Der zweite Stop des 2012 Worldcups fand im Traditionsaustragungsort Houffalize statt. Für dieses Jahr hatten die Streckenbauer eine komplett neue Strecken in den Hang gebaut, die beim ersten Blick auf die Karte recht verwirrend herüberkam. Insgesamt ging es dreimal den selben Hang hinauf und herunter in einem Zick-Zack Kurs gespickt mit Brücken, Unterführungen und vielen Serpentinen. Noch nie wurde ein 5,1km langer Rundkurs auf so kleinem Raum untergebracht.

Vorteil: die Zuschauen konnten die ganze Strecke in einem Rennlauf betrachten und das Renngeschehen leicht verfolgen. Auf jeden Fall haben die Verantwortlichen aus Fehlern gelernt und verhinderten heftige Staus am Anfang des Rennens mit Hilfe einer vereinfachten Einführrunde.

Herren
Erst in der letzten Runde kann sich Julien Absalon entscheidend von Nino Schurter absetzten und feiert seinen ersten Weltcupsieg in dieser Saison. Platz drei sichert sich Marco Fontana nach einer langen Solofahrt.

Bis auf Jose Antonia Hermida erwischen alle Topfahrer einen guten Start. Allen voran Manuel Fumic der das Feld  den ersten Anstieg anführt. Sehr bemerkenswert die Leistung von Florian Vogel, von Startplatz 61 in die Top 10 nach nur einer Runde.
Wie in PMB ergreift Nino Schurter sofort die Initiative und nur Julien Absalon, Manuel Fumic, Jaroslav Kulhavy, Macro Fontana und Burry Stander können folgen. Dahinter folgen Ralph Näf, Stephane Tempier, Florian Vogel und Martin Gujan. Moritz Milatz auf Platz 21, Jochen Käß auf 26, Wolfram Kurschat auf 36, Robert Mennen auf 64 und Markus Bauer auf 86.

Im letzten DH vor der Zielpassage zeigt Nino Schurter einmal mehr seine Abfahrts-Skills und fährt eine Linie, die außer ihm keiner fährt. Er holt gleich ein paar Sekunden heraus, doch zieht er auf der Zielgeraden nicht das Tempo an sondern seine Schuhe nach und lässt die anderen Fahrer herankommen.

Kulhavy scheint heute wieder nicht in Topform zu sein und Schurter und Absalon reagieren darauf mit einer harten Attacke. Es entsteht sofort eine Lücke und den Beiden kann keiner folgen. 10 Sekunden dahinter folgt Fontana alleine, gefolgt von Bury Stander und Manuel Fumic weitere 10 Sekunden dahinter. Kulhavy kann das Tempo überhaupt nicht mitgehen und fällt immer weiter zurück bis er sich in einer Gruppe mit Florian Vogel, Stephane Tempier und dem Straßenfahrer Jean-Christoph Peraud festklammern kann.

In den nächsten Runden passiert in den vorderen Positionen so gut wie nichts. Die einzelnen Gruppen arbeiten gut zusammen und die Zeitabstände bleiben nahezu konstant. Einige Highlights können begeistern: Julien Absalon folgt ohne vorheriges Training der Linie von Nino Schurter im letzten DH und Manuel Fumic whipt stylisch in einer schnellen Abfahrt.

Es geht in die letzte Runde und so langsam brennt die Luft in der Spitzengruppe, denn jederzeit ist mit einer Attacke zu rechnen. Ende des ersten Anstiegs ergreift Absalon die Initiative und überholt Schurter bevor es in die erste kleine technische Passage im Wald geht. Schurter ist normalerweise technisch sehr sauber und macht keine Fahrfehler, doch er scheint am absoluten Limit zu sein und kann einen Sturz gerade noch verhindern. Absalon kann sein hohes Tempo durchziehen und Schurter kann nichts entgegensetzten. Nach 1:30:22 überquert Julien Absalon als Erster das Ziel und zeigt eindrucksvoll warum er der beste Cross Country Fahrer aller Zeiten ist. Nino Schurter +38 folgt auf Rang zwei vor einem überglücklichen Marco Fontana +1:03. Burry Stander auf vier und Manuel Fumic auf Platz fünf komplettieren das Podium. Es folgen:

