Eitel Sonnenschein im Hochsauerland: Entgegen der trüben Vorhersagen gönnte Petrus dem Biker-Völkchen endlich mal wieder bestes Festival-Wetter. In Plauderlaune zeigten sich die Bike-Pros im IBC-Gespräch.

Bobby Root (Vorzeige-Stuntman und Bike-Freak vom Versender Rose):

Im Vergleich zum letzten kurzen Interview vor zwei Jahren wirkte Bobby sehr ernsthaft und weniger abgedreht, wie man es sonst von ihm kennt. Zusammen mit Rose-Entwicklungsleiter Andi Heimerdinger lud er mich spontan zum Kaffeeklatsch in die VIP-Lounge ein.

Ruhiges Gespräch mit Bobby Root in der VIP-Lounge:

(Alle Fotos: Marc Brodesser)

Bobby, wie gefällt dir der Wheels-Of-Speed-Rennkurs?

Die Strecke ist wirklich cool, sie bereitet mir eine Menge Spaß. Ich fuhr hier schon vor ein paar Wochen bei jeden Wetterbedingungen und habe mich dabei auch schon an den Wind gewöhnt.

Bringen die starken Seitenböen nicht unkalkulierbare Risiken mit sich?

Der Wind sorgt sicherlich für weitere Faktoren, die das Ganze gefärhlich werden lassen. Doch man kann es trainieren bei windigen Bedingungen zu springen. Wie gesagt, ich war in letzter Zeit häufig in Willingen unterwegs und es war fast immer sehr windig.

Du startest beim Wheels-Of-Speed-Rennen – just for fun oder verwandelst du dich nun in einen Race-Freak?

Ach, ich will einfach Spaß haben. Wenn ich dabei nicht schlecht abschneide, ist das natürlich auch schön. Aber ich war nie jemand, der bei Rennen Top-Ergebnisse einfuhr.

Trainierst du deine Fitness- und das Ausdauerfähigkeiten auch auf dem Rennrad oder Heimtrainer?

Sicherlich. Ich fahre sehr gerne Rennrad und auch sonst alle Arten von Bikes – häufig fahre ich meine Cross-Country-Feile oder meine Motocross-Maschine.

Bobby’s Arbeitsgerät von seinem Sponsor Rose:

Wie lange bist du während der Saison in Europa unterwegs?

Ich verbringe vier bis fünf Monate hier in „Good Old Europe“. Bis zu zwei Monate am Stück tingele ich von Messe zu Messe, biete spektakuläre Air-Shows und hilfreiche Fahrkurse an. Zwischendurch bin ich auch mal zwei Wochen daheim.

Wie gefällt dir dein Lifestyle? Ist die ständigere Reiserei auf Dauer nicht etwas anstrengend?

(Überlegt kurz) Ich lebe meinen Traum und vediene meinen Lebensunterhalt mit dem Biken. Davon habe ich schon immer geträumt und ich bin so froh, dass ich es geschafft habe – auch ohne gute Race-Ergebnisse. Ich glaube deshalb, dass man alles erreichen kann, was man sich erträumt – alles ist möglich. Ich habe stets in meinem Traum gelebt und dann ist er zur Realität geworden!

Warum bist du eigentlich in Europa viel populärer als in den USA und Kanada?

Genau kann ich das nicht sagen. Vielleicht liegt es daran, dass ich mal eine deutsche Freundin hatte und zu dieser Zeit von Bikepark zu Bikepark tingelte. Vermutlich kennen mich aus diesen Jahren noch viele Biker.

Wo bikst du eigentlich lieber – in den USA oder in Europa?

Ich habe immer sehr viel Spaß in Europa und finde es hier besser als in den Staaten. Überall gibt es Bikeparks und die Skilifte sind einfach der Hammer (Beispielhaft: Livigno). Klar, bei uns in den USA gibt es auch tolle Kurse. Doch dort gibt es stets Ärger mit dem Gesetz. Hier in Europa gibt es mehr selbstgebaute Spots und ich genieße es, die ganzen tollen Strecken hier unter die Stollen zu nehmen. Die Distanzen zwischen den einzelnen Parks sind in Europa auch häufig kürzer als in den USA.

