff). Meine Handschuhe sind auch aus dem Familienbestand und ziemlich Low-Budget. Solang man in Bewegung bleibt verrichten sie jedoch ihren Dienst.
Die untere Schicht (Unterhemd und Trikot):
Das Keep-it-warm-Trio (Gore-Jacke, Weste und Laufjacke):
Nun zur Beinbekleidung: Mein Grundsetup ist hierbei sehr simpel und seit Jahren erprobt. Eine normale Bike-Unterhose (oder eine ohne Polster), dadrüber eine normale Lycra-Short. Damit die Knie Warm bleiben, ziehe ich meine Knieschoner an (mehrere Paare, jeweils 75 Cent aus dem Second-Hand-Kaufhaus). Als äusserste Schicht ziehe ich dann eine alte Jeans-Hose (schwarz) aus meiner Schulzeit drüber (mit praktischen Beintaschen). Damit die Füße warm bleiben ziehe ich zwei Paar Wintersocken an, die ich ebenso wie die normalen Skateschuhe vor der Fahrt auf der Heizung aufgewärmt habe. Ich fahre Plattformpedale, sodass keine Kälte an den Cleats durch die Sohle dringen kann.
Beinkleid bleibt Beinkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut:
Am Kopf verliert man sehr viel Wärme. Wenn es unter -4 Grad geht ziehe ich ein Buff-Tuch unter den Helm, welches ich mal in einem Marathon-Start-Paket drin hatte. Das ziehe ich auch über die Ohren, wenn es richtig kalt wird.
Das Gesamtergebnis sieht dann so aus (funktionell und trotz Low-Budget nicht gammelig):
Von vorne fotografiert:
Bilder aus der Praxis:
Ein BMX-Helm schützt vor Kälte, aber man schwitzt darunter wie Sau:
Landeanflug in die zweite Treppe. Unter dem FF-Helm schwitzt ist es heiss.
Wie sieht eure Winter-Mode aus? Eher teuer und gut oder auch selfmade und eher preisgünstig?
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