Um 2:40 Uhr deutscher Zeit begann der Slopestyle alias Red Bull Joyride – die Stimmung war fantastisch und alle Fahrer höchstmotiviert. Der Livestream ist nicht so gut wie beim gestrigen Giant Slalom, aber dennoch guckbar – los geht´s mit dem Livebericht! Favoriten gibt es viele – Whistler-Local und FMB-Führender Semenuk will sich für das letzte Jahr revanchieren, auch Vorjahressieger Cam Zink wird höchstmotiviert sein. Ich persönlich tippe auf Lokalmatador Brandon Semenuk – auch Darren Bearclaw könnte heute einiges raushauen. Und was ist mit dem jungen Anthony Messere, der in den letzten Tagen für Furore gesorgt hat? Wir sind gespannt…

Lauf 1:

Kurt Sorge, Andreu Lacondeguy und Cam McCaul beginnen solide, springen sehr sauber, aber bis auf den sehr gestreckten Superman vom kleinen Spanier und den Frontflip von McCaul ist bisher nichts Aufsehenerregendes geschehen. Zwischenzeitlich sind Tyler McCaul und sein älterer Bruder Cam sogar auf 1 und 2 – der Kommentator bemerkt treffend „that´s not a typo there…“ Greg Watts gefällt mit Barspin Flips vom Schlussdrop, der dieses Jahr aus einem Häuschen mit Kokanee-Logo und Kicker besteht und „Kokanee Cabin“ heißt, sehr, sein Tricklevel bisher am höchsten: Verdienter erster Platz mit 85,4 Punkten.

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Geoff Gulevich haut einen schönen corked flip aus dem Haus raus, bis der fünfzehnjährige Anthony Messere kommt: Tailwhip Drop, superhoher Tabletop Tansfer und Flipwhip Drop auf dem Abschluss Stepdown! Was für ein Wahnsinns-Lauf: Technisch perfekt mit einem Tricklevel, das man von einem Fahrer diesen Alters noch nie so abgebrüht gesehen hat.

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Sam Pilgrims Hinterreifen ist so beeindruckt, dass er nach einem leicht überdrehten 360er zum Einstieg platzt – schade für Sam, wir hoffen auf Runde 2. Bearclaw kann nicht vollends überzeugen – eher ein Sicherheits-Lauf, technisch sauber – aber keine Tricks, die ihn weit nach vorne bringen würden. Brandon Semenuk fährt sehr ambitioniert: Corked Flip Transfers, Flip X-Ups und mehr, stürzt dann allerdings hart am Schlussdrop.

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Yannick Granieri beginnt ebenfalls gut, schlägt aber ebenso heftig beim abschließenden Flip Drop aus der Kokanee Cabin ein. Steht wieder auf, durchatmen…

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Sam Dueck, der Lokalmatador aus Chiliwack, überzeugt mit Flipwhips und einem soliden Flip am Ende. Der Kiwi Kelly McGarry, für seine blonde Rastamähne bekannt, stürzt nach guten Sprüngen heftig und muss behandelt werden – das Aus für seinen zweiten Lauf.
Letztjahres-Dritter Mike Montgomery zeigt einen extrem guten Lauf mit hohen 360ern und einem sehr gestreckten Superman Flip, kommt kurz vom Pedal ab und flippt den Schlussdrop. Erhält unverständliche 63 Punkte.
Jetzt kommt Cam Zink – schon beim Best Trick Contest zeigte er mit dem heftigen Frontflip-Drop aus der Kokanee Cabin, was er dieses Jahr will. Und neben soliden Tricks zeigt er diesen auch fehlerfrei beim Joyride! Verdiente 94 Punkte und die Führung nach Lauf 1!

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Pause!

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Lauf 2:

Nachdem diverse Kandidaten definitiv noch nicht alles ihres Könnens gezeigt hatten, konnte man gespannt sein, wer beim wichtigsten Wettkampf des Jahres noch mal eine Schippe draufpacken konnte. Andreu Lacondeguy konnte! Unerwartet bei einem Kicker mitten im Kurs plötzlich ein Double Backflip, woran er einen Flipwhip aus der Kokanee Cabin anschloss – eine Wahnsinnskombination, doch leider stürzte er beim Flipwhip schwer – einer der heftigsten Crashes bisher, bei dem man sich fragte, ob so viel Risiko beim Schlusssprung gesund für den Sport an sich ist. Andreu humpelte von der Strecke – heftig verletzt schien er gottseidank nicht zu sein. Gute Besserung an den kleinen Spanier!