Thanks Bobby und viel Spaß beim Qualifying!

Kaffee für Bobby – legales Aufputschmittel vor der DH-Quali:

Ein kurzes Gespräch zum Thema „Ernährung für Biker“ beim Team Bulls:

Achtet ihr angesichts der euch abverlangten Höchstleistungen besonders auf eine spezielle Ernährung?

Stefan Sahm:Nicht unbedingt. Ich mache da keine Wissenschaft draus, sondern esse, was mir schmeckt (Anm. d. Redaktion: Beisst gerade in einen Weissmehl-Sandwich mit dick Käse und Sauce drauf). Klar, eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit den üblichen Grundregeln ist wichtig, doch man sollte sich nicht zur Geissel strenger Essregeln machen – der Sport bedeutet schon genug Entbehrungen für uns, da will man nicht auch noch beim Essen hart zu sich sein. Deshalb gibt es Gels und Powerdrinks nur bei den Rennen, ansonsten halt viel Nudeln, Milchreis oder Brot – das Obst hier auf dem Tisch ist übrigens aus Plastik!

Happi-Happi bei den Cape-Epic-Helden – Platt schlürft Milchreis statt Kraftgel…

Karl Platt: Klar achten wir auch auf eine gute Ernährung, Fast-Food gehört dabei sicherlich nicht zum Standardmenü. Doch man sollte sich auch mal so etwas gönnen, ab und zu braucht der Kopf das. Zum Beispiel habe ich während der Trans Germany einmal einen Heisshunger auf Schnitzel und Pommes bekommen – schwups, und schon hatte ich eine große Portion davon verschlungen. Ich denke, dass es ein Fehler ist, wenn man denkt, dass einen solche Ernährungssünden irgendwie zurückwerfen oder langsamer machen. Generell ist das Ganze eh Typen-Abhängig: Christoph Sauser zum Beispiel würde nie einen Kuchen essen. Ich selber habe auch Phasen, wo ich mehr auf meine Ernährung achte – ich esse einfach weniger, damit ich abnehme!

Nehmt ihr Vitaminpräparate oder andere Supplemente?

Stefan Sahm: Nein, also ich nehme nichts.

Karl Platt: Normal nicht, aber doch, wir nehmen während der harten Etappenrennen Vitaminpräparate – da schwitzt man soviel raus, dass so etwas Sinn macht. Vorallem für den Kopf, so fühlt man sich auf der sicheren Seite.

Danke für das Gespräch. Zum Abschluss eine Frage zum Marathon morgen: Wer von euch wird um den Sieg fahren (122-km-Distanz)?

Stefan Sahm: Thomas Dietsch ist momentan der Stärkste von uns. Er wird bestimmt versuchen zu gewinnen. Thomas, do you want to win tomorrow?

Thomas Dietsche:Yes, I’m gonna give my best. My hardest opponent will be Alban Lakata. We will see what happens…

Siegessicherer Blick beim Franzosen Thomas Dietsch:

Der schnelle Finne Matti Lehikoinen vom Team Chainreaction Cycles war mit Greg Minnaar auf dem Expo-Gelände unterwegs, als er sich kurz für ein Gespräch Zeit nahm:

Hi Matti! Wie gefällt dir der Downhill-Kurs hier Willingen?

Der Kurs ist der Gleiche wie in den Jahren und zuvor und macht eine Menge Spaß. Bei dem starken Wind heute sind die Sprünge jedoch nicht ungefährlich. Aber das kann sich ja jetzt am Wochenende auch noch ändern.

Ist dir die Streckenlänge nicht ein bisschen zu kurz?

