Auf dem winkligen Kurs in der Altstadt von La Bresse zeigten Jenny Rissveds und Patrick Lüthi die besten Sprintqualitäten und siegten vor Alexandra Engen und Katrin Strinemann bzw. Stefan Peter und Brian Lopes.


La Bresse XCE 2012 – Patrick Lüthi – (c) Hoshi Yoshida

Nur eine Woche nach dem Weltcup in Nové Mèsto startet heute mit dem XCE-Sprint das Weltcupwochenende in La Bresse. Wie in Nové Mèsto war der XCE-Kurs vom technischen Aspekt eher enttäuschend und wurde auf Asphalt ausgetragen. Vom Charakter her unterschieden sich die Kurse aber extrem. Während der Kurs in Nové Mèsto extrem breit und ohne viele Kurven ausfiel, ging die Strecke in La Bresse direkt durch die Stadt, mit vielen engen Kurven, Rampen und Treppen.
Dadurch war der Start, anders als in Nové Mèsto, mehr der ausschlaggebende Faktor über Sieg und Niederlage.

Qualifiziert waren 32 Fahrer bei den Herren und 16 Fahrer bei den Damen.

Herren
Den Start machten die Herren mit ihren Achtelfinalläufen. Die Rennläufe gingen glatt über die Bühne und boten wenig Rennaktion. Der Start bestimmte meist die Positionen und Überholvorgänge gab es fast keine, ausschließlich durch Stürze oder Defekte, wie z.B. dem Felgenbruch von Lars Forster nach den Treppen.

In den Viertel- und Halbfinalläufen sah das Ganze schon ganz anders aus. Die Leistungsdichte war höher und die Positionen nach dem Start noch nicht entgültig verteilt. Hier zeigten vor allem Simon Gegenheimer und Brian Lopes tolle Überholmanöver in der Kurve nach dem längeren Anstieg. Doch auch hier gab es wieder viele Stürze und Defekte, aus denen vor allem der spätere Sieger Patrick Lüthi glücklich hervorging. In beiden Läufen lag er hinten und konnte durch Fehler von Jeremy Arnould und Simon Gegenheimer profitieren. Verwunderlich war auch, dass viele Fahrer versehentlich aus dem Pedal ausklickten. Hier könnte man doch erwarten, dass neue Schuhplatten und harte Federn verwendet werden, die ein unbeabsichtigtes Ausklicken verhindern.


La Bresse XCE 2012 – Harter Crash.

Das kleine Finale der Herren war dann auch wortwörtlich klein, denn es starteten lediglich zwei Fahrer. Alexis Vuillermoz drängte Heiko Gutmann am Start ein wenig unfair ab und gab die Führung im weiteren Verlauf nicht mehr her. Simon Gegenheimer war wegen einem Defekt, als der nächste Lauf stattfand, noch auf der Strecke und wurde dann an der weiteren Teilnahme ausgeschlossen. Daniel Federspiel aus bisher unbekanntem Grund ebenfalls nicht.

Dann wurde es richtig spannend. Das Finale der Herren ging los und Brian Lopes erwischte keinen guten Start. Zuerst rollte er vor dem Start ein wenig nach vorne, wollte dann wieder zurück und verpasste dadurch den eigentlichen Start. An dritter Position liegend versuchte er im Folgenden alles um an Patrick Lüthi vorbeizukommen doch scheiterte mehrmals. Patrick Lüthi zeigte stattdessen, dass er nicht nur glücklich ins Finale gekommen ist und überholte Stefan Peter an der letzten wirklichen Möglichkeit nach dem letzten Anstieg, bevor es mit mehreren Kurven bergab zum Ziel ging.

Patrick Lüthi holte sich seinen ersten Weltcupsieg vor Stefan Peter und Brian Lopes.
ceremony Herren
#ceremony Herren
Brian Lopes sah im Ziel nicht gerade glücklich aus und nimmt auch im Anschluß nicht an der Blumenehrung teil. Damit zeigt er ein alles andere als sportlich faires Verhalten – schade! Respekt und Anerkennung vor dem Sieger gehört mit dazu. Könnt ihr dieses Verhalten verstehen ?

Die gesamte Ergebnisliste der Herren findet Ihr hier.

Damen
Jenny Rissveds gewinnt vor Alexandra Engen und Katrin Stirnemann.
Ceremony Damen
#Ceremony Damen

Die Rennläufe der Frauen waren recht schnell vorbei, denn sie starteten gleich mit den Viertelfinalläufen, in denen sich die Favoritinnen meist durchsetzten und die Positionen veränderten sich, bis auf den Überholvorgang von Cécile Ravanel, nach dem Start nicht mehr.

