Für Bikepark-Fans und Downhill-Fahrer lohnen sich meistens robuste Beinprotektoren, die sowohl das Knie, als auch die Schienbeine ausreichend schützen. Touren- und All-Mountain-Piloten hingegen ziehen leichte Knieschoner vor, die auch auf langen Ausfahrten nicht stören und sich leicht im Rucksack verstauen lassen. Seit dem Früjahr müssen sich Timo Pritzels Signature-Protektoren „Nose Dive Timo“ auf vielen meiner Ausfahrten im Praxistest bewähren.

Ohne Knieschoner fühlt man sich als Ex-Dirtbiker nackt.

Foto by Sportograf.de

Knieschoner für Jedermann?

Nachdem ich auch beim Willinger Marathon (kurze Distanz) mit Knieschonern unterwegs gewesen bin, erntete ich für diese Entscheidung hier im Forum viel Kritik. Meine Gründe für die Knieschützer waren die Kälte beim frühen Start und die unberechenbaren Mitstarter, die einem im großen Fahrerfeld in Stürze verwickeln können. Doch auch meine Vergangenheit als Dirtbike-Kid und Freeride-Shredder ist für meine Vorliebe für Knieschoner mitverantwortlich: Geht es auf technische Trails oder High-Speed-Downhills, fühle ich mich ohne Knieschoner etwas unwohl und ungeschützt.

Ich lerne viele „normale“ Touren-Biker kennen und einige davon sind auch gerne auf schwierigen Trails unterwegs. Da wundert es mich, dass viele von ihnen ohne Knieschoner unterwegs sind. Zumal die heutigen Modelle leicht und ergonomisch konstruiert sind, sodass beim Pedalieren nichts zwickt. Klar, warm bzw. heiß wird es unter den Teilen sicherlich, was im Winter oder bei frühmorgendlichen Ausfahrten jedoch auch ganz praktisch sein kann. Doch genug der Grundsatzdiskussion, es folgt mein Fahrbericht nach einer Sommersaison (die ja noch nicht zuende ist) mit den TSG Nose Dive Timo Knieschonern.

In der Hand

Die rote Farbe ist Geschmackssache, doch mir gefiel der Look meiner Testexemplare sehr gut. Wenn man wenig Platz im Rucksack hat, lassen sich die flexiblen Schoner leicht zusammendrücken und man kann sie platzsparend zwischen Werkzeug und Klamotten unterbringen. Die Verarbeitungsqualität der TSG-Protektoren ist auf gewohnt hohem Niveau, ich habe zumindest nichts zum Meckern gefunden. Einziger Kritikpunkt: Obwohl Timo Pritzel bestimmt keine Storchenbeinchen hat, fallen seine Signature-Protektoren eher klein aus. Die Modellgröße M war für mich schon fast zu eng, obwohl ich keine Oberschenkel wie ein Rennradprofi habe. Sie haben einen angenehm ergonomischen Schnitt und verrutschen kein bisschen. Das Schutzpad ist groß genug, um das ganze Knie zu schützen, bietet durch das flexible Material jedoch nicht den gleichen Schutz wie ein Hartschalenprotektor.

Auf dem Trail

Nachdem man die Nose Dive Timo Schoner über das Knie gestülpt hat, kann man sicher sein, dass sie dort auch bleiben und ihren Dienst bei Stürzen zuverlässig verrichten. Da ich vorher mit Low-Budget-Knieschonern unterwegs war, war meine Begeisterung für den verrutschfesten Sitz der TSG-Schoner groß. Nun mussten sie bei XC-Rennen und Marathons auch beweisen, dass sie beim Pedalieren nicht negativ auffallen. Ergebnis des Praxistests: Mission erfüllt, auch bei längeren Distanzen habe ich keinerlei Zwicken oder Drücken spüren müssen. Beim Marathon in Willingen (kurze Distanz) haben die Schoner zudem meine Knie schön warm gehalten.

Im Einsatz beim Marathon in Willingen oder beim McFit-Fotoshooting auf dem Pumptrack:

Foto by Moritz Schmid / McFit.com

Foto by Sportograf.de

Features TSG Nose Dive Timo:

– Kneepad für Dirt

– starke Kniekappe aus PE-Plastik

– schlagresistentes Polster am Knie

– extra längs-Polsterung

– Material am Knie erlaubt einfaches Anziehen

– Klettverschlüsse ums ganze Bein

– Bottom-back Verschlüsse

– super belüftetes 3D-Mesh

– Pull-over Design

– Critt 0501 zertifiziert

Material: 100% Polyester (Polyethylene shell, NBR, Neoprene laminated Nylon, PE foam, Velvet laminated with foam, 3D mesh, Kevlar, velvet, elastic straps)

Größe: S; M; L; XL (fällt eher klein aus)

Farbe: schwarz/rot

Preis: Ab 49 €

Fazit: Obwohl von einem Dirtjump-Experten konzipiert, eignen sich die TSG Nose Dive Timo idealerweise für Enduro- und Singletrail-Touren. Ohne störende Einflüsse beim Pedalieren sind sie ein solider Schutz für das verletzungsanfällige Kniegelenk. Wer jedoch primär im Bikepark unterwegs ist, wird mit massiveren Hartschalenprotektoren noch eine Portion mehr Schutz erhalten. Achtung: Die Knieschoner TSG Nose Dive Timo fallen klein aus, also lieber eine Nummer größer ordern als gewohnt!

  1. benutzerbild

    Thomas

    dabei seit 09/2000

    +1, genau das ist das Ding. ich habe auch die iXS / Roger Teile, habe sie aber nur an, wenn ich in den Bikepark o.ä. fahre. Für die normale Runde daheim mit nur relativ geringem Anteil an sturzträchtigen Stellen sind die mir zuviel.

    Einige meiner Mitfahrer haben die weichen 661 Knieschoner an. Die halten zwar nicht soviel ab wie eine komplette Hartschalenkombi für Knie / Schienbein, sie helfen aber eher, da sie offensichtlich öfter (=fast immer) getragen werden...

  2. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    Ich empfinde die TSG-Teile als nicht störend und lasse sie wenn dann auch die ganze Zeit ansmilie

  3. benutzerbild

    Dawg Deluxe

    dabei seit 11/2008

    die Rinderknecht-Dinger hatte ich jetzt auch im Visier. Bei der Alpentour hats mich mit Überschlag hingehauen. Bin dabei mit dem Schienbein ans Rad geschlagen, gab ne riesige Blutblase. Nach 5 Wochen hänge ich immernoch damit an. Da hätten mir nur Knieschützer auch nicht viel geholfen. Als Schüler vielleicht egal aber durch den Blasenaufschnitt 2 Wochen nicht auf Arbeit, war nicht lustig fürn Chef. Weiß auch nicht so wirklich, was ich da für ne Alpentour tragen sollte. Hartschalen wären aber bestimmt auch nicht so das Richtige...

  4. benutzerbild

    darkrider23

    dabei seit 04/2003

    öhm..ich hab bei mir ne Hartplastik Einlage in den Nosedive..haben das die neuen nicht mehr?

  5. benutzerbild

    Felger

    dabei seit 05/2007

    ich fahr seit einer etwas böseren knieverletzung bei touren auch immer mit knieschoner. hab mich für die 661 Tomcat entschieden und bereue es nicht

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