VOGEL Florian                        (6) 1:32:39 +2:17
TEMPIER Stéphane                (7) 1:32:45 +2:23
PERAUD Jean-Christophe     (8) 1:32:56 +2:34
HERMIDA José Antonio         (9) 1:33:00 +2:38
GIGER Fabian                        (10) 1:33:09 +2:47

KULHAVY Jaroslav            (12) 1:33:37 +3:15
MILATZ Moritz                     (18) 1:34:48 +4:26
KASS Jochen                         (26) 1:35:58 +5:36
KURSCHAT Wolfram        (31) 1:36:15 +5:53
MENNEN Robert               (49) 1:38:32 +8:10
PLATT Karl                          (89) 1:42:22 +12:00
EYRING Andy                      (92) 1:42:27 +12:05
BAUER Markus                   (103) 1:43:47 +13:25
GEGENHEIMER Simon     (109) 1:44:41 +14:19

Ralph Näf wird in der Ergebnisliste mit dnf aufgeführt.

Fotos Herren
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Damen
Nach einem packenden Rennen gewinnt die Kanadierin Catherine Pendrel das XC-World Cup-Rennen der Damen in Houffalize in 1:31:15 Stunden. Mit einem Rückstand von 48 Sekunden fährt Julie Bresset aus Frankreich auf Platz 2. Maja Wloszczowska sichert sich die Bronze-Medaille.

Der Start ist erfolgt und die Gewinnerin des ersten XCE-Worldcups Annie Last gibt gleich richtig Gas und zieht das Feld in die Länge. Gleich nach dem ersten Anstieg übernimmt die junge Französin Pauline Prevot die Führung und fährt eine kleine Lücke heraus. Sabine Spitz, Adelheid Morath und Elisabeth Brandau erwischen ebenfalls einen guten Start und reihen sich auf den Positionen 5, 14 und 17 ein.
Julie Bresset übernimmt schnell die Kontrolle in der Spitzengruppe und setzt sich nach dem ersten schweren DH mit Emily Batty und Catherine Pendrel leicht ab, gefolgt von Katerina Nash, Sabine Spitz, Pauline Prevot, Maja Wloszczowska, Annie Last, Eva Lechner und Katrin Leumann.

In einer großen Spitzengruppe von 12 Fahrerinnen geht es in die zweite Runde. Adelheid Morath folgt auf Platz 14 (+25sek) und Elisabeth Brandau auf Platz 18 (+48sek).

Die zweite Runde hat noch nicht einmal komplett begonnen und Julie Bresset fährt solo in Front, gefolgt mit einigem Abstand zu Pendrel und mit einem weiteren Abstand zur großen Verfolgergruppe mit Katerina Nash, Blaza Klemencic, Pauline Prevot, Emily Batty, Maja Wloszczowska, Irina Kalentieva und Gunn-Rita Dahle.
Sabine Spitz fällt weit zurück – vermutlich wegen Defekt, sobald wir mehr wissen geben wir Bescheid. Ebenfalls Defekt bei Katerina Nash – die Kette verklemmt sich, sie muss zur Tech-Zone laufen und die Kette wechseln lassen. Großes Pech, sie fällt von Platz 4 auf 74 mit 6,30 Minuten Rückstand zurück.

An der Spitze schafft Catherine Pendrel den Anschluss an Julie Bresset und gemeinsam wächst ihr Vorsprung auf über eine Minute auf die erste Verfolgergruppe mit Maja, Pauline und Blaza an. Weitere 10 Sekunden dahinter Emily Batty, Katrin Leumann, Irina und Lechner. Adelheid Morath auf Platz 10, Elisabeth Brandau auf 19 und Sabine Spitz auf 24.