Im ersten Halbfinale sah das Ganze dann schon anderes aus. Die beiden Favoritinnen Anneke Beerten und Tracy Moseley lagen in Front und für Katrin Stirnemann sah es schlecht aus. Im Sprung die Treppen herunter zog sich Beerten allerdings ein Hinterradplatten zu und verlor alle Chancen. Tracy musste leicht abbremsen und verlor an Schwung und Stirnemann und Rowena Fry waren durch. Tracy versuchte alles um Rowena doch noch zu überholen und machte die Kurve nach dem Anstieg zu. In Folge gingen beide Fahrerinnen zu Boden. Rowena stand schnell wieder auf und sicherte sich Platz zwei, doch Tracy scheint es hart erwischt zu haben. Sie stand kurz auf, fiel dann aber gleich wieder hin was kein gutes Zeichen ist. Im Replay sieht es so aus als ob sie hart aufs Knie gestürtzt ist, wir hoffen das Beste für sie!

Den zweiten Halbfinallauf sicherte sich Jenny Rissveds, nach einem guten Überholmanöver am Start, vor Alexandra Engen, Cécile Ravanel und Maaris Meier.

Im kleinen Finale startete Anneke Beerten gut, aber konnte dann im Anstieg nicht mehr mithalten und Cécile Ravanel holte sich den fünften Gesamtplatz vor Beerten und Maaris Maier.

Der Startschuß zum Finale der Frauen fiel und Rissveds erwischte wieder den besten Start. Ungefärdet holte sie sich mit gerade einmal 17 Jahren den Sieg vor ihrer Landsfrau Alexandra Engen, der Schweizerin Katrin Stirnemann und Rowena Fry. Eine klasse Leistung von Rissveds!

rissveds wins
#1 rissveds wins

Die gesamte Ergebnisliste der Damen findet Ihr hier.

Die besten Bilder vom Rennen der Damen und der Herren – (c) Hoshi Yoshida

La Bresse XCE 2012-1
#2 La Bresse XCE 2012 – Zeitname oder Sprengsatz?

La Bresse XCE 2012-3
#3 La Bresse XCE 2012 – Der Kurs führte direkt durch die Innenstadt.

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#4 La Bresse XCE 2012 – Vollgas in Richtung Ziel.

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#5 La Bresse XCE 2012 – Schokolade ist eigentlich doch süß, oder?

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#6 La Bresse XCE 2012 – Beim dritten Lauf des XCE-World Cups gab es einige Crashes und auch Materialdefekte.

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#7 La Bresse XCE 2012 – Brian Lopes gibt alles. Am Ende wird er unzufriedener dritter.

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#8 La Bresse XCE 2012 – Klack, Klack, Klack die Treppe hinab!

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#9 La Bresse XCE 2012 – Brian Lopes führt auf dem Weg ins Finale.

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#10 La Bresse XCE 2012 – Brian Lopes auf der XCE-Strecke von La Bresse.

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#11 La Bresse XCE 2012 – Nicht nur hübsch, sondern auch schnell: Jenny Rissveds aus Schweden.

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#12 La Bresse XCE 2012 – Jenny Rissveds dominierte ihre Läufe mit sauberer Technik und viel Kraft.

La Bresse XCE 2012-22
#13 La Bresse XCE 2012 – Zwei Abfahrtslegenden unter sich… wer sie erkennt bekommt (k)ein Eis.

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#14 La Bresse XCE 2012 – Voller Einsatz in der Innenstadt.

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#15 La Bresse XCE 2012 – Jenny Rissveds glücklich und erschöpft im Ziel.

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#16 La Bresse XCE 2012 – Der Start beim XCE,… man beachte die Muskeln von Brian Lopes.

RedBull überträgt den kompletten Worldcup 2012 Live – das Replay zum Rennen findet ihr direkt hier.

 

 

 

Bildergalerie von Hoshi Yoshida

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  1. benutzerbild

    Mudstud

    dabei seit 01/2005

    @ Domme02

    Wenn Bikeparks die Rennveranstalter sind, verursacht 4Cross weder nennenswerte Mehrkosten noch Umweltschäden - die meisten 4X-Pisten stehen im Sommer dort, wo im Winter eine Skipiste runter kommt. Das heisst: Die Umweltschäden sind primär dem Wintersport geschuldet.

