Bereits im Herbst wurde angekündigt, dass es ab 2012 auch im deutschsprachigen Raum eine Mountainbike Enduro Serie geben soll. Hinter den Kulissen wurde mit Hochdruck gearbeitet und heute gibt der Sportliche Leiter der Serie, Matthias Faber erste Details öffentlich bekannt:

Das eher neue Format der Enduro Rennen konnte sich in den letzten Jahren bereits in Ländern wie Großbritannien, Italien und Frankreich etablieren, wurde aber hierzulande bisher nur bei einzelnen Veranstaltungen ausgetragen. Somit war es an der Zeit, auch im deutschsprachigen Raum eine solche Serie zu organisieren. Nicht zuletzt durch die Ankündigung des internationalen Radsportverbands UCI, dieses Format ab 2013 als World Series veranstalten zu wollen, bekam der Begriff Enduro nochmals mehr Aufmerksamkeit.


Frank Schneider beim Enduro Rennen in Winterberg

Das Herausragende dieses Formats ist, dass Teilnehmer aus allen Facetten des Mountainbike-Sports angesprochen werden. Bei der Enduro Challenge der letzten beiden Jahre in Winterberg gingen Fahrer der Disziplinen Fourcross, Downhill, Cross Country, Marathon und Slopestyle an den Start, unter ihnen Namen wie die Weltcuplegende Brian Lopes, der mehrfache Deutsche Downhill Meister Marcus Klausmann sowie der Langstreckenspezialist André Kleindienst.

Die neue Serie wird von zwei großen Namen der Fahrradbranche gesponsert. Titelgeber ist kein geringerer als Specialized, die sicherlich in diesem Marktsegment eine Vorreiterrolle einnehmen, schließlich haben sie schon seit einigen Jahren ein dafür konzipiertes Bike mit dem passenden Namen „Enduro“. Im Namenszusatz steht mit Sram eine weitere bekannte Marke. Der Komponentenhersteller komplettiert damit den Titel der Serie und somit zeigt sich, wie viel Potential seitens der Industrie in diesem neuen Format gesehen wird.

Sportlich gesehen wird bei den Rennen jeweils eine Runde von mindestens 30 km gefahren. Darin enthalten sind 5-6 Wertungsprüfungen, sogenannte Stages, die in einem Verhältnis von 60 zu 40 bergab führen, der Rest ist flach oder geht bergauf. Die dort benötigten Zeiten werden für das Ergebnis addiert und alle Transferetappen neutralisiert. Sieger ist, wer am wenigsten Zeit auf den Stages benötigt hat. Für die Zeitmessung wird ein Transpondermesssystem verwendet, welches ein berührungsloses Vorbeifahren am Start und Ziel der einzelnen Wertungsprüfungen erlaubt. Gestartet wird an der ersten Stage im Einzelstart, allerdings ist jeder Fahrer für den weiteren Verlauf selbst verantwortlich, weshalb es durchaus möglich ist, die Transferetappen in einer Gruppe zurückzulegen. Im Gegensatz zu den bisher in Deutschland veranstalteten Enduro Rennen wird es möglich sein, am Tag vor dem Rennen die Strecke abzufahren und somit sich mit dem Streckenverlauf bekannt zu machen.


2011: Marcus Klausmann beim Enduro in Winterberg

Zum jetzigen Zeitpunkt stehen erste Eckdaten fest:

  • Der Auftakt findet am 5./6. Mai in Ilmenau statt. Die Thüringer Universitätsstadt macht in diesem Jahr somit mit zwei hochkarätigen Mountainbike Veranstaltungen auf sich aufmerksam, denn auch die Deutsche Meisterschaft im Downhill wird dort im Rahmen des iXS German Downhill Cups ausgetragen.
  • Danach geht es am 17./18. Mai beim iXS Dirt Masters in die zweite Runde. Zu dem Festival in Winterberg muss nicht mehr viel gesagt werden, außer dass mittlerweile das Endurorennen fest zum Veranstaltungsplan gehört und immer mehr Teilnehmer die Gelegenheit nutzen, sich auf entspannte Weise einen Wettbewerb zu liefern.
  • Der Abschluss wird in Treuchtlingen am 13./14. Oktober ausgefahren. Dabei macht die Serie Halt im südlichen Raum von Deutschland und findet dort perfekte Bedingungen für ein Endurorennen vor. Weitere Stopps sind geplant, jedoch laufen die Verhandlungen noch und somit können diese Daten erst in den nächsten Wochen veröffentlicht werden.

Die ersten Nullen und Einsen sind auch schon zusammengefügt, so dass bald unter enduroseries.net die offizielle Webpräsenz online gehen wird. Dort werden dann weitere Informationen sowie das Reglement und das Anmeldeformular zu finden sein.
Der Mountainbike Sport in Deutschland wird um eine Rennserie reicher. Im Schulterschluss zwischen Serienorganisation (der Firma Racement), Veranstaltungsorten, dem Sportlichem Leiter Matthias Faber und den Partnern Specialized und Sram wird für 2012 ein neues Rennformat geschaffen, welches eine riesige Zielgruppe an Mountainbike-Sportlern ansprechen wird.

Wer von euch wird am Start sein?

  1. benutzerbild

    CrossX

    dabei seit 03/2008

    30 Euro Startgeld finde ich recht happig. Sind vergleichbare Veranstaltungen genau so teuer?

  2. benutzerbild

    radjey

    dabei seit 04/2010

    Mad East Enduro kostet auch 30€
    Allerdings bekommt man da deutlich mehr geboten. Fängt an beim Starterpaket mit T-Shirt, Kalender, Tickest für die Party, dann Bustransfer mit Anhänger zum Startbereich bis zum Würstchengrill und Lifttransport während dem Rennen.

    Winterberg kostete die letzten zwei Jahre je 20€, soweit ich mich richtig erinnere.
    2010 hab ich mir halt gesagt, is ne Investition in die Zukunft. 2011 dachte ich, okay immernoch so teuer, dafür solls zwei Runden geben (die es dann nicht gab).
    Wofür die 2012 jetzt 30€ haben wollen ist mir ein Rätsel?
    Dafür, dass Specialized und Sram Sponsoren sind? Oder dafür, dass die UCI meint, dass Endurorennen jetzt auch trainiert werden müssen und dafür die Strecke schon am Vortag abgeflattert ist? Oder dafür, dass die Profis jetzt richtige Siegprämien bekommen und der Lopes nicht mehr verschämt seine gewonnene Avid-Bremsanlage auf dem Podium hinterm Rücken verstecken muss?
    Naja smilie

  3. benutzerbild

    NoIDEaFOraNAme

    dabei seit 04/2009

    Problem in Winterberg und den Dirtmasters ist doch, dass da jetzt mit dem Namen Enduro Geld gemacht wird. Specialized und SRAM Namedropping. Schlechte Fahrräder bauen die jetzt wirklich nicht, um aber bei den vielen neuen deutschen Veranstaltungen mitzuhalten muss das größer aufgezogen werden, deswegen wohl diese Geheimniskrämerei. In anderen Ländern gibt es z.B. Zeitabzüge bei Endurorennen, wenn man den Fuß auf den Boden stellt. Da war das einfach durch. Und die anderen Rennserien haben auch nicht den IXS im Nacken, oder bis jetzt zum Glück noch nicht.

  4. benutzerbild

    PiR4Te

    dabei seit 01/2010

    Ja, das hatte ich auch mit erschrecken festgestellt, wenn jemand genaueres weiss, hier wird im Thüringer Bereich über die Absage von Ilmenau diskutiert:

    http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=571229&highlight=th%FCringer+wald

    Gruß

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