„El Faro“ – so heißt ein Leuchtturm auf der Südspitze von La Palma. Genau dieser Leuchtturm ist aber auch der Namensgeber für einen vom Magazin 6undzwanzig präsentierten Bike-Film, der sich auch in Zeiten extrem hohen Video-Niveaus noch abheben will. Dafür muss man sich mittlerweile schon einiges einfallen lassen; Cablecams, Full HD und sehenswerte Locations setzt der Zuschauer von heute ja schon voraus, doch Tobias Woggon, Angie Hohenwarter und Philip Ruopp sind ja zum Glück auch nicht ganz unkreativ.
Wer die drei sind? Tobi und Angie haben wir euch schon in IBC-Interviews vorgestellt, neulich gab er uns auch die Tipps zum Thema Reisen. Philip ist all jenen, die den Lensescape Fotoworkshop mitverfolgt haben schon ein Begriff. VG Mediastudio heißt seine Produktionsfirma, die sich bisher hauptsächlich mit Musikvideos und Werbekampagnen beschäftigt hat mit El Faro jetzt aber ihr Bikefilm-Debut gibt.
Tobi und Philip bei den Dreharbeiten – sieht so aus als könne man es aushalten!
Damit das Debut gelingt, haben sie einfach tiefer in die Trickkiste gegriffen, um aus der Masse herauszustechen. Ihre Mittel:
- Kamerakran
- Quadrokopter
- Speziell komponierter Soundtrack
- Professioneller Sprecher
Ohne Fleiß kein Preis – Tobi hat mit Vulkangestein Bekanntschaft gemacht.
Dazu bietet La Palma natürlich eine sehr sehenswerte Location, und auch das Fahrerische dürfte nicht zu kurz kommen. Da pure Action nicht jedermanns Sache ist, geht auch El Faro weiter und trägt eine Botschaft, die vom Sprecher und den Fahrern verdeutlicht wird. Die deutlichste Botschaft ist aber sicher: Überwintern auf La Palma ist für Mountainbiker genau das richtige.
Genug der vielen Worte, lassen wir die bewegten Bilder für sich sprechen. Nehmt euch 8 Minuten Zeit, dann heißt es: Film ab für El Faro!
El Faro von Max-Mustermann auf MTB-News.de
Das verrückte: Selbst auf Screenshots sieht der Film gut aus. Der Grund: Für jede Einstellung wurde, ähnlich zu einem Foto, die Komposition sorgfältig ausgewählt, mit Unschärfe in Vorder- oder Hintergrund gearbeitet und jede Aufnahme bis zur Perfektion wiederholt.
Eingangs hatten wir einen Quadrokopter erwähnt, eine kleine, mit Kamera ausgestattete Drohne, die Aufnahmen aus ungnewöhnlichen Perspektiven ermöglichen sollte. Im Film ist davon dann leider nur wenig zu sehen, der Grund: Auf den windigen Kanaren war passiert, was passieren musste: Das leichte Stück Hightech wurde beim dritten Flug seiner ersten Einstellung von einer Böe erwischt, der Umgang der schroffen Felsen mit ihm eher unsanft. Wer noch mehr zur Entstehung des Films wissen will, dem empfehlen wir zweierlei: Die akutelle Ausgabe der 6undzwanzig, in der es einen detaillierten Bericht zum Film gibt, und dazu das Making-Of zum Film. Es zeigt ganz gut, welcher Aufwand getrieben wurde – der Blick auf die andere Seite der Linse gestaltet sich sehr interessant.
Making Of El Faro von Max-Mustermann auf MTB-News.de
Da Philip bekannterweise aus der Fotografen-Ecke kommt, sind auch die unbewegten Impressionen zum Film sehr sehenswert. Sie zeigen ebenfalls, wie es hinter der Kamera zu ging. Die Bilder fangen gut ein, welche Perspektiven die Kameramänner haben, während sich das Fahrerpaar Woggon & Hohenwarter um die Action kümmert. Die Ausrüstung wird im Making-Of Video am deutlichsten als groß erkennbar, die Koffer sind höllisch schwer, mit teurem Inhalt gefüllt und im Gelände einfach nicht wirklich transportabel – aber der Aufwand lohnt sich.
Beim Film kommen, wie auch bei der Coastel Crew oder den Infocus-Jungs, Digitale Spiegelreflexkameras zum Einsatz, deren Filmfähigkeiten immer weiter zunehmen. Philip ist Nikon-Jünger, das hat aber nichts damit zu tun, das er Nikon besser oder schlechter als Nikon findet – er ist halt dabei geblieben.
Auf den richtigen Ton kommt es an! Oliver Henke ist eigentlich Tontechniker, hier mit Angie im Studio für die Nachvertonung.
Für die Postproduction zuständig: Johannes Riegraf und Oliver Henke – sie haben sich für jedes Logo, jeden Schnitt und die Farbe jedes Bildes, beziehungsweise für den Sound jeder Szene ins Zeug gelegt, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Oliver hat übrigens den Kamerakran selbst zusammengestellt, bei 3m Kranlänge wiegt er nur 10kg inkl. Bildschirm und Kamera, Respekt.
Noch mehr zum Film: Die schön gemachte Homepage zu El Faro, Infos zur aktuellen Ausgabe der 6undzwanzig – und ansonsten können wir euch noch ein Interview mit den Machern persönlich anbieten: Darin schildern Oliver, Philip, Angie und Tobi wie der Film entstanden ist. Das ganze ist ziemlich unterhaltsam, ich würde mal sagen als Interview genauso zu empfehlen wie der Hauptfilm als Bike/Landscape-Film. In jedem Fall scheint die Truppe viel Spaß bei der Arbeit gehabt zu haben. Jeder sitzt im Video mal mit jedem auf der Couch, ein schönes Format – was zeigt, wie ernst die Jungs die Sache nehmen. Sie haben nicht nur ein außergewöhnliches Video, sondern auch noch ein klasse Making-Of sowie ein sehenswertes Video auf die Beine gestellt.
El Faro – Interview von Max-Mustermann auf MTB-News.de
Jetzt seid ihr gefragt: Wie gefällt euch dieses Erstlingswerk? Was ist schon gut, was könnte man noch verbessern?
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