Noch zwei Runden zu fahren und Pendrel hat 16 Sekunden auf Julie Bresset im langen Uphill vor der letzten Tech-Zone herausgefahren. Dahinter bleiben die Positionen nahezu unverändert.

Es geht in die letzte Runde, Pendrel hat einen komfortablen Vorsprung von 36 Sekunden auf Bresset und weitere 1,43 Minuten auf Paulne, Maja und Blaza. Hier wird es einen spannenden Kampf um Platz drei geben. Weitere 20 Sekunden dahinter ist Irina Kalentieva, gefolgt von Emily Batty und Eva Lechner. Adelheid Morath +2,43 Minuten mit Gunn-Rita Dahle und Katrin Leumann. Brandau weiterhin auf Platz 20, Spitz auf 25, Hanna Klein und Silke Schmidt auf 32 bzw. 36, aber beide auf Vormarsch.

In der letzten Runde lässt Pendrel nichts mehr anbrennen, Julie Bresset kann nichts gegen sie ausrichten. Catherine Pendrel gewinnt nach 1:31:15 Stunden mit einem Vorspung von 48 Sekunden auf Julie Bresset. Maja Wloszczowska konnte sich von Pauline und Blaza absetzten und sichert sich die Bronze-Medaille. Die 20 jährige Französin Pauline Prevot wird vierte vor Blaza Klemencic auf fünf. Es folgen:

KALENTIEVA Irina (6) 1:33:26 +2:11
Emily Batty (7) 1:33:32 +2:17
DAHLE FLESJAA Gunn-Rita (8) 1:34:00 +2:45
MORATH Adelheid (9) 1:34:00 +2:45
LECHNER Eva (10) 1:34:17 +3:02

SPITZ Sabine (22) 1:36:31 +5:16
BRANDAU Elisabeth (24) 1:36:58 +5:43
SCHMIDT Silke (32) 1:38:43 +7:28
KLEIN Hanna (33) 1:38:49 +7:34

Fotos Damen:

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  1. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    Die beiden Rennen kann man sich bei Red Bull nun im Replay angucken ("watch again on demand") smilie Super Leistung von Fumic, heute war er dann ja noch auf der Olympiastrecke trainieren und am Sonntag startet er beim Bundesliga-Lauf in Münsingen!

    Ride on,
    Marc

  2. benutzerbild

    powderJO

    dabei seit 08/2004

    fumic ist echt gut drauf. hoffen wir mal, dass er die form bis london halten kann. von den anderen deutschen kommt einfach zu wenig, um sich hoffnungen auf eine top-platzierung machen zu können.

  3. benutzerbild

    Domme02

    dabei seit 09/2008

    Abwarten,abwarten.
    Dem milatz traue ich schon noch was zu. Lief aber erstmal ziemlich doof. Dehydratisiert beim Cape epic hatte wohl noch Auswirkungen auf houffalize.

    Der junge fuhr aber auch noch fast keine rennen dieses Jahr. Er hat auch iwo mal gesagt, Dass der wc erstmal unwichtig ist. Olympia steht im vordergrund.

    Siehe auch Lisi osl. Die war zur zeit wo andere auf Zypern etc am Racen waren, skitouren laufen in Österreich.... Definitiv keine gute rennvorbereitunen wenn der wc wichtig wäre.

    Ich mache mir noch keine Gedanken um Olympia. Das sagt im mom wenig aus.Die werden schon noch kommen...

  4. benutzerbild

    Emmanja

    dabei seit 12/2010

    Oh Gott, es hat ein 26er gewonnen....wird es bald nur noch 26Zoll geben?? Soviel zum Thema 29er ist überall überlegen und 27,5 erst...

  5. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    fumic ist echt gut drauf. hoffen wir mal, dass er die form bis london halten kann. von den anderen deutschen kommt einfach zu wenig, um sich hoffnungen auf eine top-platzierung machen zu können.

    Sabine Spitz war eigentlich super dabei, hatte aber einen Platten. Generell ist sie m.E. aber noch für eine Top-Platzierung gut!

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