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Cam McCaul rutschte nach der ersten Landung seltsam vom Pedal ab – Punktzahl adé. Nun kamen wieder sehr solide Läufe von Jamie Goldman, Tyler McCaul und Geoff Gulevich, der wirklich schöne Corked Flipdrops zeigte:

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Auch Anthony Messere als Zweiter stürzte leider und musste seine Titelhoffnungen auf den Lauf im anschließenden Superfinal der besten Acht verschieben.
Sam Pilgrim zeigte sich mit frischem Schlauch im Hinterrad am Start zuversichtlich…

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…und springt wieder den 360er zum Einstieg. Erneut platzt sein Reifen, das gibt´s doch nicht! Völlig geknickt schmeißt Sam sein Rad weg, ein ganz bitteres Ergebnis für den Briten!

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Darren Berrecloth hat mit den oberen Rängen nichts mehr zu tun, spult aber ein technisch sauberes Programm mit Superseatern und 360ern ab.
Brandon Semenuk sieht man schon am Start an, dass er hier heute was reißen will – ein Sturz im ersten Lauf kann es doch nicht gewesen sein. 360er, Tailwhip, Barspin in die Wing, Truckdriver out, FLIPWHIP DROP am Schluss! Ein Wahnsinnslauf! Die Menge tobt, als er mit 95,4 Punkten Cameron Zink im Hot Seat ablöst. Völlig verdient!

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Yannick Granieri stürzt beim zweiten Lauf erneut, er wird nach einem missglückten Backflip weit oben im Kurs aus dem Rad herauskatapultiert und stürzt metertief außerhalb des Sichtbereiches in ein Steinfeld.

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Die Kommentoren sind geschockt, gottseidank ist nichts Ernstes passiert – ein sehr kurioser Sturz. Auch Sam Dueck stürzt beim zweiten Lauf, ebenso Mike Montgomery, sogar Cam Zink legt sich ab – bei vielen Fahrern ist heute im zweiten Lauf der Wurm drin. Brandon Semenuk führt weiterhin vor dem Superfinal der besten Acht…

Pause!

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Superfinal:

Kurt Sorge: Schöne Indian Airs, stürzt jedoch.
Cam McCaul: Gute Tricks, und dann: FRONTFLIP SUPERMAN! Die Menge flippt aus. Verbesserung auf 84 Punkte!
Tyler McCaul: Der kleine Bruder von Cam spult ein gutes Programm ab, stürzt dann aber heftig.
Geoff Gulevich: Schöne Corked Flips, fährt am Ende fast in die Zuschauer, weil sein Rad dank plattem Reifen nicht mehr steuerbar ist: Das war knapp!

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Greg Watts: Barspins, Flipwhips, Barspin Flipdrop!

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Anthony Messere: Der Kerl ist unglaublich. Ein wahnsinniger Frontflip Drop zum Einstieg, hoher Corked Backflip, Tuck Nohand Flip…die Kommentatoren, die Menge und ich selbst drehen am Rad, so einen Überraschungsfahrer habe ich seit Paul Bas nicht mehr gesehen – und der war damals nicht 15 Jahre alt…weiter geht´s: Tailwhip, massiv hoher Tabletop – und dann stürzt er bei diesem vergleichsweise simplen Trick! Die Leute können es nicht glauben. Hätte er dieses Niveau bis unten durchziehen können, wäre das der sichere Sieg gewesen.
Cameron Zink: Jetzt liegt es an dem Vorjahressieger – doch auch er stürzt.

Brandon Semenuk gewinnt den Joyride 2011!

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Als letzter Fahrer whipt er lässig den Kurs herunter und lässt sich feiern. Mit einer Punktzahl von 95,4 aus dem zweiten Lauf gewinnt er völlig verdient vor Cameron Zink und Sensationsfahrer Anthony Messere und hat sich die perfekte Ausgangsposition für das Finale in Nürnberg beim District Ride gesichert – wir berichten natürlich weiterhin von der FMB World Tour.

Bis dahin!

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Update: Video vom 1. Lauf von Cam Zink:

  1. benutzerbild

    DerandereJan

    dabei seit 08/2008

    Wers nochmal sehen will

    ==> [nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=eZ51TKf8kbY"]‪Kokanee Crankworx 2011 Red Bull Joyride Full‬‏ - YouTube[/nomedia]

  2. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    Und der Deutsche Meister im Downhill bekommt 75 € ....

    Die Slopestyle-Jungs müssen ihr Geld zur Seite legen, wenn die Karriere dann mit über 30 zumindest in Sachen Wettkämpfen zuende ist, wäre es ja ideal ein Polster zu haben, damit man noch länger das machen kann, worauf man Bock hat. Lopes macht das sehr geschickt!

  3. benutzerbild

    Woodpackerin

    dabei seit 12/2007

    Schon mal als Einstimmung zum District Ride am 9. und 10. September: http://www.nz.de/1.1255153

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