    Weil ich einige 4X-Worldcupracer persönlich kenne, nehme ich der UCI den Entscheid sehr übel: Auch wenn es mit der Disziplin dank Leuten wie Zdenek Pol, Chris Roberts und Scott Beaumont weitergeht, haben die Fahrer im Kontakt mit potentiellen Sponsoren ein handfestes Problem. Und das dank der Entscheidung der UCI, die für mich nach wie vor nicht nachvollziehbar ist. Glaub mir: Ausser Windham wird KEIN Veranstalter Druck in Sachen 4X-Streichung gemacht haben. Ist kein Zufall, dass in Houffa, Fort William und Val di Sole nun 4X Pro Tour-Rennen am Worldcup-Wochenende statt finden: Die Veranstalter an diesen drei Orten WOLLEN 4X.

    Die UCI hat dies ignoriert und statt dessen die Disziplin XCE voreilig und im Fötalstadium (Strecken, Reglemente...) in den Worldcup-Status erhoben. Als Trostpreis für Fahrer, die es im normalen XCO-Worldcup NIE in die Top20 bringen. Und das find ich für den Sport schwer bedenklich. Die Lycra-Schiene wird auf Kosten der Gravity-Disziplinen gestärkt, und zu Ende gedacht wird seitens der UCI schon einmal gar nichts. Auch das Aufsplitten des Bikesports auf zwei WMs an zwei Wochenenden und zwei Orten passt leider in diesen höchst unerfreulichen Trend, der auf eine Marginalisierung der nichtolympischen Disziplinen hinaus läuft. Wir sollten uns den Sport, den wir in all seinen Fazetten lieben, nicht durch die inkompetente UCI kaputt machen lassen. Widerstand ist gefragt, ja Pflicht.

  2. benutzerbild

    Domme02

    dabei seit 09/2008

    @mudstud

    ist nachvollziehbar. Logisch. Finde die Entscheidung gegen 4X auch *******. Vielleicht sehe bzw. sah ich das wirklich auch zu unkritisch.


    Verdammt wir sind total abgedriftet. Das einzige was mir wichtig war darzustellen: XCE ist kein Ersatz für 4X der UCI. smilie

  3. benutzerbild

    Toolkid

    dabei seit 04/2011

    Buhuuu, man sieht keine Fahrer in Schlafanzügen mehr. Big deal.
    Man sollte schon froh sein, dass überhaupt alternative Radsportformate übertragen werden.

  4. benutzerbild

    Mudstud

    dabei seit 01/2005

    Buhuuu, man sieht keine Fahrer in Schlafanzügen mehr. Big deal.
    Man sollte schon froh sein, dass überhaupt alternative Radsportformate übertragen werden.

    Dafür sehen wir nun noch mehr Fahrer in Ganzkörper-Lycra-Kondomen.

    Gratuliere, Du hast meine Argumentation offensichtlich nicht einmal im Ansatz verstanden, gerade was die Folgen des UCI-Entscheides gegen Fourcross für Fahrer betrifft, die sich auf genau diese Disziplin spezialisiert haben.

    Nochmals: XCE ist ein weiteres Rennen für Fahrer, die eigentlich XCO bestreiten sollten, dort aber keinen Blumentopf gewinnen. Ein Trostpreis für die zweite Garde, bei dem zudem Fouls wie von Vuillermoz gegen Gutmann ungeahndet bleiben.

    Wenn Du mit der UCI-Gleichschaltung von alternativen Radsport-Formaten leben kannst: Schön für Dich, für mich ist es eine glatte Zumutung.
  5. benutzerbild

    Metzkergiga4u

    dabei seit 03/2003

    Dafür sehen wir nun noch mehr Fahrer in Ganzkörper-Lycra-Kondomen.

    Gratuliere, Du hast meine Argumentation offensichtlich nicht einmal im Ansatz verstanden, gerade was die Folgen des UCI-Entscheides gegen Fourcross für Fahrer betrifft, die sich auf genau diese Disziplin spezialisiert haben.

    Nochmals: XCE ist ein weiteres Rennen für Fahrer, die eigentlich XCO bestreiten sollten, dort aber keinen Blumentopf gewinnen. Ein Trostpreis für die zweite Garde, bei dem zudem Fouls wie von Vuillermoz gegen Gutmann ungeahndet bleiben.

    Wenn Du mit der UCI-Gleichschaltung von alternativen Radsport-Formaten leben kannst: Schön für Dich, für mich ist es eine glatte Zumutung.

    In Belgien mussten alle nach dem Start die Linie halten bevor es in den Uphill ging. Also ich würde das eher den Veranstalter zuschreiben, genauso wie die unabgesicherte Garageneinfahrt. Sicher unsportlich war die Aktion vom Franzosen allemal.

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