Es ist halt ein Unter-Zwei-Minuten-Kurs, bei dem man sich keinen Fehler erlauben darf. Doch ich war in der Vergangenheit stets gut dabei und werde mein Bestes geben.

Matti will in Willingen gewinnen – doch natürlich nicht beim Marathon auf seinem XC-Bike…

Wer gehört für dich zu den Favoriten für den Sieg am Sonntag?

Eigentlich kann hier jeder der Top-Fahrer gewinnen. Auch ich bin natürlich sehr motiviert zu gewinnen. Aber wir werden sehen, was passiert. Minnaar, Leov, Gee, Kovarik – sie alle haben das Zeug hier ganz oben aufs Treppchen zu fahren.

Danke für das kurze Gespräch und viel Erfolg beim „Wheels Of Speed“!

Zum Abschluss erzählt Dirt-Legende Timo Pritzel Details zum „King Of Air“-Contest, den er wie in den Vorjahren auf die Beine stellt:

Wie beurteilst du den Wind momentan – muss der Contest wieder verschoben werden?

Aufgrund des wirklich starken Windes, wurde die Quali heute Abend schon nach hinten verschoben. Morgen wird der Zeitplan enger, hoffen wir, dass es dann weniger Wind gibt.

Was hat sich an den Hügeln im Vergleich zu den Vorjahren geändert?

Die Hügel sind echt groß. Markus Hampl hat sie gebaut, für mich ist er der beste Kurs-Designer und -erbauer in Deutschland. Zusammen mit ihm musste ich auch selektieren, welche Fahrer in der Amateur-Wertung nicht gut genug für eine solche Line sind. Aber das Niveau bei den jungen Fahren explodiert momentan. Aber es sind auch internatinale Fahrer am Start, wie zum Beispiel Linus Sjöholm und John Alm Högmann aus Schweden vom Team Scott. Zur Strecke an sich: Es gibt nach dem zweiten Double einen Anlieger und eine Bodenwelle zum pushen. Das macht Spaß und bereichert die bisher gerade Strecke.

Still goin‘ big – auch ohne Contest-Auftritte geht „T-Mo“ auf großen Dirthügeln ab – Alter schützt vor Style nicht!

Fährst du selber beim „Scott on Air“ mit?

Ja, aber nur kurz im Training. Schließlich musste ich ja zusammen mit Markus Hampl checken, ob die Sprünge so passen. Ich fahre jetzt aber kaum noch Contests, trotzdem springe ich immer noch viel durch schöne Dirtlines oder wage ein paar Stunts.

Viel Glück mit deinem Contest morgen!

Die ersten Tech-News folgen morgen! Ich muss früh schlafen gehen, mein Start beim Marathon ist um 7:30 Uhr und ich habe eine Anfahrt per Bike von 13 Kilometer.

  1. benutzerbild

    Deleted 132705

    dabei seit 12/2015

    bin ja mal gespannt, ob ich den morgen auch seh... vermutlich erkenn ich den nichma...

  2. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    Laut Vorhersage soll es morgen trocken bleiben. Für das Wheelos-Of-Speed-Finale der Pros (14 Uhr) und dem Scott-On-Air-Wettkampf (13 Uhr) wäre das klasse!

  3. benutzerbild

    LIDDL

    dabei seit 08/2006

    gibts denn iwo die heutigen Ergebnisse? auf der homepage war nix zu findensmilie

  4. benutzerbild

    ulrichB

    dabei seit 08/2007



    200 Bilder vom Freitags training und Samstags finale der amateure gibt es hier: http://www.ulrichberghaeuser.de/downhill/bilderdownhill.html
    Wer sein bild in originalgrösse haben möchte schickt einfach eine mail an [email protected]
  5. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    Rachel und Gee ist man häufig begegnet, leider waren sie stets unterwegs von A nach B, weshalb es mit einem Interview nicht geklappt hat. Dann halt beim nächsten Malsmilie

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